Walnussernte vom eigenen Baum

Die Walnüsse lassen sich in diesem Jahr sehr lange Zeit. Dabei konnte ich seit dem Frühsommer schon vom Fenster oben die vielen grünen Nussfrüchte in der Baumkrone beobachten, die sich erst viel später braun färbten und rissig wurden. Bis sie dann aber tatsächlich so ausgereift sind, dass sie herunterfallen und eingesammelt werden können, das dauert sehr lange. So sind es meist Nüsse zum direkten Verzehr geworden, jedenfalls soweit sie überhaupt genießbar waren. Einige sind auch taub, ganz eingetrocknet oder schon faul. Aber es sind auch gesunde dabei, die man zwischendurch wegnaschen kann. So wie in manchem Vorjahr, dass wir im Wald an bekannten Stellen, einmal im Jahr im Oktober einen ganzen Korb eingesammelt haben und die Nüsse dann anschließend zum Trocknen ausgelegt haben, funktioniert es bei den eigenen Walnüssen jedenfalls bisher nicht. Wahrscheinlich muss dazu der Baum noch größer und ertragreicher werden. Eine Aussicht für die kommenden Jahre.

Ein Wassertank, ein Walnussbaum und der Efeu

Früher als geplant haben wir heute den großen schweren Wassertank mit einigen technischen Hilfsmitteln in seiner Position verrückt und dabei u. a. auch um die Längsachse gedreht. Jetzt ist der Ausfluss wieder auf der richtigen Höhe und die Längsausrichtung ist ungefähr so wiederherstellt, wie wir es vorher kannten. Ohne elektrisch betriebenen Seilzug mit Umlenkung wäre das nicht möglich gewesen, jedenfalls nicht allein per Hand und Hebelwirkung. Ein bisschen Sorgen habe ich mir während der Prozedur um unseren Walnussbaum gemacht, dessen Stamm direkt neben dem Tank emporragt. Es hätte sein können, dass durch das Verrücken der Stamm von der Seite gedrückt würde. Das ist aber letztlich doch nicht passiert, es ist noch ein keiner Abstand geblieben. So kann der Stamm noch mehr Umfang zulegen, ohne mit dem Tank zu kollidieren. Schön sieht nach dieser Aktion der Tank jetzt nicht mehr aus, denn wir mussten ja seitlich auch zusätzliche Steinplatten unterlegen bzw. den Tank mit verschiedenen Platten am zurückrollen hindern und fixieren. Die liegen jetzt weitgehend frei, weil der Efeu, der den größten Teil des Tanks überwuchert hat nach unten hin und gerade auf dieser Seite ausgedünnt ist. Jetzt wird es lange dauern, bis der Efeubewuchs wieder dichter geworden ist und den Tank irgendwann wieder vollständig getarnt hat.

Gartenbaumbesonderheiten dieses Sommers

Die Gartenbäume entwickeln sich in diesem Sommer sehr gut und bilden üppiges Grün. Gerade der Walnussbaum hat jetzt schon eine erstaunliche Dichte im Kronendach erreicht und präsentiert sich gewaltiger als jemals zuvor. Gleichzeitig verteilt er immer mehr Schatten um sich herum, was für die angrenzend platzierten Chili-Pflanzen nicht ganz so günstig ist, aber geeignetere Sonnenplätze kann ich für die nicht frei machen. Auch Ginkgo und Nashi haben sich bisher vital gezeigt, ebenso die beiden kleinen Feigenbäume. Und die Gleditschie zeichnet sich nach dem ziemlich heftigen Rückschnitt vor einigen Wochen dadurch aus, dass sie an den verbliebenen Ästen, teils auch direkt am Stamm, umso dichteres Laub austreibt. Das ist bekanntermaßen sehr licht und filigran, wirkt in dieser Dichte aber ungewohnt wuchernd. Das allerdings passt nicht ganz zu der Baumart. Ich hoffe, diese Anmutung wird sich im Laufe des Sommers wieder auflösen, spätestens aber im Folgejahr, denn ein ähnlich starkes Zurückschneiden wird bis dahin wohl nicht mehr nötig sein. Nur der Pfirsichbaum wird sich bezüglich seines Blattkleides wohl nicht mehr erholen können. Er trägt Blätter, die sind aber durch einen Pilz vor Wochen schon stark zusammengeschrumpelt bzw. gar nicht mehr vorhanden und verteilen sich auch stark unregelmäßig an dem jungen Baum. Deshalb ist zu befürchten, dass die schon vorhandenen, noch kleinen und grünen Pfirsiche wohl bis zum Hochsommer nicht mehr die gewohnte Größe und Reife erreichen können. Das allerdings ist jammerschade, stellten sie doch in den Vorjahren ein echtes Highlight im Garten- und Erntejahr dar.

Vitaler Sommergarten mit einigen Sorgenkindern

Jetzt am Abend kommt doch noch der Regen, nachdem ich vorsichtshalber die Blumen im Garten und in den Pflanztrögen vorhin gegossen hatte. Das ist ganz gut, denn ich habe den Eindruck, dass die Pflanzen nach einige Stunden intensiver Sonneneinstrahlung doch ihre Probleme bekommen. Für zu viel Aufheizung sind sie noch nicht gut genug angewachsen und haben noch zu wenig verzweigte Wurzeln. Auch bei den Gartenbäumen mache ich mir zum Teil Sorgen. Zum Beispiel zeigt der kleine Pfirsichbaum erschreckende Kräuselungen bei den Blättern. Das war in den Vorjahren bei den Obstbäumen zwar nicht selten. Aber wenn es so massiv vorkommt und die Blätter noch kaum ausgewachsen sind, könnte es den Baum doch empfindlich schädigen. Immerhin kann ich zahlreiche winzige Fruchtansätze erkennen. Nur wie soll der Baum die Früchte wachsen lassen, wenn er zu wenig Licht über die Blätter einfangen kann. Ich hoffe, er wird sich noch erholen. Es wäre jammerschade um die zuletzt so üppigen und geschmackvollen Pfirsiche. Der Walnussbaum hat zahlreiche Blüten ausgebildet, die immer noch nach und nach vom Baum abfallen. Die „Würmchen“ produzieren eine Menge Biomasse, die wir immer wieder zusammenkehren und kompostieren müssen. Aber das nehmen wir gerne in Kauf, wenn sich der Baum prächtig entwickelt und hoffentlich auch zahlreiche Nüsse im Herbst hergibt. Es ist schön, dass wir die Veränderungen der Pflanzen jetzt auch endlich genauer beobachten können, nachdem die Pflanz- und Gartenarbeiten schon gut fortgeschritten sind.

Die Nutznießer des Walnussbaums

Für die Gartenbäume war beim Besuch von J. und W. in G. heute gar keine Zeit. Eigentlich waren die immer ein Thema, zumindest hatten wir eine Runde gedreht und den Zustand der Ebereschen, der verschiedenen Zierbäume, der Esskastanie und des Walnussbaums vorm Haus begutachtet. Aber heute hat sich das Gespräch fast ausschließlich drinnen abgespielt, auch weil es nach so langer Pause viel zu sprechen gab. Aber indirekt wurde der Walnussbaum doch noch zum Thema, nämlich beim Gespräch über die regelmäßig auf Besuch vorbeikommenden Tiere, vor allem die Vögel. Aber auch die Eichhörnchen quartieren sich dort zumindest im Herbst regelmäßig ein und decken sich mit leckeren Walnussportionen ein, was auch bedeutet, dass für die Besitzer des schon recht stattlich herausgewachsenen Walnussbaums selbst nichts mehr übrigbleibt. Interessant die Schilderung des Verhaltens der Tiere, die sich nach erfolgreichem Abräumen einer Walnuss wohl noch kurz vor dem Fenster präsentieren, offensichtlich stolz auf ihren jeweiligen Erfolg. Immerhin, auf die Art erhalt man Kontakt zu scheuen Wildtieren in unmittelbarer Umgebung, die ohne den Anreiz vermutlich nichts von sich sehen lassen würden.

Ausstehende Winterbaumarbeiten

Eine winterliche Gartenarbeit habe ich noch nicht erledigt. Es ist eigentlich jedes Jahr so, dass ich das bis zu Letzten aufschiebe. Dabei wäre jetzt die richtige Zeit, die Äste des Walnussbaums und der Gleditschien so zurückzuschneiden, dass sie wieder eine ausgewogene Kronenform haben. Da sind einige quer gewachsene Äste, die zu viel sind und den belaubten Baum eher überbelasten. Auch sind sie zu nah beieinander so dass die Schattenwirkung durch die übergroße Dichte zu groß wird. Also ein Projekt, das sich für den nächsten Tag anbietet, an dem einmal für einige Stunden am Stück die Sonne rauskommt und diese Dauernässe auftrocknet. Mit den Feigenbäumen bin ich noch etwas vorsichtiger. Deren Rückschnitt werde ich wohl noch bis zum wärmeren Frühjahr aufschieben, weil es eben doch noch recht kalte Nächte geben könnte, die den mediterranen Arten nicht gut bekommen könnten.

Frühsommerlicher Gartenarbeitssamstag

Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Samstag wieder so viel Gartenarbeit mit sich bringen würde. Den Vormittag habe ich allerdings mit dem Backen des dritten Rhabarberkuchens für diese Saison ausgefüllt, zumindest größtenteils. Und dann waren da noch die verschiedenen Rest-Arbeiten in Bezug auf die Sommerpflanzen und die zugehörige Gartenarbeit. Also habe ich die Sonnenblumen, die bisher noch in einem kleinen Pflanztopf saßen, raus an ihren eigentlichen Standort verpflanzt. Es kommt aktuell nur noch ein guter sonniger Standort für sie in Frage, am Zaun zum Nachbarn hin, da alle anderen Plätze der letzten Jahre inzwischen zu stark von umstehenden Bäumen abgeschattet sind. Dort müssten sie zu sehr um das Licht kämpfen. So stehen sie in zwei Gruppen recht nah beisammen, werden in ausgewachsenem Zustand gut sichtbar sein und lassen sich vor allem auch übersichtlich mit Regenwasser versorgen. Das ist ja doch für einige Monate eine tägliche nicht unerhebliche Arbeit, so macht es Sinn, sie handhabbar vorzubereiten. Als nächstes haben wir Vs Vorschlag aufgegriffen, die größere unserer beiden Gleditschien in eine bestimmte Richtung zu ziehen. Mit einer Gummischlaufe um den oberen Stamm gelegt und mit einem gedrehten Drahtseil an unserem Weinrebengestänge befestigt. So versuchen wir dem Baum eine gerade vertikale Wuchsrichtung zu ermöglichen, denn hatte einen Überhang zur Sonnenseite, weil er sucht, seine Krone in dieser Richtung auszurichten. Auch hier ist natürlich der Grund, dass benachbarte Bäume, die Nashi-Birne, der Ginkgo und der Walnussbaum ihm das Licht in den anderen Himmelrichtungen reduzieren. Wenn er etwas höher hinausgewachsen sein wird, könnte dieses Problem sich auch erübrigen, bis dahin also die korrigierende Unterstützung mit dem Zugseil. M. hat sich wieder einmal endlos mit dem zurückgeschnittenen Efeu beschäftigt, immer mit dem Gedanken, die vertrockneten Blätter aus dem Untergrund des Efeugeäst hervorzuholen. Das ist natürlich eigentlich unnötig, aber es gibt eben auch spezielle Vorstellungen, die sich auf diesem Wege Verwirklichung suchen.

Pflanzarbeiten in Vor- und Hinterhausgarten

Heute konnte ich die Arbeit am Bepflanzen der Pflanzgefäße vorm Haus weiterführen und zumindest die bisher besorgten Sommerblumen darin verteilen. Die Erde mit Dünger hatte ich ja schon vorbereitet, so dass das recht schnell umgesetzt war. Allerdings waren auch noch weitere Gefäße nach vorne zu holen, die erst später mit neuen Blumen bestückt werden können. Und M. wollte auch verschiedene schön blühende Pflanzen, die schon im Winter da waren, auf neue Gefäße mit frischer Erde verteilen, was ich dann gemacht habe. Sehr viel fehlt jetzt gar nicht mehr. Ich freue mich, bald schon dieses Arrangement abschließen zu können und dann mich wieder mehr den Nutzpflanzen zu widmen, und den verschiedenen Pflanzungen im Hinterhausgarten, die erst langsam dabei sind sich zu entwickeln. Auch die Bäume dort wirken zwar vital, sind aber sonst noch sehr vorsichtig, trauen sich kaum, ihre Blattknospen zu öffnen und sind nur unwesentlich über die Blühphase hinausgekommen. Auffallend ist der reiche Blütenbesatz beim Walnussbaum. So lange und so zahlreich habe ich die hängenden grün-bräunlichen Früchte dieser Art selten gesehen.

Frühlingszeichen und Frühlingserwartung

Jetzt haben wir die schmuddelige Übergangszeit wohl weitgehend hinter uns und der Baumfrühling kann in seine entscheidende Phase gehen. Viele Bäume haben bereits ihre Blüten geöffnet, oft schon vor dem Blattaustrieb. Das mit dem Nacheinander oder Gleichzeitigen von Blättern und Blüten ist nicht in jedem Jahr gleich. Ich meine, bei den Walnussbäumen auch schon einmal ein gleichzeitiges Auftreten beobachtet zu haben. Dieses Jahr aber sind die Blüten früher – ich hoffe, durch die vereinzelt frostigen Nächte haben sie keinen Schaden davongetragen, das wäre schlecht für die Nussernte. Die Blätter tuen sich dagegen in diesem Frühjahr generell schwer, so wirklich grün ist die Baumlandschaft deshalb noch nicht geworden. Aber ich ahne, dass das in den nächsten Tagen umschlägt und wir echten Frühling in uns aufnehmen können. Das Licht, das jetzt am Abend durchs Fenster fällt und im Tagesverlauf einige Male schon gleißend über die Szene strich, zeugt davon und macht gleich bessere Laune.

Den Garten für die Winterzeit vorbereiten

Der Walnussbaum vor allem, aber auch die Feigenbäumchen, der Nashi-Birnenbaum und der Ginkgo haben in diesem Herbst Unmengen an Laub produziert. Anders als sonst sind wir nicht dazu gekommen, es sukzessive zusammenzutragen und zum Kompost zu geben. So hatte sich eine Riesenmenge angehäuft, die ich heute im Eildurchgang mit dem Rechen auf große Haufen konzentriert und dann zum Teil in die Komposttonne gebracht und zum Teil in Grünschnittsäcken zwischengelagert habe. Auch das Springbrunnenbecken habe ich abgelassen, die Rizinusstauden abgeschnitten und die Pflanzkübel der Chilis umgestülpt, so dass der ganze Erdballen mit Wurzeln nun abtrocknen kann, um irgendwann auch in die Biotonne zu kommen. Damit sind schon wichtige Arbeiten für die Winterfestigkeit des Garens gemacht. Da aber gerade der Walnussbaum und der Nashi noch einiges an Laub nicht abgeworfen haben, sind wir noch nicht am Ende. Also noch mindestens zwei Wochen Beschäftigung mit diesen Herbstgartenarbeiten, bis uns die Adventszeit mit ihren vielen Herausforderungen in der vegetabilen Dekoration und im stimmungsvollen Schmücken uns vornehmlich in Anspruch nehmen und ebenso angenehm begleiten wird.

Die Wintersaison im Garten vorbereiten

Dem winterfesten Garten sind wir heute ein Stück nähergekommen. Die Wurzeln der abgeblühten und schon vor Wochen abgeschnittenen Stauden habe ich jetzt ganz aus der Erde gezogen und kompostiert. Verschiedene Rank- und Stabilisierungsstangen und Spanndrähte habe ich abgebaut und den wiederverwendbaren Draht eingerollt. Und die Sitzgarnituren habe ich ebenfalls von ihren Polstern befreit, mit Planen abgedeckt und für die ungemütliche Zeit des Jahres abgesichert. Der Walnussbaum hat sein Werk immer noch nicht abgeschlossen, jeden Tag wirft er neue Nüsse ab, die wir dann aufsammeln, von der verrotteten Hülle befreien und zum Trocknen auslegen. Aber immerhin haben wir dieses Jahr erstmals eine nennenswerte Anzahl von Walnüssen zusammentragen können. In den Vorjahren waren die Eichhörnchen meist schneller und hatten es auf die wenigen Nüsse abgesehen. Zusammen mit anderen typischen Wochenendarbeiten war mit diesen Aktionen doch der größte Teil des Tages ausgefüllt. Gleichzeitig bin ich froh, dass wir den Kopf freier haben fürs herbstliche Dekorieren drinnen und gewisse Vorbereitungen für die anschließende Adventszeit.

Ein Ebereschen-Baumpaar

In vielen Bereichen haben sich die Pflanzen in G. über den Sommer ähnlich entwickelt wie bei uns. Der Nussbaum wirkt vital und gesund, trägt aber nur wenige Nüsse. Die Äpfel sind zahlreich vorhanden, aber ziemlich klein, auch das ist bei unseren Pfirsichen in diesem Jahr ähnlich. Stauden wie die selbstgezogenen Rizinusstauden sind kräftig herausgewachsen, auch wenn sie sich mit nur kleinen Pflanztöpfen arrangieren mussten. Auch sonst ist alles sehr grün und üppig und blüht überwiegend prächtig, wie man an den Sommerblumen sieht. Am eindrucksvollsten fand ich aber die beiden Ebereschen, die kräftiger geworden sind, aber an ihrer filigranen Anmut nichts eingebüßt haben. Sie tragen sehr gleichmäßig verteilt üppige, leuchtend rot-orange Fruchtstände und präsentieren sich mittlerweile so, wie sie ursprünglich auch gedacht waren, nämlich als einzelner Baum. Eigentlich sind es zwei recht nah beieinander gepflanzte Exemplare, aber sie haben sich immer schon harmonisch ergänzt und so war es absehbar und erwartbar, dass sie eines Tages in der grünen und Frucht tragenden Jahreszeit zusammenwachsen und optisch eine zusammenhängende Krone bilden. Schade nur, dass es zwecklos ist, einige Fruchtstände abzuschneiden, um sie in Väschen zusammen mit Sommerkräutern zu arrangieren, denn die Beeren werden sehr schnell dunkel, fast schwarz, und verlieren dann ihre so strahlende Anmutung, mit der sie am lebenden Baum ausgezeichnet sind.

Ausgleichende Abwechslung

Freitag der Dreizehnte, aber der Tag war nicht viel anders als die übrigen Krisentage, die alle Menschen in eine Art Schockstarre versetzt haben. Ich freue mich, den Arbeitstag zweiteilen zu können, die Projektarbeit am Vormittag und eine neue kunsthandwerkliche Arbeit am Nachmittag. Eine sehr gute Mischung und Abwechslung in Krisenzeiten, die sonst eher durch Einseitigkeit gekennzeichnet sind. Übrigens diesmal eine interessante, eher selten vorkommende Kombination: Walnussbaum und Weißdorn. Schön, dass einer meiner Lieblingssträucher, die ich das ganze Jahr über beobachte und bewundere, die ich besonders gerne fotografisch festhalte, einmal wieder durch sein Holz repräsentiert zur Geltung kommt. Und schön ist auch, dass es mindestens einen weiteren Menschen gibt, der mit dem Weißdorn etwas Wichtiges verbindet. Der wird bald eine symbolische Verstärkung dafür zur Verfügung haben.

Wenn der Herbst auf Umwegen sichtbar wird

Der Tag war für den schon länger geplanten und immer wieder aufgeschobenen Ausflug und Besuch ganz gut gewählt. Im Oktober kann man eben nicht mehr erwarten, als dass zumindest der Regen sich zurückhält. Obwohl es theoretisch möglich gewesen wäre, haben wir diesmal aber keine Zeit die Gartenarbeit gesteckt, ein Entschluss, der schon vorher gefasst wurde. So wurde es ein typischer Indoor-Winter-Besuchstag, der traditionell mehr der persönlichen Kommunikation gewidmet ist. Tatsächlich hat der kurze Gang durch den Garten keine großen Überraschungen gebracht. Jetzt schon ist die Gartenkulisse, die Gartenbäume, in einen Zustand der Unauffälligkeit übergegangen, bis sie bald schon sich ganz in sich zurückziehen und alles nach außen Gerichtete abwerfen, die ganze Energie in die Wurzeln zurückziehen. Dann werden die Bäume mehr von Ihrem Nutzen her sichtbar, wie die Esskastanien und Walnussbäume, die ihre Früchte entweder schon abgeworfen haben oder es gerade im Schwerpunkt tun. Und wenn dann ein Eichhörnchen über den Gartenzaun huscht, auf der Suche nach der nächsten reifen Nuss, dann weiß man, es ist Herbst. Aber in diesen Tagen ist auch erstmals wirkliches Herbstlaub bei einem Teil der Bäume zu sehen, welches das Licht reflektiert und dadurch wie leuchtend aus dem Einheitsgrün heraussticht. Ich hoffe, die Mischung aus tagsüber sonnigen Abschnitten und nachts in Richtung Gefrierpunkt tendierenden Temperaturen wird den Blätterherbst noch deutlicher sichtbar machen.

Gartenrückschnitt für mehr Licht

Seit letztem Jahr haben sich die Gartenbäume bei J. und W. prächtig weiterentwickelt. Die Ebereschen sind wieder neu hoch hinausgeschossen, nachdem wir sie erst vor einigen Monaten zurückgeschnitten hatten. Inzwischen sind die beiden wie ein zusammenhängender Baum geworden, jedenfalls sieht das von weitem so aus. In der Mitte der Hinterhausgartens sind sie ein echter Hingucker, gerade in dieser Jahreszeit, wenn die Früchte so leuchtend rot in der Sonne glänzen. Auch die Esskastanie vorne ist sehr stark und ausladend geworden, scheint aber weniger Blüten gehabt zu haben, weswegen jetzt auch weniger Kastanien zu sehen sind, vor allem an den unteren Ästen fehlen sievollständig. Der Walnussbaum hat sich von allen eigentlich am wenigsten verändert. Bei dem heutigen Besuch war doch wieder einiges an Gartenarbeit auf dem Programm, um den Wildwuchs im Vordergarten zu reduzieren. Mit Scheren und vor allem der Heckenschere sind wir Stück für Stück vorangegangen, um das meiste direkt über dem Boden zurückzuschneiden. Natürlich haben bei der Gelegenheit auch die kleinen Bäume einen Rückschnitt erhalten, darunter der Korkenzieher-Hasel und die kriechenden Zypressen, die sich im Laufe der Jahre immer mehr Fläche erobert haben. Es war notwendig, alles ein wenig zu reduzieren, um den verschiedenen Blumen und Stauden mehr Luft und Licht zu verschaffen. Im nächsten Frühjahr wird sich das mit mehr Blüten und Wuchsfreude sicher auszahlen.

Kaukasischer Walnussbaum

Schön, wieder ein Auftrag, der auch dieses Wochenende wieder mit Holzarbeit ausfüllen wird, nachdem die letzte Arbeit gerade das Haus verlassen hat. Und wieder eine Anfrage von einem früheren Kunden, der offensichtlich zufrieden war und sich weitere Armbänder wünscht. Das ist für mich immer eine Bestätigung und hält das Projekt frisch, neben den vielen anderen Routinearbeiten inklusive der Vorratshaltung, die immer wieder spannend ist und mich vor gewisse Herausforderungen stellt. Mit der neuen Anfrage kommt eine eher seltener Exot zur Geltung, der kaukasische Walnussbaum. Diese Art nimmt in meinem Vorrat auch schon rapide ab, so dass ich mich wieder auf die Suche machen muss nach geeignetem, ebenso hochwertigem Material. Auf diese Arbeit, die aufgrund des dekorativen Holzes und in Kombination mit dem kontrastreich hellen Bergfichtenholz, ein sehr ansehnliches Ergebnis verspricht, freue ich mich schon.

Sommer-Gartenarbeit und Baumhighlights

Der Besuchszeitpunkt war genau richtig, auch weil wir J. und W. bei der Gartenarbeit behilflich sein konnten. Die war dringend angesagt, hatten gewisse Stauden und kleine ungewollte Bäumchen, v. a. kleine Feldahorne, den Vorgarten überwuchert. Da musste das Laub verblühter Stauden zurückgeschnitten werden, viel Unkraut herausgezogen und verrottetes Laub entfernt werden. Jetzt haben die verbliebenen, noch blühenden oder immergrünen Pflanzen wieder Platz, Licht und Luft, um sich vernünftig im weiteren Verlauf des Sommers zu entwickeln. Hinterm Haus waren es mehr Reinigungsarbeiten. Dort haben sich die Bäume schön entwickelt und auch die Sonnenblumen, Rizinusstauden u. s. w. kommen jetzt langsam, wie bei uns auch, zum Höhenwachstum. Am meisten hat mich beeindruckt, wie Js und Ws Esskastanie im Vorgarten sich entwickelt hat. Vor einigen Jahren noch ein Winzling, zwar schon kräftig, aber eben noch sehr niedrig und eher buschig, ist inzwischen ein sehr kräftiger Baum mit starkem Stamm und unbändig sich verzweigenden Kronenästen geworden. Und eine Menge Biomasse in Form der schon abgefallenen Samenstände produziert er auch schon. Zusammen mit dem ausladenden Walnussbaum direkt neben ihm ist er heute schon das Highlight des Gartens.

Unbeobachtete Fortschritte

Die Entwicklung mancher Gartenbäume erfüllt mich gelegentlich mit Verwunderung, wenn ich sie längere Zeit nicht unter genauerer Beobachtung hatte und dann die Aufmerksamkeit wieder neu auf sie fällt. So war mir schlicht entgangen, wie stark sich der junge Walnussbaum im letzten Jahr entwickelt hat. Das Zurückschneiden des sehr ausladenden und nicht zur Symmetrie der Krone passenden Seitenastes hat sich, vom Formkalkül einmal abgesehen, offenbar auch auf das Wachstum des Baums positiv ausgewirkt. Der Stamm ist erstaunlich stark geworden. Und nach Anlaufschwierigkeiten, die in diesem Frühjahr bei allen Bäumen zu beobachten waren, hat er in den letzten vier Wochen auch eine ausgedehnte und dicht belaubte Krone entwickelt. Erstmals scheint nicht das Höhenwachstum primär zu sein. Vielmehr bewegt sich der Baum in Richtung einer solideren Stammachse und der Kräftigung seiner vorhandenen Kronenarchitektur. Damit bleibt er hinter dem Ginkgo immer noch der zweithöchste Baum unseres Gartens. Seine Gesamtstatur wird ihn aber, wegen der opulenteren Ausstattung mit verzweigten Ästen und den vielen großen Blättern, schon in wenigen Jahren als den optisch dominanten Baum innerhalb des kleinen Ensembles erscheinen lassen.

Gutes Baumnüssejahr

Die Walnussbäume tragen in diesem Jahr reichere Frucht als gewöhnlich. Bei unseren zwar zahlreichen, aber noch relativ jungen Bäumen war die Ausbeute gar sehr schlecht in den Vorjahren. Die meisten dieser Bäume wachsen auch am Dorfrand, wo ein recht raues Klima herrscht. Mit der Folge, dass die Blüten meist erfrieren und es u. U. gar keine Nüsse anschließend gibt. Dieses insgesamt wärmere Jahr hat den Nussbäumen dort insofern gut getan. V. hat es nach dem letzten Sammeln aber versäumt, die von der Schale entfernten Nusshälften sorgfältig zu trocknen. Die waren noch zu feucht und haben das dichte Übereinanderlagern nicht vertragen. So mussten wir drei Viertel dieser Auswahl entsorgen, da sich ein Netz von Schimmelpilzen über alles gezogen hatte. Den Fehler werden wir wohl bei noch kommenden nicht mehr machen. Das Trocknen an der Luft, auf einem Keramikteller als Unterlage, hat sich auch bei den Chilis bewährt. Richtig klein geschnitten trocknen die innerhalb einer Woche ein und sind nach ca. 2 Wochen ganz hart, so dass sie später leicht gemahlen werden können. Bei den Chilis wird es wohl diesmal ein volles Döschen ergeben. Und die Baumnüsse sollten für unsere selbst zusammengestellten Nussmischungen das ganze Jahr über ausreichen.

Das Zusammenspiel der Gartenbäume

Unsere Sonnenblumen halten sich in diesem Jahr besonders lange. Allerdings musste ich einige auch schon abschneiden, weil sie vollständig verblüht sind. Dadurch, dass ich sie aber zeitversetzt eingepflanzt hatte und es auch verschiedene Sorten sind, kommen immer wieder neue nach. Gerade die Riesenexemplare sind sehr blühfreudig, wenn auch die Blüten etwas kleiner ausgefallen sind in dieser Saison. Es liegt wohl daran, dass unser alter Feigenbaum nicht mehr da ist, dass die Gartenbäume in diesem Sommer gar nicht so dominant erscheinen. Der Walnussbaum ist trotz seiner schon beachtlichen Höhe in seiner Art ohnehin eher unauffällig. Der Ginkgo ist zwar der imposanteste und höchste von allen, ist aber schon so weit herausgewachsen, dass man in Augenhöhe nur noch den Stamm erblickt. Man muss den Blick schon Richtung Himmel erheben, um seine ganze Präsenz in sich aufzunehmen. Die beiden kleinen Feigenbäumchen werden noch einige Jahre benötigen, um sich gegenüber den älteren behaupten zu können. Und ganz dezent sind ohnehin die Gleditschien, wegen ihres noch sehr dünnen Stämmchens, aber auch bedingt durch die Art. Denn selbst ältere Bäume mit starken Stämmen bleiben sehr licht und filigran, wirken in keiner Weise aufdringlich. Ich hoffe, dass zumindest der stärkere der beiden sich gut entwickeln wird und irgendwann neben Walnussbaum und Ginkgo eine erkennbare Baum-Marke im Garten setzen wird.

Die Mauser der Unscheinbaren

Eine Holzarbeit abgeschlossen stehen die nächsten schon kurz bevor. Ich hoffe, noch morgen mit dem ersten Arbeitsgang beginnen zu können. Bestimmte Arten wiederholen und häufen sich in letzter Zeit: Pappel, Walnussbaum, Zypresse, Tanne gehören zu denen, die jetzt häufiger angefragt wurden. Die Arbeit an diesen vermeintlich einfachen Hölzern finde ich besonders reizvoll. Und immer wieder stelle ich fest, wie besonders gerade die sonst unauffälligen Holzarten sein können, wenn sie zu diesen winzigen Perlen verarbeitet sind. Gerade die Pappel und die Bergfichte sind gute Beispiele dafür.

Symbole fordern das Typische

Jetzt häufen sich wieder die Situationen, dass die bevorrateten Kanteln nicht dem entsprechen, was man typischerweise von einer Holzart erwartet. Den Fall hatte ich schon öfters, wobei es immer gewisse Toleranzspielräume gibt. Aber bei dem Abschnitt des Walnussbaums, den ich heute ausgewählt und dann zu einem Stab gedreht habe, war die Abweichung dann doch zu augenscheinlich. Natürlich ist es Nussbaum, aber eben aus einem Bereich des Stamms, der hart an der Grenze zum Splintholz lag. Bei diesem speziellen Exemplar war wohl der Splintholzanteil mit seinem viel helleren und weniger kontrastreichen Holz sogar überwiegend. Das war dann zum einen nicht kombinierbar mit der Hauptperle, die von der typischen Art vorbereit war, vor allem aber würde das die späteren Armbandträger irritieren. Eben weil die in Holz gefasste Form symbolisch steht für den Baum, seine Eigenschaften und seine sinnbildliche Spiegelung des Menschencharakters, ist es wichtig, dass die jeweilige Art gut unterscheidbar ist. Heute war das mit Mehrarbeit verbunden, da ich einen der Stäbe zweimal herstellen musste. Und sogleich ist die Liste der Vorbereitungsarbeiten wieder länger geworden. Denn es wird notwendig sein, die Kantelvorräte zu ersetzen. Ich hoffe, noch geeignete Abschnitte zu finden.

Außerhalb der Idealform

Man sieht jetzt schon sehr schön, in welche Richtung der Wachstumsfortschritt bei den Bäumen im Garten geht. Der Walnussbaum hat die skurrile Eigenart, sich quasi fraktal zu erweitern. Was anderswo Seitenäste sind, hat bei ihm immer schon die Form eines kleinen Klons. Lauter Bäumchen innerhalb der Baumkrone. Eine davon ist dann doch in diesen Sommermonaten aus der kugeligen Kronenform ausgebrochen. Nicht nur wegen der Symmetrie, auch weil das einen Teil des Blumengartens abschattet, werde ich diesen Ast sicher im Winter zurückschneiden. Auch der Ginkgo hat einen solchen, sogar sehr starken Seitenast außerhalb seiner gleichgewichtigen Form ausgebildet. Auch der wird zu Gunsten einer stabilen Krone später weichen müssen. Insgesamt bin ich aber sehr froh um die Wuchsfreude dieser Bäume, inklusive der beiden kleinen Feigenbäume, die das hochsommerliche Wetter bei nur gelegentlichen Regenfällen zu schätzen wissen.

Gartenbaumkonkurrenzen

Unser Ginkgo präsentiert sich in diesem Sommer lebendiger und wachstumsfreudiger denn je. Erstaunlich auch, wie stark der Stamm inzwischen geworden ist. Lange vorbei sind die Jahre, während derer er noch an einer Eisenstange gestützt werden musste. Jetzt hat er sich zu dem stärksten und höchsten Baum des Gartens entwickelt – und wird diese Position wohl auch so schnell nicht mehr aufgeben. Jedenfalls ist keine gleichwertige Konkurrenz in Sicht. Höchstens noch der Walnussbaum, der fast gleiche Höhe erreicht hat, aber noch nicht so stark ausgewachsen ist. Auch in späteren Lebensjahren wird er vermutlich immer etwas hinter dem Ginkgo liegen, besonders in Bezug auf die Höhe.

Erholsamer Sommerregen

Einen richtig schönen und erholsamen Sommerregen hatten wir am Abend. Aus der Ferne war zwar Gewittergrollen zu hören, aber das ist dann nicht näher gerückt. So erhielten wir eine Abkühlung und Erfrischung und konnten einmal das Gießen im Garten auslassen. Beim Blick in denselben bietet sich jetzt schon ein hochsommerlicher Eindruck. Es wird zunehmend dichter, immer grüner und schattiger. Gewaltig erschien mir heute der Ginkgo, der sich extrem vital zeigt und einen seiner unteren Äste weit ausgetrieben hat. Vielleicht werden wir den im Winter kappen müssen, damit der Baum in Zukunft nicht zu viel Eigengewicht zu tragen hat. Und auch als vorbeugende Maßnahme gegen Windbruch. Ansonsten ist dieser Ginkgo sehr stabil geworden, was vor allem seine starke Stammbasis zeigt, die kaum noch an den filigranen, jahrelang nur in die Vertikale strebenden Baum erinnern lässt, den wir lange Zeit mit einer Stange stützen mussten. Den Vorsprung gegenüber seinem großen Nachbarn, dem Walnussbaum kann er immer noch halten. Beide nehmen jährlich an Höhe zu, aber der Ginkgo ist dem Walnussbaum immer ein gutes Stück voraus. Ich vermute, dass dieses Verhältnis auch so bleiben wird, jedenfalls wenn ich die Wuchsform und längerfristige Entwicklung älterer Ginkgos als Referenz nehme.

Krisenzeit der Gartenbäume

Zurzeit scheint es bei den Gartenbäumen eine Krise nach der anderen zu geben. Erst war es das unerwartete Kränkeln des neu eingepflanzten Feigenbäumchens, das vor dem Winter so wunderbar gerade in die Höhe gewachsen war und dessen tadelloser Haupttrieb dann irgendwann während des Winters trotz der guten Pflege abgestorben war. Dann das Bluten des Walnussbaums. Gestern die entsetzende Entdeckung der Raupen am Buchsbaum, der dort schon ewig steht und der noch nie vergleichbaren Befall hatte. Und dann stelle ich heute auch noch eine merkwürdige Verfärbung und Konsistenzänderung bei der Steckpalme fest. Die hatte zwar um diese Zeit auch in den Vorjahren immer schon ihre Leidensphase. Aber das lag bisher immer an Läusen, die sich an den Blattunterseiten festgesetzt hatte. Die befallenen Blätter sind dann abgefallen und wurde rasch durch frisce ersetzt. Jetzt aber ist davon nichts zu sehen. Stattdessen sind alle Blätter ausnahmslos ledrig verändert und wirken, als ob sie jemand mit Braun-Goldfarbe angesprüht hätte. Ein Umstand, den ich mir gar nicht erklären kann, zumal der Baum sonst sehr vital wirkt und die Blätter auch keine Tendenz zeigen abzufallen, also nicht so aussehen wie im Herbst. Das scheint ja ein nervenaufreibendes Baumjahr zu werden, das uns noch so manche Sorge bereiten wird.

Empfindliche Haut der Walnussbäume

Der Baumbalsam taugt wirklich gar nichts mehr. Ich habe deshalb heute neues besorgt, damit der Baum nicht mehr unnötig Flüssigkeit durch die Astschnittstellen verliert. Das scheint bei den Walnussbäumen tatsächlich auch eine physiologische Besonderheit zu sein. Tatsächlich habe ich das in der Vergangenheit schon öfter beobachtet, dass die Nussbäume sich mit dem Schließen offener Verletzungen der Rinde oder eben von Schnitten sehr schwer tun. Häufig zeigen sich noch Monate später dunkle Verfärbungen, verbunden mit der Gefahr, dass Pilze sich an den Wundstellen festsetzen und das Verheilen noch mehr gefährden. Vor allem Nadelbäume sondern in solchen Fällen gleich zähflüssiges Harz ab, das schon meist ausreicht, um einen ersten Schutz zu gewährleisten. Später dann bilden sich Wulste, die immer enger wachsen, bis sich die Rinde wieder über die gesamte Wundstelle gelegt hat und alles vollständig abgeschlossen ist. Walnussbäume scheinen auf diese Fälle nicht wirklich vorbereitet. Nun, beim nächsten Mal bin ich vorsichtiger oder sorge frühzeitig für die richtige Wundbehandlung vor.

Baumwunden verarzten

Für V. hat das mit dem Heilen ganz gut funktioniert. Es wird auch für die nächsten Tage wichtig sein, dass die Heilwirkung anhält und sich die Dinge wieder einpendeln. Mit dem Verarzten der Astschnittwunden unseres Walnussbaums war ich weniger erfolgreich. Das liegt aber wahrscheinlich an der inzwischen schlechten Qualität des Baumbalsams. Diese grüne zähflüssige Masse hatte jahrelang für solche Anwendungen immer gute Dienste getan. Die beiden aktuell in Gebrauch befindlichen Arten aber erfüllen ihre Funktion nicht. Vermutlich haben sich in den schon alten Tuben wichtige Stoffe verflüchtigt, auf Grund von Rissen und nicht mehr dichter Deckelverschraubung. Jedenfalls wird gar nicht mehr fest und kann deshalb auch die Schnittkanten nicht versiegeln. Ich werde mir neues Material besorgen müssen, um für diese Fälle wieder gewappnet zu sein.

Dass alle Wunden heilen

Ein Einundzwanzigster, der uns zuversichtlich schlafen gehen lässt. Eben das wünsche ich vor allem V., da Zuversicht sicher die beste Voraussetzung für einen zufriedenstellenden Verlauf ist. Deshalb wünsche ich mir, dass er das mit Gelassenheit und Vertrauen auf sich zukommen lässt. Ich denke, morgen nicht nur die richtigen Gedanken zur richtigen Zeit auszusenden, sondern auch die wahrscheinlich etwas unbedacht unserem Walnussbaum zugefügten Schnittwunden in dieser Zeit mit Baumbalsam zu verarzten. Das mag symbolisch für das Heilen aller Wunden stehen.

Arbeit mit den Ästheten unter den Klassiker-Holzarten

Es ist interessant, dass zurzeit die Klassiker unter den attraktiven Holzarten vor allem Interesse finden: Apfelbaum, Walnussbaum, Esskastanie. Fruchtbäume und solche, die ihre energetische Ausstrahlung als Baumarten auch in den Eigenschaften ihres Holzes widerspiegeln. Tatsächlich haben alle drei etwas Intensives, das schon an ihrer Oberfläche erkennbar ist. Beim Apfelbaum an seiner satten, im Öl fast übersättigt wirkendn Farbigkeit, die mal mehr rötlich, mal mehr bräunlich ausfällt. Beim Walnussbaum an seiner seidenmatt schimmernden glatten Oberfläche, die irisierend wirkt und gar nicht genau gefasst werden kann, da sie einerseits auf einem dunklen, kakaoartigen Grundton beruht, andererseits eine feine Mikrozeichnung aufweist und eben diesen hellen, darübergelegten Schimmer. Und die Esskastanie ist zwar eigentlich wegen ihrer weiten Poren die luftigste unter diesen drei Holzarten, strahlt aber durch die starken Kontraste ihrer Zeichnung Härte und Lebendigkeit aus, die an den Baum selbst denken lässt, eigentlich aber auf einer Art optischer Täuschung beruht. Es ist für mich immer wieder spannend, gerade mit solchen häufiger angefragten Holzarten zu arbeiten und sie im Moment auf mich wirken zu lassen. Dabei offenbaren sie immer wieder auch neue Facetten und hinterlassen nie ganz abgeschlossene oder endgültige Eindrücke.

Gartenentwicklungsprognose

Der Walnussbaum wirkt beim morgendlichen Blick aus dem Fenster aus der Luftperspektive riesig. Das erstaunt mich immer wieder aufs Neue, weil der Baum ja innerhalb weniger Jahre enorm in die Höhe geschossen ist. Durch nichts von seinem rasanten Höhenwachstum abzuhalten. Da habe ich mir schon einige Male Sorgen um seine Stabilität gemacht. Aber jetzt ist der Stamm schon kräftiger, wirkt nicht mehr so schmächtig und scheint schon eher geeignet, die inzwischen stärker ausladende Krone zu tragen. Bei der raumgreifenden Größe in noch jungen Jahren könnte er sich zu einem wirklich dominanten Gartenbaum entwickeln, der dann viel Schatten spendet. Überhaupt stelle ich mir in der Projektion den Garten in 20 Jahren als baumbeschattete Oase vor, in der sich transparente Lichtspiele während der Hochsommermonate abspielen. Vielleicht wird es mit den Blumen dann schwieriger. Vielleicht ist bis dahin aber auch der eine oder andere Baum schon wieder weggefallen, so dass sich auf diese Weise erneut ein Gleichgewicht eingestellt haben wird.