Ein selten gewordenes Markterlebnis ist ein wenig aus dem Tritt geraten

Nachdem wir etwa vier Jahre den Traditionströdelmarkt nicht besuchen konnten, war diese erste Gelegenheit nach der Wiederaufnahme durch den Veranstalter eine große Freude für uns. M. fand es auch wieder anregend, und sogar V. meinte im Vorfeld, den Markt wirklich zu vermissen, weil sich mit ihm interessante Erinnerungen verknüpfen. Leider muss man sagen, dass es so kühl und lichtreduziert an diesem Tag eigentlich noch nie war. Meist hatten wir an diesem letzten Sonntag im September immer super Spätsommerwetter. Heute war es das Glück der Besucher, dass einmal der Regen ausblieb, nachdem es Tage lang durchgeregnet hatte und morgen auch schon wieder damit weitergehen soll. Trocken ist es an diesem Veranstaltungsinseltag also geblieben. Aber so richtig Marktatmosphäre kommt eigentlich nur dann auf, wenn man sich in einigermaßen wohlig temperierter Luft bewegen kann. So bewegte sich die bestimmt nicht geringere Anzahl an Besuchern, im Vergleich zu früheren Jahren, doch in einer eher gedämpften Stimmung durch die Straßen. Nachholbedarf hatte erkennbar aber alle, einfach weil dieser spezielle Markt so lange nicht stattgefunden hatte, aber auch sonst vergleichbare Ereignisse seit den Corona-Jahren selten geworden sind. Ich interpretiere es so, dass man einfach noch einmal einen Neuanlauf benötigte, um ab dem Folgejahr wieder in den Traditionsmodus zurückzukehren. Das Markterlebnis selbst, aber auch die Fahrt hin und zurück, durch eine international geprägte Baumlandschaft, haben wir heute sehr genossen.

Lichtblicke im Dschungel der Abweichungen

Immerhin bin ich heute mit meiner aufwändigen Kodierungsarbeit gut vorangekommen. Und neben den vielen Routineerledigungen, die heute ebenfalls noch anstanden, hat die zwischendurch immer wieder sich Bahn brechende Sonne die Stimmung nicht nur bei uns etwas aufgehellt. Das Schönst aber ist die Aussicht auf einen Hochdruck-Sonntag mit wieder mehr Sonnenschein, bevor es dann nächste Woche wieder regnerisch weitergeht. Das sind gute Bedingungen für den geplanten Ausflug, für den M. hoffentlich bereit ist. Denn der Markt findet nach Jahren Pause erstmals wieder statt und hat in der Vergangenheit zu meinen Favoriten gezählt. Das ist wegen der Fahrt dorthin und zurück auch sonst ein Erlebnis, das in diesem Jahr nur extrem selten möglich war. Wie so vieles nicht mehr wie gewohnt und erwartet uns entgegentritt.

Traditionelle Märkte in neuer Wahrnehmung

Der traditionelle Antikmarkt auf dem quadratischen, von Linden gesäumten Platz in W. war heute wieder ein schönes Erlebnis. Auch wenn das Wetter gewohnt wechselhaft ausfiel, überwogen doch die sonnigen Phasen, was für Marktbesuche generell belebend ist. So sind wir auch ungewöhnlich vielen Besuchern begegnet, ein richtiges Gewimmel, bei gleichzeitig guter Auslastung der Stände. Und einem ungewohnt reichhaltigen und hochwertigen Angebot. Deshalb sind auch einige Funde möglich gewesen, was bei den letzten Besuchen dort eher selten der Fall war. Ich hoffe, das wird ein Auftakt für eine Reihe anregender Marktbesuche in diesem Sommer werden. Nicht nur wir bemerken an uns gewisse Entzugserscheinungen, die durch krisenbedingte Zurückhaltung noch verstärkt wurden. Dennoch habe Ausflüge dieser Art heute eine andere Anmutung als in früheren Jahren. Sie müssen es vielleicht auch haben, weil die Zeiten andere, in gewisser Weise ernstere geworden sind. Es wäre nur schade, wenn solche und ähnliche Ausformungen kultureller Tradition dadurch in Vergessenheit geraten und zur Bedeutungslosigkeit verbannt würden.

Traditioneller Besuch der Gartenausstellung bei Traumwetter

Unser Besuch der großen Gartenausstellung hat in diesen Tag ab Christi Himmelfahrt schon Tradition. Auch wenn es im letzten Jahr weg Ms Ausfall nicht funktioniert hat. Diesmal haben wir gleich den Feiertag als ersten Tag der mehrtägigen Freiluftveranstaltung gewählt, weil das Wetter so toll war, eigentlich der erste wirklich schöne und durchgängig sonnige Tag dieses Jahres. Man hat den Besuchern angesehen, wie sie sich nach solchen Gelegenheiten und auch nach der Normalität der jahreszeitlichen Verhältnisse sehnen. Heute hat in der Hinsicht alles zusammengepasst. Viele auf den Garten bezogene Angebote, natürlich Pflanzen aller Art, Blumen, Stauden, kleine Gehölze und Bäumchen. Aber natürlich auch Gartenwerkzeuge, Gartenmöbel, Gartendekoration, Kunsthandwerk für den Garten, und andere Dinge, die man mit einem bewussten Leben mit den Jahreszeiten, insbesondere mit der von der Sonne beschienen Jahreszeit verbindet. Ich freue mich, das dieses Jahr wieder zusammen mit M. erlebt zu haben und hoffe, einige Marktereignisse werden in den nächsten Monaten folgen können.

Von der Wohltat grundloser Freizeitbeschäftigung

Es ist die Gesamtanmutung des Platzes, sein mediterranes Erscheinungsbild, die den traditionellen Besuch der Antikmarktes in W. so angenehm gestaltet. Natürlich auch die im Karree angeordneten Lindenbäume, die den Marktleuten und Besuchern an Sommertagen Schatten spenden. So deutlich wie heute habe ich die Dominanz der Marktatmosphäre allerdings noch nicht wahrgenommen. Nicht nur für uns selbst, mir schien es auch aus der Beobachtung der übrigen Besucher offensichtlich, dass es bei solchen Märkten vornehmlich um das Flanieren, das themenbezogene Stöbern, die Unterhaltung und Begegnung mit Bekannten geht, weniger darum, etwas zu kaufen. Das wird zwar die Händler eher betrüben und mag auch der Grund für den Rückgang der Händlerzahl seit der Vor-Corona-Zeit sein. Aber die langfristige Tendenz, mit Freizeitmöglichkeiten so umzugehen, wie das die meisten heute tun, nämlich als relativ leicht austauschbare Option, die man eher spontan in Anspruch nimmt, weil es einfach gerade passt, diese Tendenz hat sich mir heute sehr deutlich bestätigt. Eigentlich entspricht das seit einigen Jahren auch meiner eigenen Motivation, solche öffentlichen Ereignisse wahrzunehmen. Und das ist etwas, was zu unserer Zeit passt, in der es fast lebensnotwendig erscheint, sich zeitweise aus der Alltagsroutine zu befreien, auch und gerade, wenn es ansonsten keinen Grund dafür gibt.

Quadratische Marktszene im Schatten der Bäume

Aus dem geplanten Ausflug zur Gartenausstellung ist heute leider nichts geworden. Schade, denn der Besuch dort hatte in den letzten Jahren bei uns Tradition, auch weil er so wunderbar in die Jahreszeit passt. Und das Wetter wäre gerade heute ideal gewesen. Na ja, dann freuen wir uns auf eine neue Gelegenheit im nächsten Jahr und hoffen, die nächsten Trödel- und Flohmärkte des Sommers erleben zu können. Da steht noch einiges an, inklusive der meist wunderbaren Überlandfahrt, idealerweise bei strahlendem Sonnenschein, der die Laune der Besucher zusätzlich hebt. Der erste Markt findet Anfang Juni statt. Der ist als Auftaktereignis immer etwas Besonderes. Auch mag ich es, dass die Stände im Schatten eines Karrees aus Bäumen auf einem ebenfalls quadratischen Platz angeordnet sind, der dem Ganzen einen mediterranen Touch verleiht. Dieses ziemlich einmalige Baumschatten-Setting ist es wohl eigentlich, warum ich diesen Ort schon seit vielen Jahren regelmäßig aufsuche.

Renaissance der Sommer-Märkte

Der Antikmarkt in W. war in den letzten zwei Jahren wie so viele andere ausgefallen und konnte heute erstmals wieder stattfinden. Zur Freude der Händler und Besucher, die in nicht verminderter Zahl zu sehen waren. Währen die Stimmung bei den Besuchern durchaus wie sonst auch war, schienen viele Händler weitgehend frustriert. Nicht nur wegen des langen Ausfalls. Offenbar war auch die Kauffreude nicht mehr so ausgeprägt, die Zurückhaltung und Unsicherheit überall spürbar. So hat die andere Funktion der Märkte, einfach als Anlass für einen geselligen Ausflug mit Abwechslung zu bieten, wohl in diesem Jahr den Vorrang. Und tatsächlich hat er diese Funktion gut ausgefüllt. Bei Wandeln zwischen den Ständen bei schöner Sonne, aber erträglicher Temperatur, teilweise unter den Schatten spendenden Bäumen des in Normalzeiten karg gestalteten, aber in seiner quadratischen Form gerade für Märkte sehr geeigneten Platzes, verging die sonntägliche Zeit allzu schnell. Eine der seltener gewordenen Gelegenheiten für entspannte Auszeiten und eine Annäherung an das was, was einmal als Normalität wahrgenommen wurde.