Ich wollte nicht in den Schuhen dieses neuen amerikanischen Präsidenten stecken. Typisch amerikanisch, könnte man sagen, dass einem einzelnen Menschen solche Bewunderung entgegen gebracht wird, und man solche Hoffnungen in ihn setzt. Eigentlich ist da die Enttäuschung schon vorprogrammiert. Aber die Menschen scheinen immer noch Leitfiguren zu brauchen, jemanden, der ihnen einen wie auch immer gearteten Weg aufweist. Einem Deutschen kann das vor bekanntem historischen Hintergrund nur verdächtig erscheinen. Vielleicht ist aber auch bei uns Deutschen so etwas wie Wehmut zu erkennen, weil wir Vergleichbares gar nicht mehr kennen, Politiker vielfach nur noch als Witzfiguren wahrgenommen werden. Man traut einfach niemandem, und auch keiner Partei, mehr zu, wirklich etwas bewegen zu können. Da könnte man sich ein Märchen à la USA beinahe schon herbeiwünschen. Letztlich aber wird sich auch dieser Hoffnungspräsident an dem messen lassen müssen, was er substantiell für die Menschen bewirkt und bewegt. Bleibt ihm viel Glück zu wünschen. Ich merke, dass mich das Politische im Unterbewusstsein immer noch beschäftigt, wenn ich nach außen hin heute auch lieber den Anschein des Politikverdrusses verbreite und mich den zeitlosen Themen, allen voran den Bäumen, widme. Aber immer kann man sich dem nicht entziehen, und sei es, die eigenen bescheidenen Interessen im kommunalen Bereich zu vertreten und zu verteidigen.