Baumarkt, Chilis, Schlehen und ein Abschied von der Gartensaison

Das war wieder ein vollständig der Handarbeit gewidmeter Arbeitssamstag. Der letzte Arbeitsschritt für das aktuelle Armband war am Vormittag in der dafür durchschnittlichen Zeit abgeschlossen. Danach musste ich noch Verschiedenes für meine Trockenblumenarrangements und für den Garten besorgen. Und anschließend wartete der Teller voller reifer Chilischoten darauf, entkernt und für die Lufttrocknung kleingeschnitten zu werden. Eine ungewöhnlich langwierige Arbeit, was mir eine Vorstellung davon verschafft, was noch alles nachkommt, bis die unzähligen noch nicht ganz reifen Schoten der drei Pflanzkübel alle abgeerntet sein werden. Sehr am Herzen lag es mir, heute noch die Schlehensträucher in der Nähe zu besuchen. Es war klar, dass nach dem Dauerregen und der Kälte viele Früchte nicht mehr in der besten Verfassung sein würden bzw. viele auch schon von den Vögeln gefressen sein würden. Andererseits macht es keinen Sinn, sie zu früh zu ernten. Sie sollten eben doch das typische wildfruchtige Aroma ausgebildet haben. Und das ist eben erst im späteren Herbst zu erwarten. Für die geringere Menge, die ich mir zum Pflücken dieses Mal vorgenommen hatte, war es jedenfalls der richtige Zeitpunkt. In verwendbarer Qualität konnte ich in einer Stunde Pflückzeit genügend Schlehen sammeln, um den Vorrat an leckerem Schlehenlikör später aufstocken zu können. Das reicht dann auch erst einmal. Zum Abschluss dieses Arbeitstages haben wir dann noch, etwas früher als sonst, die Sitzgarnituren im Garten winterfest gemacht, Poster abgeräumt und trocken verstaut, bis sie im Frühjahr wieder hervorgeholt werden. Und außerdem gibt’s ja noch jede Menge anderer Dinge, die den Winter über nicht im Garten bleiben sollen, Dünger, Spezialerde, Pflanzenschutzmittel, bestimmte Pflanzstützen u. ä. Auch dafür war der Zeitpunkt jetzt gekommen, da wir nicht mehr damit rechnen, für dieses Jahr noch einmal draußen sitzen zu können. Nur der Garten selbst wird noch einige Arbeit machen, denn darin ist noch lange nicht alles für die kalten Monate vorbereitet.

Noch keine Zeit für den Schlehdorn

Noch war keine Zeit und auch keine Gelegenheit, die Schlehdornfrüchte zu pflücken. Ich hoffe, dass sie bei dem Dauerregen und der Kälte nicht am Ende noch abfallen und verloren sind. Das wäre schade, da dieses Jahr offenbar eine reichliche Ernte zu erwarten ist. Viele will ich diesmal zwar nicht sammeln, aber für einige Liter angesetzten Likör sollte es eben reichen. Nun warte ich auf den ersten angenehm temperierten und trockenen Tag, um diese wohl letzte Erntevorhaben dieser Saison noch abzuschließen.

Wieder einmal ein Schlehenjahr

Sollte ich doch noch Gelegenheit erhalten, den Blätterherbst in neuen Fotografien festzuhalten? Ein goldener Oktober wäre Voraussetzung. Derzeit bin ich mir nicht sicher, ob der noch kommt, und deshalb ist das Vorhaben unsicher, insbesondere nach einem Jahr, in dem ich das Portfolio mit Baumfotografien kaum erweitern konnte. Eines habe ich mir nach dem Spaziergang über den Flussdamm vor einigen Tagen aber vorgenommen. Die jetzt reifen Beeren des Schlehdorns will ich doch noch abpflücken, da sie an einigen Sträuchern am Wegesrand sehr gut zugänglich sind. Nicht so viele wie vor zwei Jahren, als ich zuletzt Früchte für Likör angesetzt habe. Aber doch genug, um mindestens eine Zwei-Liter-Flasche damit ansetzen zu können. Mit der Rohrzuckerlösung später vermischt sind es dann ohnehin vermutlich mindestens 3 Liter, die unseren ohnehin üppigen Vorrat ergänzen. Vielleicht gibt’s ja im nächsten Jahr wieder keine Schlehen, dann würde ich mich ärgern, die diesjährige Gelegenheit nicht genutzt zu haben.

Schlehenlikör ansetzen

Es war genauso mühsam wie erwartet, die angesetzte Masse durchtränkter Schlehenfrüchte aus den enghalsigen Flaschen zu bekommen. Der Ansatz war eigentlich etwa einen Monat überfällig, so dass es höchste Zeit war, den Likör weiterzuverarbeiten. Was ich nicht mehr in Erinnerung hatte, aber dann in dem alten Baumbuch nachgelesen habe, war die Reihenfolge der Zutaten. Im Buch ist es so beschrieben, dass auch schon der Zucker, die Rosinen und verschiedene Gewürze, wie Nelken und eine Vanilleschote, zusammen mit dem Schnaps in den Ansatz gegeben wird. Von anderen Ansätzen bin ich dieses Vorgehen eher nicht gewohnt, deshalb habe ich es hier auch erstmal nur mit den Früchten gemacht. Jedenfalls habe ich heute die übrigen Zutaten erst hinzugegeben, nachdem ich den reinen Saft gewonnen hatte. Der Ansatz muss jetzt noch einmal einige Monate stehen und dann erneut abgeseit werden. Ich sehe ganz gute Chancen, dass das ein wohlschmeckender, runder Likör wird. Eventuell müssen wir ihn noch etwas strecken, da aktuell der Alkoholgehalt für Likör etwas zu hoch sein dürfte, aber das ist das wenigste. Immerhin sind es gut 2 Liter geworden. Das sollte für den gelegentlichen Genuss dieser Spezialität wieder für eine ganze Weile ausreichen.

Überfälliger Schlehenansatz

Schön, dass ich das Arbeitsprogramm dieser Woche frühzeitig abschließen konnte. Jetzt kommt noch einiges an Wochenendarbeit. Unter anderem sind die angesetzten Schlehenfrüchte längst überfällig abgeseiht zu werden. Das wäre eigentlich schon Mitte Dezember angesagt gewesen, nun will ich es am Wochenende nachholen und die übrige Zubereitung vornehmen, damit daraus ein wohlschmeckender Likör wird. Ich kann mich gut an den Tag erinnern, im Frühherbst, als ich die im letzten Jahr recht üppig zu findenden Früchte gepflückt habe. Jedes Mal, wenn ich mich dazu aufmache, entwickeln sich Gespräche mit mir meist wildfremden Menschen, die es anscheinend anrührend finden, wenn jemand tatsächlich noch Früchte an Sträuchern sammelt, die er am Wegesrand findet. Manche können die Art dann auch noch identifizieren oder haben schon einmal davon gehört. Aus dem Tonfall kann ich aber auch immer erkennen, dass das als antiquierte Sache angesehen wird, die zu pflegen als eine wie aus der Zeit gefallene Aktivität wirkt. Mich stört das nicht, ich feue mich vielmehr an diesen Gesprächen, die wie alle Gespräche über Bäume, immer etwas Wesentlichen anklingen lassen, das sonst niemals zur Sprache kommt.

Schlehen angesetzt

Es war an der Zeit, die am Samstag gepflückten Schlehen anzusetzen. Das Verfahren vom letzten Mal, vor zwei Jahren, hat sich auch diesmal bewährt. Die ziemlich reifen Früchte lassen sich ganz gut mit einer dicken Holzkantel zerdrücken. Dazu habe ich sie portionsweise in eine Schüssel geschüttet. Schwieriger war da schon das einfüllen der zerdrückten Fruchtmasse in die bauchige Korbflasche. Deren Hals war für diese Verwendung eigentlich etwas zu schmal. So musste ich es mit einem runden Löffelstiel Stück für Stück durchdrücken. Letztlich konnte ich ein 5-Liter-Flasche und eine 2-Liter-Flasche befüllen. Das ganze steht jetzt auf der Fensterbank, wo ich es sicher noch bis Mitte Dezember durchziehen lassen werde. Das Licht wird dazu beitragen, dass das Fruchtaroma gut in den Schnaps übergeht. Ich hoffe nur, diesmal werden wir in der Weiterverarbeitung den richtigen Alkoholgehalt treffen. Der wild-fruchtige Geschmack der Schlehen kommt nur dann in seiner charakteristischen Weise durch, wenn das Runde dominiert und eher der Eindruck eines milderen Likörs vorherrscht.