Weihnachten als Gemütsstimmung

Einige Freunde Ms sind tatsächlich heute noch gekommen, um unseren Weihnachtsbaum zu sehen. Auch weil sie wussten, wir halten ihn noch bis Ende der Woche geschmückt. Aber bei einigen hat sich um die Feiertage keine Gelegenheit ergeben für den Besuch, was sie jetzt nachholen wollten. Es ist einfach schön, eine solche Runde um den Weihnachtsbaum versammelt zu sehen, am Tag, den man oft als den Schlusspunkt der Weihnachtszeit ansieht. Und die Besucher haben sich sichtlich wohl gefühlt, wohl insgeheim bestätigend, dass weihnachtliche Stimmung nicht von Regeln abhängen kann, sondern je nach Wahrnehmung immer neu erlebt wird, hoffentlich auch im weiteren Verlauf des Jahres. Denn das bedeutet dann, die feierliche Innerlichkeit auch in anderen Situationen aktualisieren zu können. Eine schönere Wirkung kann die eigentliche Weihnachtszeit doch nicht haben, wenn Weihnachten ganzjährig als Gemütsstimmung und Einstellung erlebt werden kann. Wenn das gelingt, sind wir dem Sinn des Festes sehr nahe, nicht nur in diesen dunklen Winterszeit.

Mit dem Geburtstag ist auch Weihnachten angekommen

Mir an Ms Geburtstag Zeit zu lassen, ist mir immer wichtig. Ich freue mich, dass das heute gelungen ist und neben vielen Besuchern und entfernten Gratulanten wir selbst auch die Möglichkeit hatten, den Festtag als solchen zu begehen. Jetzt ist Weihnachten wirklich auch angekommen, mit der so festlich geschmückten Wohnung, den schon auf die Feiertage passenden Stimmungen der Menschen, der Möglichkeit, die Dinge endlich langsamer anzugehen und sich dem Ruhepunkt zu nähern. Morgen gibt’s eine Art Nachfeier mit Ms Freunden und dann noch einige Vorbereitungen für die Feiertage selbst. Aber da bin ich doch zuversichtlich und bin froh, dass wir das alles ganz gut umsetzen konnten. Der Weihnachtsbaum, das ist nach dem Eindruck des vergangenen Tages doch festzustellen, ist dieses Jahr besonders schön und beeindruckend, weil der Schmuck perfekt zu dem ohnehin eindrucksvollen Symbolbaum arrangiert ist. Ich denke, das haben auch unsere Besucher so wahrgenommen und werden andere bestätigen, die noch bis zum Dreikönigstag zu Besuch kommen werden.

Weihnachtszeit und Weihnachtssinn

Schade, dass die Adventszeit in diesem Jahr so verkürzt wirkt. Jetzt kommt schon der 2. Advent. Nur noch zwei Wochen bis Weihnachten. Gleichzeitig habe ich diesmal den Eindruck, dass die Menschen frühzeitig in Weihnachtsstimmung geraten sind. Es gab auch schon Jahre, in denen man bis kurz vor den Feiertagen außer Atem schien und es allen schwer zu fallen schien, überhaupt sich auf die Feiertage einzustimmen. Die Beobachtung teilt auch ein Freund mit mir, dass nämlich die Adventszeit die eigentlich schöne Zeit darstellt und sie fast bedeutungsvoller und eindrücklicher sein kann als die Feiertage selbst. Wenn das mehr Leute so sehen, könnte es auf einen Bedeutungszuwachs des Symbolischen hinweisen. Dass man wieder mehr über Bedeutungen und Sinn nachdenkt. Das wäre schön, Weihnachten nicht allein am punktuellen Ereignis der Feiertage und dem intensiven Erlebnis der geschmückten Räume mit Lichtern und Weihnachtsbaum festzumachen, sondern an allem, was die gesamte Weihnachtszeit an Sinn, Tradition und Botschaften mit sich bringt. Schön, wenn es uns besser gelingen sollte, den Alltag zumindest in dieser Zeit von außen beeinflussen zu lassen, um im neuen Jahr wieder offener zu sein und klarer zu sehen.

Notwendige Unterbrechungen

Eine kleine Holzarbeitspause. Das ist auch mal ganz gut. Um etwas Abstand zu gewinnen, denn auch ständige Beschäftigung mit dem Thema und ununterbrochene Arbeit mit der Symbolik der Hölzer kann ermüdend wirken. Mit ein wenig Abstand gelingt es aber, das Projekt kontinuierlich frisch  zu halten, im wieder mit neuem Elan und unverstelltem Blick. Eigentlich gut, dass es diese globalen Stimmungsschwankungen gibt. Das schafft Unterbrechungen und Pausen, die bei Initiativen wie dieser notwendig sind.

Weihnachten und Zuversicht

Dieses Jahr an Ms Geburtstag gab es zwar nicht weniger Gratulanten als sonst, aber viele hatten es besonders eilig. So als ob die diesjährige Vorweihnachtszeit mit Aktivitäten überfrachtet wäre, die ein sich Zeit lassen für das einzelne nicht zulassen. Vielleicht ist das tatsächlich so. Jedenfalls habe ich diese Kombination noch nie deutlicher wahrgenommen: Der Wunsch nach Ruhe und Innerlichkeit während der Weihnacht einerseits, der Versuch, alles, was dem vorab entgegenstehen könnte, zu bereinigen, andererseits. Und diese zweite scheint von Jahr zu Jahr zuzunehmen. Es kann allerdings sein, dass das ein Eindruck ist, der mit der Beschleunigung der Zeit an sich, also mit einer Veränderung der inneren Zeitwahrnehmung mit zunehmendem Lebensalter zusammenhängt. Ich kann jedenfalls für mich feststellen, dass die beiden genannten Linien sich ziemlich sicher kurz vor den Feiertagen kreuzen werden. Dass das möglich ist, dazu tragen für mich viele Dinge bei: Der seit Sonntag uns begleitende Weihnachtsbaum, die Gespräche über Weihnachten, Gott und die Menschen unserer Lebenswelt. Vor allem die Kommunikationen, die das Symbolische der Weihnachtszeit als Motivator für Aufbruchstimmung und Zuversicht herausstellen.

Wendezeit

Kurz vor der Wintersonnenwende. Und die Stimmung unter den Menschen gleicht sehr der in den Vorjahren zu dieser Zeit. Inklusive der äußeren Bedingungen, dem neblig-trüben, nicht allzu kalten Wetter. Es werden wohl Schmuddelwetter-Weihnachtstage. Weder sehr kalt noch mit Schnee. Feiertage, die ganz von ihrer symbolischen Stärke leben und wenig Unterstützung im Außen finden. Gleich ist auch, dass die Hektik jetzt schon erkennbar in die Gelassenheit der zeitlosen Phase zwischen den Jahren übergeht. Die Weihnacht selbst markiert diesen Wendepunkt, der jetzt schon in den Gemütern präsent ist. Nur mehr Zuversicht würde ich mir unter den Menschen wünschen. Die Wirtschaftsprognosen, auch jüngst wieder sehr positiv klingend, haben keine Entsprechung in den Erwartungen der Einzelnen, die eher von Angst geprägt zu sein scheint. Mögen die Feiertage auch diese Einstellungen ausgleichen und der Anblick des Weihnachtsbaums und die vielen weiteren weihnachtlichen Symbole das innere Licht und die Gegenwart des Gemeinsamen aktivieren.

Starkes Baum-Thema

Darum, dass die Wunschbaum-Projekte einen ganz guten Spiegel globaler Stimmungen abgeben, bin ich ganz froh. Bei Medien und Formen, deren Substanz vor allen Dingen eine symbolische ist, die zudem einen Gegenstand haben, der als archetypisches Symbol, als hochgradig emotional besetztes Zeichen aufgefasst werden kann, sind dafür gute Voraussetzungen gegeben. Denn im spontan geäußerten Interesse, in der Suche nach Inhalten, die es ermöglichen, die eigene Persönlichkeit in äußeren Symbolen zu spiegeln, um damit mehr über diese zu erfahren, zeigt sich die wahre Stimmung. Ganz unabhängig von Entwicklungen und Nachrichten aus Politik und Wirtschaft. Es gibt eben – glückerweise – diese zeitlosen Themen, die gerade deshalb jederzeit im Alltag präsent sind und die persönliches Handeln, Motivationen und Intentionen stärker bestimmen als oft bewusst wird. Eine Palette von Wegen, Formen und Medien für mich entdeckt zu haben, mich eben diesen Themen zu widmen, immer eng geführt am großen Thema „Baum“ empfinde ich als große Bereicherung, die nie verblasst. Denn Teil dieser Projekte ist immer auch die Weiterentwicklung unter Berücksichtigung sich verändernder Wahrnehmungen, Bedürfnislagen und Ausdrucksformen. Wenn bei aller Veränderlichkeit der thematische Kern unberührt bleibt, ist das nur eine weitere Bestätigung der Stärke des Themas und seiner symbolischen Formen und der großen Rolle, die sie im Alltagsleben der Menschen spielen.

Globale Blitzkommunikation

Bei so viel Regen ist man wenig von der Arbeit im Haus abgelenkt. Ich merke, dass das tatsächlich auch zu besonders produktiven Phasen führen kann. Es ist also nicht nur das Licht und die Wärme, die uns beflügeln. Manchmal auch das Gegenteil, weil sich die Aufmerksamkeit dann verlagern kann. Ich beobachte das schon seit Jahren auch in Bezug auf die Aufmerksamkeit, die am Themenfeld Interessierte meinen Webprojekten rund um die Bäume schenken. Auch das schwankt sehr stark. Sicher von den biologischen Rhythmen und klimatisch bedingten Befindlichkeit des Einzelnen abhängend. Dabei ist aber zudem eine Komponente, die nichts mit Individualität oder Mentalität zu tun hat. Es ist eine Art globales Bewusstsein oder eine globale Stimmung, die überall gleichzeitig vorhanden ist und ihre Wirkungen zeigt. Salopp formuliert: Wenn es überhaupt läuft, läuft es überall. Wenn nichts geht, dann meist flächendeckend. Es scheint, dass unsichtbare Verbindungen zwischen den Individuen, geistige Brücken oder seelische Gemeinsamkeiten eine blitzschnelle Angleichung bewirken. Es ist diese Ebene, die in der Kommunikationswissenschaft nie zum Gegenstand werden wird und doch das Leben so stark mitprägt.