Sich an den inneren Kraftquellen wieder aufrichten

Bei diesem winterlichen Nicht-Wetter fällt es mir relativ leicht, die Außenwertstatt nicht zu betreten. Aber wenn der Frühling seine ersten Zeichen erkennbar werden lässt, freue ich mich schon darauf, wieder in die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz einsteigen zu können. In früheren Jahren gab es dabei sehr oft eine Art Winterpause, so als wenn die Menschen im Winter, wie die Bäume selbst, ganz weit von der Lebenssymbolik und Energie der Bäume entfernt seien und deshalb dem Thema kaum Aufmerksamkeit schenkten. Später war das Interesse und die Aufmerksamkeit gerade in der kalten Jahreszeit im Verlauf ausgedehnter Winter besonders ausgeprägt. Aber in den letzten drei Jahren ist die Einstellung und Situation wieder wie früher – sehr wenig Affinität zu dem, was uns an den Bäumen während der Jahreszeiten ihres Wachstums, Blühens, Grünens und Fruchtens so fasziniert. Meine Einschätzung, dass in Krisenzeiten gerade diese Basisthemen in den Vordergrund treten, weil die Menschen sich an das halten, was wirklich wichtig und beständig ist, trifft aktuell tatsächlich nicht mehr zu. Meine Vermutung: Weil die Krisenstimmung einen bestimmten Punkt überschritten hat, der Frust viel tief sitzt und weiter reicht, als wir das jemals zuvor kannten. Selbst so starke Lebenssymbolik wie die der Bäume hat es dann sehr schwer. Daran sehen wir: Auf Unterstützung von außen, selbst von der umgebenden Natur, können wir derzeit nicht mehr setzen. Wir müssen das, was uns wieder aufrichtet, aus unserem Inneren heraus- und hervorholen. Allerdings kann uns die Begegnung mit der natürlichen Welt da draußen auch heute noch bei dieser Aufgabe behilflich sein.

Herausfordernde inhaltliche Aufgaben zum Jahresbeginn

Nachdem die Weihnachtszeit und die Zeit der Jahreswende für mich sehr stark von präsentativen Aufgaben, dem Schaffen und Bearbeiten von Bildern und anderen visuellen Formen zu tun hatte, bin ich jetzt, in den ersten Wochen des neuen Jahres, wieder sehr tief in die inhaltliche Arbeit abgetaucht. Das hat auch mit den gerade anstehenden Kommunikationsaufgaben zu tun, die sich überwiegend im Anfangsstadium der Entwicklung befinden und insofern sich zunächst um die inhaltlichen Strukturen drehen. Und da gibt’s vieles, was gleichzeitig oder zumindest parallel im Raum steht – eine auch mit viel Erfahrung durchaus sportliche Herausforderung. Ich freue mich aber auf diese Konstellation, weil es meinen traditionellen Schwerpunkten und Kenntnissen nahe ist und ich bei aller Vielfalt und Neuigkeit doch aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen kann. Den für neue Aufgaben fruchtbar zu machen und zu wirklich originellen Ergebnissen zu kommen, ist eine sehr schöne und aufbauende Erfahrung. Schön ist aber zwischendurch auch zu sehen, dass meine kreativen Erfindungen der jüngeren Zeit auch in so spröden Zeiten wie diesen auf Resonanz stoßen. So zum Beispiel einige meiner KI-Bilderfindungen zu nicht ganz alltäglichen Motivfeldern. Das gibt mir doch ziemlich Hoffnung, auch im Hinblick auf meine eher abstrahierten Weihnachtsmotive rund um das Weihnachtszimmer und den Weihnachtsbaum aus dieser gerade erst zu Ende gegangenen Saison.

Zwischen Kontemplation und aufbauender Geschäftigkeit

Immerhin am späten Nachmittag bin ich noch zum Lesen und ein wenig Kontemplation gekommen. Etwas zu wenig Zeit war dafür an diesem Wochenende übrig, auch weil wir sehr viel mit dem Abschmücken und Verpacken der Weihnachtsdekoration zu tun hatten. Das meiste habe ich ja schon gestern erledigt. Aber räumungstechnisch war noch viel zu tun, und viele Kleinigkeiten inklusive der Elektroinstallationen musste doch noch so verpackt und verstaut werden, dass sie vor dem Beginn der diesjährigen Adventszeit leicht wieder zu finden und zu installieren sind. Auch möchte ich die Dinge pflegen, damit sie nicht verschmutzen und wir lange daran Freude haben, so wie ja schon seit Jahrzehnten mit den alten Lichterketten für den Weihnachtsbaum, die ich immer noch nicht durch LEDs ersetzt habe. Auch dank des pfleglichen Umgangs mit diesen Dingen, deren Familientradition bis in meine Kindheit zurückreicht. Die nächsten Wochen werden viel aufbauende und vorbereitende Geschäftigkeit und dicht gedrängtes Arbeiten mit sich bringen. Das ist zwar so kurz nach Abschluss der eher kontemplativen und zurückgezogenen Weihnachtszeit ein ziemlicher Bruch. Aber als Aufbruchsignal und Motivationssetting für den Start ins Arbeitsjahr ist das natürlich ein Segen. Und irgendwann entwirren sich die vielen parallellaufenden und sich manchmal verschlingenden Fäden auch wieder und können dann entspannter weiterverfolgt werden. Hoffen wir, dass aufbauende Ereignisse und Einstellungen überall in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nicht nur zum Anfang des Jahres aufscheinen und die Dinge wirklich und endlich einmal wieder in zukunftsfreudiger Form beseelen.

Lokale Reminiszenzen und ermutigende Begegnungen

Wieder ziemlich arbeitsreich und zudem mit einem seltenen Ausflug nach S. verbunden war dieser Arbeitstag. Schade nur, dass die Fahrt nach S. diesmal projektbezogene Gründe hatte und wir in der Zeit zwischen Jahren unsere traditionelle Raunächte-Fahrt dorthin nicht realisieren konnten. Immerhin war es mit einigen Reminiszenzen verbunden, da ich mich in der Gegend, auch genau in diesem heute aufgesuchten Stadtteil früher öfter bewegt habe. So etwas zwischendurch einschieben zu können, ist doch ganz anregend, natürlich auch und vor allem die Begegnung und das konstruktive Gespräch vor Ort, und das mit gleich fünf Projektpartnern, was mich ziemlich überrascht hat, was aber auch irgendwie erfreulich zu nennen ist, da es für Interesse an einem wirklichen Fortschreiten gedeutet werden kann. Ein bisschen Wehmut kommt in mir auf, wenn ich an das kommende Wochenende denke. Gestern Abend schon habe ich noch einmal mit besonderer Andacht am später Abend vor dem erleuchteten Weihnachtsbaum gestanden. Und nun werde ich ihn nur noch an zwei Abenden betrachten können. Den für dieses Wochenende habe ich das Abschmücken vorgesehen. Ein Jammer, denn von mir aus könnte die Weihnachtszeit noch viel ausgedehnter sein.

Schon wieder hat der Buchsbaumzünsler zugeschlagen

Was für ein Regen, da könnte man die Lust an allem verlieren, weil zu dem Menschenfrust noch die Ungemütlichkeit des Wetters kommt, und die Unmöglichkeit, sich draußen aufzuhalten. Zu allem Überfluss hat V. entdeckt, dass unser gerade erst von den Toten auferstandenen kleiner Buchsbaum, der gerade wieder kurze Triebe mit frischen Blättern ausgebildet hatte, tatsächlich komplett vom Buchsbaumzünsler zerfressen wurde. Ich hatte ihn mir bewusst immer wieder in den letzten Monaten angesehen und war sehr froh, dass er sich so gut erholt hatte und Hoffnung bestand, dass er im nächsten Jahr wieder zu einer einigermaßen ansehnlichen Gestalt heranwächst. Und jetzt, eine Woche nach meiner letzten Inspektion, ist er vollständig zerfressen und mit Gespinsten umgeben. Kein einziges grünes Blättchen ist mehr zu sehen. Und die dünnen grün-gelben Raupen winden sich zudem auch noch genüsslich auf den vertrockneten Rest des ehemals grünen Blattlaubs. Ich bin entsetzt, vor allem, weil das unter normalen Umständen nicht sein kann. Die Raupen müssten längst zu Schmetterlingen geworden sein. Und um diese Jahreszeit haben wir nie neue Zünsler beobachtet, das ist ja eigentlich ein Problem des Frühsommers. Jetzt also zum zweiten Mal im Frühherbst. Da könnte man die Lust verlieren. Aber natürlich werden wir erneut alles zurückschneiden und können nur hoffen, im neuen Jahr mit engmaschiger Kontrolle und wiederholten Spritzen mit dem biologischen Gegenmittel doch noch wieder zu einem grünen kleinen Buchsbaum zu kommen.

Auf unbestimmte Zeit verschieben

Ein ziemlich unruhiger Tag mit unplanmäßigem Außeneinsatz und einer innervierenden technischen Aufgabe, die gerade wie unlösbar erscheint. Da ist die Symbolarbeit mit den Bäumen ganz weit weg. Wie mir in diesem Jahr es ohnehin so erscheint, dass alle Welt wie abwesend, fast träumend durchs Leben wandelt oder wankt, nicht wissend, wo der Weg hinführt. Eine solche extreme und nahezu weltweit und quer durch alle sozialen Gruppen reichende Unsicherheit und Verzagtheit habe ich bisher noch nicht erlebt. Mittlerweile wirkt es so, dass sich dem Eindruck und den Wirkungen niemand entziehen kann. Es bleibt die Frage, wie man vernünftig mit diesen Zeitumständen und dem desaströs erscheinenden Entwicklungszustand der Menschheit umgehen könnte. Bisher beobachte ich dazu vor allem Ratlosigkeit und den Wunsch zu vergessen, oder zumindest die Einschätzungen und Dinge auf unbestimmte Zukunft zu verschieben.

An tief liegende Kraftquellen heranreichen

Gut, dass ich das nächste Fotoshooting nicht vorverlegt habe. Denn heute Nachmittag wäre es sehr ungünstig für eine Außenaufnahme vor vegetabiler Kulisse im nahegelegenen Garten der Sinne gewesen, hat doch nach einigen sehr sonnenreichen Tagen die Kühle und Lichtarmut wieder Einzug gehalten. Das wäre dann auch im Freien etwas sehr wenig Sonnenlicht gewesen. Nicht gut für die Belichtung und auch nicht für die Lebendigkeit der Farbdarstellung. So hoffe ich auf eine Rückkehr des Frühsommers in den nächsten Tagen, und darauf, dass wir wieder mehr aufatmen können. Bei so viel Desillusionierung bei den Menschen auf der ganzen Welt, einem solchen Motivationstief brauchen wir die äußere Verstärkung, körperlich wahrnehmbare Unterstützung durch jahreszeitliche Normalität wenigstens beim Wetter. Vielleicht können wir mit Unterstützung des Sonnenlichts ja eher an tief liegende Kraftquellen heranreichen, um zarte Ansätze von positiver Zukunftsorientierung rasch wachsen lassen zu können. Es ist schwer geworden, an etwas Erfahrenes anzuknüpfen, auf bereits Erlebtes zurückzugreifen, um diese Krisenzeit zu meistern und diese Krisenstimmung zu überstehen.

Aufbruchwille und Motivationsstärke

Diese unwirkliche Atmosphäre, die sich schon seit der Jahreswende erneut breit gemacht hat, hält sich auch Anfang Februar beständig. Da ist noch kein frühlingshafter Aufbruch festzustellen. Es scheint, alle lecken derzeit ihre in den letzten Jahren geschlagenen Wunden und sind aber für den Angriff, militärisch formuliert, noch nicht gerüstet. Die Suche nach dem Sinn steckt vermutlich dahinter, so hoffe ich jedenfalls. Das ist sympathischer als die bloße Lethargie und Ratlosigkeit. Nach dem Sinn zu suchen, ist immerhin ein Anfang, der zeigt, dass da noch etwas lebt. Aber es bleibt schwer, sich der Verunsicherung zu entziehen. Selbst die in sich Ruhenden dürften irgendwann von dieser Krisenstimmung infiziert sein. Denen wünsche ich besonders ausgeprägte Widerstandsfähigkeit und dass sie die vorhandene weiter stärken können. Vielleicht mit der zeitweiligen Begegnung mit den Bäumen, dem Nachdenken und kreativen Arbeiten mit vegetabilen Symbolen. Das wäre meine Empfehlung, weil starke Lebenssymbolik Aufbruchwillen und Motivationsstärke befördern können.

Zyklisch wiederkehrende Lebensimpulse

Die Aufgaben verdichten sich in diesen Tagen sehr. Und sie sind vielfältig, so dass ich gelegentlich Gefahr laufe, mich zu verzetteln. Das weiß ich aber in aller Regel zu vermeiden, sobald es sich zu entwickeln scheint, da zu viel Gleichzeitiges der Qualität des gerade im Fokus stehenden abträglich ist. So will ich die positiven, motivierenden Aspekte dieser Drang-Phasen bewusst wahrnehmen und nutzen, um daraus neue auf die Zukunft gerichtete Dynamik zu entwickeln und kreative Kräfte für die Zeiten vorzubereiten und bereitzuhalten, in denen sie benötigt werden und Wirkung entfalten können. Ich freue mich, wenn der Frühling endlich kommt und diese Idee der Zukunftsmotivation durch das Grünen und Wachsen, den neuen Aufbruch der Bäume und anderen Grünpflanzen befördert wird. Die Bäume dann genau zu beobachten, wie sie meist innerhalb weniger Tage den Winterschlaf hinter sich lassen und mit Entschiedenheit das neue Wachstumsjahr starten, ist immer wieder faszinierend und lehrreich. Aus diesem unbedingten zyklisch wiederkehrenden Lebensimpuls der vegetabilen Welt können wir vieles für uns selbst lernen und wir können uns aus dieser Beobachtung und dem Miterleben des Frühlings heraus auch selbst besser motivieren, in neue Lebensphasen aufzubrechen.

Wechselhafte Rezeption der Baumsymbolik

Mit einzelnen Armbändern startet dieses neue Jahr der Wunschbaum-Manufaktur erfreulicher als erwartet. Es gab auch schon lange Winterpausen, dazwischen allerdings auch Hochzeiten während der Monate vor und nach Weihnachten. Wo die Ursachen für Aufmerksamkeitsschwankungen u. a. bezüglich symbolischer Inhalte und Formen liegen, ist eindeutig für mich zu beantworten. Es kann schlicht an den äußeren Verhältnissen, sprich dem Wetter liegen. So können besonders lange und ungemütliche Winter die Aufmerksamkeit auf lebendige Natur und ihre symbolische Repräsentanz verstärken, und Krisen wie die gegenwärtig sich häufenden das Interesse an allem, was nicht Grundbedürfnisse angeht, auf ein Minimum reduzieren. So haben wohl nicht wenige Kunsthandwerker die Pandemie-Jahren mit großer Ernüchterung hinter sich gelassen, wenn sie denn ihr Kunsthandwerk noch ausüben können. Und aktuell bewegt sich vieles im Schwebezustand, was Demotivation und eingeschränkte Interessenartikulation eher noch vergrößert. Es ist eine Funktion des Baumtagebuchs, auch diese Seite der Rezeption von Baumsymbolik und Baumästhetik unter den jeweiligen Zeitumständen zu dokumentieren.

Langzeitprojekt Baumtagebuch

Da gehe uns viele Gedanken zu Beginn dieses Jahres durch den Kopf. Auch was die hohen Kosten für Heizenergie und Strom sowie die Möglichkeiten und Aussichten in diesem Bereich betrifft. Es scheint, dass die Zeit reif ist, zukunftsfähige Lösungen zu finden. So hoffe ich, dass wir die vielen Herausforderungen in der globalen Perspektive, auf den Alltag bezogen, aber eben auch kommunikativ, kulturell und politisch im Blick behalten, zu Ergebnissen kommen und den Überblick nicht verlieren. Das ist schnell passiert, v. a. wenn man es nicht schafft, sich Inseln des Rückzugs, der Entschleunigung und für Meditation zu schaffen. Außerhalb des vollständigen Still-Seins kann die kreative Beschäftigung mit den großen Lebensthemen, mit archetypischen Symbolsystemen hilfreich sein und Perspektiven eröffnen, wie sie sich u. a. am Baum als Lebenssymbol festmachen können. Es ist eine Funktion des Langzeitprojekts Baumtagebuch, eben dafür Ansatzpunkte bereitzustellen, zunächst für mich selbst, aber dann auch für alle, die es anspricht und bei denen es etwas zum Klingen bringt.

An dann ist schon ganz bald Heilig Abend da

Die Annäherung an die Weihnachtstage hat immer auch etwas Beflügelndes. Jedenfalls konnte ich heute bei verschiedenen Langzeitprojekten einen deutlichen Fortschritt realisieren. Eines fast schon abschließen und zwei weitere auf eine kalkulierbare Planungsbasis für die nächsten Wochen setzen. Das ist beruhigend und eine gute Startvoraussetzung für das neue Arbeitsjahr. Gleichzeitig spielen in diesen Tagen natürlich die Vorbereitungen für Weihnachten und die Geburtstage innerhalb der Familie eine die Tagesabläufe prägende Rolle. Und dann wird es auch ziemlich schnell gehen, schon ist Heiligabend da. Ich freue mich, bei Ms Geburtstag morgen die ersten richtigen Weihnachtsbaumgespräche führen zu dürfen. Denn an dem Tag wird der geschmückte Baum bei uns traditionell zum ersten Mal für längere Zeit in seinem ganzen leuchtenden Glanz gezeigt.

Abgeschottete Stimmungslage

Eigentlich ist jetzt schon diese eingefrorene Stimmung der Weihnachtszeit unter den Menschen. Das hat vor Beginn der Adventszeit wohl mit dem Wetter zu tun, das so anhaltend nass um die Zeit noch nie war. Und das wirkt sich dann ähnlich aus wie sonst ausgedehnte, lange Wintermonate mit klirrender Kälte. Man entwickelt Abschottungstendenzen und möchte sich nur noch igelgleich in Winterschlaf begeben. Für kreativ Tätige ist das einerseits gut, weil man ganz in die kreative Arbeit eintauchen kann, ohne allzu sehr abgelenkt zu werden. Aber es ist auch ein Bremsklotz, weil die immer notwendige Rückmeldung der Auftraggeber fehlt oder nur sehr verzögert eingeht. So hoffe ich, dennoch unter den Umständen die richtige Balance zu finden und Kommunikationen da erfolgreich anstoßen zu können, wo sie unbedingt notwendig erscheinen. In der gesamten symbolbezogenen Kommunikationsarbeit einschließlich der Wunschbaum-Projekte.

Den Weg des Fortschritts wiederfinden

Es tut gut, am Nachmittag bei der handwerklichen Arbeit die tief stehende Sonne im Rücken zu spüren. Dann wurde es auch wieder richtig warm, ganz ungewohnt nach diesen verregneten und empfindlich kühlen Wochen. Für die Holzarbeit war das die richtige Atmosphäre, und auch wenn es jetzt wieder wechselhafter werden sollte, kann ich so meine aktuellen Projekte in sommerlicher Manier weiterverfolgen und hoffentlich bis Samstag abschließen. Es ist schön, wenn sich wie in diesen Tagen jahreszeitliche Erwartung und wieder stärker beobachtbare Motivation und Zuversicht gleichzeitig einstellen und sich gegenseitig verstärken. Alles Dinge, in die wir mehr Energie investieren sollten, wenn wir wieder zurück auf den Weg des Fortschritts finden wollen.

Wunschbaum-Motivation

Ausnahmsweise haben sich die Wetterverhältnisse in Deutschland einmal umgekehrt. Anders als sonst hat der Osten zurzeit das schöne sonnige Wetter abbekommen, und wir im Südwesten sehen uns untypisch trüber, wenn auch noch warmer Witterung ausgesetzt. Dem Sommerfeeling hat das einen Dämpfer versetzt. Und schon rutschen die Menschen spürbar in die große Depression zurück, die die gesamte Gesellschaft auf allen Ebenen erfasst hat. Es scheint, nur die Biologie oder die natürlichen Umweltbedingungen können uns da zeitweise herausholen und ansatzweise motivieren. Ganz schlechte Voraussetzungen für Fortschrittsdenken und kreativen Mut. Was es allen Kreativen derzeit schwer macht, sich noch irgendwie zu äußern und wahrgenommen zu werden. Auch deshalb setze gerade in Zeiten der Depression auf die aufbauende Kraft der Bäume, einfach weil sie so starke Lebenssymbolik verkörpern und die Menschen diese Symbolik gut verstehen. In meinem Wunschbaum-Projekten punktuell an diesem Umstand anzusetzen, ist seit über 20 Jahren mein Bestreben, das ich gerade in diesen so entmutigten und entmutigenden Zeiten versuche aufrechtzuerhalten und möglichst immer weiterzuentwickeln.

Biologische Abhängigkeiten

Merkwürdig gleichförmig verlaufen diese Tage, die wir kaum mit Frühling assoziieren. Das liegt auch an der Konstanz des Wetters und daran, dass sich in der Gemütslage der Menschen nichts wirklich bewegt. Tatsächlich bräuchten wir zurzeit einen Anstoß von außen, diesen Motivationsschub, der in Zeiten der Hochtechnologie und universalen Vernetzung am ehesten von der natürlichen Umwelt zu erwarten ist. Und da die uns derzeit enttäuscht, fehlt, so scheint es, die nötige Energie für eine wie auch immer geartete Aufbruchstimmung. Wie so oft macht sich die starke biologische Bestimmtheit des Menschen wieder bemerkbar – und zeigt uns erneut, wie wenig wir selbst beeinflussen können. In der Situation ist die desaströse Situation des Kulturlebens und kultureller Äußerungsformen wirklich bedenklich, denn so verstärkt sich alles von selbst, und die Rückkehr zur Spur dessen, was wir einmal als normal wahrgenommen haben, scheint weit weg.

Mehr Selbstverständlichkeit

Ich hoffe, das Wetter wird sich nun auch vom Regen verabschieden, nachdem die Temperaturen bereits angestiegen sind. Aber ich wünsche mir schon echten Frühling, damit wir wieder mehr Aufbruchstimmung von außen erleben und einiges davon für uns selbst und die Motivation abzweigen können. Außerdem wird die nächste Zeit viel kunsthandwerkliche Arbeit auf dem Programm stehen. Da würde sich Frühjahrssonne ganz gut machen, denn gerade für die ersten Arbeiten draußen sind die Voraussetzungen dabei besser, in den Fluss zu geraten. Etwas mehr Selbstverständlichkeit in der Wahrnehmung könnte eben gerade in dieser Zeit nicht schaden.

Motivationsverstärkung und Themenpfade

Zurzeit mischt sich die anhaltende von Krisenwahrnehmung und -erleben bestimmte Lethargie mit sporadischer Geschäftigkeit, durchaus auch gepaart mit echten Vorhaben für den weiteren Verlauf des Jahres. Solche Ansätze greife ich sehr gerne auf und versuche sie gewissermaßen zu verstärken, um den Schwung mitnehmen zu können. Man könnte meinen, dass sich viele Menschen diese Unterstützung, diese Verstärkung wünschen, weil sie untergründig das Gefühl haben, die Dinge müssten sich einmal schneller und stärker bewegen als zuletzt. So freue ich mich, einige jetzt aufgenommene Fäden weiterspinnen zu können, auf unterschiedlichen Gebieten. Dazu gehören auch Möglichkeit zum kreativen Ausarbeiten von Projekten, eigenen wie von außen an mich herangetragenen. Und dazu gehören die auch im Baumtagebuch so häufig angesprochenen Basisthemen rund um Naturwahrnehmung, Persönlichkeitsspiegelung und unsere ökologische Sensibilität, die im Umgang und der Reflexion rund um die Bäume so schön durchgespielt und ständig wieder aktualisiert werden kann. Wenn mich einige auf diesem Themenpfade begleiten, freue ich mich.

Mit Direktkommunikation gegen die Krise

Von der winterlichen Baumlandschaft mit von Pulverschnee vollständig ummantelten Baumkronen, die mein Januar-Kalenderblatt zeigt, sind wir im richtigen Leben weit entfernt. Echten Schnee hatten wir nur einen Tag lang, und der war eher vereist und bis zum Abend auch wieder verschwunden. Stattdessen erleben wir trübes Schmuddelwetter mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und zeitweisen Nieselregen. Nicht gerade die natürliche Kulisse, bei der ein dynamischer Start in dieses Arbeitsjahr befördert wird. Und so begegnen mir auch jetzt Ende Januar die Menschen noch – wie wenn sie auf etwas warten, um richtig in Aufbruchstimmung zu kommen. Man kann auch sagen, dass sich die Anmutung der beiden Vorjahre weiter fortsetzt, mit ungewissen Perspektiven und Aussichten, dass uns die Verarbeitung der Multi-Krise künftig besser gelingt. Ich bin froh, dass mir trotz allem die Lust und Fähigkeit zum kreativen Arbeiten nicht verloren geht und ich auch in trüber Umgebung immer wieder Glanzlichter setzen kann. Ich denke auch, dass einiges davon vermittelbar ist und gewissermaßen überspringt – wie in einer Art Direktkommunikation.

Winter-Zeitenwende

Auf mich wirken diese Tage im November wie ein Vorgriff auf tiefste Wintertage, in denen man sich schon weit ins Innere zurückgezogen hat und an denen die wohlige Heizung mit dem Holzbrandofen schon Routine geworden ist. Dabei hat die Adventszeit noch nicht einmal begonnen. Aber die Menschen nutzen jetzt schon die Gelegenheit, um sich zurückzuziehen, Dinge möglichst aufzuschieben und in diffus wirkender Weise auf eine von außen kommende Veränderung, auf Anstöße von außen zu warten. Das scheint als die sicherste Verhaltensweise aufgefasst zu werden. Besinnung auf sich selbst, die Familie und das, was sich als relativ konstant im Laufe des Lebens bewährt hat. Darüber freue ich mich einerseits, weil gerade die Konstanten für mich ja so spannend sind – das ganze Jahr über und auch schon seit vielen Jahren. Aber leider ist zuletzt der Rückzug so flächendeckend und radikal ausgefallen, dass sogar die Aufmerksamkeit für meine Wunschbaum-Angebote, das Konstante durch zeitlose Lebenssymbolik in Form zu bringen, derzeit nur geringfügig vorhanden scheint. Solche Phasen habe ich schon öfter erlebt, aber in so rascher Folge und so deutlich waren sie noch nie ausgefallen. Auch deshalb ist das Postulat einer Zeitenwende nicht von der Hand zu weisen.

Gegenbewegung mit Zukunftsausrichtung

Gefühlt ist das jetzt der vorläufige Höhepunkt der lethargischen Unentschlossenheit, Unsicherheit und Zukunftsangst, die sich wie ein Virus breitgemacht hat und nahezu jeden erfasst zu haben scheint. Es geht etwas unter bei der vielen technischen Routinearbeit, die mich zurzeit beschäftigt und den vielen Ausgleichsmaßnahmen, die wenig produktiv und kreativ in die Zukunft gerichtet sind und insofern der momentanen Stimmung entgegenkommen. Natürlich brauchen wir genau das Gegenteil, eine Gegenbewegung mit Zukunftsausrichtung zum Ausgleich, damit der Höhepunkt ein Höhepunkt bleibt und es jetzt wieder in Richtung entspannter Arbeits- und Lebenseinstellung, in Richtung zuversichtlicher Planung und Motivation gehen kann. Mehr handwerkliche Arbeit mit Holz und im Symbolfeld der Bäume wäre dabei ganz hilfreich und nützlich. Nur gibt’s auch auf dem Gebiet zurzeit eine Flaute, so dass wir die benötigte Energie aus unserem tiefsten Innern hervor- und herausholen müssen.

Herbsteindrücke und Transformationsgedanken

In diesen trüben Tagen, die für mich eine besondere biografisch bedingte Bedeutung haben, freue ich mich über die kleinen Erfolge und einfach Dinge, die gelingen, während sie meistens nicht funktionieren oder man die Hoffnung auf Funktionieren schon fast aufgegeben hat. Es ist ein Merkmal unserer als krisenhaft wahrgenommenen Zeitumstände, dass viele zunächst einmal ans mögliche Scheitern denken. Und es ist meine Skorpion-Natur, die gerade in solchen Situationen die transformationsfähigen Optionen ins Auge fasst und in der vermeintlichen Tiefphase die Chance zum Neuaufbruch, zur Umwälzung sieht. Das ist bei so viel deprimierendem Gegenwind wie zurzeit nicht gerade leicht zu verfolgen, ich bemühe mich aber. Auch etwas davon abzustrahlen, damit wieder mehr Bewegung und zukunftsorientierte Zuversicht in die Kommunikationen einfließt. Die Vanitas-Symbolik der Herbstfotografien der letzten Wochen, die ich heute in die verschiedenen Microstock-Portfolios eingepflegt habe, versuche ich zum Anlass zu nehmen, dieses gedankliche Umschalten zunächst für mich selbst möglich zu machen.

Selbstbeobachtung in der Baum-Leben-Symbolik

Ein bisschen etwas ist an diesem Einundzwanzigsten zwar positiv in Bewegung geraten. Aber die motivierende Wirkung der Einundzwanzig, die ich in früheren Jahren feststellen durfte, konnte ich auch an diesem Tag nicht erkennen. Ich denke nicht, dass dies einen Bedeutungsverlust der Zahlensymbolik kennzeichnet. Aber die Zeiten stehen eben auf Desillusionierung und einen bedauerlicherweise naturwissenschaftlichen, körperbezogenen Blick auf das Alltagsleben und die Kommunikation. Für Menschen, die sich vornehmlich mit den symbolischen Ebenen des Lebens, mit der Symbolik des Lebens beschäftigen, muss das eintrübend und lähmend wirken. Nicht nur wegen der von außen einströmenden einseitigen Vordergrund- und Oberflächenthemen und daraus resultierenden Zumutungen. Auch weil unter den Umständen eine Aufmerksamkeit für diese andere, weitaus bedeutungsvollere Dimension des Lebens vollends verblasst und alle Initiativen, die auf ein Hervorholen und Artikulieren des Symbolischen zielen, unter einem denkbar schlechten Stern stehen. Die Symbolik der Bäume, die so häufig im Zentrum der Wunschbaum-Projekte steht, ist eigentlich eine Symbolik von Lebensprinzipien allgemein und insofern für uns Menschen eine gute Möglichkeit, eigenes inneres und äußeres Handeln im Spiegel einer anderen, uns aber sehr nahestehenden Spezies zu betrachten. Diese Eigenbetrachtung von außen, dieses sich selbst Heraussetzen und von außen Betrachten im Spiegel der Baum-Leben-Symbolik, wird ihre Kraft nicht verlieren. Es ist eine Möglichkeit, die uns auch in so trüben Zeiten eine ausgleichende Stütze und ein Motivator sein kann.

Motivationskompetenz und die Unerschütterlichkeit der Bäume

Die Rhythmen meiner Projektarbeit unterscheiden sich deutlich von denen, die sonst gegen Jahresende sich herauskristallisieren. Es scheint, dass die Krisenstimmung vieles verändert hat. Nicht nur den Grad der Motivation und Zuversicht. Auch bei dem, was noch im Fokus bleibt, werden oft ungewohnte Prioritäten gesetzt, was zu Stillständen führen oder aber die Dinge sehr stark hinauszögern kann. Das erlebe ich zurzeit verstärkt gerade im Bereich professioneller Kommunikationskampagnen. Das fordert natürlich die eigene Motivationskompetenz in besonderer Weise heraus und verlangt in manchen Fällen auch ein Abweichen von gewohnten Vorstellungen, wie und in welcher Geschwindigkeit Dinge ablaufen sollten. Dass es auch anders geht oder gezwungenermaßen anders abläuft, ist schlicht eine (neue) Tatsache. So zapfe ich nicht selten Fähigkeiten im tiefen Innersten an, die zweifellos vorhanden sind, aber gewöhnlich nicht im gleichen Ausmaß in Anspruch genommen werden müssen. Es ist ein Höchstmaß an Geduld und langem Atem, den ich von der konstanten Unerschütterlichkeit der Bäume lernen bzw. in mir selbst lokalisieren kann. Für die Bäume ist das Teil ihrer Individualität inmitten der Gemeinsamkeiten ihrer Art. Aber wir müssen dies im Zuge unseres fortgeschrittenen Freiheitsdenkens in diesen Zeiten erst wieder neu verstehen und anwenden lernen.

Grundlegendes Umweltbewusstsein

Die merkwürdige Anmutung von Stillstand setzt sich in diesen Oktobertagen fort. Fast scheint es, als ob sich ein Wunsch verbreitet und eingeprägt hätte, den Rest des Kalenderjahres in Bewegungslosigkeit und ohne Entscheidungen zu verharren, um in einer irgendwie geklärten Situation im neuen Jahr neu durchzustarten. Die Menschen sind erkennbar und hochgradig verunsichert, was vor allem mit dem Bedarf und der Sorge um die grundlegende Versorgung mit Lebensmitteln und Heizenergie zu tun hat. Kaum zu glauben, wie das nun die gesamte Gesellschaft lähmt und neuen Initiativen kaum noch Luft lässt. Es werden wohl erstmals für eine solche Stimmungslage Coping-Strategien gesucht und gefunden werden müssen, die für jeden ein wenig anders aussehen. Aber gemeinsam ist ihnen, dass man sie nirgendwo abgucken oder von irgendwoher übernehmen kann. Eine wirkliche Herausforderung, bei der wir gezwungen sind, alle Lebenserfahrung und möglichst viel Intuition zu bemühen. Ich hoffe, es gelingt uns, überall, wo wir im sozialen Raum an Grenzen stoßen, Energie aus dem uns allen Gemeinsamen, der natürlichen Umwelt schöpfen und diese Energie für die eigene Weiterentwicklung nutzen können. Auch darauf müssen sich viele erst einmal einstellen und ein Grundbewusstsein für die Möglichkeiten entwickeln.

Beschleunigte Krisenzeitflüge

Die Zeit scheint mir gerade schneller zu verfliegen, als ich es ohnehin in den letzten Jahren beobachtet habe. Es ist diese merkwürdige zeittypische Mischung aus Lethargie und Motivationsschwäche, die bei gleichzeitig im Prinzip weiterlaufender Aktivität die Stimmung eintrübt. Ich versuche immer wieder und täglich aufs Neue, dem etwas entgegenzusetzen, u. a. mit den Wunschbaum-Initiativen. Und tatsächlich verfehlt das seine Intention nicht, tatsächlich erhalte ich Anfragen und Reaktionen, die Wunschbaum-Projekt bezogen sind und dann Ideen und Motive in den Raum stellen, welche die verbreitete Trübnis in den Hintergrund stellen. Für Augenblicke und manchmal auch länger anhaltend.

Zuversicht vor Augen führen

Diese Übergangsjahreszeit hat atmosphärisch etwas ganz Sonderbares. Die Krisenstimmung kennen wir nun schon zur Genüge, vor allem weil eine Krise die andere ergänzt und man am Ende kaum noch den Überblick hat, was nun beunruhigender ist. Aber dieser Zustand führt eben zu einer flächendeckenden Ablähmung aller Motivationen, einer Zurückhaltung, die Neues schon mal ganz unwahrscheinlich zu machen scheint und jedenfalls weit in die Zukunft verschiebt. Ich bin dabei froh, mit meinen konstanten Themen rund um die Bäume und ihr Holz den scheinbaren Teufelskreis von Demotivation zu durchbrechen, indem während dieser Projektarbeit etwas ganz Anderes in den Mittelpunkt rückt. Etwas, das unabhängig von Krisen ist, mit dem Menschsein und dem Leben selbst in grundlegender Form zu tun hat. Wenn diese Ebene zum Bewusstsein gebracht, diese Gedanken sichtbar gemacht werden können, ist das für mich ein Erfolg, der wieder Zuversicht in den Raum stellt.

Hochsommer, Pflanzenwachstum und die Kraft des natürlichen Außen

Das war letztlich einer der sonnenreichsten Juni-Monate der letzten Jahre, auch wenn es schon etwas sonnigere gab. Interessant ist, dass der Vormonat Mai mehr Sonnenstunden mit sich brachte als der Juni. Aber das Phänomen hatte ich schon früher beobachtet. Die besten Sonnentage sind tatsächlich im Mai zu erwarten, anders als man so denkt und dem Frühlingsmonat eigentlich verbindet. Die Entwicklung der Pflanzen, insbesondere der Licht- und Wärmebedürftigen wie Feigenbaum, Weinstock und Chilipflanzen, deutet aber auf in diesem Sommer günstige Verhältnisse hin. Diesmal können wir wohl mit mehr Feigenfrüchten rechnen und auch davon ausgehen, dass die Chilis rechtzeitig zur Blüte und Fruchtreife kommen, was im Vorjahr nicht mehr funktioniert hat. Wenn nun auch die Motivationslage und Stimmung der Menschen dem hochsommerlichen Außen entsprechen, diese aufgreifen würde, könnten wir uns nicht beschweren. Aber chaotische Orientierungslosigkeit und Unberechenbarkeit bzw. das Gefühl der Verunsicherung in Bezug auf politische und wirtschaftliche Erwartungen nimmt weiter zu, scheint sich zumindest verfestigt zu haben. Da wirkt das natürliche Außen nicht nur aufbauend, sondern geradezu lebenswichtig, um die Vereinseitigung und Erstarrung, die sich breit macht, ein Stück weit aufzulösen.

Motivierende Kompensation von außen

Ganz gut war es, dass wir heute mal einen leichten Temperaturrückgang, etwas milden Regen und einen bedeckteren Himmel erlebt haben. Denn die Temperaturen werden in der nächsten Woche deutlich ansteigen, auf fast sommerliches Niveau. So konnten die Pflanzen nochmal genug Flüssigkeit aufnehmen und werden, unterstützt durch das abendliche Gießen, diesen Eintritt in die Hochzeit des Frühlings besser verkraften können. Uns Menschen wünsche ich einen Motivationsschub durch den sichtbaren und nun auch spürbaren Frühling. Denn diese Zusatzmotivation ist zurzeit sehr notwendig. Hilfe von außen kann da etwas kompensieren, was die Menschen aus ihrem Inneren heraus derzeit nicht mehr überzeugend hervorholen können.

Die Krise und ein benötigter Ruck

Die Themen wiederholen sich in diesem dritten Jahr der Krise. Und mit ihnen die Einstellungen und Stimmungen, Reaktionen und Motivationen, die oft schon keine mehr sind, eher in Aussicht gestellte Absichten – für die Zeit nach der Krise. Problematisch ist das allerdings, wenn man auf etwas Zukünftiges setzt, dessen Terminierung ungewiss ist, und wenn so lang, jetzt schon viel zu lange, die Dinge stillstehen, festfrieren, ihre Substanz und Sinnhaftigkeit allmählich aber sicher verlieren. Was wir brauche, ist genau das, was einer der früheren Bundespräsidenten, Roman Herzog, einmal in anderem Zusammenhang formuliert hat: Einen Ruck, der aber nicht nur durch Deutschland, am besten durch die ganze Welt gehen sollte. Und wie so häufig: dieser Ruck kann nur das Ergebnis vieler einzelner Rucks sein, die in jedem von uns ihren Ausgang nehmen. Solche Schlüsse ziehe ich zurzeit vornehmlich während meiner kunsthandwerklichen Arbeit, wie heute Nachmittag wieder am Beispiel eines Baumkreis-Armbandes. Vielleicht sind solche Inselsituationen notwendig, wenn man zwischendurch mehr Klarheit benötigt, als der Krisenbewältigungsalltag ermöglicht.

Monatsstart und Frühlingsprognosen

Ein turbulenter und arbeitsintensiver Start in den neuen Monat lässt mich vorausschauen auf die handwerkliche Holzarbeit dieser Woche und dass sie mir den so herbeigesehnten Ausgleich bringt. Da gehen viele Pläne und Vorhaben parallel, so dass die nächsten Monate bis zum beginnenden Frühjahr sehr ausgefüllt werden dürften. Bis der Frühling seine eigenen aus der Natur kommenden Motivationshilfen bereitstellt und uns die Aufgaben in neuem, in die Zukunft gerichteten Licht erblicken lässt.