Den Geist- und Sinn-Faden nicht abreißen lassen

Vermutlich können die meisten meine Affinität und das innige emotionale Verhältnis zur Weihnachtszeit nicht nachvollziehen. Tatsächlich begegne ich schon seit vielen Jahren einer verbreiteten Müdigkeit, wenn nicht entschiedener Ablehnung dem Thema gegenüber. Wie wenn sich die Menschen von der Traditionssymbolik und den verbundenen inneren Handlungen distanziert hätten oder das Bedürfnis nach Distanzierung hätten. Allerdings ist das eine Entwicklung und ein Phänomen, das nicht nur auf Weihnachten zutrifft. Eigentlich beobachte ich das bei allen Traditionsfesten, Feiertagen, insbesondere den christlichen, und überhaupt Gedenktagen mit speziellem Bedeutungshintergrund und Sinn. Es gibt die Tendenz, diese als eine Form von Folklore zu entwerten und quasi als unzeitgemäß, zumindest extrem nachrangig zu betrachten. Was ich an der Stelle immer zum Ausdruck bringen möchte: Das Gegenteil ist der Fall. Die vermeintliche Irrelevanz ist Dank der Zeitlosigkeit dieser Inhalte nicht denkbar. In ihnen steckt vielmehr das wirklich Essenzielle, die Gelegenheit vor allem, sich aus Anlass der Traditionstage und -zeiten eben diesem wieder stärker zu nähern, dieses Essenzielle wieder mehr zum eigentlichen Gegenstand des Interesses und der persönlichen Entwicklung zu machen. Das ist der eigentliche Zweck meiner Versuche, symbolische Formen wie den Weihnachtsbaum und die Symbolbäume als Aufmerksamkeitsmarken ins Bewusstsein zu rücken, die uns vieles zurückgeben können, was immer schon vorhanden ist, aber im Zuge der zeitgenössischen Verwirrungen verschüttet wurde. Ich bemühe mich, einen Beitrag dazu zu leisten, dass dieser wichtige Geist- und Sinn-Faden nicht abreißt.

Weihnachtsästhetik, Weihnachtspflanzen und Lichtsymbolik

Das war heute der erste Ausflug seit Langem. Und natürlich konnten wir beim Besuch des Dekoladens mit der riesigen Auswahl an Homeaccessoires für die Weihnachtszeit nicht umhin, unsere ohnehin schon üppige Sammlung um einige Dinge zu erweitern. Vor allem einige Kerzen, obwohl ich ja mit meinen Recyclingversuchen und der Herstellung von neuen Kerzen aus Paraffinresten zwischenzeitlich schon erfolgreich war. Aber der Bedarf und der Verbrauch an Lichtern ist in dieser Zeit bei uns eben recht hoch. So haben wir wieder einen kleinen Vorrat. Und daneben hat auch der elektrische Lichterschmuck für die Adventszeit eine Rolle gespielt. Wenn ich demnächst mit den Arrangements der Lichterkränze und -ketten beginne, werde ich mir einige Gedanken machen müssen, wie was in welcher Form kombiniert werden kann. Das ist schon weit von dem früheren Thema entfernt, das sich eigentlich nur auf die Kombination unserer drei alten Lichterketten am großen Weihnachtsbaum beschränkt hatte. Die LED Technik hat auf dem Gebiet schon einige Gestaltungsräume eröffnet, die tatsächlich neu sind. Natürlich wünsche ich mir neben diese gestalterischen Innovationen im Bereich der Weihnachtsästhetik v. a. eines: Dass es mir mit meiner Thematisierung der Weihnachtstradition und -symbolik gelingt, überhaupt wieder mehr Interesse und Aufmerksamkeit für die großen Themen unserer christlichen Kultur zu wecken. Das ist lange nicht mehr selbstverständlich, man muss tatsächlich darauf aufmerksam machen, warum wir dieses Fest feiern, was die traditionellen Weihnachtspflanzen und das Wintergrün eigentlich bedeuten, woran uns der Weihnachtsbaum und seine Lichter letztlich erinnern. Ein paar verschüttete Saiten wieder zum Klingen zu bringen, wenn das gelingt, wäre das für mich ermutigend.

Wesentliches in anstrengender Zeit

Der größte Teil meiner adventlichen Grüße habe ich heute für den Versand fertiggestellt. Damit ist bereits ein gutes Stück vorbereitender Weihnachtsaktivität erfolgreich auf den Weg gebracht. Daneben wird es noch weitere Projekte in dieser Richtung geben, teilweise auch für Geburtstage, die in meiner Familie und Bekanntschaft bevorzugt in den Wintermonaten liegen. So bleibe ich gewissermaßen in zweifacher Hinsicht in Übung und kann gleichzeitig verschiedene symbolische Formen individuell in Szene setzen, für die ich selbst ein besonderes Faible habe. Ich denke auch, dass gerade wegen meiner eigenen Intensität diese auch bei den Beschenkten oder einfach den Menschen, mit denen ich in der Weihnachtszeit in Kontakt trete, ankommt, in dem Sinn richtig verstanden wird, in dem es gemeint ist. Die Gefahr, dass die Initiativen abgestanden, altmodisch oder gar in unserer Zeit unpassend wirken könnten, sehe ich dagegen nicht. Es ist mir eher ein Bedürfnis, einen im eigentlichen Wortsinn „romantischen“ Zugang zu der uns allen gemeinsamen Symbolik der Weihnachtszeit in Formen zu gießen und zu teilen. Meist, aber nicht nur, spielt dabei der Weihnachtsbaum eine wichtige Rolle. Ein Beitrag, zumindest als punktuelle Anregung, dieser anstrengenden und erschöpfenden Zeit etwas Wesentliches anklingen Lassendes entgegenzusetzen.