Die Palmzeige am Samstagabend vor Palmsonntag segnen zu lassen, gefällt mir eigentlich gar nicht. Für mich verbindet sich diese Tradition eigentlich typischerweise mit einem sonnigen Vormittag des Palmsonntags, und mit dem Fußweg über den alten Friedhof zur Kirche, durch eine kleine Allee blühender Zierkirschbäume. Die unregelmäßigen Gottesdienstzeiten bringen es aber immer häufiger mit sich, dass die Feiertage nicht am eigentlichen Tag zelebriert werden können. Das nimmt dem ein gutes Stück seiner Aura und seiner symbolhaften Stärke. Die Buchsbaumzweige habe ich eben an unserem alten Strauch geschnitten, der seit vielen Jahren eine Ecke des Gartens markiert. Im vergangenen Sommer hat er mächtig an Volumen zugelegt. Ich hoffe, V. wird ihn nicht wieder so stark stutzen wie zuletzt. Eigentlich sollte daraus ein richtiger kleiner Baum werden. Bisher aber war er immer in überschaubarer Strauchform gewachsen. Zum Teil liegt das sicher an unserem Klima, z. T. aber auch an der Vorstellung, die man von dieser Art hierzulande hat, nämlich die eines kleinen Zierstrauchs. Ein Gutes hat die Vorverlegung auf den Vorabend: Morgen Vormittag kann ich mir viel Zeit lassen, die Zweige auf die verschiedenen Türkreuze im Haus zu verteilen.