Winteranmutung und Frühjahrsantrieb

Das Monatsblatt für Februar meines Baumkalenders, den ich täglich für mehrere Stunden direkt vor mir sehe, zeigt eine ziemlich grüne Baumlandschaft mit Bach. Die ist himmelweit von der Anmutung entfernt, die uns derzeit die Landschaft und die Bäume entgegenbringen. Sofern wir überhaupt einen Eindruck gewinnen, die meiste Zeit ist es ja gar nicht möglich, sich überhaupt draußen aufzuhalten, so dass ohnehin kein Eindruck entsteht. Aber wir sehen es ja auch schon an den Gartenbäumen, die keinerlei frühlingshafte Regung erkennen lassen, sich im Grund noch winterlich kahl und zurückgezogen präsentieren. Bei manchen früh blühenden Blumen kann man schon die neue Jahreszeit erahnen. Aber die sind eher nicht als Anzeiger kommender Jahreszeiten geeignet. Ich würde mich da eher auf die Bäume verlassen. So müssen wir wohl noch einige Wochen Winter über uns ergehen lassen. Auch wenn wir den jetzt schon leid sind. Ein frühes Frühjahr würde den Menschen nicht nur biologisch etwas Auftrieb geben. Es wäre auch für die Motivation und den so dringend benötigten, aber stark gesunkenen Mut ein Antrieb.

Mit den Bäumen Verschüttetes in Erinnerung zurückrufen

Etwas Entspannendes behalten auch in Krisenzeiten diese Fastnachtstage. Vielleicht ist es nach Jahren von der Pandemie geprägter Vorsicht auch erstmals wieder möglich, einigermaßen frei der Tradition und ihren Ritualen nachzugehen. Jedenfalls kann ich da eine Veränderung feststellen, die gefühlt an die Atmosphäre früherer Jahre anknüpft. Leider bleibt der Krisenmodus gleichzeitig latent vorhanden, so dass man wohl davon ausgehen kann, dass die Krisenroutine nach den tollen Tagen in eine neue Runde eintreten wird. Vielleicht dann ja von etwas Entlastung erleichtert und handhabbarer als zuletzt. Ich wünsche mir für die nächsten Monate wieder mehr Anknüpfungspunkte für neue Projekt, mehr Zuversicht und Mut auch bei den Projektpartnern. Denn ohne die wird es gerade in Deutschland zunehmend reduziert vorangehen, ohne die werden wir uns Potenzial nicht mehr ausschöpfen können. Mut zur Individualität und selbstbewussten Besonderheit bei dem gleichzeitigen Bewusstsein einer Zugehörigkeit zu einem Kollektiv, mit dem uns vieles verbindet, können wir ganz eindrucksvoll von den Bäumen lernen. Oder uns im Angesicht der Bäume und ihres unbändigen Lebenswillens, ihrer Zähigkeit und Ausdauer in und an uns selbst wieder in Erinnerung rufen. Denn all das war nie verschwunden, es ist uns in diesen Zeiten nur zunehmend aus dem wachen Bewusstsein verschwunden.

Krisen – Grundlagen – Neustart

Es gibt solche Routine-Besuche, die für mich seit über 30 Jahren notwendig sind und die in jüngster Zeit glücklicherweise immer positive Ergebnisse erbracht haben. Das ist beruhigend, zumal alles Sonstige so unsicher und unberechenbar geworden ist. Neu scheint mir aber, dass die so krisenbesetzte Verfassung unserer Welt immer häufiger zum Gegenstand der Gespräche wird, eigentlich schon regelmäßig den kommunikativen Austausch nicht nur sporadisch begleitet, eher den eigentlichen Themenschwerpunkt darstellt. Einfach, weil sich dem keiner entziehen kann und man in jedem Bereich des Lebens Ansatzpunkte erkennt. Dinge, die eigentlich anders verlaufen und sich entwickeln sollten, wenn wir von einer Vorstellung beständiger positiver Weiterentwicklung ausgehen. Gegenwärtig und schon länger bewegen wir uns dagegen im Rückschritt. Niemand kann das mehr leugnen. Nur frustriert das zunehmend flächendeckend und umfassend und verhindert damit zusätzlich eine rasche Kehrtwende. Also muss sich in den Köpfen, am besten in denen einer „kritischen Masse“, wie schon so häufig in früheren Jahren, etwas bewegen, um wirkliche Veränderung in zukunftsfähiger, hoffnungsfroher Form zu erreichen. Ich meine ja immer noch, dass die Basisthemen, die wir in der gedanklichen und praktischen Auseinandersetzung mit unserer natürlichen Umwelt, u. a. mit den Bäumen, einen Ansatz finden können, um über die Grundlagen zu einem positiven Neustart zu gelangen. Wir müssen uns alle sehr viel Mühe dabei geben.

Den Weg des Fortschritts wiederfinden

Es tut gut, am Nachmittag bei der handwerklichen Arbeit die tief stehende Sonne im Rücken zu spüren. Dann wurde es auch wieder richtig warm, ganz ungewohnt nach diesen verregneten und empfindlich kühlen Wochen. Für die Holzarbeit war das die richtige Atmosphäre, und auch wenn es jetzt wieder wechselhafter werden sollte, kann ich so meine aktuellen Projekte in sommerlicher Manier weiterverfolgen und hoffentlich bis Samstag abschließen. Es ist schön, wenn sich wie in diesen Tagen jahreszeitliche Erwartung und wieder stärker beobachtbare Motivation und Zuversicht gleichzeitig einstellen und sich gegenseitig verstärken. Alles Dinge, in die wir mehr Energie investieren sollten, wenn wir wieder zurück auf den Weg des Fortschritts finden wollen.

Mit Direktkommunikation gegen die Krise

Von der winterlichen Baumlandschaft mit von Pulverschnee vollständig ummantelten Baumkronen, die mein Januar-Kalenderblatt zeigt, sind wir im richtigen Leben weit entfernt. Echten Schnee hatten wir nur einen Tag lang, und der war eher vereist und bis zum Abend auch wieder verschwunden. Stattdessen erleben wir trübes Schmuddelwetter mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und zeitweisen Nieselregen. Nicht gerade die natürliche Kulisse, bei der ein dynamischer Start in dieses Arbeitsjahr befördert wird. Und so begegnen mir auch jetzt Ende Januar die Menschen noch – wie wenn sie auf etwas warten, um richtig in Aufbruchstimmung zu kommen. Man kann auch sagen, dass sich die Anmutung der beiden Vorjahre weiter fortsetzt, mit ungewissen Perspektiven und Aussichten, dass uns die Verarbeitung der Multi-Krise künftig besser gelingt. Ich bin froh, dass mir trotz allem die Lust und Fähigkeit zum kreativen Arbeiten nicht verloren geht und ich auch in trüber Umgebung immer wieder Glanzlichter setzen kann. Ich denke auch, dass einiges davon vermittelbar ist und gewissermaßen überspringt – wie in einer Art Direktkommunikation.

Winter, Sonnenlicht und Zukunftsorientierung

Die Sonnenstundenbilanz dieses Novembers habe ich noch gar nicht überprüft. Aber bei dem fast schon tiefwinterlichen Wetter der letzten Wochen und der konstanten Lichtarmut wird sie wohl nicht überdurchschnittlich für den Monat ausgefallen sein. Tatsächlich sind wir witterungsmäßig und auch emotional längst im Winter angekommen. Es scheint, dass die äußeren Verhältnisse das Innenleben der Mensch spiegelt oder umgekehrt. Insofern passt das ganz gut. Wenn da nur nicht die Motivationsschwäche, der fehlende Mut, das Schwinden von Zuversicht und positiver Zukunftsorientierung wäre, die weit über das künftige Ende des Winters hinaus ihre Schatten vorauszuwerfen scheinen. Die für mich fast tägliche Gelegenheit einer wie auch immer gearteten Begegnung mit den Bäumen und ihrer Lebenssymbolik und -energie ist für mich eine Chance, die Ausnahmesituation zu verarbeiten. Und wenn das noch mit erfreulichen und eben doch einmal von Zukunftsorientierung geprägten Nachrichten in meiner kommunikativen Arbeit einhergeht, verwandelt sich ein Tag in einen Glückstag, der auf die um ihn liegenden abstrahlt und ein wenig von den außen fehlenden Sonnenlicht zurückholt.

Weihnachtsmut und geistige Wiederauferstehung

So ganz konnten wir gestern die Adventsvorbereitungen noch nicht abschließen. Deshalb haben wir diese Vorbereitungen heute fortgesetzt, zufrieden mit dem bisher Realisierten. Und nach dem weiteren Dekorieren heute sieht es wieder sehr weihnachtlich und atmosphärisch bei uns aus. Auch mein Arbeitszimmer konnte ich heute auf Weihnachten ausrichten, jedenfalls fast vollständig, denn den neuen Leinwandruck mit Motiv des kleinen Glas-Weihnachtsbäumchens vor weihnachtlichem Bokeh-Lichter-Hintergrund konnte ich noch nicht aufhängen. Das wird eine der diesjährigen Innovationen bei mir, aber ein anderes Motiv in noch größerem Format wird in einigen Tagen noch eintreffen und dann unseren Wohnbereich während der Weihnachtswochen zieren. Ich freue mich jetzt schon, das in vierzehn Tagen mit der Auswahl, dem Aufstellen und Schmücken des großen Weihnachtsbaums zu einem Abschluss zu bringen. Bis dahin hoffe ich auf einigermaßen beruhigende Nachrichten, berechenbare und von Zuversicht geprägte Kommunikationen und einen Umgang mit den Forderungen dieser Zeit, die doch erkennen lassen, dass wir geistig schon einmal sehr viel weiter waren, bevor die geballte Wirkung von Krisen die Seelen und Geister begann zu überstrapazieren und vielfach zu überfordern.

Gleichgeschaltete Arbeits- und Lebenseinstellungen

Die Tage vergehen zurzeit im Gleichmaß, mit den gleichen Herausforderungen. Aber auch die Menschen sind kommunikativ wie gleichgeschaltet, und das bedeutet gerade extreme Abwesenheit, Zerstreutheit, Unmotiviertheit. Verbunden mit einer nicht erkennbaren Bereitschaft, etwas Neues in Angriff zu nehmen. Schlechte Aussichten für die Projektarbeit, aber auch für den gedanklichen Freiraum und die Aufmerksamkeit, die mindestens notwendig ist, um über den Tellerrand des Tagesgeschäfts und des Alltags hinauszublicken. Vielleicht werde ich diese speziellen Zeitumstände erst mit zeitlichem Abstand richtig einordnen können.

Sich dem wieder annähern, was man Normalität nennen kann

Gelegentlich ist es notwendig, etwas Anschubhilfe zu leisten, an die eigentlich vereinbarten Zielmarken zu erinnern, um die Projekte in vernünftigem Zeitrahmen voranzubringen. Solches ist in diesen Tagen besonders notwendig, zumal die Menschen durch vieles abgelenkt sind, u. a. durch das besonders unangenehme Wetter. Aber auch die Langzeitkrise und die politischen Krisen in aller Welt beanspruchen die Geduld und die Zuversicht, zuletzt wohl über das noch steuerbare Maß hinaus. Dennoch sehe ich auch in der Kommunikation Anzeichen von Frühling. Zaghafte Hinweise auf Aufbruch, selbst gefassten Mut und den Wunsch, endlich wieder eine Bewegung in Richtung des Gewohnten und Bewährten einzuleiten. Es scheint, dass das jetzt wieder besser funktioniert, zumindest zeitweise. Und so freue ich mich inmitten all dieser turbulenten psychischen und kommunikativen Problemzeit über jedes Gespräch, das sich auf die Bäume und ihr Holz bezieht. So auch heute aus Anlass der Überreichung eines Lebensbaum-Armbandes. Das macht nicht nur dem Beschenkten Freude, auch mir, da ich aus diesen wiederholten Herausforderungen im Bereich der Symbolformen an der Herstellung von dem, was man Normalität nennen kann, tatkräftig mitarbeiten kann.

Auf frühlingshafte Entspannung zugehen

Der Frühling will noch nicht kommen. Vorher müssen wir noch durch eine Phase mit Regen und Wind, Stürmen und der ekligen Seite des Spätwinters. Aber die Zeichen stehen auf Frühling, auch atmosphärisch unter den Menschen. So ist dieser Übergang besser zu ertragen, auch weil in Bezug auf die große Krise wirkliche Entspannungszeichen am Horizont erkennbar werden. Ich freue mich über die relativ geringe Ablenkung von meiner Kommunikationsarbeit in diesen Tagen, und auf die vielen Projekte, die im Verlauf des Frühlings ihren Höhepunkt erreicht haben werden. Mit dem Grünen der Bäume, dem beginnenden Blühen vieler Pflanzen ist das Umfeld einer kreativen und ausfüllenden Arbeit ein förderliches und entspannendes.

Unerwartete Aufbruchtendenzen im Vorfrühling

Wenn ich von gewissen Regungen ausgehe, die ich in diesen Tagen vermehrt in der Kommunikation feststelle, vor allem solchen, mit denen ich zuletzt nicht mehr rechnen konnte, könnte ich die Vorboten des Frühlings vermuten. Es ist diese Ahnung von Aufbruch und Neuanfang in der Vegetation, die normalerweise die Vögel als erste wagen, auch bestimmte Pflanzen oder die Blüten bestimmter früher Baumarten wie dem Haselstrauch, die tatsächlich aktuell von Menschen auszugehen scheint. Dieses Vorausschauende, das noch nicht von einem tatsächlichen Beobachteten ausgehen kann, sondern Traditionen und traditionelle Erwartungen, z. T. auch Selbstmotivationen nach langer Krisenkommunikation bemüht, kommt in dieser Form für mich überraschend. Aber gerade diese Überraschung wirkt auch aufbauend und macht Hoffnung, dass sich eine globale Stimmungsaufhellung breit machen könnte.

Zwischen Gefrierschrank und Selbstmotivation

Das Gefrierschrankwetter setzt sich unerbitterlich fort, und mit ihm diese merkwürdige Trägheit der Menschen. Auch wenn zwischendurch Ideen und Motivationsschübe eingestreut sind. Man hat den Eindruck, dass es Versuche der Selbstmotivation sind, die schnell wieder verpuffen können, wenn man die Spannung nicht hochhält. Ich freue mich, diesen Einheitsstrom durch meine kreativen Projekte zeitweise durchbrechen und damit ein Stück weit auflockern zu können. Für mich und die Familie, und für einige, die von meiner Projektarbeit und von dem Arbeiten rund um das Wunschbaum-Projekt einen Gewinn mitnehmen können.

Mut machende Erfahrungen in der Motivationswüste

Manchmal entstehen auch in Mitten einer Motivationswüste, wie wir sie seit Monaten erleben, kommunikative Inseln, auf denen die Dinge wieder in Fluss kommen. Heute war einer dieser selten gewordenen Tage, die Mut machen und zeigen, dass langfristige Anstrengungen um eine ausgeglichene Kommunikationskultur auch Wirkungen hinterlassen und sich auszahlen. Nur muss man manchmal sehr lange auf Zeichen dieser Wahrheit warten. Ich freue mich, dass ich solche auflockernden Erfahrungen zurzeit sowohl auf dem Gebiet der Arbeit mit symbolischen Formen mache als auch in der eher konzeptionell-inhaltlichen Projektarbeit. Auch wenn die Auftraggeber oder Interessenten meist entweder aus der einen oder der anderen Richtung kommen, also nichts von der jeweils anderen wissen, ist das Parallellaufen von größter Wichtigkeit, weil es Einseitigkeit in beiden Richtungen zu vermeiden hilft. Etwas, das sich immer positiv auf die Qualität der Ergebnisse auswirkt und solche Mut machenden Erfahrungen immer wahrscheinlicher macht.

Innere Kraftquellen erschließen

Es kommt jetzt eine merkwürdig an die Vorweihnachtszeit 2020 erinnernde Situation, wie ein Déjà-vu, die alles, was uns an dieser besonderen Zeit des Jahres fasziniert, einschränkt oder atmosphärisch verunmöglichen wird. Der Verzicht auf die Weihnachtsmärkte ist da noch das geringere Problem. Die verbreitete und alle Lebensbereiche betreffende Verunsicherung, aber auch die Ermüdung, die das ständige Auf- und Abfluten der Wellen mit sich bringt, bringen nicht nur das Gesundheitssystems und weite Teile der Wirtschaft in große Bedrängnis. Auch die Menschen werden bis in ihre privaten Initiativen hinein so stark ermüdet, dass Zukunftsperspektiven verschwimmen, Motivationsfähigkeit auf extreme Proben gestellt wird und die Menschen zunehmend ratlos sind, angesichts einer Situation, für die sie keinen Vergleich anstellen können. Das ganz private Erleben der Weihnachtszeit mit ihren vielen nicht ohne Grund erfolgreichen Traditionen und Ritualen kann in der Lage noch wichtiger werden als sonst. Die vegetabile Symbolik des weihnachtlichen Schmucks, die beleuchteten Weihnachtsbäume draußen und drinnen, die vielen künstlichen Lichterketten inmitten der lichtärmsten Jahreszeit, mögen in uns eine Wärme und eine Helligkeit erzeugen, die wir dringend benötigen, um mutig zu bleiben und die inneren Kraftquellen zu erschließen. Auf die Energie von außen jedenfalls können wir uns vorerst nicht mehr verlassen.

Baumthemen und Krisenverarbeitung

Das ist schon ein vorsichtiges Abwarten, was die Einstellung und kommunikative Perspektive der Menschen zurzeit flächendeckend kennzeichnet. Nicht wirklich überraschend, weil sich das seit 1 ½ Jahren mit kleinen Unterbrechungen, Auf- und Abwärtswellen, fortsetzt und zunehmend verfestigt. Nur fragt man sich, woher in diesem Umfeld und diesen Stimmungslagen die altbekannte Zuversicht, der Mut, sich auf Neues einzulassen, Neues ins Leben zu rufen und weiterzuentwickeln, woher das wieder kommen soll. Mehr Mut trotz der vielen Hemmnisse, Rückschläge und Enttäuschungen ist eigentlich dringend notwendig. Ein Rezept ist nicht in Sicht, aber ich weiß aus langjähriger Lebenspraxis, dass ein Abstandnehmen, in Auszeiten zwischendurch, aber auch kurzzeitig an jedem Tag, sehr wichtig und förderlich sein kann, um immer wieder Anlauf nehmen zu können. Gerade der Rückgriff auf Themen, die mit unseren natürlichen Grundlagen, insbesondere den Pflanzen in unserem Umfeld zusammenhängen, kann belebend wirken. So hoffe ich, nicht nur für mich selbst, die Beschäftigung mit den Bäumen, ihrer Symbolik, Energie und Ästhetik, auch weiterhin zur Krisenverarbeitung einsetzen und anderen daraus etwas mitgeben zu können.

Zwischen Selbstermutigung und Aufbruch

Das war ein Einundzwanzigster, der endlich wieder seinem Namen Ehre machte. Tatsächlich konnte ich heute eine Häufung von Signalen wahrnehmen, dass so etwas wie Aufbruchstimmung und wachsende Zuversicht im Raum steht. So als ob die Menschen wieder Mut hätten, Neues anzugehen, was bislang vielleicht aus Gründen der fatalistischen Unentschlossenheit liegengeblieben war. Nicht verwunderlich ist für mich, dass nach so langer von Krise geprägter Stimmung die neue Zuversicht etwas Unkonkretes hat und sich meist noch nicht greifen lässt. Einiges davon hat rein symbolhaften Charakter, den Anschein von Selbstermutigung mit unbestimmtem Ziel. Aber in diesen Fällen kann ich ja kreativ sein und unkonkreten Gedanken eine abgrenzbare Richtung aufzeigen. Einer von mehreren Anhaltspunkten für die Einschätzung ist auch eine plötzlich wieder geweckte Aufmerksamkeit auf meine bäumischen Symbolformen. So habe ich gleich eine Reihe neuer Anfragen zu bedienen, mit spannenden Kombinationen bekannter heimischer Baumarten.

Mut machende Zukunftskommunikation

Das Wiener Neujahrskonzert ist immer ein echtes kulturelles Highlight am Neujahrstag. Vielleicht sieht man über den Fernseher sogar noch mehr, vor allem von hinter den Kulissen, als wenn man vor Ort wäre. Trotzdem bleibt das ein Wunsch, wohlwissend, dass es schwierig ist, an Karten zu kommen. Vielleicht sollte ich es in diesem Jahr einmal wieder versuchen und hoffen, ausgelost zu werden. Musik, vor allem in dieser stilvollen und technisch wie atmosphärisch so eindrucksvollen Form aufgeführt, ist schon etwas, das zum Beginn des Jahres positiv und hoffnungsvoll stimmen kann. Und auch sonst vernehme ich Signale und Meinungen, dass es sich lohnen könnte, einmal nicht nur das Katastrophendenken und diffuse Ängste zur ständigen Handlungskulisse aufrecht zu halten, sondern in positiver Form Stärken und Chancen in den Mittelpunkt zu rücken. Ich halte es für denkbar, dass Fortschritte in dieser Richtung möglich sind und uns 2019 Gelegenheiten und einen Ruck dazu verleiht. Die Verbundenheit mit den natürlichen Grundlagen ist dafür sicher ein guter Hintergrund. Vielleicht kann mit der Fortsetzung des Baumtagebuchs einen winzig kleinen Beitrag zu einer Mut machenden Zukunftskommunikation leisten.

Mut und Selbstmotivation als Frühjahrsherausforderung

Die Tage fliegen nur so dahin, und man bemerkt kaum, dass Frühling ist. Vor allem weil er sich nicht beständig zeigt und nach wenigen ermutigenden Tagen auch schon wieder von Schmuddelwetter mit Hochnebel, Wolken und wenig Licht abgelöst wird. So kommen die Menschen nur punktuell in frühlingshafte Stimmung, die über die Arbeitswoche dann wieder aufgebraucht wird. Nein, so richtig haben wir in dieses Jahr fast Mitte April noch nicht hineingefunden. Natürlich spielt da nicht nur die Undeutlichkeit in der Frühlingshaftigkeit der Pflanzen und Bäume eine Rolle. Auch die Politik und Wirtschaft sind von dieser Mischung von Unruhe, Unzufriedenheit und Zukunftsängsten geplagt, die uns ohnehin zunehmend beschäftigt. Nicht unbedingt das Klima, das viel Mut macht. Und doch eines, das Mut und Selbstmotivation herausfordert.

Frühlingsbewusstsein in der Verstärkung von außen

Dem Frühling trauen die Menschen lange noch nicht. Vielmehr scheint in den Köpfen und dem Gemüt der Winter zwischenzeitlich wieder eingezogen zu sein. Jedenfalls will die sich die Aufbruchstimmung, der Tatendrang noch nicht Bahn brechen, der für den Frühling steht und der sich im Angesicht des Frühlings der Bäume gewöhnlich auf die Menschen überträgt. So sind wir zurzeit doch noch sehr der Erde verbunden, sind bodenverhaftet, gedanklich und oft auch kommunikativ tendenziell nach innen gekehrt. So lange, bis der Punkt überschritten ist, an dem sich die Zeichen von außen häufen, die uns anzeigen, dass die Veränderung in den natürlichen Prozessen nicht mehr umkehren lässt. Es scheint so, dass wir diese deutliche Verstärkung von außen benötigen, um selbst Mut zu fassen.

Empfundener Jahresanfang

Nun geht’s auf die Fastnachtszeit zu und die Menschen beginnen, sich mit dem neuen Jahr zu identifizieren. Das ist dann nicht mehr wirklich Hochwinter, sondern empfindungsgemäß der eigentliche Beginn des Jahres. Ich hoffe sehr, dass sich das auch in größerer Entschlussfreude und mehr Mut zeigt. Während der eiskalten Tage der letzten Wochen schienen die nämlich mit eingefroren zu sein. Klarheit und ein nach vorne gerichteter Blick sind das, was wir jetzt nötig haben. Parallel dazu werden die ersten Bäume ihre Lebensgeister wiederentdecken und wie der Hasel meist unscheinbare Blüten austreiben. Andere werden diese Aktivität erst viel später starten. Aber die Möglichkeiten liegen jetzt schon in der Luft.