Über Archetypen, Bäume und andere Lebenssymbole
Ich freue mich immer ungemein über die Gelegenheit, wenigstens an den Sonntagsnachmittagen mich der Lektüre wirklicher spannender Texte zu widmen. Diesmal wieder und immer noch die der Beiträge C.G. Jungs zu den Archetypen und dem kollektiven Unbewussten. Unglaublich, mit welcher Dichte und Intensität dieser Forscher sich dem Themenfeld gewidmet hat, von Anfang des vorigen Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre hinein. Gerade weil es um so universell gültige Inhalte geht, hat das natürlich nicht weniger Relevanz für uns heute wie für seine damaligen Zeitgenossen. Aus heutiger Sicht erscheint es nur immer irgendwie unwahrscheinlich, dass sich Wissenschaft überhaupt mit solchen Inhalten befassen konnte. Da erscheinen mir heutige wissenschaftliche Ansätze und die systemische Verfasstheit der Wissenschaft als Ganze wie ein riesiger Rückschritt und ungefähr das, was Rudolf Steiner vor über hundert Jahren für die Wissenschaft vorausgesagt hat, dass sie sich nämlich immer mehr in Richtung einer technischen Hilfestellung für praktische Zwecke bewegt und sich zunehmend entfernt von dem Bestreben, die Dinge aus primärem Erkenntnisinteresse zu durchdringen. Das Thema der Archetypen ist für mich vor allem deshalb eines, weil ich es durch meine Beschäftigung mit den Bäumen und ihrer Symbolik schon lange im Fokus meiner Aufmerksamkeit steht. Aber die Bäume sind nur ein Beispiel für immer schon vorhandene, quasi angeborene Lebenssymbole, die so tiefgreifende Bedeutung in unserem Leben entfalten.