Verschiebung der Aufmerksamkeit

Wieder so ein Tag, der mich ans Haus fesselt. Dringend zu erledigende, abzuarbeitende Projekte, nicht die angenehmsten. Da draußen geht zurzeit vieles an mir vorbei, dabei würde ich gerne die Fortschritte beim Grünen und Blühen der Bäume engmaschiger in Fotografien festhalten. Aber in diesem Jahr wird dafür wenig Spielraum sein. Vielleicht aber ein Jahr, das für die Ausweitung des Holz-Themas über die Sommermonate geeignet sein wird. Das sind ohnehin meine erfolgreichsten Motive, guter Grund, dem Feld wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Bäume als Konstanten der Naturwahrnehmung

Einen Eindruck vom Hochsommer zu gewinnen, ist derzeit schwierig. Ich höre von Leuten, die an die deutsche Nordseeküste in Urlaub fahren oder gerade von dort kommen, und freue mich, dass ich mir das selbst nicht antuen will. Wie ich einer aus Nordrhein-Westfalen Zugezogenen vor ein paar Tagen sagte, brauche ich einfach keinen Urlaub. Die Illusion des Sommers kann ich wahrscheinlich besser zu Hause gewinnen. Aber natürlich ist es so, ganz ähnlich wie bei den Feiertagen, dass der Kalender schon abfärbt auf den Eindruck und das Erleben, auch wenn die äußeren Umstände nicht typisch sind. Das ist schon eine Sommerstimmung, die uns leitet, einfach weil wir den 23. August haben, auch wenn es draußen pausenlos regnet, empfindlich kühl sein kann und die Sonne kaum länger als fünf Minuten durch die dichte Wolkendecke zu dringen vermag. Wir sehen in die Landschaft und erblicken grünes Laub, fruchtende Bäume, Farbtupfer im satten Grün überall. Und wissen, dass das Sommer sein muss, da die ersten Anzeichen des Herbstes ja schon spürbar sind. Also sind es Konstanten, die unserer Naturwahrnehmung hier in Mitteleuropa zugrunde liegen. Keine festen Regeln, keine bestimmten Spannen z. B. der Temperatur lassen sich daran knüpfen, aber ein tief verwurzelter Sinn für Abfolgen im natürlichen Ganzen, die durch den Jahreszyklus der Bäume besonders plastisch vor Augen geführt und immer wieder aktualisiert werden.

Ständige Begleiter

M. und V. finden es am Nachmittag hinterm Haus schon zu warm, wenn die Sonnenstrahlen dorthin gerichtet sind. Für mich ist es noch ganz gut erträglich. Und eigentlich mag ich es sehr, bei solchem Wetter dort zu sitzen und meiner kunsthandwerklichen Arbeit nachzugehen. Genau die richtige Arbeit für heiße und irgendwie traumwandlerisch anmutende Hochsommertage. Die Szenen ähneln sich von Jahr zu Jahr. Vielleicht ist nur das Davor und Danach jeweils anders. Aber wenn der Sommer an seinem Höhepunkt angekommen ist, dann weiß man das einfach. So wie in diesen Tagen, in denen, ich formuliere das ganz gerne so, die Zeit stillzustehen scheint. Neben den Feiertagen sind solche Lebenszeiten für mich mit die wichtigsten überhaupt, um eine nicht in den Alltag verwobene Reflexion zu pflegen. Um wirkliche Fortschritte zu machen, ist das glaube ich unverzichtbar. Urlaub im üblichen Sinne muss es aber nicht sein und ist es für mich ja eigentlich auch seit mindestens 13 Jahren nicht. Meine ständigen Begleiter, ganz konkret in Form der lebenden Individuen ums Haus und außerhalb, aber auch symbolisch durch die vielen Beschäftigungen mit dem Thema, sind gerade zu diesen Zeiten die Bäume meiner Lebenswelt. Geeignetere Partner kann ich mir kaum vorstellen.

Erholungsphase mit Regen

Genau die richtige nasse Abkühlung inmitten eines ansonsten sehr sonnigen und trockenen Sommers. Das ist gut für die Pflanzen und für die Erträge beim Getreide und den Baumfrüchten. Jedenfalls wenn noch einige ähnliche Phasen zwischendurch folgen werden. Ich bin froh, dass ich heute nach einigen Durchläufen eine überzeugende Lösung für das neue Baumtagebuch-Logo gefunden habe. Es wirkt sehr geschlossen und wie selbstverständlich, sowohl in positiver als auch in negativer Formatierung. Genauso, wie ich mir ein gelungenes Zeichen vorstelle. Das wird sich in den für diesen Webrelaunch vorgesehenen Varianten sehr gut einsetzen lassen und dem Baumtagebuch auch in diesem Detail ein neues Gesicht verleihen. Als nächstes werde ich die inhaltlichen Änderungen näher definieren. Die sind wie so oft der eigentliche Grundstock für einen gelungenen Auftritt, der auf den Großteil der Besucher ansprechend wirkt.