Versunkenen Sinn an die Oberfläche zurückholen
Die vorbereitende Arbeit an den Weihnachtsgrüßen dieses Jahres haben mich heute fast den ganzen Tag beschäftigt. Das hätte ich nicht gedacht. Aber diesmal geht es mir wiederum um adventliche Grüße mit der Beilage eines auf die Weihnachtszeit bezogenen kreativen Geschenks. Deshalb musste ich frühzeitig die Karten, Adressen und sonstigen Vorbereitungen in Angriff nehmen, zumal die kommenden Wochen noch genügend Aufgaben rund um Weihnachten stellen werden. Viel Arbeit, im Ergebnis aber so, dass ich beruhigt in die kommenden Wochen aufbrechen kann. Ganz unabhängig davon, ob sonst irgendjemand ähnliches für mich als Adressaten tun würde. Und auch unabhängig von der Frage, ob diese Art von Wunschartikulierung zeitgemäß ist. Für mich ist es sie in jedem Fall, ich sage im Gegenteil, dass wir mehr an Symbolkommunikation benötigen, gerade weil sie so untergegangen ist im Strudel vermeintlich notwendiger und praktischer Überlegungen und Handlungen, vermeintlicher Notwendigkeiten, deren Sinn doch kaum noch jemandem ersichtlich ist – wenn er sich ehrlich macht. So schwimme ich denn gerne gegen den Strom, wohlwissend, dass wir verbreitet kollektiven Täuschungen unterliegen, die zu nichts Wesentlichen führen, die nichts Zukunftsgerichtetes hervorbringen, die die Menschen zunehmend demotiviert und ratlos hinterlassen. Wenn ich den Weihnachtsbaum und die weihnachtlichen Symbolformen hervorhebe, an ihren Sinn gerade in dieser Zeit erinnere, ist das aus meiner Sicht gar nicht unzeitgemäß, es scheint mir zunehmend eine Notwendigkeit, dem Sinnverlust etwas entgegenzusetzen. Oder genauer, den versunkenen, aber stets vorhandenen Sinn, wieder hervorzulocken, daran zu erinnern, was uns allen gemeinsam ist und was wir aus unseren geistigen Tiefen eigentlich wieder an die Oberfläche holen könnten. Wenn die Weihnachtszeit das nicht vermag, wann soll es dann jemals möglich sein.