Fichten, Harz und Baumreminiszenzen

Über diesen einmal wieder ruhigen Sonntag bin ich froh. Allzu oft sind die Wochenenden zuletzt arbeitsam ausgefallen. Das bedeutet dann immer, dass kaum Zeit für liegengebliebene Lektüre und den inhaltlichen Blick über den Tellerrand bleibt, was ich als herben Verlust empfinde. Ein wenig konnte ich an diesem Tag aufgreifen und weiterverfolgen. Eine Wohltat vor dem Start in die neue Projektwoche, die wie alles in dieser Zeit von Unsicherheit und vagen Zukunftsprognosen gekennzeichnet sein wird. Die innigste Verbindung zu den Bäumen, sogar zu Bäumen aus unserem ehemaligen kleinen Privatwäldchen haben wir in diesem voraussichtlich zweitletzten Holzbrandwinter über unsere Fichten- und Obstbaumholzvorräte, die bei den scheußlich kalten Tagen für wohlige Wärme sorgen. Die ausgeprägten Harzausdünstungen der gerade im Gebrauch befindlichen Abschnitte zeugen noch mehr als gewöhnlich von der einstmaligen Vitalität und Energie der Bäume, von denen dieses Brennmaterial abstammt. Jedes Aufhäufen des Tagesvorrats an Brennholz ist dann eine Reminiszenz an dieses Baumgrundstück und die vielen Aktionen seiner Pflege und Nutzung, vor allem als Quelle der eigenen Weihnachtsbäume und später eben als Brennholzlieferant.

Vertraute und berufliche Reminiszenzen

Ein schöner Ausflug hat mich nach längerer Zeit wieder nach S. geführt. Und mich meiner beruflichen Vergangenheit nähergebracht, in der Kunstausstellungen einen breiteren Raum einnahmen. Solche Gelegenheiten sind insofern eine gute Gelegenheit, an Vertrautes und Nahestehendes anzuknüpfen. Die Baumskulptur im Bereich des Museumseingangs war da nur eine spezielle Zugabe. Es ist v. a. die Begegnung mit alten Bekannten, die in solchem Rahmen anregend wirkt. So konnten wir an dem einzigen schönen Nachmittag der ganzen Woche einige angenehme und anregende Stunden zusammen verbringen.

Reminiszenzen und baum-grüne Szenen

Ein fotografischer Arbeitseinsatz hat mich heute in die Region geführt, die vor 25 Jahren einmal mein hauptsächliches Wirkungsgebiet war. Da bin ich durch einige Orte gekommen, die mir damals recht vertraut waren, weil bestimmte Erledigungen und Aufträge mich regelmäßig dorthin führten. Natürlich war mir nach so langer Zeit fast nichts mehr in Erinnerung. Insbesondere der Zielort selbst war mir so nicht erinnerlich, vielleicht weil ich damals immer nur bestimmte Adressen angesteuert hatte. Aber regionale Muster, eine bestimmte Anmutung der Region, die konnte ich schon wiedererkennen. Es ist eben das Abstrakte, was haften bleibt und sich auch nicht so schnell verändert. Für solche Reminiszenzen bin ich sehr dankbar. Sie helfen, Erinnertes, früher Erlebtes aus heutiger Perspektive und Kenntnis neu zu betrachten und daraus vielleicht auch Schlüsse zu ziehen. Und die Fahrt, die teilweise über Landstraßen führte hatte auch landschaftlich ihren Reiz, führte mich durch eine lichtdurchflutete, von sommerlicher Wärme gesättigte überwiegend baum-grüne Szene zu einem ebenso ländlich anmutenden Ortskern, der wie gemacht schien für sein Umfeld.

Die letzten Reminiszenzen der Weihnachtszeit

V. hat heute die Reste der vom Weihnachtsbaum abgeschnittenen Zweige zu Bündeln zusammengefasst und sukzessive im Holzofen verbrannt. Das war ziemlich viel Material, das wir jetzt über zwei Wochen lang in kleinen Dosen im Ofen verfeuert haben, immer verbunden mit einem spannenden Knistern, was von den schon ganz ausgetrockneten Fichtennadeln verursacht wurde, wenn die Flammen sie erfassten und langsam verglühen ließen. Für mich ist das ein wenig Wehmut, da jetzt die letzten Reminiszenzen an die Weihnachtszeit aus dem Blick sind. Oder fast jedenfalls, denn auf den großen Leinwanddruck mit der malerischen weihnachtlichen Raumszene, Adventskerzen und Weihnachtsbaum wollte ich noch nicht verzichten. Der soll noch einige Wochen dort hängen und erst dann von dem Gemälde abgelöst werden, das gewöhnlich an seiner Stelle hängt. Irgendwie passt das auch noch sehr gut in diese ungemütlich winterliche Atmosphäre.

Lebensläufe mit Formen untergründigen Gleichklangs

Der feierliche Abschied vom Vater eines Jugendfreunds war heute Anlass für autobiografische Rückblicke, für mich und auch für M. und V. Da stellt man Gemeinsamkeiten fest, zwar nicht zum ersten Mal, aber zum Anlass eben erneut, die einen gewissen Einfluss auf den eigenen Lebenslauf, die eigene Positionierung und allgemein die Einschätzung von Menschen und Kommunikationen haben. Und natürlich denke ich dann auch an eine vergleichbare Situation in Bezug auf mich selbst. Nicht wirklich überraschend, weil eigentlich aus der eigenen Lebenserfahrung bekannt, aber doch von Zeit zu Zeit stärker ins Bewusstsein tretend sind Gemeinsamkeit, in dem Fall mit der Verarbeitung eines Werkstoffs, dem handwerklichen Umgang mit Holz, die auf einer ganz speziellen, auf den ersten Blick abwegig erscheinenden Ebene, liegen und doch für die parallel sich entwickelnden Biografien und vielleicht auch für die kommunikative Beziehung Sinn machen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass dieser Sinn, der zu Lebzeiten immer nur untergründig mitschwingt, in der Lebenszeit der Seele zwischen zwei Inkarnationen eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Rolle spielt. Auch deshalb ist es wichtig, diesen Sinn zu Lebzeiten zu akzentuieren, wie mir das heute im Rahmen der Trauerfeier möglich war.

Zwischen Lebenserinnerungen und Weihnachtssymbolen

Weihnachtliches Stillleben 2021

Unter dem nachklingenden Eindruck des turbulenten Tags gestern habe ich heute schon die Gelegenheit ergriffen, das Weihnachtszimmer in seiner diesjährigen Erscheinung in Fotografien festzuhalten. Denen werden sicher über die und zwischen den Feiertagen weitere Fotoreihen folgen, mit denen ich mich der je besonderen Stimmung aus unterschiedlichen Blickwinkeln aus nähern will. Die vielen Blumengeschenke von gestern, die unsere vegetabile Weihnachtsdekoration noch verstärken, ist darauf zu sehen, aber auch das Zimmer als Ganzes im Weitwinkel. Daneben habe ich eine Reihe von Nahaufnahmen mit verschiedenen Szenen in der Art von Stillleben versucht, von denen ich hier eines ausgewählt habe. In den weihnachtlichen Symbolen und der weihnachtlichen Lichtstimmung haben persönliche Reminiszenzen an Ms Lebensweg in diese Szenen Einfluss genommen und bilden mit der familiären Weihnacht eine unvergleichliche Synthese.

Ein großer Ehrentag in vorweihnachtlicher Atmosphäre

Für M und ihren großen Ehrentag freue ich mich, dass sich so viele Besucher sukzessive eingefunden haben. Wir hatten das in dem Umfang und so intensiv nicht erwartet. Entsprechend herausfordernd war der Tag dann auch für uns alle, die Anstrengung aber wurde deutlich durch die zahlreichen Begegnungen und empathischen Gespräche ausgeglichen. Dennoch scheint mir im Nachhinein dieser Tag mit den vielen Begegnungen doch allzu schnell vorüber gegangen zu sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen lassen und insofern wirklich etwas bedeuten. Das Weihnachtszimmer mit der Hauptattraktion des geschmückten Weihnachtsbaums hatten wir wie immer einige Tage zuvor fertiggeschmückt, so konnten wir uns und die Gäste in einem sehr stimmungsvollen vorweihnachtlichen Rahmen bewegen, der allen guttat. Und dass ich M. mit den fotografischen Erinnerungsstücken an Eltern und frühe Kindheit etwas Bleibendes überreichen konnte, das auch später noch an diesen besonderen Tag erinnern lässt, freut mich besonders.

Hochsommerliche Begegnung mit einem alten Arbeitsort

Einer meiner eher seltenen Außentermine hat mich in die Stadt meiner alten Arbeitsstätte geführt. Schön, im zeitlichen Abstand die Eindrücke der Straßen und Häuser heute mit denen von damals zu vergleichen. Gerade im Hochsommer, der auch für die Zeit damals immer etwas besonders Intensives hatte. Auch wegen dieser Rückerinnerungen, die für mich immer noch überwiegend positiv besetzt sind, hatte diese Arbeitssitzung etwas Entspannendes, fühlte sich fast nicht wie Arbeit an. Und wenn dann ein Kundenprojekt auch wieder ein Stück weiter ins Rollen kommt, ist es ohnehin motivierend und in die Zukunft gerichtet. Der Einsatzort war ganz in der Nähe des alten Schlosses, in dessen Innenhof ich an einem solchen warmen Hochsommertag wie heute, nur vor ca. 15 Jahren, während eines Spazierganges in der Mittagspause just in dem Moment einen großen alten Maulbeerbaumast zu Boden fallen sah, als Gemeindearbeiter ich auf diese Weise zurückschnitten. Von diesem Ereignis stammen meine bescheidenen Maulbeerholzvorräte, die bis heute nicht abgetragen worden sind. Sie einfach zu besitzen, als Rarität sozusagen, ist aber allein schon eine Freude, gerade vor dem Hintergrund dieses Erlebnisses.

Verregneter Maifeiertag und eine Sonnenblumentradition

So verregnet wie dieser 1. Mai war der Feiertag in meiner Erinnerung noch nie gewesen. Das passte so gar nicht zur Ausstrahlung und Symbolik dieses Tages. So war es erst gegen Abend überhaupt möglich, einmal zu einem Spaziergang aufzubrechen, der mich diesmal ausnahmsweise nicht zum Flussdamm mit seiner so vertrauten Baumlandschaft führte, sondern zum Friedhof, um Ks Grab wieder zu besuchen. M. hatte mich auf die Idee gebracht, und heute schien die richtige Gelegenheit dazu. In diesen Tagen denke ich wieder häufiger an den alten Freund, der uns viel zu früh verlassen musste. Eine Reminiszenz an die einzelnen intensiven Begegnungen während der letzten zwei Jahre sind die Sonnenblumen, die ich selbst gezogen und ihm als kleine Pflanzen vorbeigebracht hatte. Zumindest im ersten Jahr hatte er Freude daran, bis in den Spätsommer hinein. Ich denke, die junge Tradition werde ich fortsetzen, als Erinnerungszeichen, indem ich der Familie einige meiner diesjährigen Sonnenblume überlasse. Das soll uns in Form dieser Symbolpflanzen in der lichtreichen Zeit des Jahres an K. denken lassen.

Einen Ort aus der Vergangenheit wiedergefunden

Der heutige Sonntagsausflug war wegen des sagenhaft sommerlichen Wetters in der Mitte des Oktobers fast unvermeidlich. Das konnte man sich nicht entgehen lassen. So dachten offenbar viele, denn in dem kleinen Städtchen, das wir uns als Ziel vorgenommen hatten, tummelten sich im Umfeld eines Festes unzählige. So viele, dass partout kein Parkplatz in auch noch so weiter Entfernung vom Zentrum zu finden war. So gestaltete sich das Ganze eher als Rundfahrt, die bald schon zur Rückfahrt führte. Mein Vorschlag an M., einmal einen Durchgangsbesuch in S. zu machen, wurde bereitwillig aufgegriffen. Eine Idee, die sich gelohnt hat, denn zum einen konnten wir das schon oft erwähnte, aber noch nie gesehene und sehr hoch gelegene Hofgut besichtigen, ein wirklich spannender Ort mit vielen Obstbäumen, Weinbau, Landwirtschaft und Werkstätten. Ein sagenhafter Ausblick von dort und eine besondere Atmosphäre in dieser Höhenlage. Eigentlich erstaunlich, dass wir einen so nah gelegenen Ort noch nie zuvor gesehen hatten. Danach hatte M. im gleichen Ort noch Gelegenheit, ein Haus aus der Kindheit wiederzusehen. Es war recht schwierig, es zu finden. Kein Wunder, wenn ca. 70 Jahre dazwischen liegen. Aber mit etwas Suchen und nach einigem Umherirren sind wir doch fündig geworden. Irgendwann sicher renoviert, aber in seiner Grundsubstanz unverändert geblieben ist dieses Haus, dass damals als zeitweiliges Feriendomizil diente und das sich gewisse kindliche Erinnerungen positiver Art knüpfen. Schön, dass wir das bei dieser Gelegenheit ausfindig machen konnten.

Lebendige Eindrücke und Reminiszenzen

An diesem Samstag hatte ich zunächst die Möglichkeit, meiner früheren Lehrerin die letzte Ehre zu erweisen. Sie gehörte zu den Pädagogen, die bei mir wirklich einen positiven Eindruck hinterlassen haben. Wenn ich an alte Lehrer denke, ist sie jedenfalls immer die erste gewesen, an die ich dachte. Es war diese unkonventionelle, die Eigeninitiative fördernde Form von Unterricht, die damals zusätzliche Energien freigesetzt hat. Ich denke, auch die damaligen Kollegen sahen und sehen das ähnlich. Schade, dass der Kontakt nun schon sehr lange nicht mehr bestand. Die gemeinsame Lebenszeit, das Stimmige darin und seine Wirkungen auf das Leben aber bleiben. Dem Leben im Garten habe ich mich am Nachmittag wieder zugewandt. Es war jetzt der Freiraum, die wuchernde Efeuhecke zurückzuschneiden. Zum wiederholten Mal für dieses Jahr. Und das Unkraut rund um die Sonnenblumen, Mohnblumen und die anderen Sommerstauden des Gartens zu beseitigen. Auch das Stammgerippe der Stechpalme habe ich endlich aus der Erde gehebelt. Schweren Herzens, wie ich auch vor einige Wochen nur schwer akzeptieren konnte, dass der Baum keine Chance mehr hat. Woran es lag, konnte ich auch nach der genauen Betrachtung des Wurzelstocks nicht erkennen. Teile des Splintholzes direkt unterhalb der Erdoberfläche waren zwar offensichtlich morsch. Aber die Vermutung, eine Wühlmaus könnte die Rinde im Wurzelbereich kreisrund abgefressen und dem Baum so den Nährstofftransport abgestellt haben, war so nicht zu identifizieren. So bleibt das Ganze ein Rätsel. Und der Garten hat einen markanten Baum weniger. Wir sind noch nicht sicher, ob er ersetzt werden soll.

Über-Land-Fahrt

Endlich wieder einmal ein sonnendurchtränkter Tag. Und einer, der mich in Kontakt mit meiner beruflichen Vergangenheit gebracht hat. Insofern ich einen Fahrtweg angetreten bin, dessen letzte Gelegenheit ca. 17 Jahre zurückliegt. Damit waren dann auch einige durchaus angenehme Reminiszenzen verbunden. Vorbei an dem großen holzverarbeitenden Betrieb, dessen außen liegende Lagerflächen mit riesigen Stapeln Rundholz belegt sind und die mich, wie früher schon, den Entschluss haben fassen lassen, doch einmal auszusteigen, um die Strukturen der gesägten Stämme im Bild festzuhalten. Vielleicht ist ja auf diesem Weg tatsächlich einmal die Zeit vorhanden, das zu versuchen. Auch ansonsten ein erfreulicher Tag, der das gewünschte Projektergebnis gebracht hat. Solche Über-Land-Fahrten haben einfach ihren ganz eigenen Charme.

Frühherbstliche Reminiszenzen

Ein langer Spazierweg, den ich schon viele Jahre nicht mehr gegangen bin. Der hat bestätigt, dass meine Heimat unvergleichliche landschaftliche Reize bietet und dass sich seit damals nicht so viel verändert hat. Dass das viele so sehen, zeigten zahlreiche Ausflügler, die Rad fahrend, laufend und spazierengehend unterwegs waren. Bei frühherbstlichem Wetter, in dem sich sehr sonnige Abschnitte mit wolkigen beständig abwechselten und das gegen Nachmittag dieses spätsommerliche warme Licht verströmte, das wir den ganzen bisherigen September über so vermisst haben. Neu war mir auf diesem lang nicht besuchten Gehweg auch der Blick auf die Aussichtsplattform des neuen Baumwipfelpfads, den ich immer noch nicht besucht habe. Und verschiedene Sicherheitsmaßnahmen am Wegesrand gegen Steinschlag, die bei so vielen Besuchern wahrscheinlich nicht vermeidbar sind, aber den landschaftlichen Gesamteindruck schon sehr stören. Ein schöner Sonntagnachmittag, an dem sich Reminiszenzen mit aktuellen Eindrücken und Aussichten in anregender Weise mischten.

Unerfülltes Baumszenario und eine Begegnung mit der Vergangenheit

Kunstinstallation auf der Bildhauerwiese des Kunstzentrums

Ein bisschen Wehmut kam dann doch auf bei dem Besuch an einem Ort, den ich vor siebzehn Jahren zuletzt gesehen hatte. Nach dreieinhalb Jahren intensiver und engagierter Arbeit im Kunstzentrum war es damals an der Zeit, Abschied zu nehmen und ein eindrückliches Stück beruflicher Erfahrung hinter mir zu lassen. Mein Wunsch war es, irgendwann wiederzukommen, wenn der Nachfolger des großen Kirschbaums, der lange an der Ecke der Bildhauerwiese stand und eines Tages vom Sturm zerstört und, schon ganz hohl, vollständig gefällt worden war, wenn der Nachfolger dieses Baums eine vergleichbare Größe haben würde. Das Foto zeigt diese Ecke, aber der nachgepflanzte Baum steht dort nicht mehr, stattdessen ein verzweigter und ausgeblichener Totholzast. Offenbar ist der Teil einer Installation in diesem Hofraum. Oder sollte der Ast tatsächlich von dem damaligen Baum stammen, also mit Bedacht und lokalem Bezug dort platziert worden sein? Ich konnte das nicht in Erfahrung bringen, ebenso nicht, warum der Baum weichen musste und sich mein Zukunftsszenario somit nicht erfüllen konnte. Das ist schade, aber wichtig war der Besuch an sich, diese Wiederbegegnung im großen zeitlichen Abstand. Eine Wiederbegegnung, die von dem Fahrweg dorthin bis zu der Gebäudekonstellation des Zentrums selbst mit Reminiszenzen nur so angefüllt war. Vieles ist mit früher identisch, anderes leicht verwandelt, und wieder anderes hinzugekommen. Vollkommen ausgetauscht aber schienen heute die Menschen selbst. Jedenfalls konnte sich keiner derjenigen, mit denen wir sprechen konnten, an die von mir erlebte und für mich so bedeutsame Zeit an diesem Ort erinnern bzw. kannten sie den Ort damals noch nicht. So bleibt die Begegnung mit der Vergangenheit unabgeschlossen, mit der Option einer Fortsetzung bei neuen Begegnungen. Der Anfang heute war stimmig und richtig.

Baumthemengedächtnis

Manchmal holen einen Erlebnisse der Vergangenheit in ganz unverhoffter Weise ein. Reminiszenzen, die auf schriftliche Notizen, manchmal Zeichnungen zurückgehen, die man schon vergessen hatte, die aber plötzlich wieder auftauchen. So ist das heute geschehen mit einem 9 Jahre zurückliegenden Eintrag in diesem Baumtagebuch. Und schon sind die Gedanken bei einer früheren Arbeitsstelle, bei den Themen, mit denen ich dort zu tun hatte und den Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. In dem Fall ging es sogar um Bäume, speziell den Stoffkreislauf, der dadurch entsteht, dass der Baum das von ihm im Laufe des Jahres produzierte Material ab dem Herbst wieder abwirft und es schrittweise wieder Bestandteil der Erde wird, aus dem der Baum sich ernährt. Eine bebilderte Broschüre für Kinder. Nur eine Umsetzung der Grundprinzipien, die mich im Rahmen meiner Wunschbaumprojekte so faszinieren und die ich noch lange nicht in allen für meine Lebenswelt relevanten Facetten aufbereiten und verarbeiten konnte.