Städtische Baumfürsorge

Was ich in unserer eher ländlichen Region schon selbst in Erwägung gezogen habe, wird in Städten offenbar regelmäßig praktiziert. Zumindest engagierte städtische Mitarbeiter bemühen sich nach einen TV-Bericht darum, in besonders heißen und trockenen Phasen die Stadtbäume mit ausreichend Wasser zu versorgen, damit insbesondere die neu gepflanzten und noch jungen Exemplare nicht eingehen. Ich finde es toll, wenn man bei all den finanziellen Nöten in den Kommunen solches nicht ganz vergisst und personelle Ressourcen und Mittel für die Pflege der Stadtbäume bereitstellt. Ein Beispiel für Fürsorge gegenüber den Bäumen in den Städten, die ansonsten von denselben Stellen nicht selten vernachlässigt wird. Ich denke da an die alle paar Jahre stattfindenden Rückschnittaktionen, die ingenieurmäßig gründlich und radikal durchgeführt werden. Eben damit sie nur alle paar Jahre und nicht jährlich stattfinden müssen. Dabei lässt man dann aber jedes Feingefühl vermissen und stutzt die Gehölze manchmal bis zur Unkenntlichkeit. Schlimm, wen Effektivität selbst in solchen Dingen Priorität genießt.

Renaissance der Sommer-Märkte

Der Antikmarkt in W. war in den letzten zwei Jahren wie so viele andere ausgefallen und konnte heute erstmals wieder stattfinden. Zur Freude der Händler und Besucher, die in nicht verminderter Zahl zu sehen waren. Währen die Stimmung bei den Besuchern durchaus wie sonst auch war, schienen viele Händler weitgehend frustriert. Nicht nur wegen des langen Ausfalls. Offenbar war auch die Kauffreude nicht mehr so ausgeprägt, die Zurückhaltung und Unsicherheit überall spürbar. So hat die andere Funktion der Märkte, einfach als Anlass für einen geselligen Ausflug mit Abwechslung zu bieten, wohl in diesem Jahr den Vorrang. Und tatsächlich hat er diese Funktion gut ausgefüllt. Bei Wandeln zwischen den Ständen bei schöner Sonne, aber erträglicher Temperatur, teilweise unter den Schatten spendenden Bäumen des in Normalzeiten karg gestalteten, aber in seiner quadratischen Form gerade für Märkte sehr geeigneten Platzes, verging die sonntägliche Zeit allzu schnell. Eine der seltener gewordenen Gelegenheiten für entspannte Auszeiten und eine Annäherung an das was, was einmal als Normalität wahrgenommen wurde.

Nostalgischer Ausflug mit Wiedererkennungswerten

In T. waren wir tatsächlich schon seit vier Jahren nicht mehr. Deshalb hatte das heute einen fast nostalgischen Wiederentdeckungswert. Aber einfach auch eine willkommene Abwechslung, nach so langer Zeit der Krisenbeschränkungen und fast vollständigem Ausfall der Art von Veranstaltungen, die wir sonst öfter besucht haben. Schön ist immer auch die Fahrt dorthin, die wegen einer Sperrung diesmal besonders interessante Überlandfahrten mit sich brachte, mit bei diesem Supersommerwetter sehr schönen Landschaftseindrücken. Dabei merkt man auch, dass die Energiewende ihre Wirkungen zeigt, in Form einer deutlich höheren Zahl noch höherer Windräder auf der Höhe oberhalb von T. Die Eindrücke der Stadt selbst sind nicht so sehr verändert gegenüber dem, was wir kennen, außer, dass sich selbst in diesem touristischen Umfeld die Krisenstimmung bemerkbar macht. Mein Blick vom Parkplatz in Richtung der Innenstadt geht meist als erstes in Richtung des inmitten hoher Mauern liegenden Innenhofs, der die gewaltige Libanon-Zeder beherbergt, die ich einmal in einem der Baum-Bildbänder mit besonders eindrucksvollen alten Baumindividuen gefunden hatte. Von weitem wirkt diese Zeder noch genauso vital und unbeeindruckt von ihrem hohen Alter wie eh und je. Sie scheint sich aus den Abgasen der vielbefahrenen Straßen direkt an ihr vorbei nicht unterkriegen zu lassen bzw. ist offenbar demgegenüber ziemlich unempfindlich. Auch in der Stadt selbst bieten die auf Plätzen gepflanzten hohen Baumexemplare wichtige Halte- und Ruhepunkt, unter denen man sich von der Hitze des Tages ausruhen und etwas durchschnaufen kann. Der Ausflug war für uns aber auch kommunikativ eine Auszeit, mit zahlreichen Anregungen durch die Gespräche mit Menschen, die wir sonst nicht zu Gesicht bekommen.