Weinprognose

Die Weintrauben entwickeln sich jetzt doch besser als zuletzt vorhergesagt. Nachdem V. die steil nach oben schießenden jungen Zweige entfernt hat, die nur Blätter tragen, haben sich die Nährstoffe mehr auf die fruchttragenden Bereiche verteilt. So sind die Trauben jetzt schon deutlich zu erkennen, noch ganz klein und grün. Aber sie sind nicht spärlich, weder in der Fläche noch in Bezug auf die einzelne Traube bzw. die Anzahl der Beeren. Das sieht eigentlich ganz gut aus. Nur die Qualität hat in den vergangenen Jahren zu Wünschen gegeben. Sogar V. hat das neulich eingeräumt, nachdem Jahrzehnte lang seinen eigenen Wein verteidigt hat. Die Wahrheit ist, dass ihn eigentlich immer schon nur er selbst und andere hart gesottene genießen konnten.

Abschluss eines üppigen Baumobstjahrs

V. hat am Abend den wohl restlichen Teil der Weintrauben auf seinem außerhalb gelegenen Grundstück gepflückt. Es soll zum Einmaischen wieder ein großes Fass werden. Und Geduld war seine Stärke noch nie. So übertreibt er es einmal wieder. Gut daran ist, dass dieses Kapitel damit auch bald abgeschlossen ist. Äpfel und Birnen sind nicht mehr so das große Projekt. Und die Zwetschgenzeit ist nun auch vorbei. Die restlichen hat sich ein Bekannter geholt. Gut, so sind die im Übermaß gewachsenen Früchte nicht verloren gewesen. Ein üppiges Obstjahr mit sehr viel Arbeit mit der Ernte und Verarbeitung liegt nun weitgehend hinter uns. Ich meine, jedes Jahr muss so nicht unbedingt ausfallen.

Schöner Altweibersommertag

Reife weiße Weintrauben

Hier im Saarland hat sich der Hochdruck noch länger gehalten. So durften wir einen sehr schönen Altweibersommertag erleben. Mit diesem warmen, irgendwie verträumt wirkenden Licht, und dabei aber eher mäßiger Temperatur. Ich hoffe, diese Stimmung setzt sich fort und wird nicht wieder von so einem ungemütlichen Witterungsausreißer eingetrübt, wie wir das in diesem Jahr schon so häufig erlebt haben. Die wenigen weißen Trauben, die V. noch an den Rebstöcken belassen hat, bekommen jetzt rote Bäckchen. Die Zwetschgen, die er in den vergangenen Tagen gepflückt hatte, wurden heute eingemaischt. Die nächste Aktion der Obstverwertungsserie, die dann demnächst mit den Äpfeln und Birnen fortgesetzt und auch abgeschlossen wird.

Leichter Aufwärtstrend

Die erste Parzelle der hoch geleiteten Weinreben ist schon gelesen. V. hat das in diesem Jahr recht schwer gefallen. M. und ich haben anschließend drum herum wieder einiges in Ordnung gebracht, die Wicken entfernt, soweit sie ausgeblüht waren, andere verwelkte Stauden abgeschnitten. So können wir morgen alles zusammen mit dem bereits zurückgeschnittenen Weinlaub zur Grünschnittdeponie bringen. Wie der Ertrag in diesem Jahr sein wird, kann man jetzt noch nicht einschätzen. Insgesamt ist es in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Dadurch, dass wir im Frühjahr viel Sonne und in den letzten Wochen auch viel Regen hatten, ist das Volumen der Trauben aber nicht schlecht. Das sagt zwar nichts über die Qualität aus, lässt aber zumindest hoffen, dass die spärliche Literzahl des Vorjahres deutlich übertroffen wird. Ich kann mich nicht erinnern, dass V. jemals, mit Ausnahme eben des Vorjahres, nicht mit seinem eigenen Roten übers ganze Jahr versorgt gewesen wäre. Die mickrige Ernte vor einem Jahr aber hat ihn tatsächlich gezwungen, seinen Wein einzukaufen oder ganz zu verzichten. Immerhin damit, aber auch mit dem Honig, ist ein ganz leichter Aufwärtstrend festzustellen.

Früher Start der Weintraubenlese

Erntereife rote Trauben im Garten
Insektenfangbehälter unter Weinreben

Morgen will V. die ersten Weintrauben lesen. Eigentlich viel zu früh, wie jedes Jahr. Aber es ist eben immer dasselbe: Die Wespen stürzen sich frühzeitig auf die reifenden und süßer werdenden Früchte und die Vögel picken über Wochen daran herum. Viele Trauben sind dadurch schon ziemlich zerrupft, fallen zur Erde und sind nicht mehr zu gebrauchen. Was für ein Glück, dass sie in diesem Jahr so üppig ausfallen. Da sie in den letzten Wochen sehr wenig Sonne hatten, wird es wohl ein ziemlich mäßiger Jahrgang werden, auch wenn andere Reben in anderen Ecken des Gartens noch länger Zeit haben und etwas mehr Zucker bilden können. Die Phalanx von Netzen und Insektenfangbehältnissen spricht wohl für sich. Ich bin jedenfalls froh, wenn der Ausblick in den Garten wieder ansehnlicher wird und vor allem diese hässlichen blauen Netze verschwinden. Dann kann der schönere Abschnitt des Spätsommers beginnen, den ich hoffentlich noch lange bei den Aufenthalten und handwerklichen Arbeit im Garten genießen kann.