Ein intensiver Arbeitstag, der mich kaum vom Bildschirm weggeführt hat. Immerhin, der erste Schub des diesjährigen Rotweins ist bereits eingekellert. V. hat die Maische heute früh schon gekeltert, am Vormittag dann haben wir das große Fass mit vors Haus geschoben und mit der kurzen Schlauchleitung dann alles in die Kellerbehältnisse umgefüllt. Was noch fehlt, ist es Ertrag der Weinstöcke, die ums Bienenhaus herum wachsen. Das sind eine Menge, und so werden die 200 Liter sicherlich letztlich auf annähernd 400 anwachsen, zumal auch hier bei uns noch weiße Trauben wachsen, die für die Lese noch zu unreif waren. Da kommt also noch einiges nach. Ja, und die Apfelernte steht auch noch aus. Ich schätze allerdings, dass ich dieses Jahr nicht allzu viel davon mitverfolgen kann. Die Zeit scheint mir davon zu laufen. Ich glaube, wie M. gestern auch noch mal angemerkt hat, die Lebenszeit vergeht tatsächlich schneller als früher, es ist nicht nur eine Frage der ,,subjektiven Zeit“ im Sinne Bergsons. Wir leben in einer irgendwie beschleunigten Zeit. Vielleicht hängt das ja mit der stetig wachsenden Anzahl von Möglichkeiten zusammen, die immer mehr (Zeit-)Aufwand produziert, wenn wir versuchen, das richtige zu wählen und weiter zu verfolgen. Meine Baumreflexionen und -beobachtungen haben u. a. diesen Sinn: Die Zeit zeitweise zu entschleunigen, um sie wieder bewusster und gewinnbringender wahrnehmen zu können.