Den Maulbeerbaum in der Hochzeit seiner Fruchtreife kennengelernt

Die Samstage sind bei uns immer angefüllt mit Routineerledigungen, vor allem mit solchen, zu denen die Arbeitswoche zuvor keine Gelegenheit bietet. Aber ich hatte mir nach der Rückkehr des Hochsommers dennoch vorgenommen, noch einmal beim Maulbeerbaum vorbeizuschauen, um eine weitere Pflückaktion durchzuführen. Wegen der Regentage und auch aus Zeitmangel hatten wir den Baum ja in den letzten 10 Tagen nicht mehr besucht. Schade eigentlich, denn in der Zeit sind bestimmt sehr viele Früchte einfach reif heruntergefallen, die wir natürlich auch noch hätten ernten können. Aber auch zuvor war schon klar, dass sich die Fruchtreife noch länger hinziehen würde. Das ist an der Art abzulesen, in der dieser Baum seine Beeren reifen lässt. Immer so, dass die Früchte büschelweise zusammenhängen, aber immer weiße, rote und dunkelblau gefärbte nebeneinander. So zeigt sich über die gesamte Fruchtzeit hinweg ein sehr buntes Bild, wenn man sich in dem ungemein dichten und verzweigten Geäst der Baumkrone einmal umsieht. Obwohl V. schon vorher einen kleinen Eimer gepflückt hatte, konnte ich zum Teil vom Boden und der Stehleiter aus, zum Teil von der langen an verschiedenen Ästen angelehnten langen Ausziehleiter aus noch einmal 1,4 KG Früchte zusammentragen. Das ist bei der bekannten Mühseligkeit beim Ernten dieser kleinen Fruchtbeeren, eine ordentliche Menge, auch wenn ich bei früheren Aktionen, die länger dauerten, auch schon mal 2,5 KG zusammen hatte. Aber auf die Menge und das Gewicht kommt es natürlich nicht wirklich an. Es ist v. a. das Erlebnis dieser ungeheuer vitalen Baums über die Wochen seiner Fruchtreife, das man eigentlich nur inmitten der Baumkrone bei dieser Arbeit des Pflückens haben kann. Ich bereue es nicht, mir in den vergangenen Wochen die Zeit genommen zu haben. Wegen der leckeren Marmelade, von der wir diesmal wirklich einen ordentlichen Vorrat werden anlegen können. Aber eben auch wegen der Gelegenheit, meinen Maulbeerbaum auf der Höhe seiner Fruchtreife so nah und gut kennengelernt zu haben.

Mein wohl letzter persönlicher Maulbeereinsatz für dieses Jahr

Sommerlicher Maulbeerbaum 1
Sommerlicher Maulbeerbaum 2
Sommerlicher Maulbeerbaum 3
Sommerlicher Maulbeerbaum 4
Sommerlicher Maulbeerbaum 5

Heute war ich wieder sehr fleißig beim Maulbeerenpflücken – und habe zuvor eine Serie von Nahaufnahmen vom Maulbeerbaum gemacht. Das hatte ich mir unbedingt vorgenommen, um die Gelegenheit nicht zu verpassen, ein sehr seltenes Motivfeld festzuhalten, das so, in dieser Üppigkeit, nicht in jedem Jahr vorkommt. Und beim Pflücken am Vormittag, und später noch in einem kürzeren Einsatz am frühen Nachmittag, konnte ich alles ernten, was irgendwie noch mit der Leiter zu erreichen war. Was nicht heißt, dass die Maulbeerflut beendet wäre. Es gibt viele weit herabhängende Zweige, die auch in den nächsten Tagen noch problemlos abgepflückt werden können. Für mich war es wohl der letzte Pflückeinsatz heute. Aber V. wird sicherlich noch einige Male vor Ort sein und unseren Gesamtertrag noch etwas nach oben korrigieren. Heute allein habe ich über 3,5 Kilos Beeren gepflückt. Das ist angesichts der geringen Größe dieser leckeren Früchte schon erstaunlich. Aber es hat bei dem tollen Sommerwetter und der Wärme natürlich auch Spaß gemacht.

Überfließendes Sommerpflanzenwachstum

Der Regen der Nacht und die leichten Schauerphasen tagsüber haben dem Wachstum der Gemüsepflanzen gutgetan. Sicher auch den Sommerblumen, die so ein wenig durchatmen konnten und nicht mehr nur auf das abendliche Gießwasser angewiesen sind, um sich vor der Austrocknung zu bewahren. Auch das Laub der Bäume entwickelt sich in Richtung seiner größten Ausdehnung, ist aber noch nicht ledrig und dunkelgrün geworden, wie es sich dann im Spätsommer präsentiert. Mal sehen, ob wir am Samstag nochmal eine Runde am Maulbeerbaum pflücken werden. Damit hätten wir unser Soll für dieses Jahr schon erfüllt. Natürlich kann es dennoch sein, dass der Baum noch einige Wochen reife Früchte hervorbringt. Die werden wir nur nicht alle wirklich ernten können.

Rosige Baumobstprognosen

Nach einer Schwächephase hat V. nun das Baumobstfieber doch wieder gepackt. So ist beim Maulbeeren Pflücken heute wieder ein kleines Eimerchen zusammengekommen, was ungefähr dem halben großen Eimer entspricht, den ich bei den letzten ca. 2-stündigen Aktionen sammeln konnte. Damit verspricht der diesjährige Maulbeerenertrag recht ordentlich zu werden, zumal die Fruchtzeit des Baums noch lange nicht zum Ende gekommen ist und wir sicher noch einige Gelegenheiten nutzen werden. Mit Freude blicke ich diesmal auch auf den Pfirsichbaum, der sehr viele kleine Früchte trägt. Die große Frage beim Pfirsichbaum ist nur, ob die auch dicker werden und wirklich ausreifen. Die Plagen der letzten Jahre, der aggressive Blätterpilz und die Wespen haben noch nicht zugeschlagen. Beim Pilz gehe ich auch davon aus, dass wir diesmal verschont bleiben. Aber mit zunehmender Reife und Süße der Pfirsiche werden die Wespen sicher wieder aktiv werden. Dann müssen wir den richtigen Zeitpunkt zum Pflücken finden. Daneben gibts ja noch jede Menge anderes Baumobst: Die Nashi-Birnen z. B., die ebenfalls zahlreich und kräftig wachsen. Und außerhalb des Gartens, auf unserer Streuobstwiese: Mirabellen, Äpfel, Birnen, Zwetschgen. De Mirabellen dürften demnächst aktuell werden. Mit den anderen Früchten müssen wir noch warten, um abschätzen zu können, wie die Saison und der Ertrag einzuschätzen sind.

Ansätze von Selbstversorgung mit Baumobst

Die Lektüre des Buchs über den vorgeblich letzten Waldmenschen des Alpenlandes habe ich heute abgeschlossen. Es ist schon länger her, dass ich diese Art von zeitgenössischer Erfahrungs-Baumliteratur durchgearbeitet habe. Aber es war ganz spannend und interessant, gerade weil es nicht ausschließlich nostalgischen Charakter hatte. Solche Einblicke in ungewöhnliche und seltene Lebensweisen, die einen Bezug zu meinem Lieblingsthemenfeld „Baum und Mensch“ haben, sind schon eine Bereicherung. Der Naturmensch, von dem das Buch handelt, ist allerdings nicht explizit ein Baum-Kenner, eher ein Kräuterweiser, die ursprünglich über die Beschäftigung mit Weidetieren in den Dolomiten im Laufe seines Lebens immer stärkeren Bezug zu den Pflanzen aufgebaut hat und auch deshalb weitgehend autark und selbstversorgend leben konnte. Sich ausschließlich von selbst gesammelten Pflanzen wie heimischen Kräutern, Obst, Pilzen und Flechten zu ernähren, erfordert schon eine profunde Kenntnis und eigentlich auch diese Lebensweise, die den Fokus auf das Erkunden der Natur und das Sammeln für den Eigebedarf benötigter Pflanzen legt. Natürlich kommen auch in den Berichten über diesen Naturmenschen und in den eigenen Äußerungen desselben auch die Bäume vor, die u. a. für den Obstvorrat sorgen, deren Blätter, Nadeln, Blüten und Früchte in vielfältiger Form in Salaten, Tees, Salben, Brot und Getränken Verwendung finden. Einiges davon ist mir aus meiner langjährigen Beschäftigung mit den Bäumen ebenfalls vertraut und wird von mir auch praktiziert. Aber eine solche Fokussierung ist mir wie wohl fast jedem eher fremd. Meine Bezüge zum Nutzen der Bäume für quasi landwirtschaftliche bzw. selbstversorgende Zwecke ist in der Tradition meiner Familie sehr viel eingegrenzter, aber dauerhaft präsent. Denn wer pflegt heute tatsächlich noch von den Vorfahren angelegte Streuobstwiesen? Ein Abfallprodukt, wenn man so will, dieser Obstbaumtradition war vor Jahren für mich der Erwerb und das Einpflanzen des Maulbeerbaums auf Vs Bienenhaus-Grundstück. Auch wenn ich damals, beim Pflanzen des noch jungen Baums, den Standort nicht hundertprozentig gut getroffen habe, in der schmal auslaufenden Spitze des Grundstücks, die Wuchsfreude und den Ausdehnungsdrang der Baumart unterschätzend, bin ich heute doch sehr froh über diese Entscheidung und darüber, dass sich der Baum so gut entwickelt hat. Dabei hat der regelmäßige und wohl überlegte Rückschnitt natürlich auch seinen Anteil. Nach dem Ausfall im Vorjahr und einigen noch länger anhaltenden, sogar mehrjährigen Pleiten in den vorangehenden Jahren haben wir dieses Jahr aber einen guten Maulbeerjahrgang erwischt. Der Baumobstertrag dürfte zwar in diesem Sommer generell, auch bei den Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Mirabellen, besonders üppig ausfallen. Aber bei den Maulbeeren kann man sich wegen ihrer Anfälligkeit während der Blütezeit und nach empfindlichen Frösten, besonders über reichen Ertrag freuen. Am Vormittag bin ich noch einmal zum Pflücken ausgezogen und konnte in den knapp zwei Stunden immerhin wieder einen halben großen Eimer sammeln. Wenn man bedenkt, dass noch massig unreife Beeren über den gesamten Kronenbereich verteilt sind, könnte das eine sehr gutes Maulbeerenjahr werden. Die Frage ist nur, ob wir die Zeit freimachen können, die sukzessive ausreifenden Beeren zumindest teilweise zu pflücken.

Nutzlose Naturfreuden sind die schönsten

An den Sommer in dieser Form könnte man sich gewöhnen. Mir zumindest bekommt die trockenere Hitze ganz gut und auch besser als die eher lauwarme und feuchte Variante. Und dennoch kann das bei körperlich anstrengenderen Aufgaben zu einer Herausforderung werden. Heute ist aber damit noch mal alles gut gegangen. Ich freue mich dann auf die ehr schattigen kunsthandwerklichen Arbeiten am Wochenende und all die anderen Aktivitäten, die mich hoffentlich von der formalen und techniklastigen Arbeit im ausgleichenden Sinne wegführen. Vielleicht werde ich am Wochenende dem Maulbeerbaum noch einen weiteren Besuch abstatten, vielleicht warte ich aber auch noch eine Woche, damit zwischenzeitlich mehr Früchte ausreifen können und sich dann eher lohnt. Das Arbeiten im Freien, in Gartennähe und die Präsenz der Gartenbäume sind aber auch eine schöne Alternative, ganz nutzlos, aber genauso zur Jahreszeit passend.

Die erste Pflückung im kühlen Schatten der Maulbeerbaumkrone

Das gestern geschmiedete Vorhaben war schlüssig, so dass ich es heute auch umsetzen konnte. Zur Hälfte am Vormittag, zur anderen Hälfte am frühen Nachmittag habe ich die erste Pflückung der reifen Maulbeeren durchgeführt, zum Teil mit Vs Unterstützung. Aber ich habe überwiegend von der ausziehbaren Leiter aus gepflückt, weil die meisten und auch die größten Früchte natürlich in der oberen Baumkrone zu finden waren. Ein Problem ist bei diesem so vitalen Baum aber jedes Mal, dass es schwierig ist, alle Bereiche der Krone überhaupt zu erreichen. Es gibt nicht genügend tragfähige Äste, an die ich die Leiter sicher anstellen kann. So bleiben ganze Abschnitte der Krone letztlich unerreichbar. Aber alle machbaren habe ich soweit wie möglich abgepflückt. Das hat bei dieser Baumart nicht viel zu bedeuten, da die Fruchtreife sich über einige Wochen erstreckt, in denen die Maulbeeren nach und nach reifen. Und das ziemlich gleichmäßig verteilt, so dass man regelmäßig weiße, rote und schwarze Früchte nebeneinander findet und dann, da es sich um eine schwarze Maulbeere handelt, immer versuchen muss, die schwarzen herauszupicken. Das ist auch ein ganz treffender Ausdruck für diese Pflücken, bei dem man sehr ruhig und zielsicher vorgehen muss. Die „Befestigung“ der Früchte mit ihren kurzen Stielchen ist nämlich so instabil, dass sie bei der geringsten Berührung gleich herunterfallen. Entsprechend dicht gesät ist trotz der Vorsicht der Boden unterhalb der Krone, da sehr viele Früchte abfallen, bevor ich sie zu greifen kriege. Aber die durchaus angenehme, weil im kühlenden Schatten inmitten der Baumkrone geschützte Pflückaktion war durchaus erfolgreich. Riesen Mengen sind bei den relativ kleinen Früchten, die durchschnittlich vielleicht die halbe Größe von Brombeeren erreichen, zwar nicht zu erwarten. Aber ein großer gefüllter Obsteimer als Ernte für einen Tag ist eigentlich nicht schlecht. Ich hoffe, in den nächsten Wochen genügend Zeiträume freimachen zu können, um immer wieder eine Runde zu pflücken. Am Ende sollten wir genügend geerntet haben, um unseren langsam zu Neige gehenden Vorrat an leckerer Maulbeermarmelade wieder auffüllen zu können.

Legitimes Baum-Vorhaben am bevorstehenden Feiertag

Das war fast ein Duplikat des Vortags, auch was die Verteilung und Gewichtung meiner Aufgaben betrifft. Das Gute zudem in solchen Sommerwochen, die durch einen Feiertag geteilt sind: Die Menschen nutzen das gerne für Kurzurlaube, Auszeiten und allgemein um den Gang ein wenig zurückzuschalten. Das ist immer vorteilhaft, wenn ich an kreativen Aufgaben sitze, die viel Zeit erfordern und mit wenig Ablenkung besser vorankommen. So habe ich meine Außentermine und externen Vorhaben geschickt am Rande dieser Auszeit-Wochen platziert, so dass ich insgesamt einen ausgewogenen Fluss der Aktivitäten erreichen kann. Nach der erneuten Arbeit mit den verschiedenen ausgefallenen Baum- und Holzarten am Nachmittag habe ich für den morgigen Feiertag etwas ins Auge gefasst, was als Aktivität an einem Feiertag legitim erscheint, weil es keine Arbeit im engeren Sinne darstellt. Ich denke tatsächlich daran, die erste Pflückung am Maulbeerbaum anzugehen, da V. ja davon berichtet hat, wie dicht und üppig der in diesem Jahr mit reifen Früchten gesegnet ist. Bei tollem Sonnenschein, feiertäglicher Ruhe und im halbtransparenten Schatten der ausladenden und dichten Krone des Maulbeerbaums sollte das eigentlich ein stimmiger Einsatz werden.

Unvollständige Baumfrühlingszuversicht

Ein toller Sonnentag, der hoffentlich beispielhaft für die kommenden Frühlingswochen steht. Dann kann man auch das Vorhaben weiterverfolgen, die Gartensaison vorzubereiten, was zunächst einmal saubermachen und aufräumen bedeutet. Aber dafür braucht es gutes und stabiles Wetter. Dann werden wir das an den nächsten Wochenenden sicher in Angriff nehmen. Damit wir den frühlingshaften Aufbruch auch im Garten etwas hautnaher mitverfolgen und mitterleben können. Ein bisschen bedenklich stimmt es mich, dass der Maulbeerbaum wie im Vorjahr immer noch keine Blätter zeigt. Ich bin mir nicht sicher, ob das immer so war, bei dem tollen Frühlingswetter, der vielen Sonne und der Wärme kommt es mir aber merkwürdig vor. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass der Baum Schaden genommen haben könnte. So empfindliche Nachtfröste hatten wir nicht. Und woran die Zögerlichkeit des Baums sonst liegen könnte, will mir nicht einfallen.

Zittern um das diesjährige Baumobst

Unheimliche Schwankungen beim Wetter, den Temperaturen und der Verteilung von Sonne und Wolken machen uns heute in Sachen Biowetter Probleme. Es scheint, dass sich der Frühling nicht richtig entschließen kann, zur Hochform aufzulaufen und stattdessen immer wieder den zeitweiligen Rückzug antritt. Ich hoffe sehr, dass dabei keine extremen Ausschläge nach unten sein werden, weil das in den Vorjahren schon öfters die bis dahin vielversprechende Baumblüte ruiniert hat. Ich denke an den Maulbeerbaum, aber auch an den Pfirsichbaum und die Nashi-Birne, die im Vorjahr auf Grund dieser späten Frühlingsfröste wenig bis gar keinen Früchteertrag brachten. Ein gutes Jahr für das Baumobst wäre da eine Beruhigung und würde Mut und Lust machen, die Pflege der Bäume und Sträucher weiterhin so sorgfältig auszuführen, wie wir das gewöhnt sind. Immer nur Rückschläge und Ausfälle sind dann doch frustrierend. In diesem Jahr spekuliere ich v. a. auf einen Erfolg bei den Maulbeeren. Unsere Vorräte benötigen dringend einen Nachschub.

Den Frühling vorwegnehmende Arbeiten im Garten

V. habe ich am Nachmittag hoch zum ehemaligen Bienenhaus gefahren, damit dort die Wabenschränke ausgeschwefelt werden können. Genutzt werden diese zahllosen Waben zwar wohl nicht mehr, aber die Gefahr ist groß, dass die Wachsmotten sich ihrer bedienen. Und dann wirds unschön, wie wir im vorletzten Jahr schon einmal erleben mussten, als das Schwefeln zu spät kam. Bei der Gelegenheit habe ich noch einmal einen Blick auf den Maulbeerbaum geworfen, den ich vor zwei Wochen zurückgeschnitten hatte. Sieht ziemlich unverändert aus. Natürlich sieht man an den dünnen Zweigen schon die winzigen Ansätze neuer Triebe. Aber von Ausschlagen kann noch keine Rede sein. Der Baum wird weitere Wochen benötigen, bis er sich traut, in den Frühling aufzubrechen und dann uns auch den Frühling anzuzeigen. Das ist auch gut so, denn letzten Jahr war er ja noch während des Frühlingsanfangs erfroren und hatte große Mühe, sich im Verlauf des Sommers wieder aufzurappeln. Ich hoffe sehr, diese Katastrophe wiederholt sich nicht mehr. Anschließend habe ich mein Vorhaben wahr gemacht, das nun wirklich letzte Brennholz für den Holzofen zu schneiden. Das war schnell erledigt, weil er ja nur einige recht schmale Abschnitte, vom Weihnachtsbaum und dem Walnussbaum, ergänzt um etwas Palettenholz waren. Aber etwas Feierliches hatte dieser ganz bewusste Vorgang für mich schon. Dank dieser Frischholzzulage wird der Ofen nun wohl noch einen Tag länger brennen können. Wahrscheinlich bis morgen Nachmittag. Und danach wirds ja ganz passend auch wieder schöner, wenn auch nicht wärmer.

Der Rückschnitt des Maulbeerbaums – kurz und bündig

Das mit dem Maulbeerbaum war heute kürzer und bündiger als vorausgesagt und auch kürzer als in den Vorjahren. Dabei habe ich in der kurzen Zeit am Vormittag die eigentliche Aufgabe erledigt, die Kronenform des Baums wieder so zurückzuschneiden, dass sie einer normalen Kronenform entspricht. Nach dem Frostschaden und der extremen Irritation des Baums im Frühsommer des letzten Jahres hat er nach einer mehrmonatigen Pause, in der er vollständig kahl dastand, ohne ein einziges Blatt, dann ab dem Spätsommer doch noch einmal die Kurve gekriegt und in einer Art Paniktrieb neue Blätter und Äste ausgebildet. Das hatte dann aber skurrile Auswüchse im wörtlichen Sinne zur Folge. Es bildeten sich kleine Bäumchen innerhalb der Krone die grotesk aus der runden Kronenform ausbrachen. Eben diese Auswüchse habe ich heute entfernt. Überwiegend mit der langen Astsäge, teils auch mit der ausziehbaren Astschere. Von diesen größeren Strukturen abgesehen, hat der Baum ungewöhnlich wenig Astmaterial zugesetzt, aus den geschilderten Gründen. Deshalb konnte ich den sonst immer angeschlossenen zweiten Arbeitsschritt diesmal auch guten Gewissens auslassen. Nämlich die unzählige senkrecht nach oben wachsenden neuen Asttriebe, die sich über die gesamte Krone verteilen, zu kappen. Ich habe sie tatsächlich alle stehen lassen, weil sie anders als früher keine nennenswerte Stärke hatte. Die manchmal 2-3 Meter lange Triebe waren sonst so dick wie ein oder zwei Daumen. Diesmal aber sind es nur dünne und zarte Asttriebe gewesen, die ich einfach stehenlasse, weiterwachsen lasse, um den Baum nach der Vorgeschichte des letzten Jahres nicht zu irritieren. Vielleicht ist das auch besser so, wenn wir auf eine Fruchternte spekulieren, die bei der Art nicht regelmäßig erwartet werden kann. Da können solche Faktoren eine Rolle spielen. Gut ist auch der frühe Zeitpunkt des Rückschnitts, den ich ganz bewusst gewählt hatte. Denn in früheren Jahren war ich oftmals zu spät dran, in einer Phase, in der schon viele neue Triebknospen zu erkennen waren. Wahrscheinlich hat das dem Baum kurz vor dem Austreiben dann zu viel Energie weggenommen.

Übergangsjahreszeit und Baumschnittgedanken

Die Verteilung des Sonnenlichts verlief am heutigen Sonntag ähnlich wie gestern, hatte um die Mittagszeit aber eine Delle, ganz untypisch. Denn normalerweise verzeichnet die Kurve in der Zeit ja ihren Höhepunkt. Aber wir wollen nicht zu viel verlangen, freuen uns einfach auf das Licht und die Aussicht auf weitere Tage mit ähnlichem Verlauf. Die Bäume sind mir in dieser Übergangsjahreszeit merkwürdig fern. Zwar denke ich öfter schon an den richtigen Zeitpunkt, unsere Fruchtbäume, im Garten und außerhalb, zurückzuschneiden. Aber es ist gleichzeitig auch klar, dass es dafür noch etwas zu früh ist. Wenn ich mich entschließen kann, ist es aber erfahrungsgemäß schon ein wenig zu spät, dann sind schon die ersten Knospen zu sehen, aus denen die neuen Asttriebe entstehen. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen, diesmal den idealen Zeitpunkt genauer im Blick zu behalten, besonders für den Maulbeerbaum. Der war nämlich im Vorjahr extrem gebeutelt aus einer Frostphase im Frühling hervorgegangen und hatte ganz große Probleme, sich wieder zu erholen. Nach mehreren Monaten, in denen er fast komplett kahl dastand, konnte er sich im Spätsommer doch noch einmal aufrappeln, um zum zweiten Mal Blätter und feine Äste auszutreiben. Das sah damals allerdings sehr wild aus. Wir werden beim Zurückschneiden wohl sehr vorsichtig und zurückhaltend vorgehen müssen, wenn er nach der Schreckenserfahrung dieses Jahr eine wahrscheinliche Chance erhalten soll, Früchte zu bilden. Das ist bei diesem Baum, möglicherweise auch bei der Art generell, eine Seltenheit, die offenbar von vielen nicht näher identifizierbaren Faktoren abhängt. Jedenfalls hatten wir bisher erst dreimal die Ehre. In den drei Fällen durften wir aber sehr viele Früchte ernten, die überwiegend in unseren leckere schwarze Maulbeermarmelade eingegangen sind.

Externe sommerliche Gartenarbeiten

V. fällt das immer schwerer, deshalb habe ich heute das Rasenmähen rund ums Bienenhaus übernommen. Mit dem Benzinrasenmäher ist das recht schnell erledigt und auch wenig kraftaufwändig. Ich bin froh, dass auch diese „Gartenarbeit“ bei sehr angenehmem Wetter erledigt werden konnte. Anschließend habe ich mir noch den Maulbeerbaum von Näherem betrachtet, so wie schon vor Tagen von der anderen Seite des Zauns aus. Eigentlich hat er sich letztendlich ganz gut erholt und viele, ziemlich große Blätter und neue Blattriebe ausgebildet. Die etwas verwachsene Form und zahlreiche vertrocknete Äste v. a. innen sind wohl eine Folge dieses Frostschadens im Frühjahr, von dem zu erholen er so lange und einen Anlauf mehr als sonst benötigt hat. Das Wichtigste scheint mir aber, dass er diese schwierige Situation überlebt hat und jetzt bei der Sonneneinstrahlung keinen Stress erleiden muss. Dann scheinen die Voraussetzungen gang günstig, dass es im nächsten Frühjahr wieder normale Blätter und später auch Maulbeeren geben wird.

Der Maulbeerbaum als wilder Überlebenskünstler

Solche Inseltage mit einigermaßen sommertypischem Sonnenschein sind uns glücklicherweise doch noch vergönnt. Das lässt hoffen. Bei einer kurzen Einkaufsfahrt habe ich heute auf dem Rückweg nahe unserem Maulbeerbaum angehalten, um mir den zuletzt so gebeutelten Baum von Näherem zu betrachten. Wie schon beim Vorbeifahren gesehen, ist das Blätterdach nach außen tatsächlich inzwischen wieder geschlossen. Bei einem sehr verspäteten zweiten Anlauf nämlich hat der Baum es offenbar geschafft, doch noch neue Blatttriebe auszubilden. Von Nahem betrachtet allerdings präsentiert er sich außerordentlich inhomogen. Innenliegend gibt es ganze Astbündel, die kein einziges neue Blatt ausgetrieben haben, die insgesamt wie abgestorben und kahl aussehen. Überhaupt sind innen kaum Blätter zu sichten. Und dann ist der Baum wohl im Zuge dieser außergewöhnlichen Beeinträchtigung im Frühjahr sehr zerrupft herausgewachsen. Manche Äste sind meterlang kahl und treiben am Ende neue Blätter. An anderen Stellen haben sich senkrecht nach oben wachsende neue Triebe auf eigentlich abschüssig weisende Äste gesetzt. Und im Kronenbereich gibt’s einige Stellen, an denen sich neue ganze Triebbündel kranzförmig in die Höhe schrauben. Insgesamt entsteht so eine sehr wild anmutende Baumarchitektur. Das Wichtigste für mich ist aber, dass der Maulbeerbaum durch die frischen Blätter einen Sonnenschutz hat und die Möglichkeit, neue Nährstoffe und damit Energie für die nächstjährige Wachstumssaison zu sammeln. So ganz blattlos und ungeschützt hätte er wohl kaum mehr eine Chance gehabt, sich zu erholen. Ganz fruchtlos ist er übrigens doch nicht geblieben. Tatsächlich habe ich an einer einzigen Stelle, ganz nah am Stamm, eine rote Maulbeere entdeckt. Der Kälteschock hat ihn also nicht ganz unterkriegen können.

Unmögliches Regenwetter war die Rettung für einen gebeutelten Maulbeerbaum

Ein Gutes hat der Dauerregen und die geringe Aufheizung der Luft zu unpassender Jahreszeit: Die „Problembäume“ haben Gelegenheit, sich zu erholen. Es war mir jedenfalls eine Beruhigung beim Vorbeifahren zu sehen, dass unser Maulbeerbaum, der ja sämtliche neuen Blätter verloren hatte und wochenlang völlig kahl dastand, jetzt doch wieder ein relativ geschlossenes Blätterdach zeigt. Ich konnte es bisher nur aus der Distanz betrachten. Aber von da aus sah es nach einer grünen Blätterkrone aus. Wie dicht sie jetzt im zweiten Anlauf nachgewachsen sind und wie groß die Blätter geworden sind, werde ich mir in Kürze von Nahem anschauen. Zuletzt hatte ich ja die Befürchtung, der ganze Baum könnte Schaden nehmen, wenn die Sonne des Hochsommers ungebremst auf die Rinde trifft. Aber nun ist ein schützendes Dach aus absorbierendem Grün doch noch mit starker Verspätung entstanden und wir können für nächstes Jahr wieder auf eine Maulbeerenernte hoffen, die in diesem Jahr naturgemäß komplett ausfallen wird.

Ein verrückter Mai geht mit sonnigen Abendstunden zu Ende

Immerhin hat der Mai am Ende doch noch ein wenig mehr Sonnenstunden gebracht als der vorangegangene April. Womit wir dann nach den Erfahrungen dieses Monats ganz zufrieden sein können. Und immerhin klingt der Monat mit einigen sehr lichtreichen Abendstunden aus. Ein Wetter, das wir uns den ganzen Tag und am besten von Beginn des Monats an gewünscht hätte und das in früheren Jahren auch üblich war. Zudem meldet die Wetterstatistik für diesen Mai die 2,5 fache Regenmenge von durchschnittlichen Mai-Monaten. Ganz schön verrückt. Diese sonnigen Abendstunden machen dennoch Hoffnung auf einen schöneren Verlauf des Frühsommers, und dass der Juni sich im Verglich zum Gewohnten diesmal übertreffen möge. Vor allem für die frisch gepflanzten Sommerblumen wäre das zu wünschen, die Dauerregen ganz schlecht vertragen und die jetzt eine sonnige Wachstumsanregung benötigen. Ich hoffe, dass diese Kombination von zurückliegend extrem viel Feuchtigkeit und jetzt sich hoffentlich durchsetzendem Sommerwetter meinem Maulbeerbaum Anlass ist, sich doch noch zu einem kräftigen Blattaustrieb zu motivieren. Ich hoffe, er bleibt nicht so kahl wie zuletzt noch beobachtet, damit er in diesem Jahr Kräfte sammeln kann und den Sommer ohne Schäden übersteht, um dann im Folgejahr nochmal Maulbeeren hervorzubringen. Die Hoffnung auf Früchte müssen wir in diesem Sommer wohl auf jeden Fall begraben.

Effektiver Gartenarbeitstag und Sorge um den Maulbeerbaum

An diesen Wetterwechseltagen leiden wir alle unter denselben körperlichen Problemen. Aber erstaunlicherweise hilft die Gartenarbeit das ganz gut zu ertragen, wie M. am Nachmittag ebenfalls bestätigt hat. Und dazu hatte ich heute jede Menge Gelegenheit. Tatsächlich konnte ich alle Vorhaben auch realisieren: Das Befüllen zahlreicher Pflanzgefäße mit Pflanzerde und Dünger, um sie später mit den vorgezogenen Chilipflanzen und vielleicht auch mit den verspäteten Strohblumen bepflanzen zu können. Das Zurückschneiden der Efeuhecken bzw. des Efeus, das die gesamte Mauer an unserer Einfahrt überwächst und zusätzlich noch unsere Mariengrotte. Allein das war, wie gewohnt, ein Riesenaufwand. Aber der Zeitpunkt war gut und richtig, weil es später zu anstrengend und mit den Akku-Heckenschere auch schwierig umzusetzen ist. Dann noch das späte Säen der Strohblumen, die hoffentlich noch rechtzeitig keimen, damit ich sie in 5-6 Wochen draußen in einen Kübel verpflanzen kann. Und der Rasen war auch mal wieder fällig. M. hat sich mit der nachbereitenden Pflege des Efeus und der Rabatte beschäftigt und ist, wie ich selbst auch, mit dem aktuellen Ergebnis zufrieden. Ich denke, dass allmählich der angenehme Abschnitt der Gartensaison beginnen kann. Wenn alles nur noch wächst und gedeiht. Während hier alles ganz gut aussieht, von dem sehr gebeutelten Pfirsichbaum einmal abgesehen, macht mir der Zustand unseres Maulbeerbaums weiter außerhalb doch Sorgen. Wie V. berichtet hat, sind immer noch nur ganz wenige, winzig kleine Blatttriebe an dem Baum erschienen. Das ist nach all dem Regen und der doch überwiegend moderaten Wärme sehr verwunderlich. Vor allem ist kaum vorstellbar, dass selbst ungewöhnlich kalte Nächte im April tatsächlich die Vitalität der Baums in seinem Leitungssystem in der äußeren Rinde so stark reduziert worden sei sollte, dass er im zweiten Anlauf nicht einmal mehr Blätter ausbilden kann. Ich hoffe, dass das, wenn auch schleppend und stark verzögert, doch noch kommen wird. Ich hatte den Maulbeerbaum bisher immer als sehr robust und unempfindlich kennengelernt. Sollte er aufgrund der ungewöhnlichen Wetterlage im April nun wirklich einen ernsthaften Schaden genommen haben? Es wäre jammerschade.

Frostschäden bei unseren Obst- und Fruchtbäumen

Vom Baumstück am Bienenhaus wusste V. heute nichts Erfreuliches zu berichten. Dort scheinen die Nachtfröste der letzten Wochen noch größere Schäden angerichtet zu haben. Vor allem bei den Baumblüten, was sich z. B. bei den Walnussbäumen in einem Ausbleiben der Nussernte später äußern dürfte. Aber selbst die jungen Blätter scheinen dort flächendeckend erfroren zu sein. Mir war bei der Vorbeifahrt gestern schon aufgefallen, dass der Maulbeerbaum komplett blattlos war. Ein für die Jahreszeit untypischer Umstand. Ich kann nur hoffen, dass er einen zweiten Anlauf nehmen wird. Und dass dann überhaupt noch eine Chance auf Baumblüte beim Maulbeerbaum besteht. Es wäre doch ein herber Rückschlag, nachdem wir uns mit dem Rückschneiden vor Wochen so viel Mühe gegeben haben. Wenn der Baum jetzt durch die verrückte Witterung Schaden genommen haben sollte, wäre das jammerschade. Wir hatten uns gerade in diesem Sommer wieder eine gute Maulbeerenernte erhofft.

Weitere frühlingshafte Gartenarbeiten

Ich freue mich auf das Wochenende. Und nach tagelanger Projektarbeit mit viel Technik und Formalitäten wieder mehr im Garten, mit Erde und Pflanzen arbeiten zu können. V. hat es heute nicht geschafft, die vom Maulbeerbaum abgeschnittenen Äste kleiner zu schneiden bzw. die dickeren Abschnitte zu handlichem Brennholz zu verarbeiten. Aber mit dem voraussichtlich wärmeren Samstag kann das vielleicht nachgeholt werden. Ich werde mich allerdings mehr meinen Chilipflanzen, deren Vereinzelung und dem Anlegen neuer Pflanztöpfchen widmen, auch dem Leeren und Vorbereiten größeren Pflanzkübel für die neue Saison.

Schlehweiß ist der Frühling

Es ist erfreulich, dass sich die Sonne jetzt doch regelmäßiger und in längeren Zeitabschnitten durchsetzt. Das sieht doch schon nach Frühlingvorboten aus. Und auch beim Rückschnitt des Maulbeerbaums und beim Gang über den Flussdamm mit seinen vielen niedrigen Sträuchern und Hecken war zu sehen, dass die meisten Bäume schon Blattknospen angesetzt haben, die sich schon plastisch ausgeformt zeigen und insofern nur darauf warten, sich zu öffnen und die neuen Triebe in den Raum zu strecken. Auch beim Maulbeerbaum waren diese Knospen sehr zahlreich zu sehen, ohne dass sich schon welche geöffnet hätten. Leider waren auch viele an den abgeschnitten und -gesägten Endtrieben des Baums gewesen. Aber wir haben eben auch die Hoffnung, dass die dort nicht mehr benötigte Energie jetzt umso verstärkter in den verbliebenen Ästen und Stammteilen Verwendung findet und den Baum noch stärker und vitaler machen wird. In der Baumlandschaft rechne ich als nächstes mit den Blüten des Schlehdorns. Schlehweiß sagt man ja auch bei uns, wenn etwas strahlend weiß erscheint. Wenn die unzähligen, dicht gedrängt nebeneinandersitzenden Blüten des Schlehdorns sich alle gleichzeitig öffnen und die wirklich leuchtend rein-weißen Blütenblätter nach außen kehren, fühlt man sich tatsächlich wie geblendet. Und das ist dann auch ein deutliches Zeichne für den Frühling und dass er sich durchgesetzt hat.

Eindrucksvoll eigentümlicher Maulbeerbaum

Die stundenlange Arbeit auf der Leiter und mit Teleskop-Astschere und -säge gestern steckte mir und V. ebenso heute noch in den Knochen. Das gehört eben doch zu den Tätigkeiten, die keine Routine sind und entsprechend körperlich herausfordernd. Ich bin aber froh, dass ich drangeblieben bin und den Baumschnitt wirklich abschließen konnte. V. hatte zwischendurch die Idee geäußert, noch ein weiteres Mal herzukommen. Aber ich hatte das Gefühl, das am selben Tag durchzuziehen, auch weil zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gefehlt hat. Es erfordert dann am Ende etwas Phantasie und die Lösung der schwierigen Äste auf andere als die ursprünglich gedachte Art. Mit etwas Mühe war es am Ende so doch zu schaffen, und vor allem so, dass das gewünschte Ergebnis eines erkennbaren Rückschnitts bei gleichzeitigem Belassen eines großen Teils der Kronenäste erreicht war. Und zwar so, dass wir durchaus mit einer guten Maulbeerernte rechnen können, wenn nicht andere ungünstige Faktoren wie ein Erfrieren der Blüte oder Insektenbefall der Blüte oder Ähnliches dazwischenfunken. Ein Fruchterfolg würde uns ungemein freuen, weil diese Baumart und ihre Früchte schon in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes sind. Nicht nur bezüglich der Wachstumsfreude und Vitalität beweisen die Maulbeerbäume einen ganz eigentümlichen und eindrucksvollen Charakter.

Der vitale Maulbeerbaum ist immer wieder eine Herausforderung

Der zweite Teil des Maulbeerbaumrückschnitts war sehr viel umfangreicher als erwartet. Natürlich, ich hätte es auch bei dem gestern erreichten Zustand belassen können. Denn die zu den Nachbargrundstücken überhängenden Äste hatte ich schon gekürzt und auch an den übrigen Seitenflächen den Baum in handhabbare Form gebracht. V. hat aber zudem die Vorstellung, der Baum müsse auch in der Höhe reduziert werden. Richtig ist, dass die ganz hoch ragenden Äste ohnehin unerreichbar sind. Wenn daran später Maulbeeren hängen, können wir sie ohnehin dort nicht pflücken. Aber weiter unten eben schon. Und der Baum hat immer schon eine enorme Vitalität gezeigt, sich als wahres Wachstumsgenie entpuppt, so dass auch dann guter Fruchtertrag zu erwarten ist, wenn mehr Äste Frucht tragen können. Umgekehrt haben wir schon mehrfach erlebt, dass ein zu starker Rückschnitt den Baum in Sachen Frucht abgebremst hat, so stark, dass gar keine Früchte erschienen sind. Ich hoffe, mit diesem Zwischending – jetzt sind auch in der Höhe die Äste ein gutes Stück heruntergestutzt – eine eher geringfügige Irritation entstanden ist und die Maulbeeren im Sommer zahlreich wachsen werden. Die ganze Familie schätzt die aus ihnen gemachte Marmelade. Ein reicher Ertrag wäre insofern wichtig, um die Vorräte aufzufüllen. Die Baumschnittaktion beim Maulbeerbaum ist damit abgeschlossen. Aber der nicht unerheblich große und sperrige Haufen abgeschnittener Äste wartet noch auf seine Weiterverarbeitung. Vielleicht werden wirr ihn in kürzere Abschnitte schneiden und im Holzofen verfeuern. Vielleicht verbleibt er aber auch als Kompost auf dem Grundstück in der Nähe des Maulbeerbaums.

Fortschritt beim Rückschnitt des Maulbeerbaums

Der Maulbeerbaum ist zwar gut gewachsen, aber die Ausdehnung ist nicht so stark, wie ich es befürchtet hatte. Gemessen daran, dass er zwei Jahre nicht zurückgeschnitten wurde. Offenbar tut es dem Baum gut, einmal in ruhe weiterzuwachsen, denn es ist mehr Kraft in die starken Kronenäste, direkt an der unteren Verzweigung des Stamms gegangen, die bereits kräftige Durchmesser haben. Die Endtriebe dagegen sind zwar lang, in alle Richtungen abstehend und machen den Baum sehr hoch. Aber sie sind erstaunlich dünn. Nachdem ich heute die stark abstehenden Äste rundherum, v. a. die über die Zäune und Hecken zum Nachbargrundstück reichenden, alle gekappt habe, geht es im zweiten Schritt morgen darum die in der Mitte hoch hinausragenden Triebe deutlich zu kürzen. Das wird vom Boden aus, auch mit der ziemlich weit ausziehbaren Stange, leider nicht möglich sein. So muss ich wohl eine Leiter besteigen und von dort aus die höheren Regionen erschließen. Ich habe dennoch den Eindruck, dass dabei insgesamt viel weniger Schnittmasse übrig sein wird als bei meinen letzten Rückschnitten. Da hat sich doch etwas zum Positiven entwickelt.

Frühlingsarbeit und Frühlingsstimmung

Nach heutiger Planung habe ich das Wochenende für den Rückschnitt des Maulbeerbaums vorgesehen. Jedenfalls wenn die Wetterbesserung und das Ende des Regens bis Samstag eingetreten sein sollte. Einigermaßen mild und trocken sollte es für die Aktion auf jeden Fall sein. Anders ist es nämlich kein Spaß, zudem diesmal nach der Pause im Vorjahr voraussichtlich viel Holz zu entfernen ist. Keine leichte und auch keine unanstrengende Aufgabe, von der ich auf günstige Bedingungen und auch Fitness meinerseits hoffe. Dass das Thema der Vater, Mutter & Kind Armband-Sets heute wieder an die Oberfläche getreten ist, freut mich sehr. Das passt zum erwarteten Frühling und einer wieder stärkeren Hinwendung auf das Lebendige des frühlingshaften Aufbruchs, wie er in den Bäumen in so belebender und eindrucksvoller Form erlebt werden kann.

Erste Baumrückschnitte für diesen Spätwinter

V. konnte es nicht länger abwarten und hat gestern schon die schmale Gleditschie zurückgeschnitten, die allerdings schon wieder lange Kronentriebe ausgebildet hatte. Und heute ist dann der Rückschnitt des Nashi-Birnenbaums gefolgt. Der ist sehr viel älter, verästelter und mit z. T. sehr dicken Seiten- und Kronenästen ausgestattet. Entsprechend anstrengender ist das Zurückschneiden ausgefallen. Jetzt liegt rund um den Stamm ein großer Haufen Äste, die V. sicher in den nächsten Tagen in kleine Abschnitte schneiden und vielleicht noch grün im Holzofen verfeuern wird. Dann wäre das Thema für die Gartenbäume auch wieder erledigt. Aber der Rückschnitt des Maulbeerbaums außerhalb steht noch bevor. Das wird, da wir im Vorjahr pausiert hatten, eine aufwändige Sache. Ich hoffe, es dennoch an einem Tag abschließen zu können. Vielleicht wieder mit Unterstützung der Motor-Stielkettensäge. Denn allein mit der ausziehbaren Astschere und Seilzug wird das vermutlich nicht zu machen sein. Und ein schöner warmer und sonniger Frühlingstag wäre als Setting auch noch ganz wünschenswert.

Dinge nach Katstrophenzeiten besser machen

Ms Eingriff ist heute zufriedenstellend verlaufen, so dass wir uns zunächst keine großen Sorgen machen müssen. Das Gleiche kommt dann in vier Wochen nochmal, wobei dies sicher zu den geringfügigeren Herausforderungen gehört. Aber ein Verlauf ohne Komplikationen ist natürlich auch bei dem nicht selbstverständlich, weswegen wir dankbar sind. Das Maulbeerthema und die Gespräche über Maulbeerbäume und ihre Früchte sind auch heute wieder präsent gewesen. Das liegt v. a. daran, dass V. allen Bekannten ein Glas der frisch gekochten Marmelade schenkt und sich dann zwangsläufig ein Gespräch entwickelt. Eines, das unter gewöhnlichen Umständen niemals stattgefunden hätte. Gerade deshalb finde ich das klasse, wenn nämlich ein Gespräch über Bäume auch und vielleicht gerade in Krisenzeiten wieder möglich ist. Das zeigt an, dass nicht alle Hoffnung verloren ist und sich so etwas wie Weitblick und Sinn für Grundlegendes noch erhalten hat, vielleicht sogar bewusst wieder aktiviert wird, weil man merkt, die Geldanken- und Gefühlswelt der letzten Jahre kann zu nichts Gutem führen. Wir müssen dringend an Erreichtes anknüpfen, das z. T. Jahre zurückliegt. Diese Katastrophenexkursion sollte ein Ende haben, und hoffentlich mit einem irgendwie erkennbaren Sinn und der Möglichkeit, künftig Dinge besser zu machen.

Maulbeer-Baum-Gespräche

Durch Vs Marmeladenkochen ist der Maulbeerbaum in den letzten Tagen immer wieder Gesprächsthema gewesen. Auch mit Bekannten und Besuchern, die sich sonst eher weniger mit Bäumen beschäftigen. Aber schon mit selbst Eingemachtem und speziell mit Marmeladen. Und die Maulbeermarmelade ist in den Augen vieler schon etwas Exotisches. Insbesondere die Baumart ist den meisten nicht wirklich bekannt, wohl weil man sie nicht allzu häufig in Gärten oder öffentlichen Parks zu Gesicht bekommt. Und erst recht nicht in offener Landschaft. So werde ich als anerkannter Baum-Experte während dieser Gespräche immer wieder auf die Erscheinung dieser Baumart angesprochen. Wie die Maulbeerbäume denn so aussehen, wie sie wachsen und warum man so selten etwas von einem Ertrag hört. Ich erzähle dann, wie ich ihn vor Jahren in der Baumschule als kleinen Setzling erworben und zusammen mit V. eingepflanzt habe. Wie er sich schnell als erstaunlich vital herausgestellt hat und dass sein Standort inmitten eines sehr schmalen, spitz zulaufenden Grundstücks immer wieder zur Herausforderung wird, da er notwendig zurückgeschnitten werden muss, um die Grundstücksgrenzen nicht zu stark zu überragen. Und dass dieses Zurückschneiden der Art eigentlich nicht entgegenkommt, die sich lieber frei in alle Richtungen ausbreitet, wobei sie langfristig zu knorrigem Astwuchs und zu einer skurril anmutenden Gesamtarchitektur neigt. Ich nenne dann immer das uralte knorrige Maulbeerbaum-Paar vor dem Schlösschen in D., eines mit weißen Maulbeeren zwar, das für mich aber exemplarisch für den Charakter dieser Art steht, weil diese Individuen das Exotische und Urige besonders gut zum lebendigen Ausdruck bringen.

Die erste Maulbeermarmelade seit fünf Jahren

Die erste Reihe Gläser hat V. heute tatsächlich schon fertig eingekocht. Mit dem Hochleistungsmixer, den wir bisher eigentlich kaum in Gebrauch hatten, war das Mixen der Maulbeeren ein Kinderspiel, mit einem sehr gleichmäßigen Ergebnis, das die Marmelade sehr sämig aussehen ließ, ohne erkennbar Stilpartikel oder große Kerne. So kann die Marmelade nur eine sehr homogene Struktur bekommen. Wie beim ersten Mal vor fünf Jahren ist sie wieder schön dunkel geworden, wie es sich für die schwarzen Maulbeeren auch gehört. Und der Ertrag ist phänomenal. Dabei werden mindestens noch zwei weitere Aktionen folgen, so viel Maulbeerfrüchte sind noch eingefroren. So ist es sehr erwartbar, dass wir am Ende über 10 Kg beste Maulbeermarmelade, eher in Richtung 15 kg gehend, zusammen haben werden. Beruhigend, denn die Frucht ist sehr launisch und fällt meistens aus. Damit können wir notfalls dann einige Jahre überbrücken.

Die letzten Maulbeeren

Wie V. heute nach einem erneuten Arbeitsbesuch im Bienenhausgrundstück mitgeteilt hat, ist die Maulbeeren-Saison jetzt endgültig vorbei. Einige wenige Beeren sind heute noch abgefallen, aber jetzt kann das Projekt Maulbeermarmelade und das geplante Auffüllen unserer zuneige gehenden Vorräte an dieser leckeren Marmelade in die Umsetzungsphase gehen. Das heiß zunächst, die eingefrorenen Früchte aufzutauen, zu mixen, möglichst so, dass die kleinen Kerne auch gut verteilt werden und vor allem keine Stängel-Reste mehr übrigbleiben. Und der Rest, das eigentliche Einkochen, ist für V. eher eine Kleinigkeit, die traditionell Spaß macht. Ich bin sehr gespannt, wie die diesjährige Qualität sein wird und wieviel Gläser wir letztlich in die Vorratshaltung aufnehmen können.