Lichtgesättigte Präsenz der Pflanzen im Sommer
Auf dem Rückweg von der Schulung heute bin ich über eine meiner Lieblingslandschaftsstrecken gekommen. Die Wiesenkräuter, die uns schon vor Mariä Himmelfahrt so fasziniert haben und die wir an verschiedenen Stellen eingesammelt und in Sträuße eingebunden haben, war bei dem schönen Spätsommerwetter heute wieder die Attraktion. Es ist ein Eindruck, den ich schon seit einigen Jahren bei meinen Exkursionen durch die (Baum-)Landschaft gewonnen habe, dass die unfassbar filigranen und detailreichen Wiesenkräuter, -gräser und -stauden in den Sommermonaten den Bäumen tatsächlich den Rang ablaufen. Jedenfalls wenn man es unter dem Gesichtspunkt der lichtgesättigten Präsenz und Repräsentanz eines ungebremsten, üppigen, aufbauenden sommerlichen Wachstums der Pflanzenwelt betrachtet. So ist es auch immer häufiger vorgekommen, dass mich diese Kräuter fotografisch währen des Sommers verstärkt angesprochen haben. Resultat waren und sind spannende Landschaftsimpressionen, die ähnlich wie meine Baumdetailfotografien früherer Jahre, die Nahaufnahmen von Baumblättern, Baumblüten, Baumfrüchten, Baumrinden und Baumwurzeln, im Kleinen die Großartigkeit der vegetabilen Natur zum Ausdruck bringen, wenn man z. B. fotografisch die Aufmerksamkeit auf sie gezielt lenkt. Ich schätze, das wird auch künftig neben der Baum- und Landschaftsfotografie sowie der Fotografie von Hintergründen und Texturen, einer meiner Motivschwerpunkte sein. Schön ist zudem, dass wir diese Pflanzen auch ganz konkret sammeln und in unser Wohn- und Lebensumfeld integrieren können. Es gibt außerhalb des direkten Natureindrucks kaum eine schönere Möglichkeit, den Jahreszeiten ganz nah zu sein, indem wir uns für die jeweilige Zeit charakteristische pflanzliche Strukturen im eigenen Umfeld platzieren.