Dinge nach Katstrophenzeiten besser machen

Ms Eingriff ist heute zufriedenstellend verlaufen, so dass wir uns zunächst keine großen Sorgen machen müssen. Das Gleiche kommt dann in vier Wochen nochmal, wobei dies sicher zu den geringfügigeren Herausforderungen gehört. Aber ein Verlauf ohne Komplikationen ist natürlich auch bei dem nicht selbstverständlich, weswegen wir dankbar sind. Das Maulbeerthema und die Gespräche über Maulbeerbäume und ihre Früchte sind auch heute wieder präsent gewesen. Das liegt v. a. daran, dass V. allen Bekannten ein Glas der frisch gekochten Marmelade schenkt und sich dann zwangsläufig ein Gespräch entwickelt. Eines, das unter gewöhnlichen Umständen niemals stattgefunden hätte. Gerade deshalb finde ich das klasse, wenn nämlich ein Gespräch über Bäume auch und vielleicht gerade in Krisenzeiten wieder möglich ist. Das zeigt an, dass nicht alle Hoffnung verloren ist und sich so etwas wie Weitblick und Sinn für Grundlegendes noch erhalten hat, vielleicht sogar bewusst wieder aktiviert wird, weil man merkt, die Geldanken- und Gefühlswelt der letzten Jahre kann zu nichts Gutem führen. Wir müssen dringend an Erreichtes anknüpfen, das z. T. Jahre zurückliegt. Diese Katastrophenexkursion sollte ein Ende haben, und hoffentlich mit einem irgendwie erkennbaren Sinn und der Möglichkeit, künftig Dinge besser zu machen.

Maulbeer-Baum-Gespräche

Durch Vs Marmeladenkochen ist der Maulbeerbaum in den letzten Tagen immer wieder Gesprächsthema gewesen. Auch mit Bekannten und Besuchern, die sich sonst eher weniger mit Bäumen beschäftigen. Aber schon mit selbst Eingemachtem und speziell mit Marmeladen. Und die Maulbeermarmelade ist in den Augen vieler schon etwas Exotisches. Insbesondere die Baumart ist den meisten nicht wirklich bekannt, wohl weil man sie nicht allzu häufig in Gärten oder öffentlichen Parks zu Gesicht bekommt. Und erst recht nicht in offener Landschaft. So werde ich als anerkannter Baum-Experte während dieser Gespräche immer wieder auf die Erscheinung dieser Baumart angesprochen. Wie die Maulbeerbäume denn so aussehen, wie sie wachsen und warum man so selten etwas von einem Ertrag hört. Ich erzähle dann, wie ich ihn vor Jahren in der Baumschule als kleinen Setzling erworben und zusammen mit V. eingepflanzt habe. Wie er sich schnell als erstaunlich vital herausgestellt hat und dass sein Standort inmitten eines sehr schmalen, spitz zulaufenden Grundstücks immer wieder zur Herausforderung wird, da er notwendig zurückgeschnitten werden muss, um die Grundstücksgrenzen nicht zu stark zu überragen. Und dass dieses Zurückschneiden der Art eigentlich nicht entgegenkommt, die sich lieber frei in alle Richtungen ausbreitet, wobei sie langfristig zu knorrigem Astwuchs und zu einer skurril anmutenden Gesamtarchitektur neigt. Ich nenne dann immer das uralte knorrige Maulbeerbaum-Paar vor dem Schlösschen in D., eines mit weißen Maulbeeren zwar, das für mich aber exemplarisch für den Charakter dieser Art steht, weil diese Individuen das Exotische und Urige besonders gut zum lebendigen Ausdruck bringen.

Die erste Maulbeermarmelade seit fünf Jahren

Die erste Reihe Gläser hat V. heute tatsächlich schon fertig eingekocht. Mit dem Hochleistungsmixer, den wir bisher eigentlich kaum in Gebrauch hatten, war das Mixen der Maulbeeren ein Kinderspiel, mit einem sehr gleichmäßigen Ergebnis, das die Marmelade sehr sämig aussehen ließ, ohne erkennbar Stilpartikel oder große Kerne. So kann die Marmelade nur eine sehr homogene Struktur bekommen. Wie beim ersten Mal vor fünf Jahren ist sie wieder schön dunkel geworden, wie es sich für die schwarzen Maulbeeren auch gehört. Und der Ertrag ist phänomenal. Dabei werden mindestens noch zwei weitere Aktionen folgen, so viel Maulbeerfrüchte sind noch eingefroren. So ist es sehr erwartbar, dass wir am Ende über 10 Kg beste Maulbeermarmelade, eher in Richtung 15 kg gehend, zusammen haben werden. Beruhigend, denn die Frucht ist sehr launisch und fällt meistens aus. Damit können wir notfalls dann einige Jahre überbrücken.

Die letzten Maulbeeren

Wie V. heute nach einem erneuten Arbeitsbesuch im Bienenhausgrundstück mitgeteilt hat, ist die Maulbeeren-Saison jetzt endgültig vorbei. Einige wenige Beeren sind heute noch abgefallen, aber jetzt kann das Projekt Maulbeermarmelade und das geplante Auffüllen unserer zuneige gehenden Vorräte an dieser leckeren Marmelade in die Umsetzungsphase gehen. Das heiß zunächst, die eingefrorenen Früchte aufzutauen, zu mixen, möglichst so, dass die kleinen Kerne auch gut verteilt werden und vor allem keine Stängel-Reste mehr übrigbleiben. Und der Rest, das eigentliche Einkochen, ist für V. eher eine Kleinigkeit, die traditionell Spaß macht. Ich bin sehr gespannt, wie die diesjährige Qualität sein wird und wieviel Gläser wir letztlich in die Vorratshaltung aufnehmen können.

Die eigene Maulbeerenerkundung

Es hat mich ja doch gereizt, den Fruchtreichtum des Maulbeerbaums endlich auch persönlich in Augenschein zu nehmen. Deshalb habe ich heute zusammen mit V. die Gelegenheit zu einer weiteren Pflückaktion ergriffen. Die Beeren reifen schon seit Wochen immer nach und nach. Und es sind immer noch sehr viele kleine Maulbeeren an den Zweigen, die erst noch reif werden müssen. Jedenfalls haben wir mit zwei Leitern parallel gearbeitet, ich habe die hohe Ausziehleiter benutzt, um möglichst hoch in der Krone pflücken zu können. Das war trotz des leichten Nieselregens in der dichten Krone eine sehr trockene Angelegenheit, und zudem recht angenehm, da wir erstmals von dieser schwülen Hitze befreit waren. Alles, was wir an diesem Tag an reifen Maulbeeren erreichen konnten, haben wir abgepflückt. Zusammen genommen immer ein großer Pflückeimer. V. schätzt, dass wir zusammen mit dem bisher gesammelten und eingefrorenen Beerenmaterial auf ca. 10 kg kommen. Das ist nicht schlecht. Ich bin gespannt, wieviel Marmelade daraus letztlich zu gewinnen ist. Wir sollten nach Jahren des Ausfalls aber einen gehörigen Vorrat anlegen können, der uns über Jahre mit leckerer Maulbeermarmelade versorgen wird. In der enormen Dichte seiner Krone, der unzähligen Blätter und Früchte ist der Maulbeerbaum dieses Jahr ein echtes Phänomen. Ich hoffe, wir werden es mit den jetzt wohl wieder notwendigen Rückschnitt richtig machen, um den Beerenertrag kontinuierlich möglich zu machen.

Unsere erste Maulbeerenernte seit Jahren

Was V. vor einigen Tagen angekündigt hatte, ist jetzt schon Realität geworden. Das erste Eimerchen Maulbeeren konnte vom Baum gepflückt werden. Offenbar sind die Beeren schon reif, zumindest die ersten, denn der Baum lässt seine Früchte nach und nach reifen. So hoffe ich sehr, dass sich das noch eine Weile streckt, damit wir bei jeder freien Gelegenheit ein wenig sammeln. Diese Maulbeeren-Pflücken ist eine recht zeitintensive Aufgabe, da die roten Beeren recht klein sind und sich schon bei der kleinsten Berührung von den Zweigen lösen. So sind viele Früchte schon heruntergefallen. Auch sind sicher die meisten nicht erntefähig, weil sie zu hoch in der Krone wachsen und die Leiter nicht bis dahin reicht – jedenfalls nicht, ohne dass man sich Sturzgefahren aussetzt. Ich freue mich sehr, dass nach mehreren fruchtlosen Jahren endlich wieder Maulbeeren ausgereift sind und wir sie später zu Marmelade weiterverarbeiten können. So lange, bis genug zusammen ist, werden wir die frisch gepflückten Beeren einfrieren. Das hat in der Vergangenheit immer ganz gut funktioniert.

Endlich wieder Maulbeeren

Die ersten Maulbeeren hat V. schon gepflückt und mitgebracht. Wir haben sie eingefroren und werden sie später, wenn wir mehr gepflückt haben, weiterverarbeiten. Selbst hatte ich sie vor drei Jahren, als die letzte und bisher erste Ernte an meinem selbst gepflanzten Baum möglich war, nicht geerntet. Von V. weiß ich aber, dass es mühsam ist, zum einen, weil die Früchte kleiner sind als z. B. Brombeeren und dann auch, weil sie sehr fragil mit ihren Stielchen an den Zweigen befestigt sind und sehr leicht bei Berührung herunterfallen. Das wird noch eine Herausforderung, zumal in diesem Frühjahr ein Rückschnitt nicht möglich war und die Krone deshalb sehr dicht zusammengewachsen ist. Da lässt sich die Leiter schwer anstellen, die Früchte werden insbesondere im oberen Kronenbereich nicht leicht zu erreichen sein. Aber die Mühe müssen wir uns natürlich machen, wenn die Früchte nach längerer Zeit wieder reichlich gewachsen sind und wir damit unseren Vorrat an leckerer Maulbeermarmelade für die nächsten Jahre auffüllen können. So hoffe ich.

Gute Maulbeerenprognose

Viel Regen und wieder eine Unterbrechung des Hochsommerwetters, das schon mit viel anhaltender Sonne gekrönt war. Gut, so füllen sich die Regenreservoirs wieder auf, die Pflanzen erhalten genug Wasser, ohne gegossen zu werden. Und wir können eine Abkühlung genießen, bevor die nächsten Hitzephasen anstehen. V. sagte mir heute, die Maulbeeren, die es in diesem Jahr erstmals wieder gibt, seien in ca. 3-4 Wochen erntereif. Darauf freue ich mich schon, können wir doch unsere zuneige gehenden Vorräte an Maulbeermarmelade. Jahrgang 2018 auffüllen. Vielleicht wird’s sogar noch mehr als vor drei Jahren. Nicht sicher bin ich mir, wodurch der seltene Segen motiviert ist. Vielleicht war es ja der ausgebliebene Rückschnitt, der ihn begünstigen konnte. Vielleicht stehen aber auch andere Faktoren im Raum, die wir noch nicht erfassen konnten.

Baumobstspekulationen

Sollten wir dieses Jahr wirklich keine Maulbeeren ernten können. Ich muss V. noch einmal fragen, ob der Baum nicht doch noch Lebenszeichen zeigt. Das wäre eine Schande, so viel Mühe, wie ich mir dem Rückschnitt im Frühjahr gegeben habe. Und das Wetter war doch während der Blütezeit eigentlich auch optimal. Es ist mir insofern ein Rätsel, sollte der Baum ein zweites Mal in Folge keine Frucht tragen. Nachschub für die leckere Maulbeermarmelade könnten wir ganz gut gebrauchen, denn die geht nun doch allmählich aus. Und ob es von anderen Baumfrüchten dieses Jahr verwertbares Obst gibt, ist auch noch nicht ganz sicher. Ich hoffe ja immer noch auf die Mirabellen, die wir wenn nicht zu Marmelade, dann doch mindestens zu einer Reihe von Hefekuchen werden verarbeiten können.

Nur selten gartenfrei

Es ist selten geworden, dass ich am Samstag einmal nicht im Garten gearbeitet habe. Diesmal haben der Regen und das ungemütlich schon fast herbstliche Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sonst hätte ich noch einige Säcke Rindenmulch aus Nadelholzrinde besorgt und die restlichen Flächen rund um die einjährigen Stauden herum abgedeckt. Das wird dann nächste Woche nachgeholt. Immerhin kommt so die Projektarbeit schneller voran, die übrigen Dinge werden in diesem Sommer sicher noch ausreichend Raum finden. Gestern haben sich unsere Gedanken erstmals wieder in Richtung des Maulbeerbaums gerichtet. Der ist, weil er seinen Standort weiter entfernt hat, nicht unter ständiger Beobachtung. Immerhin sind die Blätter gekommen. Und auch geblüht hat er wohl. Aber V. sagt, er können bisher nur wenige Fruchtansätze erkennen. Ich hoffe, das kommt noch und wir erleben keinen Totalausfall wie im Vorjahr. Es wäre schon schön, wenn wir unsere Vorräte an leckerer Maulbeermarmelade wieder auffüllen könnten. Scheinbar ist die Art sehr abhängig von bestimmten Witterungsbedingungen zur Zeit der Blüte. Dabei sollte man meinen, dieses Jahr sei ideal gewesen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass er sich diesmal gut entwickelt und Früchte bringt.