Bisher kaum Wunderbaumsamen

Es ist skurril: Obwohl ich in diesem Jahr so viele sowohl groß gewachsene als auch kleine Wunderbäumchen heranziehen konnte, konnte ich bisher noch fast keine Samen sammeln, die für die Aussaat im kommenden Jahr geeignete wären. Einfach weil dieses Jahr einmal wieder die Fruchtstände nicht eintrocknen. Das aber ist Voraussetzung für keimfähige Samen. Ohne das vollständige Eintrocknen in der Form, dass die Samenstände ganz braun und trocken werden, gibt’s keine marmorierte Oberfläche bei den Samen, und ohne die sind sie nicht richtig ausgereift. Ich hoffe, von den kleinen in die Anzuchttöpfe gepflanzten Bäumchen doch noch eine Hand voll guter Samen erhalten zu können. Und ich hoffe auch, dass diese dieselbe Qualität haben wie die der 3 m hoch ausgewachsenen Exemplare, die wir an den Gartenzaun gesetzt haben.

Arbeit und Pläne mit Efeu

Die überschießenden Efeutriebe an der Einfahrtwand habe ich heute ebenfalls noch zurückgeschnitten. Das sonnige Wetter der letzten Wochen hat die Ranken noch einmal auf Hochtouren gebracht. Am Ende sah es dann ziemlich wild aus, da teilweise lange Triebe in den Raum ragten. Und wieder ist fast die Hälfte der Biotonne mit Grünschnitt gefüllt. Das Efeukleid der Grotte hatte ich schon gestern zurückgeschnitten. Vorsichtig, denn in diesem Jahr haben sich besonders viele Früchte gebildet. Es wäre zu schade, die nicht zur Reife kommen zu lassen. Vielleicht sind sie ja diesmal zum Beginn der Adventszeit bereits ausgereift und tragen schöne dunkle Beerchen. In der Regel kommt das erst Anfang des Folgejahres, wenn man es zu Dekorationszwecken nicht mehr verwenden kann. Bei so vielen Früchten denke ich aber auch daran, sie später wieder zu entkernen und die Samenkerne trocknen zu lassen. Ich habe bereits von vor Jahren eine ganze kleine Pappschachtel mit Efeusamen gesammelt, die ich damit auffüllen könnte. Nach dem Trocknen sind sie wie Papier, federleicht und halb transparent. Das finde ich sagenhaft, wie überhaupt alles an der Pflanze etwas Geheimnisvolles und Faszinierendes mit sich trägt.

Erste Pläne zur Pflanzensaat

Der Bauernkalender macht jetzt schon darauf aufmerksam, dass die ersten Pflanzen auf der Fensterbank aus Samen vorgezogen werden können. Wahrscheinlich ist das eine Standardempfehlung, die von „normalen“ Wetterjahren und jahreszeitlichen Verläufen ausgeht. Möglicherweise ist das in diesem Winter anders. Jedenfalls sieht es aktuell so aus, als ob durchaus noch längere Phasen mit frostigen Nächten und kalt-nassen Tagen bevorstehen. Für das, was ich mir an Eigenzüchtungen vorgenommen habe, ist wohl der März noch früh genug. Ich denke vor allem an die Chilisamen, die ich im Vorjahr gesammelt und getrocknet habe. Die Ausbeute an Schoten war ziemlich gering, aber es sind doch ziemlich viele Samen, so dass ich diesmal mehr aussähen und hoffentlich auch ernten kann. Die extravagante Schärfe dieser Sorte hat es mir durchaus angetan. Die anderen Samen werde ich wohl eher direkt in die Erde setzen, und das natürlich deutlich später: Sonnenblumen und Rizinus sind recht unempfindlich und wachsen schnell. Dafür muss es dann doch stabile frostfrei sein und der Frühling muss schon in vollem Gange sein. Bei den Chilis ist das frühzeitige Säen sicher von Vorteil, auch wenn die Pflanze sehr spät wirklich in Fahrt kommt und sehr spät erst reife Frucht trägt. Im Frühjahr steht dann noch ein anderes, aufwändigeres Projekt an: M. will die entfernte Zypressenhecke ausgleichen. Dafür müssen wir noch geeignete Gehölze finden, die sich nicht allzu stark ausbreiten. Eine schwieriges Vorhaben, von dem ich nicht weiß, ob am Ende nicht doch wieder die vorübergehende Bepflanzung mit Sonnenblumen und Schwarzäugiger Susanne steht, die dann jedes Jahr wieder erneuert werden müsste.