Die Winterpräsenz der Bäume

Dieses Wetter Ende November lässt mich voraussagen, dass wir einen eher milden Winter erwarten. Nach der empfindlichen nassen Kälte der letzten Woche sind jetzt schon fast wieder Frühlingstemperaturen angesagt. Aber gemischt mit Dauerregen und geschlossener Wolkendecke, die kaum einen Strahl durchlässt. Die Bäume haben sich so oder so von diesem Jahr verabschiedet und ziehen sich in sich, d. h. in ihren Wurzelstock zurück. Für den, der ihnen in diesen Tagen begegnet, wirken sie wie abwesende Gerüste, deren Seele noch irgendwie präsent, aber weiter entfernt zu sein scheint. Im gleichen Zug häufen sich in den beheizten Stuben ihre Relikte in Form immergrüner Zweige, Zapfen, hölzernen Gebrauchs- oder weihnachtlichen Dekorationsgegenständen sowie als Brennholz. So sind uns die Bäume ganzjährig nah, jetzt nur in einer stärker vermittelten, von Symbolen getragenen Form.

Ausgleich für Licht und Wärme

Jetzt wechseln sich klare Tage mit viel Sonne mit absolut trüben ab. Heute also wieder ein echter Novembertag. Entsprechend schwankt auch die körperliche Verfassung, die doch immer wieder von diesen äußeren Bedingungen beeinflusst wird. Ich versuche, bei wenig Tageslicht die Lichtquelle im Symbolischen zu verstärken. Und ich denke, das ist für viele eine sich natürlich einstellende Strategie, die vielleicht auch zu dem gehört, was wir mit Advent und Vorweihnachtszeit verbinden. Da verschränkt sich kulturell erworbener und tradierter Sinn mit natürlichen Lebensbedingungen. Es ist insofern nicht überraschend, dass die immergrünen Zweige der Nadelbäume und das Holz als Material für Wohnmöbel und als Brennstoff in der Alltagswahrnehmung jetzt zunehmend präsent werden. Sie gleichen uns quasi in kondensierter Form das fehlende Licht und die schwindende Wärme wieder aus.

Wintergartenarbeit und Brennholz

Das war einmal wieder ein sehr intensiver Gartenarbeit-Samstag. Am Vormittag habe ich zusammen mit M. die Winterblumen vorm Haus gesetzt. Winterheide in Weiß, Rosa und Rot, Stiefmütterchen in Gelb, Weiß, Purpur, Gelb-Lila und Blau-Weiß und eine weitere winterharte Pflanze mit dicken roten Beeren, deren Namen ich mir nicht merken kann. Zuvor mussten wir natürlich die Sommerblüher herausnehmen. Einige der schönsten Blüten haben wir abgeschnitten, so dass sie noch einige Tage in der Vase weiterleben können. Andere noch schön blühende haben wir hinters Haus verfrachtet, da sie dort etwas geschützter stehen, wenn die richtigen Nachtfröste kommen. Und die wunderschöne Strohblume steht immer noch an ihrem Sommerplatz, weil sie bisher einfach nichts an ihrer Vitalität und Schönheit eingebüßt hat. M. wird sicherlich um die Winterblumen einiges Moos verteilen. Das sieht hübsch aus und passt auch m. E. symbolisch gut zur Jahreszeit. Richtig los ging es dann am Nachmittag. Nachdem V. das Brennholzsägen erst heute gar nicht angehen wollte, war er am Nachmittag doch noch bereit. So haben wir uns die beiden Anhängerladungen mit überwiegend Nadelholzabschnitten, durchmischt mit einigen Obstbaumstücken vorgenommen und wider Erwarten bis zum Abend auch vollständig in ofengroße Stücke sägen können. Der Brennholzvorrat dürfte jetzt für den größeren Teil der Ofensaison ausreichend sein. Nur wenn wir früher beginnen und es ein sehr langer Winter werden sollte, müssen wir vielleicht noch einmal Nachschub besorgen. So wäre ein wichtiger Gartenarbeitstag wieder erfolgreich erledigt. Wahrscheinlich war das auch der letzte wirklich anstrengende für dieses Jahr. Obwohl – in der Adventszeit ist auch noch mit einigem zu rechnen.

Auf Abschluss programmiert

Ein Einundzwanzigster, der dennoch nichts Spektakuläres an sich hatte. Immerhin konnte ich die kunsthandwerkliche Arbeit abschließen, so dass nun wieder Luft für neue Projekte ist. Ich schätze, bis Weihnachten wird da noch so einiges anstehen. Gleichzeitig wünsche ich mir einen weniger kalten Winter, der die notwendigerweise im Freien durchzuführenden Arbeiten leichter gestaltet. Tatsächlich drehen sich die Gespräche jetzt schon immer öfter um Advent, Weihnachten und das Jahresende. Mit den letzten beiden Monaten des Jahres im Blick ist alles auf Abschließen programmiert. Und gepaart ist das in diesem Jahr mit einer großen Portion Unsicherheit und Zukunftsangst, die die Menschen bereits jetzt lähmt und das Entstehen neuer Initiativen eher hemmt. Ich hoffe, dass der Winter uns dabei unterstützt, diese Verhärtung ein Stück weit aufzulösen und Platz zu machen für Neuanfänge und Verbesserungen.

Erkältungswetter

Jetzt beginnt die Zeit, in der es nicht zu den angenehmsten Arbeiten gehört, im Freien größere Maschinen zu bedienen und dabei längere Zeit in der Kälte zu stehen. Ich bin froh, dass sich diese Arbeiten auf den ersten Arbeitsprozess beschränken und ich anschließend wieder ins Warme gehen kann. Dennoch bekomme ich dabei ziemlich kalte Hände, durchaus ein Problem für die notwendige Präzision gerade beim Anfertigen der Holzstäbe, die sehr gleichmäßig sein müssen. Nun, ich werde mich wieder daran gewöhnen. Auch wenn es schwer fällt, hatten wir doch noch vor einem Monat fast hochsommerliche Temperaturen. Jetzt driftet das Vegetabile immer mehr ins Symbolische ab. Eigentlich gute Voraussetzungen für meine Baum-Symbol-Projekte. Aber die Umsetzung ist eben körperlich anstrengend. Ich hoffe, diesmal geht das ohne Erkältung.

Frühe Wintergedanken

An einen so ungemütlichen und tief winterlichen Oktober kann ich mich kaum erinnern. Schon unterhalten wir uns über den Anti-Erkältungs-Trunk der Hausmarke. Der für den Kuchen heute geriebene frische Ingwer ist eine der Zutaten. Aber wir müssen auch wieder einen Vorrat Zitronen und Knoblauch anlegen. Dann ist es in den kommende Wochen sicher ratsam, ihn täglich zuzubereiten. Denn in Teilen des Landes sind jetzt schon viele von der Erkältungswelle mit bakteriellen Infektionen oder Magen-Darm-Problemen betroffen. Im letzten Jahr ging das erst vor Weihnachten los. Seltsame Kapriolen, die die Jahreszeit schlägt. Immerhin, den ersten Weihnachtsbaum habe ich schon aufgebaut. Es ist der künstliche, den ich getestet und von mittelmäßiger Qualität gefunden habe. Dennoch wird er für unsere adventliche Dekoration verwendbar sein und uns ein Stück Vorbereitungsarbeit ersparen. Nur die Befestigung und der Schmuck sind noch zu überlegen.

Gefühlt schon im Advent

Inzwischen bin ich schon wieder ganz bei der Verliesarbeit mit meinen Holzprojekten im Keller angekommen. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass das so schnell kommt. Beim letzten Auftrag konnte ich noch die tief stehende Sonne des kurzen Altweibersommers im Rücken spüren. Jetzt ist ans stille Sitzen draußen schon nicht mehr zu denken. Natürlich hat auch diese Arbeit in Innenräumen, mit dem wärmenden Strahler etwas für sich. Aber die Atmosphäre lenkt die Gedanken jetzt tendenziell nach Innen. Da ist bereits das weihnachtliche Moment spürbar. Wie ein Vorbote der Adventszeit, die gefühlt auch aktuell schon vorstellbar wäre.

Der Sinn für den richtigen Zeitpunkt

M. hat schon eine ganze Reihe von Feigen verschenkt, weil sie selbst kaum nachkommt. Wir haben sie zwischenzeitlich im Kühlschrank gelagert, so halten sie sich noch eine Weile. Aber jetzt geht es auch zu Ende. Bei den Temperaturen und kaum Sonne ist leider nicht mehr zu erwarten, dass die letzten Früchte ausreifen. Vielleicht noch das eine oder andere halb entwickelte Exemplar könnte noch etwas werden. Das ist aber nicht mehr viel. Ich bin sehr froh, dass wir die Gartenarbeiten am vergangenen Wochenende größtenteils erledigen konnten. Das war der genau richtige Zeitpunkt. Jetzt wäre es für das Umpflanzen schon ungünstiger und natürlich auch unangenehmer. Es ist doch ermutigend, dass wir in der Hinsicht so etwas wie einen grünen Daumen entwickelt haben. Zumindest finden wir meist den richtigen Zeitpunkt für die vielen, das ganze Jahr über anfallenden Gartenarbeiten.

Ende der Gartensaison

Nun ist es doch schon so weit, dass wir uns im Garten nicht mehr sitzend aufhalten können. Das Ende der Gartensaison. So haben wir heute schon mal angefangen, die Polster und Bezüge der Schaukel, des Sofas und der Gartensessel einzupacken und drinnen zu verstauen. Morgen stehen verschiedene Wintervorbereitungsarbeiten an: Die Sitzmöbel winterfest abdecken und auf Klötze setzen, um sie vor der Feuchtigkeit zu schützen. Zwei kleine Bäume vom Pflanztopf in die Erde einpflanzen. Das betrifft unseren Nachfolger-Feigenbaum und die besonders hoch gewachsene Gleditschie, für die ich bereits je einen Platz reserviert habe. Verschiedene Kübelpflanzen müssen ebenfalls entsorgt und demnächst durch winterfeste Arten ausgetauscht werden. Ich hoffe, es wird einigermaßen sonnig, dann fallen diese Arbeiten leicht und es ist auch einfacher, sich von der Freiluftsaison innerlich zu verabschieden.

Wetteregebenheit

Nun ist sich V. doch ziemlich sicher, dass der Brennholzvorrat nahezu aufgebraucht sein wird mit dem Ende der Ofensaison. Und ich bin geneigt, ihm zuzustimmen. Die ersten Frühlingszeichen waren vorhanden, sind jetzt aber wieder überdeckt von dieser ungemütlichen Kälte, die vordergründig in den Winter gehört, sich aber eher wie die Verzögerung des Frühlingsanfangs anfühlt. Wie ein Ärgernis, das man schnellstmöglich abschütteln möchte. So bewegen wir uns mit einer Art resignativer Ergebenheit durch diese Zwischenzeit und holen uns ein Stück weit fehlende Wärme und Licht durch die Energie des Holzbrands ins Haus.

Baumapotheke

Einen interessanten Beitrag über die Heilwirkung bestimmter Baumbestandteile habe ich im Nachmittagsfernsehen aufgeschnappt. Nichts Neues für mich, aber es ist eben auch notwendig, bestimmte Wissensinhalte von Zeit zu Zeit zu aktualisieren. Die schmerzlindernde Wirkung der Weidenrinde, aus der ursprünglich der Wirkstoff von ASS bzw. Aspirin gewonnen wurde z. B. Oder die schmerzlindernde und entzündungshemmende Funktion von Salben, in denen Bestandteile von frischen Pappelknospen verarbeitet wurden. Leider gehen solche Hinweise meist nicht über die Anschauung hinaus. Sehr viele alte Kräuter- und Baumgesundheitstipps haben wir noch nicht umgesetzt. Immerhin mit den Wirkstoffen der Weißdornfrüchte, der Holunderblüten, der grünen Walnusskerne und des Bärwurz sind über die Jahre verschiedene Liköre, Tees und Elixiere entstanden, die wir auch bei Gelegenheit verbrauchen. Bei manchem davon kann ich aus Erfahrung von einer zuverlässigen Wirksamkeit sprechen. Anderes ist einfach wohlschmeckend, wie z. B. der Walnusslikör. Aber wo spezielle medizinische Wirkungen vermutet werden, bin ich eher skeptisch. Vielleicht weil die volksmedizinischen Anwendungen in unserem Jetztzeitdenken eine vor vorneherein nachgeordnete Rolle einnehmen. Eine Korrektur dieser Einstellung würde sehr viel mehr Fachkenntnis und ständige Beschäftigung mit den Kräutern und den Bestandteilen der „Baumapotheke“ erfordern.

Die Ofenperiode läuft aus

Immer noch ist von der Grippewelle die Rede. So mancher Niesanfall und gelegentliches Kratzen im Hals erinnert mich an die eigene Erkältungsphase, die ich hoffe, hinter mir zu haben. Ganz sicher sein kann man in diesem Winter damit allerdings nicht. In gleichem Maße, wie der Restwinter seine Launen ausspielt, kokettiert V. mit unseren Holzvorräten, die aufgefüllt zu haben er als sein großes Verdienst ansieht. Ist es auch, aber wir wünschen uns dennoch, die Ofenheizperiode sehr bald abschließen zu können. Um den Frühling in der Natur und auch bei der Arbeit im Haus erleben zu können. Mit Ofenwärme geht das schlecht. Diesmal könnte es tatsächlich so ausgehen, dass wir über den Sommer keinen riesigen Holzhaufen beim Aufenthalt im Garten vor Augen haben. Für die kommende Saison können wir ihn auch noch im Spätherbst auffüllen. Denn der nächste kalte Winter kommt ganz sicher.

Symbolische Vorwegnahme

Dass eine Frühlingsausstellung mitten im unwirtlichen Winter bleibende Eindrücke hinterlässt, hätte ich nicht gedacht. Aber tatsächlich war ich von der Ausstellung im Blumenhaus W. sehr angetan. Natürlich gab es keine echten Blumen, sondern, wie fast immer in diesem Geschäft, jede Menge jahresspezifische Dekorationen, künstliche Blumen, Wohnaccessoires, Karten, Schmuck u. ä. Aber alles wieder so geschmackvoll arrangiert und thematisch stimmig, dass man sich am Gesamteindruck begeistern kann. Eine schöne symbolische Annährung an den Frühling also, der die Blüte der Bäume, neues Wachstum und nicht zuletzt das Osterfest an äußere Feiertagsmarke vorwegnahm und genau die richtige Anregung an diesem nicht sehr lichtreichen Wintertag darstellte.

Vorfreude auf den neuen Jahreszyklus

Ob der angehäufte Brennholzvorrat bis zum Ende der Holzofensaison wohl reicht. Das ist schwer einzuschätzen. Der Haufen ist überschaubar geworden, und nächste Woche ist ein Temperaturanstieg vorausgesagt. Das könnte es durchaus sein, dass der Winter sich schneller verabschiedet, als wir zuletzt dachten. Mir wäre das Recht, freue ich mich doch jetzt schon auf das erste Grün der Spitzahorne, das zunächst in Form ihrer Blüten sichtbar wird, und kurze Zeit später dann durch die Blätter. Bald darauf geht’s Schlag auf Schlag, bis wir wieder eingetaucht sind in dieses üppige Grün des Frühlings und der aufbauende Teil des neuen Jahreszyklus seinen Lauf nimmt. Die Wunschbaum-Projekte beschäftigen mich jetzt schon sehr. Es wäre schön, wenn sie durch das Frühjahr auch die dem entsprechende gute Resonanz dauerhaft erzeugen.

Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winter-Jahre

Tatsächlich kann mich der Winter in diesem Jahr nicht wirklich faszinieren. Die schönen Bilder aus Finnland und anderen Regionen, in denen prächtige Winterlandschaften und Baumsilhouetten zu sehen sind, wirken für sich gesehen eindrucksvoll, aber mit dem von mir wahrgenommenen Winter hat das nichts zu tun. Vielleicht kann man sagen, es gibt Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winter-Jahre. So würde ich es ausdrücken. Oft hinterlässt eine der Jahreszeiten einen bleibenden und prägenden Eindruck bei mir. Und das wechselt von Jahr zu Jahr. Jedenfalls habe ich mich selten so auf den Frühling gefreut, von dem ich hoffe, er wird nicht so lange auf sich warten lassen wie in 2013. Ein zeitiges Frühjahr gibt den exotischen Bäumen eine Chance, bis zum Frühherbst reife Früchte hervorzubringen. Eine Wiederholung fände ich klasse.

Den Winter am besten vergessen

Die Sonnenlichtbilanz ist im Januar generell nicht berauschend. In diesem Monat aber habe ich kaum einen Blick auf die Kilowattzahlen des Sonnenstroms gelegt, so dauertrüb, dunkel und regnerisch hat sich der gesamte Januar 2015 präsentiert. In Verbindung mit den Schneetagen, die die ganze Anlage lahmgelegt haben, kann das Ergebnis also nur erbärmlich ausfallen. Sobald wieder Strom fließt, sehe ich es mir natürlich an, an die Vorjahresanfänge kann es aber in keinem Fall heranreichen. Das Gute daran ist natürlich, dass es nur noch Steigerungen geben kann. Dabei ist der Strom weniger wichtig als das Licht an sich, das für unser Wohlbefinden und die Ausgeglichenheit eine so wichtige Rolle spielt. So hoffe ich auf einen zügig sich abwickelnden Restwinter und eine nahes Frühjahr, das seinen Namen verdient. Meine Gedanken richten sich jetzt schon mehr auf das Grünen und Blühen der Bäume als auf die Schwarz-Weiß-Muster der Baumlandschaft im Schnee, der mir in diesem Winter keine Atmosphäre zu vermitteln hat. Am besten wir vergessen diese Jahreszeit ganz schnell, die mir außerhalb Weihnachten nicht viel Erhebendes entgegen gebracht hat.

Hoffnungsvoller Rest-Winter

Nun habe ich den Faden der Holzarbeit wieder aufnehmen können. Wahrscheinlich wird das Wochenende wieder damit ausgefüllt sein. Erfahrungsgemäß ist die Resonanz vor und nach den Fastnachtstagen eher mäßig. Gut, denn so kann ich langsam zurückfinden und den Winter ohne allzu große Hektik von hoffentlich schöneren Seiten erleben als bisher. Ahorn, Tanne, vielleicht später noch Zypresse stehen auf dem Programm. Und der Keller wartet bei künstlichem, aber wärmendem Licht, das die fehlende Sonne dieser Tage kompensiert. Gut, dass die aktuelle Projektarbeit zwischenzeitlich zu einem Etappenabschluss gelangt ist. Das lässt mich beruhigt in die kommenden Wochen blicken.

Holzofenwärme gegen klamme Winterkälte

Bei diesen dauerklammen Tagen sind wir doch jetzt sehr froh mit dem Holzofen. Wenn er schon morgens angeworfen wird, verbreitet er den ganzen Tag über eine wohlige Grundwärme, die lange anhält, bis in die Nacht, da die Schamottesteine doch für einige Stunden ihre Wärme weiter abgeben. Da wir überwiegend Nadelholz aus dem eigenen Bestand verwenden, hält es zwar nicht ganz so lange an, aber die Wärme selbst ist natürlich außerordentlich. Insofern bin ich mit Vs Dauerthema verwöhnt, da wir ja tatsächlich bei so unangenehmer Winterwitterung einen echten Gewinn daraus ziehen. So leisten die hohen Fichten in ihrer Nach-Weihnachtsbaumzeit ihren letzten sinnvollen Dienst. Und das sicher noch für ca. 10 Jahre oder länger, wenn wir zwischendurch warme Winter erleben, die den Holzbrand überflüssig machen.

Schmerzlicher Lichtentzug

Ich fürchte, wir müssen uns auf einen lang anhaltenden, wenn auch unspektakulären Winter einstellen. Jedenfalls fühlt sich diese dauerhaft ebenso moderate wie ungemütliche Kälte danach an. Es wird schwieriger als sonst sein, sich mit der Jahreszeit zu arrangieren, man bewegt sich eher wie in einer Käseglocke. Ich nutze diese Zeit für konzentriertes Arbeiten und kann dem durchaus etwas abgewinnen. Aber die auf den Wunschbaum bezogene Projektarbeit bleibt zunächst auf der Strecke. Dazu fehlt die Energie, vor allem eine dazu einladende, motivierende Atmosphäre. Ich werde das erste echte Frühjahrslicht in 2015 höher schätzen denn je. Denn es ist gerade dieses, was diesem Winter so schmerzlich erkennbar fehlt. Wohl einer der Hauptgründe für die Welle von Erkältungen und Atemwegsinfektionen.

Natürliches Kulturgut

Die Fernsehdokumentation über das historische Erleben des Winters in ländlichen Regionen der Eifel und am Bodensee in der Nachkriegszeit fand ich sehr interessant. Ähnliche Geschichten können auch meine Eltern noch von früher erzählen. Gemeinsam ist diesen Schilderungen, dass der Winter heute offenbar nicht mehr dasselbe ist. Weniger Schnee, weniger wirklich große Kälte. Deutliche Zeugnisse einer tatsächlich stattgefundenen und stetig stattfindenden Erderwärmung. Das hat nicht unerhebliche Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung der Jahreszeiten. Für die empfindlicheren Bäume in unseren Gärten, v. a. den Feigenbaum und manche anderen Obstsorten, freut es mich zwar, dass die ganz großen Fröste meist ausbleiben. Aber die Nivellierung der Unterschiede zwischen Herbst, Winter und Frühling bedeutet auch eine Art Verlust regionaler Identität. Denn häufig sind es ja gerade die Extreme, die uns etwas bewusst machen und als Kulturgut sozusagen im Gedächtnis haften bleiben.

Durchhaltewetter

Selbst den Fernsehmoderatoren fällt bei ihren Wetterberichten derzeit nichts Positives über das Landschaftsbild ein, das sich uns in diesen Tagen präsentiert. Wenn Bilder zu sehen sind, dann die von verregneten trostlos wirkenden Landschaftsszenen, oft mit silhouettenhaften Baumgerüsten am Horizont. Nichts, was auf einem atmosphärischen Fotokalender freiwillig Platz finden würde. Vielleicht sind die Menschen deshalb zurzeit so anfällig für Infektionskrankheiten, die es noch wahrscheinlicher machen, dass man sich erst gar nicht nach draußen bewegt. Es ist bisher ein Durcharbeiten durch und Abarbeiten des Winters. Seine schönen Seiten konnten wir dagegen noch nicht wirklich wahrnehmen. Klirrend kalte Tage mit blauen Himmel und Eiskristallen zum Beispiel. Und auch ein früher Frühling wie im Vorjahr ist bei diesem Dauergrau kaum vorstellbar. Da hilft nur Durchhalten.

Holzfeuchte

V. mischt unter das abgelagerte Brennholz immer auch einzelne Abschnitte des noch feuchten Apfelbaumholzes, das von den erst vor Monaten geschlagenen eigenen Bäumen stammt. Es ist kurios, aber eine von diesen Wahrheiten, die man nur im Verlaufe einer ständigen Beschäftigung und dem praktischen Arbeiten mit Holz erfahren kann. Das nämlich ein gut laufender Schamotteofen zwischendurch problemlos Holz mit hohem Feuchtgehalt verbrennt, mit genauso wenig Asche wie anderes. Der Vorteil ist dabei, dass sich mit besonders dicken Stücken die Brenndauer so künstlich verlängern lässt. So gibt es auch mit Holz noch eine Reihe anderer Weisheiten, die vereinfachendes Schulbuchwissen differenzieren. Zum Beispiel die immer wieder gehörte Empfehlung, dass das Abtrocknen 2-3 Jahre erfordert. Wie so oft ist das eine Faustregel und ist eigentlich auf Brennholz gemünzt, das kleingehackt wurde. Bei schmalen Abschnitten, wie z. B. meinen Kanteln, funktioniert das natürlich entsprechend schneller, auch mal innerhalb von weniger als einem Jahr. Etwa 1 cm pro Jahr ist da schon eine brauchbarere Regel, die aus meiner Erfahrung recht zutreffend ist.

Ofenwärme

Ein wirklich anstrengender Tag. Kaum zu glauben, wie einen eine simple Erkältungskrankheit aus der Bahn werfen kann. Ich versuche dennoch mein Bestes, meinen Verpflichtungen nachzukommen, wenn das auch nur mit Einschränkungen möglich ist. Für einen selbständig arbeitenden Menschen gibt’s eben nie eine wirkliche Entschuldigung, da muss man einfach immer funktionieren. Ich bin froh, dass der Holzofen dieses Jahr das ganze Haus grundlegend aufwärmt. In den Ruhephasen neben dem Ofen sitzend hat dann auch der Schüttelfrost keine Chance mehr, der zwischendurch immer wieder versucht, Besitz von mir zu ergreifen.

Winterschwächung

Eine wirklich hartnäckige „Freck“ ist das diesmal. Wenn man glaubt, es fast hinter sich zu haben, kommt schon die nächste Verschlechterung. So werde ich wohl noch einige Tage benötigen, um wieder ganz auf dem Damm zu sein. Wenn es dagegen nur einen wirksamen Schutz gäbe. Vielleicht rächt es sich, dass ich die sonst wochenlang praktizierte Vorbeugemaßnahme in Form des Ingwer-Knoblauch-Honig-Zitronensaft-Aufgusses verzichtet habe. Vielleicht fange ich in Kürze aber damit wieder an. Der Winter kann schließlich noch dauern und vielleicht so lang und ungemütlich werden wie vor zwei Jahren. Das heißt auch, dass unsere Brennholzvorräte ganz schön gebeutelt werden. Die jetzigen Vorräte an Obstbaum- und Fichtenholz werden wir nicht den ganzen Winter ausreichen. Da müssen wir noch neues Material von unserem externen Lager herbeischaffen.

Unspektakuläre Zeit

Nun steht der Fertigstellung der Bänder noch in dieser Woche eigentlich nichts mehr im Wege. Ich bin froh, dabei keinen Hindernissen begegnet zu sein, da auch kommende Woche noch Dinge aufzuarbeiten sind. Wenn es ein Interessetief geben sollte, dann wird das erste für dieses Jahr sicher jetzt beginnen. Winter und Erkältungen halten die Menschen noch im Griff, Weihnachten ist schon vergessen und Fastnacht ist zwar nicht mehr fern, aber noch nicht in den Köpfen. Eine unspektakuläre, orientierungsarme Zeit, in der die Menschen sich erst einmal wieder sortieren müssen. Da ist das Themeninteresse sicher wenige ausgeprägt, schlechte Rahmenbedingungen. Und das ist jetzt auch mal gut so, denn in diesem Bereich muss ich selbst auch wieder verschnaufen, um die Pläne und die Routinearbeiten der nächsten Monate mit unvermindertem Schwung umsetzen zu können.

Wachsende Zuversicht

Das neue Jahr startet gefrierschrankartig. Das ist dem Vorjahr sehr ähnlich. Und leider hat es V. und jetzt auch M. auch schon erwischt. Die erste Erkältungswelle, von der ich hoffe, dass sie sich nicht als allzu hartnäckig und ausufernd präsentieren wird. Das kann man gerade zum Neustart ganz schlecht gebrauchen. Es ist mir eine große Erleichterung, dass ich das Grußkartenprojekt rund um den Weihnachtsbaum noch zum Jahresende umsetzen konnte. Und auch die übrigen Verpflichtungen in Sachen Rezension habe ich noch im alten Jahr erfüllen können. Eigentlich gute Voraussetzungen, um die anstehenden kreativen Projekte in Angriff zu nehmen oder weiterzuführen. Den Wunschbaum habe ich heute noch leicht umgebaut und auch schon eine neue Seite für die Wünsche 2015 angelegt. Es freue mich, dass jetzt wieder mehr Wünsche eingesendet werden. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Menschen dem Wünschen wieder mehr Raum geben und für mich damit ein Zeichen wachsender Zuversicht.

Symbolische Kompensationen während der Winterzeit

Über Nacht hat der Ginkgo den Großteil seiner Blätter abgeworfen. Sie bilden jetzt einen hellgelben Teppich zu seinen Füßen. Damit steht die Baumlandschaft im Garten schon ziemlich kahl da. Nur die immergrüne Stechpalme und die Efeuranken halten die Stellung. M. hat die letzten Winterblumen in die Pflanzkübel gesetzt, demnächst wird sie ihnen noch ein wärmendes Bett aus Moos zugesellen. Das entspringt so ihrer Vorstellung, wie wenn man ein Kind warm betten wollte. Aber ich finde das nett, denn es ist ein Element der vielfältigen Symbolik, die sich gerade zu dieser Zeit des Jahres in den Vordergrund schiebt und das schwindende Grün kompensiert. Es sind Verweise auf immerwährendes Grün, Kälteschutz und vermeintliche Blütenwunder, die Ausdruck des Wunsches sind, auch im Winter das Leben in der Natur wahrzunehmen und zu erhalten. So wie man sich selbst wünscht, das Trübe und Kalte da draußen durch Wärme und Lichter im Haus und dem eigenen Innern auszugleichen. Dafür steht z. B. auch der gerade blühende Weihnachtskaktus, der gemessen an seinem Namen eigentlich immer zu früh dran ist und das Ganze noch einmal im Laufe des Jahres wiederholt, so ganz weit weg von Weihnachten. Die verschiedenen Formen adventlicher und weihnachtlicher Symbolik zu verfolgen, Neues zu entdecken und Bekanntes zu pflegen bleibt für mich anregend.