Einfach schön und erholsam, so ein zweiter Feiertag. Ich muss an Ostern, Pfingsten und Weihnachten immer daran denken und weiß das wirklich zu schätzen, dass wir in Deutschland bei den kirchlichen Hochfesten immer diese zwei Feiertage hintereinander haben. Ein großes Privileg, das die Chance eröffnet, die Tage ihrer Bedeutung entsprechend wahrzunehmen und nicht einfach nur als freie Tage. Pfingsten ist für mich immer ein Feiertag, bei dem sich christlicher Sinn mit unserem jahreszeitlichen (Er-)Leben verbindet. Es geht um Aufbruch, geistige Inspiration, Gemeinschaftsgefühl und allgemein eine nach außen gerichtete Geisteshaltung und Kommunikation. Die wird gerade wegen der Corona-Beschränkungen sehr behindert, ist als Möglichkeit und Bedürfnis aber im Hintergrund angelegt und kann sich auch in Grenzen verwirklichen. Wie passend dazu habe ich heute mit der Lektüre des letzten Bands mit Mitschriften von Vorträgen Rudolf Steiners, den ich mir zu Weihnachten gewünscht hatte, begonnen. Im ersten der vier Vorträge aus dem Jahre 1923 geht es genau um diesen Zusammenhang, das bewusste Miterleben der jahreszeitlichen Veränderungen, wie ich sich im Wachsen, Gedeihen, all dem Blühen, Knospen, Fruchten und Treiben der Bäume und übrigen Pflanzen zum Ausdruck bringt. Das bewusst im Jahresverlauf in mir aufzunehmen und es ein Stück weit mitzuverfolgen, ist eigentlich auch einer der Motive und Gegenstände des Baumtagebuchs. Es ist mir einfach ein Bedürfnis, dieses täglich in eine spontane sprachliche Form zu gießen, auch um über die Jahre für mich selbst zu einem zunehmend komplexeren Verstehen zu gelangen.