Palmsonntag – Segnung – Familientradition

Dass ich heute mit M. zusammen doch zum Palmsonntagsgottesdienst gehen konnte, hat mich sehr gefreut. Dieser Besuch und die Segnung der Palmzweige gehört zu den althergebrachten Familientraditionen, die für uns alle Bedeutung haben. Eines ist mir diesmal seltsam vorgekommen: Die Segnung der Palmzeige schien mir sonst im Gottesdienst explizit ausgesprochen worden zu sein. Diesmal habe ich zwar einmal eine Segnungsgeste mit Weihwasser beobachtet, die mir aber nicht mit dem sonst üblichen Segenspruch begleitet zu sein schien. Da es aber der Palmsonntagsgottesdienst war, gehe ich einfach davon aus, dass es mit der Segnung seine Richtigkeit hatte. Am Nachmittag habe ich traditionsgemäß die Palmzweige über allen Türkreuzen im Haus gegen die heute gesegneten ausgetauscht und später die alten verbrannt. Auch das ist eine mir lieb gewordene Tradition. Ich hoffe, noch viele weitere Palmsonntag im Kreise der ganzen Familie erleben zu dürfen. Und dass uns die tiefe Bedeutung des Tags als Auftakt der Karwoche immer so bedeutungsvoll bleiben wird. Bei so viel von außen herangetragenem Krisenerleben scheint auch das nicht mehr ganz so selbstverständlich zu sein.

Passend zur Frühzeit des Frühlings

Der Verlauf dieses langen Arbeitstags war gestern schon vorgezeichnet. Ich konnte gestern bis zum Abend alle Arbeitsschritte an meinen aktuellen vier Lebensbaum- und Partner-Armbändern abschließen, mit Ausnahme des Abschleifens der Perlenkanten. Das ist immer der letzte, sehr zeitintensive und kraftraubende Vorgang bei der Herstellung der Armbänder. Und bei vier Exemplaren ist mit dieser Arbeit nahezu ein ganzer Tag vergeben. Mit viel Geduld und Fleiß ist diese Arbeit nun unter Dach und Fach, und meine Perlen liegen gerade im Ölbad. Später werde ich sie noch abtrocknen und zu Austrocknen bereitstellen. Schön, dass ich in dieser Frühzeit des Frühlings so intensiv an diesen Projekten arbeiten kann. Das passt so wunderbar zur frühlingshaften Symbolik. Ebenso wie die Palmtradition, die unsere Familie von jeher pflegt. Ich bin froh, die Palmzweige auf dem Markt vor einigen Tagen gefunden zu haben, als Ersatz für unseren eigenen zerstörten Buchsbaum. Morgen lassen wir sie segnen und anschließend werde ich sie an allen Türkreuzen im Haus erneuern. Schade nur, dass die am Palmsonntag so häufig schon beobachtete Sonne morgen wohl ausbleiben wird.

Doch noch Buchszweige für die Palmweihe ergattert

Bei dem durchgehend intensiven Arbeitstag mit viel Kommunikation und Technik konnte ich die heute schon länger andauernde Sonne gar nicht gebührend genießen. Hintergründig, als Kulisse sozusagen, war sie aber doch spürbar. Und das tut einfach gut, lässt die Arbeit leichter von der Hand gehen als bei Dauer-Trübnis und Regen. Auf dem Hinweg zu meinem Arbeitsgespräch bin über einen kleinen Wochenmarkt gekommen, auf dem einer der Stände Palmsträuße angeboten hat. Das kam mir wie gerufen, denn M. hat ja schon befürchtet, keinen schönen Buchsbaum mehr zu bekommen, um ihn am Palmsonntag weihen zu lassen. Und dass ich bei der Gelegenheit drei Sträußchen gekauft habe, war ein Glück. Später am Tag hat M. nämlich erfahren, dass die Alternativquelle von einer alten Freundin wider Erwarten ausfällt, da deren Buchsbaum nun auch befallen war. Nochmal Glück gehabt, auch wenn es nicht die allerschönsten Buchszweige sind, aber ich habe immerhin die schönsten aus den vorhandenen herausgefischt. Die nächsten Tage werden wieder Kommunikationsarbeit satt beinhalten, aber auch viel Holzarbeit, für die es aktuelle eine Nachfragewelle gibt. Ich denke, das hängt mit dem gefühlten Nahen des Frühlings zusammen. Nach dem langen Winter hat man verbreitet an Bedürfnis nach neuem Grün und mehr Licht.

Traditionspflege auf Umwegen

In einer Woche ist schon Palmsonntag. Aber es ist wohl seit vielen Jahren das erste Mal so, dass wir gar keine Zweige von dem eigenen Buchsbaum für die Palmsträuße werden verwenden können. Im Sommer war ich gezwungen, den Busch sehr radikal zurückzuschneiden, weil der bis dahin unbemerkte Buchsbaumzünsler große Teile der nachgewachsenen kugeligen Krone zerstört hatte. Seitdem hatte das Gehölz kaum mehr Gelegenheit, neue Triebe auszubilden. Entsprechend gerupft sieht er immer noch aus, zumal auch noch einige der Zweigchen, die ich damals stehen ließ, nachträglich ebenfalls vertrocknet waren. Ein Lichtblick: Frau F. hat angekündigt, uns von ihrem gesunden Buchsbaum für die Palmweihe einige Zweigbündel abzugeben. Die sollen zwar nicht ganz so „schön“ sein wie die gewohnten. Aber ganz ohne ist uns der Palmsonntag eigentlich nicht vorstellbar. Traditionell lassen wir die Palmsträußchen im Gottesdienst segnen und nach der Messe verteile ich sie an allen Türkreuzen im Haus. Außerdem noch bei einigen Muttergottesfiguren im Haus. Vor dem Applizieren der frischen gesegneten Zweige nehme ich die alten, im Verlauf des Jahres verblassten und eingetrockneten alten herunter und verbrenne sie. Das ist mir wichtig, dass die alten nicht einfach in der Biotonne entsorgt werden. Dabei fällt mir ein, dass die Asche für das Austeilen des Aschekreuzes ja tatsächlich vom Verkohlen der vorjährigen Palmsträuße stammt. Ich habe mich immer schon gefragt, wer in der katholischen Kirche das eigentlich organisiert bzw. daran denkt, diese weit auseinanderliegenden Ereignisse vorausschauend zu verknüpfen.