Klimawandel und Dysbalancen

Auch heute haben wir wieder vergeblich auf Regen gewartet. Dabei gab es in anderen, benachbarten Landkreisen sogar Überschwemmungen und Sturmschäden. Davon verschont geblieben zu sein, ist natürlich ein Segen, nur den Regen hätten wir dringend gebraucht. Nun habe ich noch geringe Hoffnung, dass über Nacht zumindest einige Schauer kommen könnten, die v. a. den Gartenbäumen etwas Erholung und ein Auffüllen ihrer Flüssigkeitsvorrate erlauben. Denn ab morgen soll es schon wieder trockener werden, wenn auch nicht ganz so warm wie zuletzt. Die Folgen des Klimawandels sind auch bei uns nicht mehr zu leugnen und beuteln uns gerade jetzt besonders heftig. Bei allem Positiven, was ein so intensiver Sonne-Sommer mit sich bringen mag, wir nehmen doch deutlich das Überzogene, den Verlust des Gleichgewichts und der Ausgewogenheit wahr und können es kaum fassen. Eine weitere von außen kommende Konstante, die uns machtlos hinterlässt und das Gefühl eines mittlerweile alle Lebensbereiche umfassenden Kontrollverlustes verstärkt. Leider bleibt das für viele zunehmend auch nicht ohne psychische Dysbalancen.

Für eine Stärkung des Grundlegenden

Der Verlauf des Sommers macht mich ein wenig ratlos. Ganz anders ist das wie von den Vorjahren gewohnt. Vielleicht eher wie der Sommer von „früher“, aber doch von Ungleichgewichten geprägt, die wie eine Spiegelung des Ungleichgewichts in Gesellschaft, Psyche und Kultur wirken, das uns seit Beginn der Krise mit unverhofften Wucht heimgesucht hat. Die Mitte zu finden ist ohnehin die große Herausforderung unserer Zeit, aber sie so mühsam immer wieder erarbeiten zu müssen, wirkt auf mich wie ein riesiger Rückschritt. Zumindest ist es ein Umstand, der Fortschritt verhindert, zusätzlich zu dem unverständlichen Vertrauen in rein wissenschaftliche Denkart und wissenschaftliche Erklärung, das eigentlich vor über hundert Jahren schon überwunden schien. Damals gab es vielversprechende Ansätze für eine Stärkung des transzendenten Bewusstseins und eine Anerkennung seines bestimmenden Einflusses auf unser Denken und Handeln. Was nur ist übrig von dem, was u. a. die anthroposophischen Einsichten hätten auf breiter Front anstoßen können? Wir sollten uns gerade in dieser Krise kräftig schütteln und den Riesenumweg endlich abkürzen, zu wirklich Wichtigem zurückkehren. Gegenwärtig ist das nur schwer vorstellbar, wenn politische Rahmensetzungen von den wissenschaftlichen Empfehlungen der Virologen, Physiker und Mediziner dominiert wird. Lasst uns bitte alles Andere nicht vergessen, und dass dieses Andere das wirklich Grundlegende darstellt. Die Baumprojekte verstehen sich vor allem als Beitrag zu dieser Stärkung in der Orientierung am Grundlegenden.