Spätherbstliche Gartenarbeiten

Wieder einmal ließ es sich so einrichten, dass ich meine neue kunsthandwerkliche Arbeit am Samstag abschließen konnte. So war der Nachmittag für die noch anstehende Gartenarbeit frei, die ich mit M. zusammen angegangen bin. Gut, dass wir recht früh anfangen konnten, denn die Aktion mit dem Zusammenrechen und Bio-Entsorgen der Herbstblätter, vornehmlich vom Walnussbaum, aber auch noch vom Ginkgo und Feigenbaum, hat doch mehr Zeit als erwartet in Anspruch genommen. Die Blätter kommen ja wirklich überall zum Liegen, auf Dachflächen, in Rinnen, im Springbrunnenbecken, das wir bei der Gelegenheit haben auslaufen lassen, auf dem Rasen und über den Randflächen, auf denen die letzten Sommerblumen und -stauden noch vorhanden sind. Das meiste davon haben wir dann auch herausgezogen oder über der Erde abgeschnitten, je nachdem, ob es ein- oder mehrjährige Pflanzen sind. Auch die Rizinusstauden habe ich entsorgt, denn in wenigen Tagen, bei den ersten richtigen Nachfrösten, hätten sie ohnehin das Zeitliche gesegnet. M. hat anschließend noch die freiliegenden Erdflächen geharkt und etwas eingeebnet, damit für den Winter alles sauber daliegt. Ganz abgeschlossen wird die Gartenarbeit aber noch nicht sein, da zumindest der Walnussbaum auf einer Seite noch Blätter trägt, die in Kürze ebenfalls zur Erde fallen werden. Dann müssen wir ein letztes Mal in Sachen Herbst tätig werden.

Letzte Eindrücke des bestellten Gartens

Dieser Tag wirkte eher novemberlich, wenn auch heute die Sonne noch am Vormittag dominiert hatte. Dennoch ist der Spätherbst nicht zu verleugnen und stellt die Weichen erkennbar in Richtung Winter. Die letzten Nutz- und Zierpflanzen halten im Garten noch durch. So schneide ich immer noch einzelne Strohblumen ab und trockne sie, um sie im kommenden Jahr wieder zu verwenden. Und die Chilis werden jetzt ach noch in zunehmend großer Zahl so weit reif, dass ich sie abpflücken und drinnen weiter reifen lassen kann. Auch die Rizinusstauden lasse ich noch stehen, weil sie derzeit den kühlen Nächten noch standhalten und ansonsten immer noch frisch und stolz aussehen. So halten wir beim Anblick der letzten fallenden Blätter der Gartenbäume die letzten Eindrücke des bestellten Gartens fest, während sich die Natur immer weiter zurückzieht, auch in der offenen Landschaft.

Weißdornopulenz

Noch ein Tag mit unverhofften landschaftlichen Lichtblicken. So zog es mich um die Mittagszeit wieder auf meinen Lieblingsweg, und wieder waren es die Schlehdorn- und vor allem die Weißdornhecken, die ins Auge fallen, weil sie so überreich mit Früchten beladen sind, während die Blätter schon überwiegend abgefallen sind. Bei den Frucht tragenden Sträuchern ist in diesem Jahr alles sehr opulent ausgefallen. Ein unglaublicher Überfluss, der allerdings kaum zur Erweiterung der stark gestalteten Landschaft am Flussdamm beitragen dürfte.

Weißdornstrauch mit Früchten im Spätherbst

Novemberliche Lichtblicke

Es ist toll, dass wir Anfang November noch einmal die Sonnenstunden erhalten, die wir im Oktober vermisst haben. So hell hätte ich diese Tage nicht mehr erwartet. Das ist gut für unsere Nutzpflanzen, vor allem die Chilis können jetzt doch noch größtenteils ausreifen und tuen es auch ansatzweise. Den Rest übernimmt die Wärme auf der Fensterbank, sie müssen nur schon ein wenig am Strauch angefärbt gewesen sein. Natürlich haben die Bäume jetzt nicht mehr viel von dem Licht, weil sie ihr Blätterkleid schon überwiegend abgeworfen haben. Aber wir erfreuen uns eben an der Helligkeit selbst, an der sanften Wärme, die sie zwischendurch bei ansonsten kühler Luft hinterlässt und daran, dass alles, was noch Grün ist, seine spätsommerliche Anmutung einige Tage länger beibehalten kann und uns den Übergang etwas erleichtert. In dieser Krisenzeit mit so viel Demotivation und Verunsicherung bedeuten solche natürlichen Lichtblicke schon eine Erleichterung.

Weißdorn und Schwarzdorn im Spätherbst

Zu Anfang November präsentiert sich die Baumlandschaft in ungewohnter Form, viel grüner noch, als man im Spätherbst eigentlich erwarten würde. Selbst die Früchte des Weißdorns und des Schwarzdorns sind noch fast vollständig, wenn auch sehr reif, an den Zweigen zu sehen. Sie gehören zu den dominantesten Baumakzenten am Rand meines Lieblingswegs. An einem nicht ganz so hellen, aber dafür noch wärmeren Tag als gestern lassen sich diese Akzente auch ganz gut fotografisch festhalten. Nur noch vereinzelte Blätter, aber überreife Früchte hängen an den fast kahlen Zweigen, während die Bäume ringsum entweder noch ganz grün geblieben sind oder ihr Herbstlaub bereits abwerfen. Wie eigentlich das ganze Jahr ist so auch der Herbst vom Typischen der Jahreszeit abweichend und beschert uns einmal mehr überraschende Eindrücke.

Zweig des Weißdorns mit reifen Früchten im Spätherbst
Zweig des Schwarzdorns mit reifen Früchten im Spätherbst

Wohltuender Spätherbstkontrast

Dass dieser Oktober einer der lichtärmsten seit Jahrzehnten war, konnte wir deutlich beobachten, es wurde aber von Meteorologen jetzt auch so bestätigt. Ein echter Lichtblick war deshalb dieser bis in den Nachmittag hinein extrem helle und warme letzte Oktobertag, der tatsächlich an Frühling erinnerte, auch wegen der Leichtigkeit, die sich überträgt, wenn viel Lichtarmut plötzlich aufgelöst wird und man sich einem wohltuenden Kontrast ausgesetzt sieht. Solche Herbsttage würde ich mir in Serie wünschen, nur war das leider eine Eintageserfahrung, die morgen schon wieder abgelöst wird. Zum Klimawandel gehört aber auch, dass es nächste Woche dann noch wärmer, wenn auch regnerisch werden soll. Auch wieder nicht normal für die Jahreszeit. Ich freue mich über das Blätterleuchten, das uns Tage wie dieser sowie einzelne Sonnenscheinphasen an Regentagen bescheren. Und darüber, dass Allerheiligen diesmal nicht einer dieser extrem kalten und zudem nebelverhangenen Feiertage sein wird, dieso oft schon die Bedeutung des Tags prägnant unterstrichen, sondern einer, der den kontemplativen Gedenktag mit mehr Wärme als gewöhnlich ausstattet.

Spätherbstliche Arbeit im Garten

Im Laufe dieser Gartensaison hatten wir immer ein gutes Gespür für den richtigen Zeitpunkt. So auch heute für die vorerst letzten Gartenarbeiten, bei denen wir einjährige Pflanzen entfernt haben, nicht zuletzt weil sie die jetzt schon frostigen Nächte nicht mehr vertragen und deshalb ihre Zeit gekommen ist. Dazu gehörten die Rizinusstauden, die Strohblumen und auch die Chilipflanzen. Natürlich habe ich die letzten schönen Strohblumenblüten vorher geschnitten und an den Chilis ganze zwei Schüsseln überwiegend noch grüner Schoten abgeerntet, die keine Chance mehr hatten, am Strauch zu reifen, zu kalt und lichtarm sind die meisten Tage inzwischen geworden. Die letzten Strohblumen werden jetzt noch eine Weile trocknen und zusammen mit vielen schon fertig getrockneten im nächsten Jahr zum Einsatz kommen, vielleicht wieder in Form eines neuen kleinen Trockenstaußes. Und die grünen Schoten haben auf der Fensterbank und im Warmem durchaus noch eine Chance, zumindest gelb nachzureifen. Die erstaunliche Menge der heute noch geernteten Schoten wird meinen guten diesjährigen Ertrag noch einmal erhöhen. So schnell wird mir das selbst gemachte Chilipulver wohl nicht ausgehen. Bei der heutigen Gartenaktion haben wir auch die Pflanzenreste klein geschnitten, teilweise in der grünen Tonne entsorgt und teilweise für die nächsten Wochen anderweitig gelagert. Auch die verbrauchte Erde verschiedener Pflanztröge, -töpfe und -kübel habe ich zum Teil aus den Gefäßen geholte, die Wurzelstöcke herausgezogen und die Gefäße in Trockene gebracht, damit die Fröste ihnen nichts anhaben können. V. hat die größten Teil des Baumlaubs zusammengerechelt. Auch ein guter Zeitpunkt, denn gerade in den letzten beiden Nächten hat die Kälte fast alle Blätter des Walnussbaums zum Fallen gebracht, nachdem Gleditschien, Nashi und Ginkgo schon einige Tage früher mit dem Abwurf ihrer Blätter begonnen hatten. Jetzt ist nicht mehr allzu viel vor Beginn des richtigen Winters zu tun, bevor der Garten in den verdienten Winterschlaf fallen darf.

Die Zeit vor Allerheiligen

Wieder ein Tag im Zeichen der Technik. Da war der ausgetaute Kirschkuchen vom Sommer die richtige Ablenkung nach einem langen Arbeitstag, der auch danach noch seine Fortsetzung gefunden hat. Beim Blick aus dem Fenster zieht es mich zurzeit nicht nach draußen. Zu wenig Licht, zu wenig Wärme. Auch der Ginkgo scheint seit zwei Wochen unverändert, mit seiner entblätterten Krone, während die unteren Äste alle noch die gelb verfärbten Blätter tragen. Die ganz große Schockfrostnacht war noch nicht da. Danach werden sie alle schlagartig fallen. Und bald wird es neben den immergrünen Efeuranken kein Blattgrün und auch kein Herbstlaub im Garten mehr geben. Wie man es für die Zeit um Allerheiligen auch erwartet.