Zwischen optischem Gleichklang und symbolischer Spannung

Die Linde hat mir heute doch mehr Anstrengung abverlangt als erwartet. Zum einen waren mir die Kanteln ausgegangen, so dass ich zunächst neue aus einem gut abgetrockneten Block heraussägen und auszeichnen musste. Und dann hat sich die Holzart diesmal wieder tückisch gezeigt. Das war in der Vergangenheit verschiedentlich schon so, da sie sich zwar durch diese unglaublich weiche Konsistenz auszeichnet, durch die damit verbundene und unvermeidliche Schwingung beim Drechseln aber leicht im Mittelteil des Stabs kleine Abplatzungen an der Oberfläche entstehen, die dann im Zuge des Abschleifens abzutragen sind. Präzisionsarbeit ist in dem Fall noch stärker gefragt als ohnehin schon bei diesem Arbeitsgang. Letztlich sind es genügend Stäbe geworden, um die größere Anzahl von Perlen daraus gewinnen zu können. Und spannend war anschließend auch der Stab aus Efeuholz, die ungleich besser für diese Art der Bearbeitung geeignet ist. Fast schon ideal ist die Art für solche Bearbeitung und Verwendung. Schade nur, dass es nicht mehr Gelegenheit gibt, daraus etwas zu machen. In diesem aktuellen Projekt ist die Verbindung von Lind und Efeu etwas durchaus Originelles mit anregenden Assoziationen. Denn die Holzarten haben Gemeinsamkeiten und liegen oberflächlich durchaus auf einer Ebene. Aber hinter dieser Ähnlichkeit der Oberfläche steckt eben auch eine symbolische Beziehung. Auch da sehe ich gewisse Ähnlichkeiten der Baumarten, aber auch Unterschiede, die sie weit voneinander abgrenzen. Wenn eine solche spannungsreiche Kombination mit einem oberflächlich dezenten optischen Kontrast einhergeht, finde ich das immer besonders interessant. Ich kann mir auch vorstellen, dass die subtile Einheit der Differenz von Harmonie und Kontrast am Ergebnis deutlich ables- und verstehbar sein wird.

Spannung bis Weihnachten

Nachschub für den Winterholzvorrat will. V. für den Besuch bei J. und W. mitnehmen. Nicht mit dem Anhänger, ein großer Sack mit klein geschnittenem Brennholz soll fürs Erste ausreichen. Vielleicht wiederholen wir das ja noch einmal im Laufe des Winters. Wenn wir von der jetzigen Witterung und Temperatur ausgehen, können wir uns einen strengen, zumindest ungemütlichen Winter durchaus vorstellen. Dann könnte auch die Holzbrandsaison früher als sonst beginnen. Auch dafür wären wir gerüstet, da wir den Vorrat an ofenfertigen Abschnitten ja vor Wochen bereits aufgefüllt hatten. Nur zu lange darf die Saison dann doch nicht dauern, ohne dass eine erneute Aktion in Sachen Brennholzmachen notwendig wird. Nun steht tatsächlich der erste Advent schon vor der Tür und allmählich richten sich die Gedanken und auch das Empfinden auf Weihnachten aus. Wenn da nur nicht die zahlreichen und auch umfangreichen Projekte wären, die auf zügige Weiterentwicklung und zum Teil noch Abschluss in diesem Jahr warten. Es bleibt eine Herausforderung, Vorweihnachtsstimmung mit der für diese Arbeiten notwendigen Spannung zu verbinden.