Ein nicht nur missmutiger Blick in die nähere Gartenzukunft

Dass für die meisten Grünpflanzen und Gehölze dieses Jahr eine Katastrophe beschert, habe ich ja hier schon des Öfteren aus eigener Erfahrung wiedergegeben. Aber nicht nur die Baumfrüchte bleiben bei manchen Arten komplett aus oder sind stark reduziert. Selbst das Blattkleid entwickelt sich nicht so wie gewohnt. Bei unserem kleinen Pfirsichbaum beobachte ich das schon seit letztem Jahr und jetzt wieder, dass er nämlich schon gleich die frühen Blätter verliert und sich dann schwertut, neue Blatttriebe zu entwickeln. Und bei einem großen Baum wie unserem Walnussbaum sind die Blätter viel kleiner als sonst, zudem fallen jetzt schon, wo sie noch gar nicht richtig ausgewachsen sind, viele davon gleich wieder vom Baum und müssen ständig aus den Pflanzgefäßen herausgefischt werden, damit sie das Wachstum der Gemüsepflanzen nicht behindern. All das macht nicht gerade Mut für die Gartensaison. Wenn nicht die in diesem Sommer so wunderschön angewachsenen Sommerblumen wären, und meine bisher ganz ordentlich gediehenen Chilipflänzchen, müssten wir eigentlich missmutig in die nähere Gartenzukunft schauen.

Wechselhafte Lebensfreude im sommerlichen Pflanzengarten

Die Erfahrungen mit unseren neu erworbenen und eingepflanzten Hortensien sind wechselhaft. Anfänglich waren wir von der Auswahl und Anmutung der Blumen sehr angetan. Gerade die auffallendste und präsenteste, die in strahlendem Blau erscheint, ist ein guter Griff gewesen, auch weil sie nicht nur top aussieht, sie scheint auch unempfindlich und fühlt sich an ihrem Standort am Zaun sichtlich wohl. Die zwei anderen haben wir nebeneinandergesetzt. Während eine davon ebenfalls stabil zu sein scheint, hat die andere, ausgerechnet die teuerste der drei, von Anfang an Schwächen gezeigt. Sie hat die dieses Jahr ohnehin überhandnehmenden Schnecken magisch angezogen. Und den Schutz mit Schneckenkorn, der notwendig war, scheint sie ebenfalls nicht vertragen zu haben. Jedenfalls sind am Nachmittag alle Blütenbüschel schlapp gewesen, so wie gestern nur einer davon, den wir abgeschnitten haben, weil wir dachten, die Schnecken wären ursächlich für den Zustand. Jetzt sehen die Blüten alle so aus und wir sind relativ ratlos. Vermutlich nur ein Detail, das wir aber leider nicht erkennen. So könnte es sein, dass dieser einen Pflanze nur eine kurze Lebenszeit vergönnt ist. Ich hoffe, der Sommergarten, und in ihm neben den Bäumen auch alle Stauden und Blumen werden sich in den eigentlichen Sommermonaten prächtig entwickeln und das wechselhafte Wetter gut wegstecken können.

Liebgewonnener Efeubewuchs im Garten

Unsere vom Efeu bewachsenen Flächen im Garten wirken nach dem Rückschnitt ziemlich gerupft. Wie immer um diese Jahreszeit, nachdem ein kräftiges Zurückschneiden der abstehenden Triebe notwendig war, um die Efeudecke in Form zu halten und sich spätere Kraftanstrengungen zu ersparen. M. hat zudem den Drang zwischendrin liegendes vertrocknetes Laub herauszuziehen, was ich für verrückt und unnötig halte, da das beim Efeu, wie auch z. B. bei kleinen Nadelgehölzen wie dem Kriechwacholder normal ist. Was nicht direkt nach außen gekehrt ist und direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt, vergeht natürlich im Untergrund. Mich stört das nicht, aber M. muss es eben beseitigen. Entsprechend länger wird es dauern, bis sich die Lücken wieder geschlossen haben. Aber bei einer Saison wie dieser, die von einer Mischung von viel Regen, Bewölkung und sehr sonnigen Phasen geprägt ist, wird die nächste Triebphase des Efeu schon bald neue Ergebnisse zeigen und vermutlich im August den nächsten Rückschnitt notwendig machen. Viel Arbeit ist das immer wieder, aber ich möchte auf den Efeu und seine spezielle kraftvolle Ausstrahlung an den vertrauten Gartenplätzen ungern verzichten.

Wachstumsförderliches Pflanzenwetter

Die Nachmittage sind in diesen Tagen das jeweilige Highlight. Wenn die Frühsommersonne tief steht, wärmt sie am intensivsten. Und das Licht der tief stehenden Sonne ist auch einmalig. Das kann ich mir dann beim abendlichen Blumengießen auf den Rücken scheinen lassen. Ich habe auch den Eindruck, dass die frisch gepflanzten Blumen dieses Wetter mögen, das heute besonders heftig ständig hin- und hergeschwankt ist, zwischen Sonne und Bewölkung, zwischen fast schon frostiger Temperatur bis hin zu starkem Temperaturanstieg. Ich hoffe, diese Kontraste werden sich auch auf das Wachstum der Chilis positiv auswirken. Die Gartenbäume verhalten sich in diesem Jahr noch ziemlich zögerlich. Normalerweise würde man Anfang Juni schon mehr und üppigeres Kronenlaub erwarten. Aber das entwickelt sich ganz langsam. Vielleicht zeigen sich ja auch bei unserem radikal zurückgeschnittenen kleinen Buchsbaum bald die ersten winzigen Blättchen und kurzen Asttriebe. Und vielleicht ja auch endlich beim Maulbeerbaum, dessen aktuelle Verfassung ich demnächst unbedingt in Augenschein nehmen muss.

Übersinnliche Umschwünge im Pflanzenwachstum

Die Vegetation scheint dieses Regenintermezzo bei moderater Wärme positiv aufzunehmen. Ich beobachte ein üppiges Wachstum und Grünen bei den Bäumen, auch bei den Stauden und Gemüsepflanzen. Anders als ich erwartet hatte, gedeihen jetzt gerade die kleinen Chilipflänzchen sehr gut, nachdem sie wochenlang im Stillstand verharrt waren. Seltsam, wo es doch jetzt sehr lichtarm und auch kühler ist. Vielleicht liegt es aber auch an der kleinen Portion Trockendünger, den ich den Pflanztöpfchen zugegeben habe, als Ergänzung zu dem mit Flüssigdünger durchsetzten Gießwasser. Aber oft sind auch kosmische Entwicklungen und Veränderungen für solche Umschwünge im Pflanzenwachstum verantwortlich. Und damit Faktoren, die man nicht wirklich beeinflussen kann.

Hoffnung auf eine stabile Robinienblüte

Ein richtig trüber Tag fast ohne Sonne, der so gar nicht in die Witterung der letzten Woche passte. Ich hoffe, das war nur ein kurzes Intermezzo und der Mai entwickelt sich wieder in Richtung des Frühlingswetters, das wir von ihm gewöhnt sind. Zuletzt hatten meine Chilipflanzen endlich einmal an Wachstum zugelegt und etwas größere Blättchen ausgebildet. Das sollte doch wegen Lichtmangel nicht gleich wieder zunichte gemacht werden. Der Ersatz für Vs tot eingetroffene Bienenkönigin ist heute eingetroffen. Nach einigem Hin und Her besteht jetzt doch noch eine Chance auf ein bisschen Honigertrag. V. hat beobachtet, dass aktuell die Robinien zur Blüte gekommen sind. Wenn es jetzt keinen Dauerregen geben sollte, könnte das eine gute Bienenweide werden. Die Robinienblüten sind als Bienentracht immer sehr ergiebig, wenn denn die Witterungsbedingungen passen. Das aber ist selten der Fall. Entweder waren in der Vergangenheit die Blüten erfroren, oder sie sind heftigen Stürmen und Regen zum Opfer gefallen. Nur in den günstig verlaufenen Jahren hatten wir einen ordentlichen Ertrag gerade von der Robinienblüte. Hoffen wir auf einen günstigen Verlauf.

Wachstumswetter und Verlusterfahrungen

Das ist ein schönes, wachstumsförderndes Frühlingswetter. Und das Unwetter ist zumindest in unserer Region ausgeblieben. Ich denke, wir können noch in dieser Woche unserer Sommerblumen kaufen und in die vorbereiteten Gefäße einpflanzen. Wenn das geschafft ist, stehen auch schon wieder die nächste Rückschnitte an. Zum Beispiel an der Efeuhecke, die um diese Jahreszeit wieder gewaltig austreibt und dann schnell die Form verliert. Bei den anderen Bäumen dagegen kann man jetzt nicht mehr viel machen. Der kleine Buchsbaum, klar, der musste wegen des Zünslerbefalls zurückgeschnitten werden. Den anderen Arten müssen wir jetzt aber Zeit lassen, ihr Laub zu entwickeln, an Substanz zuzunehmen und ihre Energie in die Blüte, später in das Ausbilden der Früchte zu stecken. Ich hoffe, unsere Walnussbäume haben bei den Nachtfrösten der letzten Wochen nicht allzu stark Schaden genommen. Und auch bei den Obstsorten hoffe ich auf das eine oder andere Wunder, damit die Baumobsternte dieses Jahr nicht komplett ins Wasser fällt. Bei Vs Bienenbestellung gab es heute wieder einen Rückschlag. Das Volk ist zwar wohlbehalten angekommen, aber die zugehörige Königin war bei der Ankunft schon tot. Glücklicherweise werden wir morgen einen Ersatz für die Königin erhalten. Dann wird es mit dem Neuanfang hoffentlich nicht ganz so brüchig und holprig wie bei anderen Völkern zuletzt erlebt.

Garteninspektion mit tröstlichen Ausblicken

Mit so einem frisch gejäteten und bearbeiteten Garten ist es einfach schöner, sich draußen aufzuhalten. Ich bin froh, dass wir die ersten wichtigen Schritte zum eindrucksvollen Sommergarten gegangen sind und erstmals auch wieder draußen sitzen und Mahlzeiten zu uns nehmen können. Am Nachmittag bin ich durch den Garten wie durch ein Museum geschritten und habe die Ergebnisse des gestrigen Gartenarbeitstags begutachtet. Das ist irgendwie ein beruhigendes Gefühl, wohl auch, weil es um Pflanzen geht, die weiter wachsen, grünen, blühen, irgendwann Früchte tragen und sich zum Hochsommerhin ihrem vegetabilen Höhepunkt nähern. Diese schrittweise Entwicklung und Orientierung hin zum Kosmos macht uns als Menschen, die wir das beobachten und im Verlauf mitverfolgen, ebenfalls freier und fördert unsere Tendenz, uns auszubreiten, auf die eine oder andere Art uns auszudehnen. Und wenn es auch nur die Gedanken sind, die sich sonst, über die dunkleren Jahreszeiten, eher nach Innen richten und dort ganz andere Wege nehmen. Selbst der bis auf ein Gerippe gestern zurückgeschnittene kleine Buchsbaum machte mir bei der Inspektion heute Freude, weil ich davon ausgehe, dass er sich langfristig wieder erholen und neu austreiben kann. Für jemanden, der unter den Zeichen des Skorpions geboren ist und der im Rahmen anderer Symbolsysteme sich dem Stirb und Werde verbunden fühlt, ist das natürlich ein tröstlicher Ausblick.

Die ganz eigene Krisenbewältigungsstrategie finden

Zu allem, was uns derzeit und nun schon seit Langem im eigenen Land und im eigenen regionalen Lebensumfeld begegnet, scheinen nun auch die weltweiten Turbulenzen, Ungerechtigkeit und Unwägbarkeiten zum regelmäßigen Muster unserer Wahrnehmungen und Erfahrungen zu gehören. Das macht schon etwas mit den Menschen, die bei so massiver Desillusionierung und Entmutigung auf allen Ebenen irgendwann Probleme bekommen, alles so zu verarbeiten, dass sie gesund und zuversichtlich bleiben. Es fehlen eben Referenzlösungen, die Möglichkeit, auf schon Erfahrenes, Durchlittenes und letztlich Gelöstes zurückgreifen zu können. Ein Zukunftsleben voller dauerhafter Herausforderungen, die extreme Kreativität, das Finden ganz neuer, auf die jeweilige ungekannte Situation passender Lösungen fordert. Ich wünsche allen Rückzugsräume, Rückzugsthemen und soziale Umgebungen für den reflektierenden Rückzug, der ein Verarbeiten überhaupt erst langfristig machbar erscheinen lässt. Für das Soziale muss jeder auf die eigene Biografie aufbauen, aber die Rückzugsthemen und -räume sind wohl offener, vielfältiger auswählbar und nutzbar. Eines meiner wichtigsten Rückzugsthemen sind die Bäume, ihre Symbolik und Ästhetik, weil ich mich als Mensch in diesen Mit-Lebewesen sehr gut spiegeln und damit selbst beobachten kann. Eine unterstützte Form von Selbstbeobachtung, die Reflexion und angepasstes Sozialverhalten begleiten und erleichtern, auch flexibler gestalten kann. Ich wünsche jedem, vergleichbare starke Themen für sich zu entdecken und damit die ganz eigene Krisenbewältigungsstrategie der Zukunft zu finden.

Mäßigung und Krisenlösung

Wie es aussieht, wird das wohl der sonnenstundenreichste Monat seit ungefähr 15 Jahren, zumindest in unserer Region. Noch ist die Sonnenstundenzahl vom Juli letzten Jahres, die bisher den Rekord während dieses Zeitraums darstellte, nicht erreicht, aber nach weiteren 5 Sonnentagen, mit denen wir durchaus rechnen können, sollte der Wert doch übertroffen werden. Das Schöne ist, dass bislang diese Sonnenlichtfülle noch nicht wirklich unangenehme oder belastende Ausmaße angenommen hat. Noch nicht, denn es gab zwischendurch auch Gewitter und Regenschauer, zudem Abkühlung in den Nachstunden, so dass es immer wieder Ausgleich gab. Wenn der Sommer in diesem Stil weiterliefe, wäre das eine Bereicherung für uns alle, und auch die meisten Pflanzen fühlen sich so während des Wachstums wohl. Aber die Temperatur darf nicht in Richtung der 40 Grad gehen und die Trockenheit darf eben nicht dauerhaft und unausgeglichen sein. Das schadet nämlich fast allen Pflanzen, allen voran den Bäumen, die langfristig auf Hitzestress mit massiver Schädigung reagieren und oft dann über Jahre zurückgeworfen, wenn nicht so stark geschädigt werden, dass sie absterben oder von Käfern mittelfristig zum Absterben gebracht werden. So wünschen wir uns Mäßigung nicht nur bei den vielen globalen Krisen, die nur vom Extrem leben, sondern auch in unserer natürlichen Umgebung, unseren natürlichen Lebensbedingungen, damit wir auch die Energie haben oder zurückgewinnen, die oft menschengemachten Krisen vernünftig zu bewältigen und möglichst aufzulösen.

Sonne, Bäume und dynamische Austauschprozesse

Das war heute der bisher sonnenreichste Tag des Jahres. Zumindest sagt das die Einspeisung aus der Photovoltaik. Aber man kann das auch schon atmosphärisch einschätzen, deshalb habe ich am Abend ja auch den Wert überprüft. So kann man sich Sommer ganz gut vorstellen. Zwar wäre es zu heftig, wenn es dauerhaft auf diesem Temperaturniveau sich bewegt – zu anstrengend für den Organismus von Mensch, Tier und Pflanze. Aber einzelne Tage oder kürzere Phasen solchen Hochsommerwetters sind schon aufbauend. Man merkt, wie sich die Aktivität und Einstellung der Menschen dynamischer, stärker nach außen gerichtet gestaltet. Und man bemerkt selbstbeobachtend und die Umgebung betrachtend, dass im Sommer die verschiedenen Formen des Lebens sich stärker im Gleichklang entwickeln, stärker aufeinander Bezug nehmen, die Lebensdynamik gemeinsam und aufeinander aufbauend nach oben schrauben. Wie sollte man sich z. B. einen wirklichen Hochsommer ohne Bäume vorstellen, die einerseits ihr Maximum an Blättern ausbreiten und sich mit dem Tanken von Sonnenenergie in die Höhe und Breite auswachsen und die andererseits in selben Zuge Schatten spenden, mehr Sauerstoff denn je verströmen und damit alles sonstige Leben erst möglich machen. Im Sommer sind diese über Bäume laufenden Energieprozesse und Austauschprozesse intensiver denn je. Und das ist es letztlich, was uns in dieser Zeit aufrichtet und die stärkere Außenorientierung mit sich bringt.

Zwischen Konstanz und Wachstum

Mit etwas Verzögerung konnte ich heute doch an einem Nachmittag den jüngsten kunsthandwerkliche Auftrag abarbeiten. Das war eine schöne Serie in den letzten drei Wochen, die mir zeigt, dass Rückgänge wie im Vorjahr, die offensichtlich mit der Pandemie zu erklären waren, nicht wirklich Interesseverlust bedeuten. Das Wunschbaum-Manufakturprojekt zeigt sich vielmehr langfristig sehr konstant und mit leichtem durchschnittlich stetigem Aufwärtstrend ausgestattet. Natürlich liegt das am Gegenstand, den Bäumen, die als archetypische Lebenssymbole ihre Kraft niemals verlieren können. Diese Tatsache mit den wechselnden Bedürfnislagen und emotionalen Befindlichkeiten der Menschen in Einklang zu bringen, bleibt allerdings immer eine Herausforderung, für die es kein allgemeingültiges Erfolgsrezept gibt.

Hochsommerpflanzenwachstum

Ich freue mich über alles, was aktuell im Garten wächst, grünt, blüht und fruchtet. Für manche Arten wirkt diese Regenphase wohltuend und belebend. Insbesondere meine extrem unwilligen Chilipflänzchen haben jetzt nach endlosem Stillsand endlich einmal einen kleinen Wachstumsschub hingelegt. Noch ein wenig größer und ich kann sie in ihren eigentlichen Pflanzkübel setzen. Dann wird es vielleicht doch noch etwas mit neuen Chilischoten und Nachschub für meinen nicht gerade kleinen Vorrat an extra-scharfem Chili-Pulver. Auch die Wunderbäumchen sind sehr schön gewachsen und falten inzwischen ihre enorm großflächigen Blätter aus. Die werden zu den diesjährigen Gartenhighlights zählen, auch weil ich diesmal so viele kräftige Exemplare zur Verfügung hatte.

Anregung zum Höhenwachstum

Einige der in diesem Jahr unerwartet zahlreichen Wunderbäumchen werde ich morgen zu J. und W. mitnehmen. Sie werden in der dortigen schweren Erde zwar nicht so groß wie bei uns, aber die filigranen Blüten, interessant geformten Fruchtstände und die großen lappigen Blätter, überhaupt die Architektur der Pflanze, gefällt dort auch in kleinerem Maßstab genauso. Was ich mit den restlichen Exemplaren anstelle, weiß ich noch nicht, aber die Nachbarn sind möglicherweise ebenfalls interessiert, zumal in diesem Jahr alles so spät kommt und sich deshalb viele über zusätzliche vegetabile Anregungen und Highlights freuen dürften. Gut, dass es jetzt phasenweise auch wieder regnet. Das regt das Höhewachstum der Stauden zusätzlich an, auch bei den Sonnenblumen. Und die Bäume werden endlich ihre bisher noch schmalen Blätter ausbreiten können. Eben mindestens 5-6 Wochen später als gewöhnlich. Allerdings: Was ist in diesem Jahr schon gewöhnlich?

Feiertäglich anmutende Feiertage

Es ist schön und beruhigend, wenn ein Feiertag diese besondere feiertägliche Atmosphäre ausstrahlt, die ich persönlich mit Feiertagen verbinde. Das ist für mich fast immer der Fall, so auch an diesem, auch wenn ich zu Fronleichnam nicht dieselbe Verbindung habe wie zu den meisten anderen christlichen Feiertagen. Die extreme Sonne der letzten Tage war heute deutlich zurückgefahren, und auch das trug zu der ruhigen Ausstrahlung des Tages in der Wochenmitte bei. Draußen stärken sich die Pflanzen an den kühleren Nächten und leicht feuchten und wolkenbedeckten Tagen, um deutliche Wachstumsschübe gerade bei den Blättern zu entwickeln. Einen solche Schub hat der Efeubewuchs bei uns gemacht, so dass sehr bald ein Rückschnitt angesagt ist. Der wird aber erst in der kommenden Woche stattfinden können, da der Samstag erst noch von anderen Vorhaben auch mit Bezug zum Garten ausgefüllt sein wird.

Wachstumswetter und Schwankungen

Der Verlauf des Sommerwetters ist wie in den Vorjahren extremen Umschwüngen ausgesetzt. Leider ist fast alles dabei und geht in einem Auf- und Ab ineinander über. Nur Regen, der unseren Bäumen, Sträuchern und Stauden guttäte, ist in unserer Region leider nicht dabei. Nicht mehr als ein Tröpfeln ist es heute gewesen, nachdem heftige Gewitter und Starkregen als Option vorhergesagt wurden. Und dann sollen auch noch die ganz heißen Tage folgen. Auf unsere Pflanzen müssen dann ganz besonders achten, nachdem sie sich bisher so prächtig entwickelt haben. Manche Arten, wie unsere Weinreben, werden diesen Wechsel mögen, gut möglich, dass sich das auch auf die Qualität des späteren Weins günstig auswirkt, jedenfalls wenn bis Ende August viel Sonne und am Ende kühle Nächte und etwas Regen hinzukommen sollten. Und auch meine Chilis sind sehr angetan von der Wärme der Sonne und den zwischenzeitlichen Erholungsphasen. Die diesjährige Chiliernte dürfte noch üppiger ausfallen als im Vorjahr.

Aufbauend in der Krise

Der gewittrige Hochsommer geht in die nächste Phase. Eigentlich eine Witterung, die wir vom August kennen. Aber es ist eben alles mindestens einen Monat vorverlegt. Und so könnte es sein, dass der eigentliche Hochsommer bereits im April und Mai abgelaufen ist, ohne dass wir es ahnten. Bäume, Stauden und Blumen profitieren von dieser Verschiebung auf jeden Fall. So prächtig haben sich die Pflanzen selten entwickelt. Und überhaupt scheint es so, dass in dieser menschlichen Krisenzeit die Pflanzen freier aufleben können als sonst. So hätte das dauerhaft Krisenhafte wenigstens diesen aufbauenden Effekt.

Heilende Wirkung in der Krise

Das Jahr rast so ungeheuer dahin, wie ich es noch nie zuvor wahrgenommen habe. Eine Beschleunigung der Zeit mit zunehmendem Lebensalter, diesen Eindruck haben viele und die subjektive Zeitwahrnehmung verändert sich wohl tatsächlich mit dem Alter. Aber über all die Krisenkommunikation haben wir tendenziell verpasst, den Lauf der Jahreszeiten richtig in uns aufzunehmen. Die huschten noch schneller an uns vorbei als gewöhnlich. Dabei sind gerade die Bäume in diesen Monaten ein wunderbarer Spiegel von Wachstums- und Entwicklungsprozessen, greifen immer weiter in den Raum, mit ihrem Blattgrün, den Formen von Blüten, Früchten und sich verstärkenden und verlängernden Zweigen. Ich hoffe, es gelingt mir, dass nicht nur in der Beobachtung angemessen zu würdigen, sondern es zudem als Gegenmittel bei zu viel krisenhafter Beanspruchung einzusetzen, mit hoffentlich heilender Wirkung.

Baumkonkurrenzen

Der Regen und die Abkühlung, die wochenlange Trockenheit jetzt abgelöst hat, tut den Pflanzen gut. Das Grün am Efeubewuchs, den Weinreben und allen Bäumen des Gartens ist während der letzten Tage besonders üppig geworden. Insbesondere die Blätter des Ginkgos scheinen in diesem Frühling wieder normale Größe zu erreichen, nachdem das Vorjahr ungewöhnlich kleine Blätter begünstigt hatte, die auch später nicht mehr auf Normalgröße angewachsen sind. Bisher also ein sehr gutes Baumjahr, da es nicht nur Trockenheit bringt, aber fast durchgängig viel Licht. In diesem Sommer könnte auch unser nachgezogener Feigenbaum wieder wuchsfreudiger werden. Sein Standort an fast derselben Stelle wie der ältere Vorgänger, der nach einigen guten und fruchtreichen Jahren und zahlreichen Schädigungen durch Frost irgendwann nicht mehr zu retten war, schien ihm nicht zu gefallen. Aber er hat Blätter ausgetrieben und auch schon eine kleine Vorfeige. Bei anhaltend günstigen Wachstumsbedingungen könnte er diesmal auch sein Höhenwachstum intensivieren. Denn irgendwann im Laufe des Sommers nimmt die Abschattung durch Ginkgo und Nashi-Birne zu und danach hat er es ohnehin wieder schwerer. Die Gartenbäume fordern überhaupt jetzt erkennbar mehr Raum und machen sich in Sachen Licht zunehmend Konkurrenz. Ich hoffe, wir haben die Abstände so großzügig gewählt, dass daraus kein Überlebenswettkampf entsteht.

Der sonnenreichste April

Nun ist dieser April doch nicht der sonnenreichste Monat seit Bestehen meiner Sonnenstromproduktion geworden. Aber der sonnen- und lichtreichste April ist es auf jeden Fall und auch einer der 5 Monate überhaupt in diesem Zeitraum, die selbst in hochsommerlichen Maßstäben gerechnet außerordentlich viel Sonne brachten. Mit konstant anhaltendem Hochdruckwetter bis zum letzten Tag hätte es aber tatsächlich ein Rekord werden können. Wie auch immer, für das Wachstum der Pflanzen war das überwiegend günstig. Und dass in den letzten Tagen endlich auch wieder Regen dazu kam, danken eben diese Pflanzen besonders. Mit dem Regenwasser können sie sich erholen und stabilisieren. Ich beobachte v. a. bei den Bäumen, dass ihnen dieses Regenintermezzo guttut. Ginkgo, Walnussbaum und Gleditschien werden jetzt ihre Blattfläche vergrößern können, damit noch mehr Sonnenenergie einfangen und ihr Frühjahrswachstum damit intensivieren können. Schön ist es für mich, währenddessen meine Holzarbeiten durchführen zu können. Irgendwie erlebe ich damit die Lebensprozesse in der Vegetation in doppelter und verstärkter Form.

Sich von innen nach außen wenden

Die Projektarbeit und das technische Arbeiten an Bildern und Grafiken scheint endlos in diesen Tagen. Und doch zeichnet sich der Abschluss einer Reihe von länger verfolgten Arbeiten ab. Das macht den Kopf wieder frei für Liegengebliebenes, und hoffentlich bald wieder für die Baum- und Landschaftsfotografie, für die Aktualisierung der Wunschbaum-Websites und einige kommunikative Innovationen bei der Veröffentlichung. Auch wenn man sich bei solch halbherzigem Winterwetter weniger gut vorstellen kann, dass das Licht, das Grün und das neue Aufleben im Frühling bald schon wieder im thematischen Mittelpunkt stehen kann. Die Menschen sind derzeit noch stark vom Außen beeinflusst, was sich in ihre Glieder, Gedanken und Motivationen eingeschlichen hat. Das muss zunächst wieder abgestreift und durch stärker von innen nach außen Gerichtetes ersetzt werden.

Erkenntnisfortschritte mit Pflanzen

Im eigenen Garten scheint es in diesem Jahr eher ein Stauden- und Blumensommer zu werden. Diesen Vergleich mit den Bäumen habe ich ja schon öfter angestellt, weil einmal die Gartenbäume, einmal die blühenden Pflanzen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, je nach Ausprägung ihrer Präsenz. Und die Bäume sind generell weniger dominant, scheinen vom Frühjahr an bis jetzt eher gehemmt, was man an eher kleinen Blättern, weniger sattem Grün und durchaus sich im Rahmen bewegender Wuchsfreude äußert. Es müssen kosmische Faktoren dafür verantwortlich sein, dass solche Unterschiede zwischen den Pflanzen und solche Schwankungen zwischen den Jahren festzustellen sind. Ich würde mich freuen, wenn ich im Laufe meiner langjährigen Beschäftigung mit den Pflanzen auf dem Gebiet Erkenntnisfortschritte machen könnte.

Gehemmtes Blätterwachstum

Merkwürdig, dass die Blätter mancher Baumarten in diesem Sommer nach wie vor schwach ausgebildet sind. Als ob irgendetwas sie davon abhielte, ihre gewohnte Größe und Ausformung zu erreichen. Das war schon im Frühjahr erkennbar, auf Grund der Verzögerung aller Wachstumsprozesse. Aber es hat sich dann auch später nicht mehr ausgeglichen. Besonders deutlich sehe ich das am Ginkgo, aber auch z. B. am Walnussbaum. Die Kronen wirken in Folge dessen insgesamt lichter, der ganze Baum hat eine gebremste Anmutung, wie wenn er seine Energie für richtig harte Zeiten aufsparen wollte und deshalb weniger Substanz in sein Blattkleid einfließen lässt. Vielleicht wird sich das im Verlauf des Sommers nivellieren. Vielleicht wird es auch ein Rätsel bleiben, das seine Gründe auf feinstofflichen Ebenen hat, die uns noch unzugänglich sind.

Unbeobachtete Fortschritte

Die Entwicklung mancher Gartenbäume erfüllt mich gelegentlich mit Verwunderung, wenn ich sie längere Zeit nicht unter genauerer Beobachtung hatte und dann die Aufmerksamkeit wieder neu auf sie fällt. So war mir schlicht entgangen, wie stark sich der junge Walnussbaum im letzten Jahr entwickelt hat. Das Zurückschneiden des sehr ausladenden und nicht zur Symmetrie der Krone passenden Seitenastes hat sich, vom Formkalkül einmal abgesehen, offenbar auch auf das Wachstum des Baums positiv ausgewirkt. Der Stamm ist erstaunlich stark geworden. Und nach Anlaufschwierigkeiten, die in diesem Frühjahr bei allen Bäumen zu beobachten waren, hat er in den letzten vier Wochen auch eine ausgedehnte und dicht belaubte Krone entwickelt. Erstmals scheint nicht das Höhenwachstum primär zu sein. Vielmehr bewegt sich der Baum in Richtung einer solideren Stammachse und der Kräftigung seiner vorhandenen Kronenarchitektur. Damit bleibt er hinter dem Ginkgo immer noch der zweithöchste Baum unseres Gartens. Seine Gesamtstatur wird ihn aber, wegen der opulenteren Ausstattung mit verzweigten Ästen und den vielen großen Blättern, schon in wenigen Jahren als den optisch dominanten Baum innerhalb des kleinen Ensembles erscheinen lassen.

Verspätetes Wachstum

Dass es bis heute immer noch keinen neuen Honig gibt, bestätigt unsere Beobachtung einer insgesamt verzögerten Entwicklung der Pflanzen in diesem Jahr. Bei den Bäumen kann man es eigentlich am besten beobachten, denn fast alle Arten sind ungewöhnlich spät dran, selbst schon mit der Blattbildung. Die Blätter unseres Ginkgos im Garten sind immer noch nicht zu vollständiger Größe aufgefaltet, und auch der Walnussbaum hat erst in den letzten Tagen einen erkennbaren Sprung nach vorne gemacht. Und beim Nektar kommt zu dieser allgemeinen Verzögerung wohl noch hinzu, dass bestimmte Blüten in wenigen kalten Nächten wohl erfroren sind und auch bereits gewachsene Fruchtansätze diesen kalten Phasen zum Opfer gefallen sind. Deshalb sieht es beim Baumobst dieses Jahr uneinheitlich aus. Bei den wilden Straucharten mit Früchten könnte es vielleicht besser werden. So erleben wir einen Sommer, der bereits mit hohen Temperaturen und subtropischen Bedingungen beeindruckt hat, der aber auf vegetativem Gebiet einen eher ungewöhnlichen Verlauf nimmt. Ich hoffe, unsere Nutzgartenambitionen müssen nicht ganz begraben werden.

Pflanzrituale

Ein Einundzwanzigster und wie fast immer einer der eindrücklicheren Tage. Dieses Jahr beginnt der Herbst ziemlich pünktlich, vorbildlich dem Kalenderdatum entsprechend. Angekündigt hatte sich diese Stimmung schon länger, aber jetzt ist sie unübersehbar. Und schon muss man bangen, dass die letzten reifenden Früchte, bei mir ist das Gemüse, nämlich die superscharfen Chilis, dass die nicht mehr richtig ausreifen. Dabei haben die Pflanzen in den letzten Wochen immer wieder neue Blüten angesetzt, die auch jetzt noch sichtbar sind. Das sollte also auch in den kommenden Wochen noch mehr Chilischoten werden und am Ende eine deutlich bessere Ernte als im Vorjahr, als ich allerdings auch nicht so viele Pflanzen gesät hatte. Auch wenn die Blätter, eigentlich die ganze Pflanze über den Sommer trotz Optimalbedingungen irgendwie blassgelblich und nicht satt grün aussah, entwickeln sich die Schoten doch prima. Und die Schärfe ist genauso außerordentlich wie im letzten Jahr. Das ist schon ein Erfolgserlebnis, wenn ich bedenke, wie mühsam und langwierig das Ziehen der Pflänzchen aus den vorjährigen Samen war und wie unendlich viel Gießwasser sie geschluckt haben, bevor auch nur eine Blüte aufgetaucht ist. Als Ergänzung zu meinen Baumpflanzungen, die nicht so häufig vorkommen, sind diese jährlich wiederkehrenden Pflanzrituale etwas, das mir ans Herz gewachsen ist.

Wachstumsschwankungen und Kosmos

Es war nicht unbedingt ein Jahr der Gartenbäume. Tatsächlich haben sich die Bäume des Gartens nicht so spektakulär weiterentwickelt während dieser warmen und sonnenreichen Wachstumsperiode. Schwer zu sagen, woran das liegt. Ob tatsächlich der Kampf mit der Lufttemperatur und der damit verbundenen schwierigen Regulation des Wasserhaushalts dafür verantwortlich war oder noch nicht näher zu bezeichnende, aber dennoch wirksame kosmische Konstellationen. Ich kann es nicht sagen, tendiere aber zu letzter Begründung, einfach weil ich scheinbar unerklärliche Schwankungen auch bei anderen Pflanzen feststellen kann, die in einem Jahr prächtig gedeihen, im folgende dagegen gar nicht. So erlebt mit den Bananenstauden, bei denen schon im Frühjahr erkennbar war, dass sie nicht sehr wachstumsfreudig werden sollten. Das hat sich bis jetzt durchgezogen. Zwar zahlreiche Wurzelableger, aber die Hauptpflanzen wollten einfach nicht wachsen, jedenfalls nicht erkennbar. So war es bei zwei von nur drei überhaupt aus den Samen heraus entstandenen Rizinusstauden. Eine ist sehr schön, ausladend und hoch geworden, die zweite bleibt in halbwüchsigem Stadium stecken und die dritte hat es zwar zu Früchten gebracht, konnte sich bis jetzt aber nicht über 20 cm Höhe hinausbewegen, ein Rizinus-Bonsai sozusagen. Wie anders als mit den Sternen und ihrer gegenseitigen Abhängigkeit, den Energien, die sich abhängig von dieser veränderlichen Konstellation ebenfalls verändern, wie anders lasse sich solche Unterschiede erklären. Die Pflanzen haben da wohl einen sehr viel feineren Draht in den Kosmos hinein, als wir uns das vorstellen können. Wir sehen nur die Sonne und denken, das sei in jedem Fall ein aufbauendes Mittel, eine ideale Bedingung fürs Wachstum. Das aber trifft nicht immer zu.

Vor dem letzten großen Vegetationsschub

Jetzt schon musste ich mich von einigen der Riesen im diesjährigen Sommergarten trennen. Eine Reihe hoch gewachsener Sonnenblume mit starken Stängeln waren schon verblüht und hatten auch keine Nebenblüten mehr. Es hätte keinen Sinn gemacht, sie länger stehen zu lassen, auch wegen des Gießwassers. Vor allem, weil sie so eher traurig aussehen und vom nächsten heftigen Wind ohnehin umgeknickt werden, was mit einem Exemplar schon passiert ist. Die beiden Zaunreihen mit Sonnenblumenwand sind nun etwas stärker ausgedünnt, aber immer noch sehr präsent. Die bisher sehr schwachen Exemplare werden stärker und tragen erstaunlich schöne Blütenköpfe. Bei anderen hohen bilden sich immer wieder neue Nebenblüten. Die Saison ist noch nicht beendet. Das Mehr an Licht und Weniger an Abschattung wird den verbliebenen Pflanzen gut tun und ihr Wachstum anregen. Und die Chancen auf einen letzten großen Vegetationsschub in diesem Jahr stehen bei den angekündigten gemischten Wetterverhältnissen mit Sonne, zwischenzeitlicher Abkühlung und zeitweiligem Regen doch ganz gut. Wenn das moderat ausfällt und im September in einen farbenfrohen hellen Altweibersommer übergeht, können wir mit dem jahreszeitlichen Verlauf zufrieden sein.

Vitalisierte Gartenbäume

Die erste Sonnenblume ist schon umgeknickt. Nicht nur geneigt, was nach heftigen Regenfällen in den letzten Wochen öfter vorkam. Es lag vielmehr am Gewicht des Blütenkopfes, des schönsten, den wir bisher hatten, der schon verblüht war. Leider hatten die seitlich sprießenden Nebenblüten damit keine Chance mehr. Trotz der vielen Sonne sind die Blüten in diesem Sommer überwiegend kleiner ausgewachsen. Die Stauden werden zwar teils riesig hoch, haben aber auch bei den mächtigsten Exemplaren relativ kleine Blütenköpfe. Eine merkwürdige Besonderheit dieses Blumenhochsommers. So wie auch die Bananenstauden einfach nicht, oder jedenfalls kaum, wachsen wollen. Nicht nur bei uns,, das hat uns auch ein Bekannter von sich bestätigt, und J., die im Vorjahr die schönste von uns erhalten hat, die sich aber auch nicht wirklich weiterentwickelt hat. Dafür ist das Jahr ein gutes für die Feigenbäume, die Walnussbäum, den Ginkgo, überhaupt für alle kleinen oder größeren Bäume unseres Gartens. Die Hitze hat diesen jedenfalls nicht geschadet, scheint sie eher vitalisiert zu haben.

Dampfende Atmosphäre

Da ist sie wieder, diese tropische Wetterlage. Jedenfalls erscheint sie uns so, weil die Nässe dominiert und es zwischendurch aufwärmt, mit der entsprechenden dampfenden Anmutung. Je länger das anhält, desto wohler fühlen sich die Pflanzen, bis auf die besonders Wärme und Licht liebenden, die dazu neigen, zu verwelken und ihre sommerfrische Vitalität zu verlieren. Dazu zählen z. B. die neuen Sorten Mohnblumen, die ich erstmals versucht habe. Sehr filigran und erfrischend, aber das Blattlaub vergilbt bei Regen recht schnell, was die ganze Pflanze irgendwie vertrocknet aussehen lässt. Für unsere Weinreben ist der Regen auch gut, weil sie ihre Speicher wieder gut auffüllen und genug Flüssigkeit in die gerade im Wachstum befindlichen Trauben schicken können Und die tief wurzelnden Bäume gönnen sich gerade eine Atempause, bevor die anhaltende Hitze die Transpiration wieder auf Hochtouren bringt und der Wachstumsstress von Neuem beginnt.

Zwischen Kunsthandwerk und Sommerblumen

Nun habe ich die aktuellen Armbänder so weit fertigstellen können, dass ich die Arbeit morgen wahrscheinlich abschließen kann. Eine ausschließliche Schleifarbeit, bevor die nächsten Projekte auf dem Plan stehen. Der Tag morgen wird aber vor allem im Zeichen der Sommerblumen stehen, die wir zunächst in der Gärtnerei aussuchen und dann in unsere diversen Tröge, Kübel und sonstigen Pflanzgefäße einpflanzen. Auch die Pflanzerde ist schon wieder rar geworden, so dass wir auch davon erneut größere Volumen besorgen müssen. Das ist eine Arbeit, die uns immer viel Freude macht, vor allem, weil dann die versiegelte Fläche vorm Haus diese munteren Farbakzente erhält und die Blumen sich in den nächsten Wochen zu ihrer ganzen Pracht entwickeln werden. Das zu beobachten ist immer wieder eine Freude. Sehr viele Eigenzüchtungen werden wir dabei nicht verwenden können, die sind vor allem für das Pflanzen in die Gartenerde geeignet. Aber ich überlege, ob zumindest der Kübel mit den Strohblumen in Mitten des Ensembles der eingekauften Pflanzen einen Platz finden könnte. Wir könnten das mal versuchen und uns für später, wenn die einzelnen Blumen in die Höhe schießen, eine ansprechende Abstützvorrichtung überlegen.