Zwischen Spätsommer- und Novemberstimmung

Der technischen Suchmaschinenoptimierung meiner Wunschbaum-Projekte habe ich jetzt wieder neuen Schwung gegeben. Bei den verschiedenen Seiten ist das eine Endlosaufgabe, die das gewünschte Ergebnis nie ganz erreicht, aber eben auch einzelne Vorteile erzeugen kann. Ich bin gespannt, wie sich das auf die inhaltliche Rezeption, die Interaktionslaune und das Interesse an den kunsthandwerklichen Projekten in nächster Zeit auswirken wird. Die Statistik will ich demnächst wieder näher betrachten, ein Versäumnis während der vergangenen Monate. Wenn ich in diesen Tagen durch die Landschaft streife, scheint das fürs Wochenende vorausgesagte Spätsommerwetter weit entfernt. November kommt mir da schon eher in den Sinn. Die ganze Atmosphäre und das Licht sehen danach eigentlich aus. Aber wir haben schon so viele Überraschungen erlebt. Das wundert einen nichts mehr. M. habe ich vom heutigen Gang einige Zweige mit Hagebutten mitgebracht. Sie verteilt die auf verschiedene Vasen. Die knallroten Früchte bringen ein Stück vegetabile Wärme ins Haus, auch wenn die Blätter größtenteils schon abgefallen sind und die Hecken jetzt schon winterlich wirken. Die Anmutung der Früchte allein zeugt vom vergangenen Hochsommer. Und auch die anderen roten Früchte, vor allem die Ebereschen und der Weißdorn präsentieren sich in überreifer Verfassung, kurz davor, vom herbstlichen Verfall gezeichnet zu werden. Erntezeit eben.

LED-Weihnachtsbaumkerzen

Diese Novembereindrücke sind offenbar nicht subjektiv. Eigentlich hat der Novemberblues zumindest in unserer Gegend hier so gut wie alle erfasst. Viele Gespräche drehen sich um diese Dunkelheit, die zur Unzeit über uns kommt, wo doch die Wintersonnenwende noch vier Wochen auf sich warten lässt. Wahrscheinlich eine gute Zeit für die Beleuchtungsindustrie, vor allem für die wie die Pilze aus dem Boden schießenden Kreationen mit LED-Lichtern. Seitdem sich das LED-Licht auch in gelblichen und weißlichen Farben produzieren und serienmäßig einsetzen lässt, nimmt die Zahl der Produkte mit diesen Lösungen ständig zu. Natürlich auch für den Weihnachtsbaum. Ich schwanke immer noch, ob wir uns statt der inzwischen drei konventionellen Lichterketten, die unser Baum gewöhnlich benötigt, dieses Jahr doch einen Satz kabelloser LED-Weihnachtskerzen anschaffen sollen. Die sind bei der Zahl, die wir benötigen würden, allerdings noch ziemlich kostspielig. Die Idee, mit der Fernbedienung den Baum aus der Distanz zum Leuchten zu bringen, ist natürlich bestechend. Vor allem aber fände ich es toll, wenn die lästigen Kabel endlich aus dem Blickfeld kämen, die schon immer so störend waren. Nun, ich werde die Angebote diesbezüglich noch weiter verfolgen.

Wechselhafte Novembererscheinungen

Gestern war ein Glücksfall, eine Witterungsinsel in diesem extrem grauen November. Man hat den Eindruck, das Licht will sich gar nicht mehr zeigen. Von früh bis spät eine geschlossene Wolkendecke, was den Dauereinsatz der Raumbeleuchtung notwendig macht. Bereits jetzt wirkt sich der Lichtmangel bei vielen in Dauermüdigkeit und Motivationsschwäche aus. Da wäre eine echte Kältephase wahrscheinlich die bessere Alternative, da mit klirrend kalter Luft der Himmel meist auch leergefegt ist. Eine Chance für die Sonne. In merkwürdigem Kontrast dazu stehen unsere Sommerblumen, die nach wie vor ihre Pracht entfalten. Die wunderbare lila Fuchsie zum Beispiel. Und auch die Mittagsblumen scheinen sich immer noch nicht an der Kälte zu stören. So etwas habe ich noch nie beobachtet, Ende November. Nur die Baumlandschaft hat sich fast vollständig in sich selbst zurückgezogen, wird zunehmend unsichtbar, meidet jede Aufmerksamkeit. Das macht Spaziergänge nicht gerade spannend. Erst mit dem Extrem, Eis und Schnee, wird der Blick wieder stärker auf die Verfassung und den Überlebenswillen der Bäume im Winter gelenkt.

Rezensionsroutine

Die Rezensionen gehen mir immer leichter und auch stimmiger von der Hand. Das macht wohl die wachsende Routine. Und der November ist auch der richtige Monat für diese Art der analysierenden und beurteilenden Arbeit. Auch das Buch über die Krise der ernsten Musik ist jetzt schon fast durch, ich feile nur noch an gewissen Details. Die letzte in der Reihe meiner Rezensionen über aktuelle Baumliteratur liegt nun schon einige Zeit zurück. Dabei schichten sich die noch ungelesenen Bände zu immer größeren Stapeln, die ich hoffe doch irgendwann abtragen zu können. Meine Hauptthemen, die ich bevorzugt am Baumthema abarbeite, begegnen mir immer wieder auch in anderen Bereichen, wie gerade jetzt bei der Beschäftigung mit dem Bedeutungsschwund klassischer Musik. Es eben am Beispiel der Bäume zu erfassen und im Detail weiterzuverfolgen, das liegt mir aber immer noch am meisten. Nur mehr Zeit für die fortführende Arbeit an diesen Gedanken müsste ich übrig machen.

Zeitlose Übergangszeit

Ein Wochenabschluss, der konsequent in der Linie der ganzen Woche lag. Eigentlich so, wie ich mir den November klassischerweise vorstelle. Manchmal erstaunt es mich selbst, dass ich gerade diese Zeit mag. Kein Zufall wohl, dass mein Geburtstag in diese Tage fällt, wenn der Herbst am schwinden und der Winter noch nicht richtig da ist. Eine Übergangszeit, die den Übergang vom Winter zu den ersten lichten Tagen des Frühlings genau umzukehren scheint. Ich freue mich, dass ich gerade jetzt eine Reihe meiner besten Baum- und Holzfotografien bei shutterstock unterbringen konnte. Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass bestimmte Motive zeitlos sind und ihre symbolische Kraft eigentlich nie verlieren.

Zeit für den Blick nach innen

Der letzte Besuch von J. und W. liegt nun schon mehrere Monate zurück. Schön, dass sie es vor Weihnachten noch geschafft haben. Ein Austausch über Wichtiges und weniger Bedeutendes und Gespräche im Familienkreis, das ist wohl das Beste, was man in dieser Zeit des Novembers tun kann. Klar ist es die Zeit, in der man ein Haus, das noch nicht gebaut wurde, nicht mehr baut, bevor das Frühjahr neuen Auftrieb verleiht. Aber in gleichem Maße wie die letzten Bäume ihre Blätter abwerfen, richtet sich der Blick stärker nach innen, manchmal auch die Zukunft oder Vergangenheit, weniger als sonst aber in Richtung der Außenseite des Hier und Jetzt. Eine gute Zeit fürs Reflektieren, Planen, Rekapitulieren und sich über Wesentliches klarer Werden.

In Novemberstimmung Abstand nehmen

Tatsächlich ertappe ich mich immer häufiger bei Gedanken an Weihnachten. Die Weihnachtsbaummotive waren wohl der Anlass. Aber ich merke aus den Social-Media-Kommentaren, dass die kommende Weihnachtszeit auch bei anderen schon gedanklich präsent ist. Und die eigentlich für den November typische Witterung und die damit verbundene Grundstimmung der Menschen tut das ihre dazu. Gut, dass es morgen und übermorgen wenigstens noch ein kurzes Aufbäumen, eine schwache Reminiszenz an den Sommer geben wird. M. und ich werden das nutzen, um Winterblumen zu kaufen und zu setzen. Aber auch das Initiieren eines bestimmten Weihnachtsgeschenks wird eines der Wochenendvorhaben sein. Gut, auf die Art einmal wieder Abstand zu nehmen.