Nun sind es deutlich über 30°C, und das Sommer-Feeling ist wenige Tage nach Sommeranfang ganz untrügerisch. Es macht mir Freude, das Grünen und Wachsen der Bäume, Sträucher und Gräser zu beobachten. Und dieses für den frühen Hochsommer typische maßlose Ausdehnen der vegetativen Masse. Kaum auszudenken, wie ich denken würde, wäre meine ganzjährige Umgebung von den Braun-Rot-Tönen staubiger Wüstern- oder Steppenlandschaften geprägt. Nein, ich gehöre in die gemäßigten Breiten, brauche die Jahreszeiten, die mir jetzt wieder deutlicher erscheinen als noch vor 2-3 Jahren, als sie zu verwischen drohten. Brauche den zyklischen Wechsel auch der optischen Eindrücke, die die Pflanzen je nach Jahreszeit in so unterschiedlicher Gestalt erscheinen lassen. Das alles ist konzentriert und nirgendwo deutlicher als in den Lebenszyklen und dem geduldigen Wachstum der Bäume. Das ist einer der Gründe für meine Beschäftigung mit ihrer Symbolik und Ästhetik.