Morgen ist der Tag des Baumes. Und heute bin ich in den Besitz einiger größerer Abschnitte eines alten Efeustocks gekommen. Ein Eintrag zum Thema Efeuholz in diesem Baumtagebuch war wohl in einer Suchmaschine gelistet und hat die Inhaber eines Weinguts in der Pfalz angezogen, bei dem ein alter Efeustock auseinander gebrochen war. Man brachte es nicht übers Herz, das Holz dieses sehr alten und vertrauten Exemplars einfach zu verbrennen und hat es mir zur Verfügung gestellt, weil man gelesen hatte, dass ich auch mit dieser Art arbeite. Für mich selber wäre es zu aufwändig gewesen, das Holz abzuholen, aber J. und W. wohnen ganz in der Nähe. So habe ich ihnen vorgeschlagen, einen Abstecher zum Weingut zu unternehmen und bei der Gelegenheit ihre Vorräte an leckeren Rot- und Weißweinen wieder aufzufüllen. Wie mir J. später mitgeteilt hat, ist die Junior-Chefin als Floristin ausgebildet. So ist wohl ihre Liebe zu Pflanzen und ihr Respekt vor einem so alten Individuum wie dieser Efeupflanze zu erklären. Die Bäume und was sie uns bedeuten können leben von solchen Menschen, die sensibler sind als andere, die in ihrer erhöhten Aufmerksamkeit aber ihr unmittelbares Umfeld bereichern und in Grenzen auch beeinflussen können. So wird mehr Bewusstheit und eine höhere Wertschätzung des ungeheueren Reichtums erreicht, den die Pflanzenwelt dem zu schenken vermag, der ihr bewusst begegnet.