Zeit für eine lange geplante Umgestaltung

Vielleicht ist ja dieses neue Jahr günstig, um das lange in der Überlegungsphase befindliche Projekt einer Neugestaltung der wunschbaum.de Seite zu realisieren. Diese Themenseite rund um die Symbolik und Ästhetik der Bäume ist eben das Ursprungsprojekt und Ausgangspunkt für meine verschiedenen weiteren Wunschbaum-Initiativen, zu denen auch das Baumtagebuch gehört. Es wäre konsequent, nachdem die Nachfolger alle schon einen z. T. gründlichen Relaunch durchgemacht haben, das nun auch für die Poinierinitiative anzugehen. Wenn ich das tatsächlich umsetzen kann, wird die Umgestaltung, auch inhaltliche Umstrukturierung und veränderte Schwerpunktlegung sicherlich umfangreich ausfallen, umfangreicher und weitreichender noch als bei den anderen Projekten. Es wird eine Frage der Zeit und der Muße sein, das so zu entwerfen, dass es wirklich geeignet ist, das ohnehin zeitlose Themenspektrum auch in Zukunft zeitgemäß und aktuelleren Bedürfnissen entsprechend zu präsentieren.

Im Spannungsfeld zeitgemäßer Kunst- und Naturwahrnehmung

Passive Kunstrezeption ist in derart kulturtrüben Zeiten wie diesen auch eine Möglichkeit. Vielleicht nicht die schlechteste, wenn man eine desolate und desillusionierte Kulturlandschaft vor sich sieht, die selbst keine Richtung mehr weiß und deshalb ihre Aufgabe eigentlich nicht richtig erfüllen kann. Wenn man dieses Ungenügen und Unvermögen, das unvermeidbar scheint, einfach ignoriert oder kaschiert, ist das gerade für die Kunst eine Unmöglichkeit. Dann ist es für meine Begriffe sinnvoller, auf bereits vorhandene künstlerische Hervorbringungen zurückzugreifen, sie zu erinnern, erneut anzusehen oder anzuhören, um sie in der aktuellen Situation neu zu begreifen und einzuordnen. Auch das eine Art Selbstspiegelung, während derer sich der einzelne ebenso verändert wie die künstlerische Form selbst, wenn sie eine überzeugende ist und das überhaupt leisten kann. Für mich bieten sich die meisten Chancen dafür in der Musik, aber immer wieder auch im kunsthandwerklichen Bereich, dem eigenen wie auch von anderen wahrgenommenen, oder eben in mir vertrauten Formen aus der Kunstgeschichte. Das ist dann spezieller, vielleicht noch stärker an die eigene Bildungsgeschichte angeknüpft als Reminiszenzen und Wiederbelebungen in der Naturrezeption, bei mir etwa in der Wahrnehmung und Begegnung mit Bäumen und ihrer Ästhetik festgemacht. Es ist kein Zufall, dass ich beides immer im Zusammenhang denke und wahrnehme: Kunst und Natur. Keinen der Pole möchte ich dauerhaft missen. Aber man muss eben immer ehrlich sein und genau hinsehen: Was macht aktuell Sinn, inwieweit und in welcher Form können natürliche oder künstlerische Formen jeweils eine zeitgemäße und zur eigenen biografischen Entwicklung passende Rolle spielen. Ein Thema, das mich gerade wieder verstärkt beschäftigt.