Frühlingshafte Landschaftsanmutung

Die Efeuhecken wachsen jetzt, wo der Regen die Wochen anhaltende Trockenheit ablöst, wie verrückt. Auch weil sie zuvor so viel Sonne tanken konnten. So wird in den nächsten Wochen ein erneuter Rückschnitt anstehen. Da es vor allem junge Triebe sind, lässt sich das diesmal sicherlich mit der Heckenschere erledigen. Sonst bin ich bei der Art eher vorsichtig mit der Maschine, weil man leicht die verholzten und unregelmäßig hervorstehenden Äste verletzt. Aber wenn es nur oberflächlich ist, kann man es schon wagen. Auch das Weinlaub entwickelt sich gut. So scheint der Frühling nun auch seinem Höhepunkt im Blätterwachstum bei den meisten Arten entgegenzugehen. Diese zarten Grüntöne, die anfangs noch stark ins Gelbliche hinein gehen, gehören für mich zum typischen Charakter frühlingshafter Landschaftsanmutung.

Grüne Transparenz und gefiltertes Sonnenlicht

Den letzten Rest der Regenwasservorräte habe ich heute Abend auf die Pflanzen des Gartens verteilt. Gut, dass wir als Notreservoir meist noch das Springbrunnenbecken haben. Aber das ist eben jetzt auch schon aufgebraucht. Neuer Regen wäre da nicht schlecht. Eigentlich sind wir in den Vorjahren meist gut über die Runden gekommen. Selten nur musste ich Leitungswasser anzapfen. Aber für einige Tage wird es nun doch notwendig sein. Gerade jetzt, wo die Sonnenblumen sich ihrer Maximalhöhe annähern und immer stärkere Stängeln ausbilden. Die sind schon sehr durstig. Auch die Kübelpflanzen benötigen eine Menge Flüssigkeit in diesen erbarmungslos sonnengesättigten Hochsommertagen. Es ist eine Freude, mit dem intensiver und konstanter werdenden Sonnenlicht die Laubdecke der Weintrauben und Bäume immer dichter werden zu sehen. Und die Transparenzen und Abschattungen zu verschiedenen Tageszeiten und Sonnenständen dabei zu beobachten. Das verleiht dem Garten so etwas Dschungelartiges.

Sommer-noch-nicht-Herbst

Diese Zeit, in der traditionell das größte Fest des Dorfes stattfindet, gehört für mich zu den reizvollsten des Jahres. Beim Fest konnte ich beobachten, dass die meisten Menschen unter diesem Einfluss stehen und so wirken, als ob sich Gelassenheit mit einer gewissen Freude am Spätsommer verbindet. Man weiß dann, der Sommer ist eigentlich vorbei, aber der Herbst noch nicht angekommen. Beste Gelegenheit, die Vorzüge beider Jahreszeiten zu erleben. Der Blick in unsere hoch geleiteten Weinreben zeigt jetzt schon ein ganz anderes Bild. Das wenige wegen der noch nicht reifen weißen Trauben verbliebene Weinlaub verfärbt sich bereits herbstlich. Bald schon wird es kein Sonnenlicht mehr einfangen und Süße in die Früchte schicken können. Dieses spätnachmittägliche Licht ist ganz typisch für die Atmosphäre dieser Zeit.

Spätsommerliches Weinlaub