Zurzeit zieht es mich gar nicht nach draußen. Es ist, als ob ich der Gefrierschrankatmosphäre zu entfliehen versuche. Immerhin teile ich diese Tendenz bei diesem wieder einmal so langen Winter mit vielen, die ich treffe. Beim Erkennen und Bewusstwerden der Jahreszeiten ist es ähnlich wie beim erstmaligen Registrieren einer Erkältung: Plötzlich merkt man, dass sich etwas verändert hat. Ich hoffe, bald sagen zu können: Ja, jetzt ist Frühling. Es ist stark zu vermuten, dass dieser Ausspruch mit dem Eindruck der Bäume, ihrem Blühen oder Grünen zusammenhängt. Wie anders als beim Anblick der Bäume könnte man sagen: Jetzt ist Frühling? Wir nehmen die Natur am Beispiel ihrer Einzelteile wahr. Zumindest können wir davon ausgehend zu Aussagen kommen. Nehmen wir die natürliche Atmosphäre als Ganzheit auf, dann bleibt nur ein Gefühl des Wohl- oder eben Unwohlseins übrig. Sprachlich fassbare Gedanken und Äußerungen aber hängen mit den wahrgenommenen Veränderungen natürlicher Details zusammen. Ich bin froh, dass wir diese Veränderungen in unseren Breiten an den Bäumen exemplarisch beobachten können. Darin steckt so viel an Aussage, Symbolik, emotionaler Tiefe, dass ich mir kaum vorstellen kann, welche natürlichen Elemente die Rolle der Bäume ersetzen könnte. Wie also würde eine Welt ohne Bäume aussehen? Einmal ganz abgesehen von der biologischen Unmöglichkeit einer solchen Vorstellung.