Ein verrückter Mai geht mit sonnigen Abendstunden zu Ende

Immerhin hat der Mai am Ende doch noch ein wenig mehr Sonnenstunden gebracht als der vorangegangene April. Womit wir dann nach den Erfahrungen dieses Monats ganz zufrieden sein können. Und immerhin klingt der Monat mit einigen sehr lichtreichen Abendstunden aus. Ein Wetter, das wir uns den ganzen Tag und am besten von Beginn des Monats an gewünscht hätte und das in früheren Jahren auch üblich war. Zudem meldet die Wetterstatistik für diesen Mai die 2,5 fache Regenmenge von durchschnittlichen Mai-Monaten. Ganz schön verrückt. Diese sonnigen Abendstunden machen dennoch Hoffnung auf einen schöneren Verlauf des Frühsommers, und dass der Juni sich im Verglich zum Gewohnten diesmal übertreffen möge. Vor allem für die frisch gepflanzten Sommerblumen wäre das zu wünschen, die Dauerregen ganz schlecht vertragen und die jetzt eine sonnige Wachstumsanregung benötigen. Ich hoffe, dass diese Kombination von zurückliegend extrem viel Feuchtigkeit und jetzt sich hoffentlich durchsetzendem Sommerwetter meinem Maulbeerbaum Anlass ist, sich doch noch zu einem kräftigen Blattaustrieb zu motivieren. Ich hoffe, er bleibt nicht so kahl wie zuletzt noch beobachtet, damit er in diesem Jahr Kräfte sammeln kann und den Sommer ohne Schäden übersteht, um dann im Folgejahr nochmal Maulbeeren hervorzubringen. Die Hoffnung auf Früchte müssen wir in diesem Sommer wohl auf jeden Fall begraben.

Freiluftsaison und Manufaktur

Nun ist uns doch noch ein ziemlich sonnenreicher Tag gegönnt gewesen. Vielleicht wird’s ja noch etwas mit dem Umfang der Sonnenstunden des Aprils bis zum Ende des Monats. Zwar traurig genug für einen Maimonat. Aber zuletzt sind wir ja bescheiden geworden. Ich freue mich darauf, bald im so sorgfältig vorbereiteten und für die Freiluftsaison gepflegten Garte wieder mehr Zeit zu verbringen. In den kommenden Tagen seit längerem wieder mit meiner Manufakturarbeit. An Perlen für Lebensbaum- und Baumkreis-Armbänder. Es ist gut und richtig, diese intensive Arbeit mit der Symbolik und Energie der Holz- und Baumarten in dieser Zeit des Grünens und Blühens möglichst umfangreich ausüben zu können.

Schwankungen beim Pflanzenwachstum sind oft unergründlich

Vielleicht erreichen wir bis Ende des Monats gerade noch die Sonnenstunden des Vormonats. Natürlich ist das dann mindestens ein Drittel weniger Sonne als sonst im Mai üblich, der ja bei uns der sonnenreichste Monat überhaupt gewöhnlich ist. Aber meine Statistik zeigt, dass wir 2013 schon einmal einen ähnlich lichtarmen Maimonat erlebt haben. Gott sei Dank ist das eine Seltenheit. Ich hoffe, dass unsere Sommerblumen und das selbst gezogene Gemüse sich trotzdem gut entwickeln und wir wenigstens davon etwas haben. Wenn es mit manchem Baumobst schon übel aussieht in diesem Jahr. Von dem Zustand meines Maulbeerbaums einmal ganz abgesehen. Das sind merkwürdige und schwer erklärbare Kapriolen. Im Vorjahr waren es schon einige Blumen, die nach Jahren fröhlichen Wachstums auf einmal nicht mehr an ihrem Standort gedeihen wollten. Und mit denselben hat sich dieser Zustand auch dieses Jahr wieder bestätigt, z. B. bei den Mohnblumen, die sich an ihrem angestammten Sonnenplatz am Zaun nicht mehr wohl zu fühlen scheinen. Warum auch immer. Ich werde mir über diesen Sommer in Sachen Standorte etwas einfallen lassen müssen. Unter anderem plane ich, einen Teil der Chili-Pflanztöpfe auf den Balkon zu stellen, der besonders am Vormittag sehr viel Sonne abkriegt. Das müsste eigentlich funktionieren, auch wenn das Gießen dadurch nicht einfacher wird.

Jahrhundert-Dauerregen inmitten eines lichtarmen und nassen Maimonats

Von schlimmeren Auswirkungen solcher Unwetter wie heute sind wir an unserem Standort glücklicherweise immer verschont geblieben. Da wissen Leute aus benachbarten Regionen schon Unerfreulicheres zu berichten. Bei den Katastrophenmeldungen, die uns heute v. a. aus unserem Bundesland erreichten, waren wir deshalb zunächst überrascht. Aus unserer Perspektive waren wir nicht von einem Jahrhunderthochwasser ausgegangen. Es schien einfach nur viel zu regnen. Vor allem anhaltend und ununterbrochen. Zusammen mit dem fast vollständigen Ausbleiben von wärmendem Sonnenlicht ist das für den Monat Mai extrem ungewöhnlich. Der war nie so nass und vor allem auch nie so lichtarm wie in diesem Jahr. Nur den Grünpflanzen, v. a. den von langen Trockenperioden der letzten Jahre immer noch gestressten Bäume, scheint dieser Einbruch von Regennässe eher gut zu tun. Für sie ist es eine Art unverhoffter Erholung, während wir ob der Wetterkapriolen frustriert sind. Das Aussuchen der Sommerblumen am Nachmittag war unter den Bedingungen auch eine Premiere. M. war wegen der Nässe – man sucht die Blumen ja auch im Freigelände aus, ziemlich ungehalten. Auch war die Auswahl eine andere und nicht so üppig wie gewohnt. So war am Ende die Rechnung zwar nicht gering. Ob es genügend Blumen für unsere Pflanzvorhaben sind und ob sie in der getroffenen Auswahl gut zusammen arrangiert werden können, bleibt noch abzuwarten. Ein Projekt für den morgigen Samstag, an dem wir hoffentlich in den Regenpausen dieses Einpflanzen abschließen können.

Wechselhafte Rezeption der Maibaumtradition

Die weltlichen Feiertage sagen mir nicht so viel wie die kirchlichen. Das war eigentlich immer schon so. An so einem Tag wie dem 1. Mai aber merke ich heute, dass meine frühere Beschäftigung mit den daran geknüpften Traditionen und Bräuchen stark abgeblasst ist, mir heute wie ein Relikt einer früheren Lebensphase erscheint. Dabei brachte auch mein Text zur Baumsymbolik des 1. Mai durchaus spannende Inhalte zum Vorschein und war geeignet, meiner Ausarbeitung verschiedener Aspekte des Lebensbaum-Begriffs weitere Facetten hinzuzufügen. Aber eine echte persönliche Verbindung etwa mit der Maibaumtradition ist bei uns eher nicht vorhanden. Auch weil wir nicht gerade in einer Region leben und große geworden sind, die eindrucksvolle Maifeiertraditionen rund um den Maibaum pflegt. Hiesige Maibäume sind dann doch eher der müde Abklatsch einer eigentlich reichhaltigen und vielgestaltigen Traditionslinie von Frühlingsfeiern.

Sonne, Licht und moderater Sommer

Nun geht der Mai genauso sonnenreich zu Ende wie er begonnen hat. Das wird dann auch einer der perfektesten Sommeranfänge der letzten Jahre – wenn es schon in den Wochen zuvor reichlich sommergleiches Licht gab. Das wirklich Sommerliche wird sich dann noch in höheren Temperaturen ausdrücken, hoffentlich aber nicht in Form extremer Hitze, denn das ist uns allen in der Vergangenheit eher schlecht bekommen, wenn es zu langanhaltend ausfiel. Und die Bäume leiden dann ohnehin unendlich. Nein, so schöne Sonnentage wie aktuell, gemischt mit einigen Regenschauerphasen und nächtlicher Abkühlung, die Erholung bringt, ist eigentlich das, was wir uns für die kommenden Sommermonate wünschen können.

Beton-Holz-Wand

Es ist interessant zu sehen, dass im vorletzten Jahr tatsächlich fast dieselben Tage zu den sonnenreichsten des Jahres gehörten. Auch 2021 wies der Zeitraum 30.05. bis 01.06. eine fast identische und ungewöhnlich hohe Sonnenstundenbilanz auf. So scheint es bei aller Unberechenbarkeit des Wetters doch auch gewisse Konstanten zu geben, denn diesmal ist vom 28.05. bis 21.05. mit einer solchen Sonnenhochzeit zu rechnen. Gestern habe ich das besondere von früh bis spät präsente Licht in verschiedenen fotografischen Motivreihen festgehalten. Interessanterweise waren es gerade die naturfernen, aber mit natürlichen Anklängen versehenen Aufnahmen einer Sichtbetonwand, die ich schon früher in verschiedensten Ausschnitten fotografiert hatte, die das Licht dieser Tage am besten widerspiegeln. Eine dieser Aufnahmen zeigt die Wand in größerem Ausschnitt, aus dem die Abdrücke der Holzlatten mit ihrer markanten Maserung und den Knoten sehr deutlich zu sehen sind:

Sichtbetonwand mit Holzstrukturabdrücken

Maisonnentage

Die Sonne hat sich fast unvermindert heute fortgesetzt. Und die Menschen halten sich schon länger und lieber draußen auf. Die Gartensaison ist endlich wahrnehmbar und mit ihr die Tendenz, sich dem Anpflanzen, Züchten und Nutzen von Pflanzen zu widmen. Ich hoffe, mit meinen Anzuchtversuchen Fortschritte zu machen und bald schon die großen Kübel mit den vorgezogenen Winzlingen bepflanzen zu können. Dafür muss man sich sicher sein, dass keine Nachtfröste mehr kommen, um sie nicht einem Schock auszusetzen und die Bemühungen der letzten Wochen womöglich zunichtezumachen. Und schon steht auch schon das nächste Rückschnittprojekt an, denn die Efeuhecke ist in den wenigen heftigen Sonnentagen auf einmal in alle Richtungen ausgewachsen, hat lange Triebe rausgeschossen, die gleich wieder gekappt werden müssen. Denn anders nimmt der Zuwachs überhand und ist nicht mehr zu bändigen. Da wartet wohl einige Wochenendarbeit auf uns, zumal V. tatsächlich von einer guten Honigausbeute bei der Frühtracht redet. Zumindest ist das aktuell so abzusehen. Wäre ja wünschenswert, nachdem es in den Vorjahren nicht so viel Erfreuliches von der Imkerei zu berichten gab.

Hochsommer, Pflanzenwachstum und die Kraft des natürlichen Außen

Das war letztlich einer der sonnenreichsten Juni-Monate der letzten Jahre, auch wenn es schon etwas sonnigere gab. Interessant ist, dass der Vormonat Mai mehr Sonnenstunden mit sich brachte als der Juni. Aber das Phänomen hatte ich schon früher beobachtet. Die besten Sonnentage sind tatsächlich im Mai zu erwarten, anders als man so denkt und dem Frühlingsmonat eigentlich verbindet. Die Entwicklung der Pflanzen, insbesondere der Licht- und Wärmebedürftigen wie Feigenbaum, Weinstock und Chilipflanzen, deutet aber auf in diesem Sommer günstige Verhältnisse hin. Diesmal können wir wohl mit mehr Feigenfrüchten rechnen und auch davon ausgehen, dass die Chilis rechtzeitig zur Blüte und Fruchtreife kommen, was im Vorjahr nicht mehr funktioniert hat. Wenn nun auch die Motivationslage und Stimmung der Menschen dem hochsommerlichen Außen entsprechen, diese aufgreifen würde, könnten wir uns nicht beschweren. Aber chaotische Orientierungslosigkeit und Unberechenbarkeit bzw. das Gefühl der Verunsicherung in Bezug auf politische und wirtschaftliche Erwartungen nimmt weiter zu, scheint sich zumindest verfestigt zu haben. Da wirkt das natürliche Außen nicht nur aufbauend, sondern geradezu lebenswichtig, um die Vereinseitigung und Erstarrung, die sich breit macht, ein Stück weit aufzulösen.

Merkwürdige Umwege unserer Entwicklung

Wie es schon vor Tagen erkennbar war, wird der Mai mit einem guten, überdurchschnittlichen Sonnenstundenergebnis enden. Das ist schön für uns, weil es einen aufleben lässt, und gut für die Pflanzen, die einen richtigen Energieschub erleben durften. So hoffe ich auf eine möglichst regelmäßige Fortsetzung des Sommers und das wir aus dem Aufenthalt im Freien und der Begegnung mit den Bäumen und anderen Pflanzen unsere eigenen Batterien aufladen können. Es gibt wohl nichts, was geeigneter wäre. Aber es muss auch Gelegenheit dazu bestehen. Bei so vielen sich ganz praktisch auswirkenden Krisen ist das nicht immer naheliegend und auch nicht einfach zu handhaben. Aber man erkennt durch diese Annäherungen an unsere natürlichen Grundlagen eben auch das zeitlos Bedeutsame oder erinnert sich daran, was man eigentlich immer schon weiß. Wir müssen uns eben diese Ursprünglichkeit und was eigentlich immer in unserer Umgebung zur Verfügung steht immer wieder erarbeiten. Das sind die merkwürdigen Umwege, die unser Fortschreiten als Gesellschaft, aber auch die besondere Richtung geistiger Entwicklung mit sich bringt. Es könnte sein und ist wünschenswert, dass uns gerade das in Zukunft leichter fällt, möglicherweise wieder wie eine Selbstverständlichkeit wahrgenommen und lebenspraktisch eingesetzt wird.

Ein unverhofft sonnenreicher Wonnemonat

Manchmal vergehen die Monate, ohne dass man ihre Besonderheit so richtig erfasst hat. Tatsächlich gehört dieser Mai zu den sonnenreichsten Monaten der letzten 13 Jahre. Solange erfasse ich die Sonnenstunden der Photovoltaikanlage. Und in diesem Monat reichen die Werte nahe an die höchsten heran. Das ist ein wenig verwunderlich, da mir zwar recht schöne und sonnige Tage in Erinnerung sind, aber darunter keine mit extrem starker Strahlung gewesen zu sein schienen. Im Durchschnitt ist es aber wohl doch so. Das ist gut, weil es den Schnitt verbessert und so einige unterdurchschnittliche Monate in der Folge verkraftbar sind. Vor allem aber freut es mich, weil das für die Pflanzen, v. a. in Kombination mit den Regentagen und längeren Regenphasen, sehr gute Wachstumsbedingungen bietet. Auch die sonnenhungrigen Sorten, wie z. B. meine Chilis und die Feigenbäume, haben davon profitiert. So hoffe ich gerade für diese Arten auf eine gute Fruchternte, bei den Chilis insbesondere, dass die Blüte diesmal nicht so endlos lange auf sich warten lässt.

Die Gespinstmotte, vorhersagbare Naturzyklen und der Mai

Es ist interessant, wie sich die Vorgänge in der Natur in gewisser Regelmäßigkeit beobachten lassen. Tatsächlich sind mir auf dem kurzen Spaziergang auf einer meiner Lieblingsstrecken durch die nahe Baumlandschaft die vermehrten Gespinste auf manchen Sträuchern und Bäumen aufgefallen, in deren Mitte sich dünne Raupen tummeln. Ich konnte mich an eine Beobachtung in den letzten Jahren erinnern, in denen das ähnlich zu beobachten war. Und meine Suche in diesem Baumtagebuch hat dann ergeben, dass die Beobachtung ziemlich genau ein Jahr zurückliegt, auch an dem Wochenende nach Christi Himmelfahrt. Das ist der Eintrag von damals: https://baumtagebuch.de/pfaffenhuetchen-gespinstmotte/ Und tatsächlich habe ich darin schon die Auflösung präsentiert. Es handelt sich um die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, die diese Gespinste hervorbringt. Und sie findet sich, wie der Name schon sagt, bevorzugt an den Endblättern der Pfaffenhütchensträucher und bildet diese vor allem während des Monats Mai aus. Also hat die heutige Beobachtung quasi den Höhepunkt des Phänomens erfasst. Vor einem Jahr hatte ich sie außer bei den Pfaffenhütchen auch bei einigen Schlehdornsträuchern entdeckt. Diesmal waren sie aber noch bei weiteren Arten zu beobachten, u. a. auch bei einem Wildapfelbaum. Ich will hoffen, dass die Raupen nicht allzuviel Schaden an ihren Wirtsbäumen anrichten und dass die Erscheinung vorwiegend als skurrile Beobachtung durchgeht.

Verrückter Mai

Gut, dass wir die Blumen schon gestern vollständig verteilen und einpflanzen konnten. Heute wäre das Wetter wieder ungeeignet gewesen, wie an so vielen Tagen in diesem ins Wasser gefallenen bisherigen Mai. Auch ist es wohl noch nie der Fall gewesen, dass ich mein Kelleratelier noch in der zweite Maihälfte beibehalten und mit dem Arbeitsplatz nicht ins Freie ziehen konnte. Dabei gehört gerade diese Jahreszeit gewöhnlich zu den schönsten für die Holzarbeit. Einfach weil das Licht und die Wärme dann in schöne Kongruenz mit der Ausstrahlung und Energie der Hölzer treten, als Repräsentanten der lebenden Baumarten sozusagen. So setzt sich aktuell eben noch der eher nach innen gerichtete Modus der kunsthandwerklichen Arbeit mit verschiedenen Holzarten fort. Ein verrücktes Jahr.

Wachstumsfördernder Sonnendurchschnitt

Die Sonnenstunden werden sich für diesen Mai letztlich doch dem annähern, was ich in den letzten 10 Jahren als Durchschnitt notiert habe. Trotz der starken Wechselhaftigkeit in den vergangenen Wochen, ist somit doch noch genügend Licht zusammengekommen. Für die Bäume ist das eigentlich ideal, weil ihnen in dieser Zeit alles im Übermaß zur Verfügung steht, was sie benötigen, um zu wachsen, stark zu werden und Sauerstoff zu produzieren: Wasser, Sonnenlicht und Mineralien aus dem Boden, die bei Regenphasen auch leichter aufgenommen werden können. Insofern alles gut. Noch besser fände ich, wenn der Juni uns mit herrlich sonnigem Frühsommerwetter erfreut und wir einer langen, freundlichen Sommerperiode entgegensehen.

Gebremster Schwung

Dass der Wonnemonat so regnerisch zu Ende geht, hätte ich nicht für möglich gehalten. Wieder eine dieser seltsamen und für die Jahreszeit untypischen Wetterlagen, wie wir sie schon seit Jahren immer wieder erleben. So wird sich die Sonnenstundenbilanz des Jahres noch einmal verschlechtert haben. Und im gleichen Maße wächst die Hoffnung auf einen richtig schönen Sommer. Von der wahrscheinlich verregneten Robinienblüte abgesehen, tut auch den Blumen zu viel Regen nicht gut. Ein stabilere Hochdrucklage wäre das, was wir jetzt bräuchten, um den Schwung nutzen zu können, in den die Vegetation sich schon einmal versetzt hat. Ein Schwung, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Gemütsverfassung und die Entscheidungsfreude der Menschen auswirkt.

Hundertjährige Maiprognose

Anders als üblich an diesem Frühlingsfeiertag hat es mich heute gar nicht in die Landschaft gezogen. Eine Witterung, die nicht zur Jahreszeit passt und den Biorhythmus ordentlich durcheinanderbringt. Wetterfühlige werden an diesem Tag keine Freude gehabt haben. Und wenn ich auf den Hundertjährigen Kalender schaue, blüht uns für den Rest des Monats Ähnliches. Ich kann nur hoffen, dass der Kalender diesmal daneben liegt. Es würde allzu vieles durcheinanderbringen, was wir biologisch und symbolisch mit dem Frühling verbinden. Von den Auswirkungen auf die Motivation einmal ganz abgesehen. So wünsche ich mir, dass wir den Baumfrühling ganz nah in der Landschaft verfolgen können und uns nicht mit dem Blick durchs regennasse Fenster begnügen müssen.