Unser Ginkgo hat gerade in diesem Sommer enorm an Stammumfang zugelegt. Es ist eine Freude, im Zeitverlauf die rasante Entwicklung des Baums zu beobachten. Dieses höher, breiter und kräftiger Werden des Vertreters einer Art, die symbolisch für die Ewigkeit, zumindest für ein hohes Alter, Zähigkeit und Vitalität steht. Am bekanntesten in dem Zusammenhang ist sicherlich der in der Nähe der Abwurfstelle der Hiroshima-Bombe lebende Ginkgo, der ein Jahr nach der Katastrophe trotz verkohlter Gesamterscheinung einen frischen Trieb ausgebildet hat. Was für ein starkes Symbol für Lebenswillen und Unbeugsamkeit. Ich finde es einfach schön, ein solche Baumsymbol im eigenen Garten wachsen zu sehen. Heute schon ist er das dominante Baumindividuum des kleinen Gartenbäumeensembles. Und immer einen Tick höher als sein jüngerer Nachbar, der Walnussbaum. Der hat seine Krone in diesem Sommer erstmals auch etwas breiter ausgestreckt und ähnelt jetzt mehr dem Bild, das man sich gewöhnlich von einem Walnussbaum macht. Zuvor war er untypisch säulenartig gewachsen. Und selbst der so gebeutelte Feigenbaum ist übervoll mit ungefähr zur Hälfte der Endgröße angewachsenen, noch grünen Früchten besetzt. Sicher ein Resultat des vielen Regens in Kombination mit der lang anhaltenden Wärme. Hoffen wir, dass sie noch zur Vollreife gelangen können und uns neben einem schönen Rest-Hochsommer auch ein ausgedehnter, stabiler Altweibersommer vergönnt sein wird.