Ausbalancierende Lebenssymbolik

Der Tag war gut für die langwierige Holzarbeit, die ich heute wieder im Kelleratelier verrichtet habe. Ein konzentriertes Arbeiten an drei verschiedenen Holzarten, Pappel, Tanne und Zypresse, war notwendig, um den Auftrag mit einer weiteren Arbeitssitzung Anfang der kommenden Woche abschließen zu können. Und das war dann die erste Ausführung für dieses Jahr. Es ist symptomatisch für unsere Zeit, dass sich die Klassiker, die besonders bewährten und aus der Literatur bekannten Konzepte, sich auch in der Krise als attraktiv erweisen und man sich gerne auf das Vertraute, auf die wenigen noch berechenbaren Dingen hin ausrichtet. Das ist für die Interessenten ein Bedürfnis und es ist auch für meine produzierende Arbeit wichtig, denn es hilft auch mir, das Gleichgewicht, die erdende Basis inmitten dieser gefühlten Unsicherheit zu finden. Vielleicht wäre dieses Ausbalancieren ohne meine auf Lebenssymbole bezogenen Produktionen in derselben Form nicht möglich. Ein Gewinn also, den ich gerne durch die Produkte der Wunschbaum-Manufaktur mit anderen teile.

Spirituelle Nähe und Kontrast

Die heute fertiggestellte Partner-Kombination von Eibe und Pappel verspricht ein sehr dekoratives Ergebnis zu bringen. Auch ein wichtiger Punkt. Aber es ist natürlich die Zusammenstellung der beiden Bäume und ihres Holzes, das besonders spannend erscheint. Zwei Arten, die eindeutige Bezüge zur spirituellen Ebene aufweisen und diese Bezüge auf unterschiedliche Art ausfüllen. Interessant, dass sie äußerlich so unterschiedlich sind, fast weiß und intensiv orange-braun. Ein toller Kontrast, der besonders in der alternierenden Anordnung zur Geltung kommt und aber die deutliche Nähe der Arten zueinander nicht kaschieren will.

Ahorn, Linde & Pappel

Nun ist auch das jüngste Armband-Set fertiggestellt. Und Vater, Mutter und Kind werden sich sicher an der Kombination von Ahorn, Linde und Pappel freuen, zumal alle drei Lebensbäume in allen drei Armbändern in gleicher Zahl enthalten sind. Eine begreifbarere Symbolik der Verbundenheit innerhalb der Familie kann man sich kaum vorstellen. Ich hoffe, alle werden dieses Symbolverständnis teilen bzw. die symbolische Kraft dieser vegetabilen Formen emotional erfassen. Dann wären der Sinn und Zweck der Formen ebenso wie des Geschenks erfüllt.

Pappel, Holzbildhauerei und Holzwurm

Sie liegen schon seit fast zwanzig Jahren an dieser Stelle hinterm Haus, aber doch unter Dach, so dass keinen direkten Kontakt mit Feuchtigkeit haben. Die gewaltigen Balken, fast schon Quader, die wir damals aus einem Pappelstamm haben heraussägen lassen, waren als Material für meine Holzbildhauerei gedacht und sind das eigentlich immer noch. Es gibt nur wenige Holzarten, die geeignet sind, solche Volumen bereitzustellen, ohne völlig zu zerreißen. Die Pappel bildet zwar auch Risse, aber nur kleine, die im Laufe des Trocknungsprozesses zudem überwiegend sich wieder zusammenziehen, so dass man nicht mehr viel davon sieht später. V. meint nun, immer wieder Sägemehl unterhalb der beiden Abschnitte entdeckt zu haben. Ich konnte das noch nicht bestätigen, aber natürlich ist es möglich, dass der Holzwurm dort Einzug gefunden hat. Auch wenn es mich überraschen würde, denn der mag zwar gerade weiche Hölzer, aber gerade bei der Pappel hatte ich zuvor selten Wurmbefall beobachtet. So hoffe ich, dass sich das Phänomen als vergleichsweise harmlos herausstellt und ich den allergrößten Teil der Abschnitte retten und irgendwann kreativ umformen kann. Dazu müssen wir sie demnächst einmal hervorziehen und gründlich untersuchen, bei Bedarf vielleicht einige Randbereiche entfernen. Das werden wir dann sehen.

Kreative Woche

Schön, zwischendurch einmal wieder handwerklich arbeiten zu können. Verschiedene Armbänder mit insgesamt drei Holzarten: Pappel, Hainbuche und Ulme. Letztere erfordert immer wieder eine Sonderbehandlung, wegen der besonderen Struktureigenschaften dieser Art, mehr Aufwand als gewöhnlich, aber im Ergebnis sieht es besonders lebendig aus. Das entschädigt für die viele Arbeit. Bei spätsommerlicher Wärme und viel Licht ist das eine schöne Arbeit, die ich gerne in den nächsten Tagen mit der Weiterverarbeitung der Stäbe fortsetze. Sieht so aus, dass das eine recht kreative Woche wird, nach Wochen fast ausschließlich technischer Herausforderungen.

Die Mauser der Unscheinbaren

Eine Holzarbeit abgeschlossen stehen die nächsten schon kurz bevor. Ich hoffe, noch morgen mit dem ersten Arbeitsgang beginnen zu können. Bestimmte Arten wiederholen und häufen sich in letzter Zeit: Pappel, Walnussbaum, Zypresse, Tanne gehören zu denen, die jetzt häufiger angefragt wurden. Die Arbeit an diesen vermeintlich einfachen Hölzern finde ich besonders reizvoll. Und immer wieder stelle ich fest, wie besonders gerade die sonst unauffälligen Holzarten sein können, wenn sie zu diesen winzigen Perlen verarbeitet sind. Gerade die Pappel und die Bergfichte sind gute Beispiele dafür.

Enge Lieferfristen und neue Kombinationen

Es ist bisher eher selten vorgekommen, dass gleich mehrere Anfragen mit eng gesteckten Terminwünschen verknüpft waren. So gestaltet sich mein gegenwärtiges Kunsthandwerk als kniffliges Fristenprojekt, bei dem immer auch die unterschiedlichen Lieferfristen der Post zu berücksichtigen sind. Ich hoffe, letztlich alle Fristen einhalten zu können, zumal ich es wirklich schön finde, wenn die Armbänder als Geschenk zum Einsatz kommen. Wenn mir der geplante Anlass dann auch noch bekannt ist, ist ein Motiv mehr, das fast Unmögliche dennoch möglich zu machen. Eine erfreuliche Nebenerscheinung der derzeitigen Auftragsdichte ist, dass ich demnächst eine ganze Reihe neuer Kombinationen vorstellen kann: Apfelbaum & Eberesche, Zürgelbaum & Pappel, Esche & Linde, vielleicht auch die Neuauflage von Walnussbaum Kern+Splint, für die ich zwar schon eine Musterabbildung habe, die aber noch aus der Zeit stammt, in der ich die Armbänder nach etwas anderen Kriterien hergestellt habe. Schön, auf diesem Anlass die dargestellten Auswahlmöglichkeiten erneut zu erweitern..

Baumapotheke

Einen interessanten Beitrag über die Heilwirkung bestimmter Baumbestandteile habe ich im Nachmittagsfernsehen aufgeschnappt. Nichts Neues für mich, aber es ist eben auch notwendig, bestimmte Wissensinhalte von Zeit zu Zeit zu aktualisieren. Die schmerzlindernde Wirkung der Weidenrinde, aus der ursprünglich der Wirkstoff von ASS bzw. Aspirin gewonnen wurde z. B. Oder die schmerzlindernde und entzündungshemmende Funktion von Salben, in denen Bestandteile von frischen Pappelknospen verarbeitet wurden. Leider gehen solche Hinweise meist nicht über die Anschauung hinaus. Sehr viele alte Kräuter- und Baumgesundheitstipps haben wir noch nicht umgesetzt. Immerhin mit den Wirkstoffen der Weißdornfrüchte, der Holunderblüten, der grünen Walnusskerne und des Bärwurz sind über die Jahre verschiedene Liköre, Tees und Elixiere entstanden, die wir auch bei Gelegenheit verbrauchen. Bei manchem davon kann ich aus Erfahrung von einer zuverlässigen Wirksamkeit sprechen. Anderes ist einfach wohlschmeckend, wie z. B. der Walnusslikör. Aber wo spezielle medizinische Wirkungen vermutet werden, bin ich eher skeptisch. Vielleicht weil die volksmedizinischen Anwendungen in unserem Jetztzeitdenken eine vor vorneherein nachgeordnete Rolle einnehmen. Eine Korrektur dieser Einstellung würde sehr viel mehr Fachkenntnis und ständige Beschäftigung mit den Kräutern und den Bestandteilen der „Baumapotheke“ erfordern.