Den Frühling an den Bäumen erkennen

Es war ein Einundzwanzigster, aber vor lauter Geschäftigkeit habe ich gar nicht auf die herausragenden Geschehnisse oder Anmutungen des Tages achten können. Auch ist mir nicht wirklich aufgefallen, dass es viel weniger Sonne gab als an den Tagen zuvor. Eigentlich schien es mir durchgehend hell und sonnig, aber wahrscheinlich waren heute mehr wolkige Himmelsabschnitte dabei, oder zumindest ein dichterer Hochnebel, der immer einiges an Strahlungsintensität wegnimmt. Dennoch war es ein Tag, der vermutlich wegen der unverhofft angekommenen Wärme viele Menschen nach draußen zog. In M. war um die Mittagszeit erstaunlich viel los. Wie wenn alle nur auf die Gelegenheit gewartet hätten, sich wieder mehr im Freien aufhalten zu können. Einer dort hat es gleich übertrieben und lief mit nacktem Oberkörper über die Straße. Na ja, ganz so sommerlich war es dann wohl doch noch nicht. Jetzt warte ich auf die ersten Frühlingszeichen der Bäume und hoffe, die Ahorne werden beginnen mit ihren irren gelb-grünen Blütenständen, die von Weitem wie Blätter wirken. Bald darauf kann man sie auch von den oft zeitgleich auftauchenden Blättern nur mit Mühe unterscheiden. Alles an den Spitzahornen steht aber für den frühen Baumfrühling, deutlicher, als es die Erlen und Haselsträucher anzudeuten vermögen, da deren weiblichen Blüten sehr unscheinbar und die männlichen unbunt wirken und deshalb als solche nicht wahrgenommen werden. An den Baumarten, die als Blüten erkennbare, v. a. farbintensive Blüten tragen, erkennen wir den Frühling. Eine Wahrnehmung, die ohne die früh blühenden Baumarten in derselben Intensität nicht denkbar wäre.

Baumfrühling: Früher oder später?

Ein kleiner Einbruch bei den Sonnenstunden hat den tollen gestrigen Sonnentag leider nicht nahtlos fortgeführt. Aber wie es aussieht steht doch für die nächste Zeit alles im Zeichen des Frühlings, fast schon passend zum kalendarischen Frühlingsanfang. Das ist gut für meine selbst gezogenen Gemüsepflanzen, die dann gut wachsen und – sofern es um die gerade ausgesäten geht – recht schnell keimen. Mit dem Mehr an Licht wird bei den schön herausgewachsenen auch die Wärmematte nicht mehr notwendig sein, das Licht ist dann wichtiger und dass ich sie nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig gieße. Am motivierendsten dürfte das Sonnenlicht jetzt aber für die Bäume sein. Meist sind die ja gerade besonders zögerlich, bevor sie sich trauen, die Blätter, Asttriebe oder Blüten auszutreiben. Und wenn sich Verzögerungen einstellen, heißt das meistens, dass doch noch frostige Tage und Nächte kommen könnten. Die Bäume haben für das einen besonders weitblickenden und vorausschauenden Sinn, der weiter reicht als der der am meisten wetterfühligen Menschen. Ich bin gespannt, wie früh oder spät der Baumfrühling sich in diesem Jahr zeigen wird.

Der erste große Frühlingschritt

Zumindest was die Sonnenstunden betrifft, hat dieser Tag den ersten großen Schritt in Richtung Frühling getan. Die Zahl der Sonnenstunden kann sogar schon mit einem durchschnittlichen Sommertag mithalten. Nur die Temperaturen sind natürlich noch nicht dementsprechend. Über Nacht klirrend kalt und tagsüber wirds jetzt aber schon milder. Das ist genau die Zeit, in der die frühen Baumarten ihre Hochzeit starten. Ich rechne bei den Spitzahornen damit, dass sie ihre Blüten und Blätter, nacheinander oder auch gleichzeitig demnächst auseinanderfalten und dann dieses typische gelb-grüne Frühlingsbild in ihre Kronen zaubern. Für mich steht das synonym für den Frühlingsanfang, da es tatsächlich mit die ersten Bäume sind, die sich regen. Von den Haselsträuchern und Erlen einmal abgesehen. Aber bei denen sind es eben die männlichen Blütenkätzchen, die von der neuen Vegetationsperiode zeugen. Und die sind farbliche wenig spektakulär, so unauffällig, dass sie den meisten Vorübergehenden gar nicht auffallen, wenn sie schon seit Winteranfang des Vorjahres an den Sträuchern und Bäumen zu sehen sind. Am Anfang noch ganz dünn und fest, jetzt aber bald lang und flauschiger, das sie ja ihre Samen freilassen wollen. Das erste Grün der Spitzahorn, das meist von den gelbgrünen Blütenständen und nicht von den Blättern stammt, ist zusammen mit dem Erstarken des Sonnenlichts gerade wichtig, damit die Menschen in dieser schwierigen Zeit mit Dysbalancen und Katastrophen ein wenig natürliche Verstärkung von außen erhalten.

Eigentlich bin ich ganz froh, dass V. sich zurzeit so zäh in Bezug auf die Routinearbeiten rund um den Holzofen zeigt. Immerhin die grünen, kürzlich erst geschnittenen Äste des Nashi und der Gleditschie sind dank Vs Beharrlichkeit jetzt schon im Holzofen verfeuert und müssen nicht mehr über die Biotonne entsorgt werden. Aber die neuerdings als notwendig erachteten Vorratseimer mit Brennholz habe ich in den letzten Tagen selbst befüllt und bereitgestellt. Das ist für mich schon auch eine Sache, die ich bewusst verfolge, weil in wenigen Tagen schon diese Geschichte beendet sein wird. Das Brennholz machen, im Wald oder auf einer unserer Streuobstwiesen, der Transport des Materials und vor allem das Kleinsägen und Spalten sind schon traditionelle Arbeiten bei uns gewesen, die wir über Jahrzehnte zusammen ausgeführt und irgendwie auch als spannend geschätzt haben. Natürlich ist mir bei jedem Stück Brennholz auch unser Beitrag dazu in Erinnerung und all die Arbeiten, die das ganze Jahr über diesbezüglich zu erledigen sind. Das letzte dazu diesmal war meine Sägeaktion im Sommer, bei der ich den jetzt zuneige gehenden Holzvorrat aufgehäuft und aufgestapelt hatte. Schade, dass das jetzt bald Geschichte ist. Zumindest was das Brennholz betrifft. Das Holz und seine Verarbeitung werden mir natürlich in der Vorbereitung der Wunschbaum-Manufaktur noch länger erhalten bleiben. Dann aber in vielfältigerer Form, mit der Bearbeitung von über 40 verschiedenen Baum- und Holzarten, und nicht nur beschränkt auf die grob zerkleinerten Ofenstücke, die sich auf 5-6 Holzarten im Wesentlichen reduzieren ließen.

Vorfrühlingssonne aufnehmen

Es ist schön, so viel Licht und Sonne zu sehen. Wie wenn sie in einen hineinkriechen würde. Nach so viel Winter und Dunkelheit lässt das wieder aufatmen, vor allem, weil es noch einige Tage so anhalten soll. Ich wünsche mir positive Wirkungen auf das Keimen meiner Chilisamen und hoffentlich auch auf die frühen Baumarten. Vor allem denke ich an den Maulbeerbaum, der hoffentlich nach diesen Sonnentagen nicht doch noch einmal empfindliche Frostnächte ertragen muss, die er nicht gut verträgt. Dann könnte ich ruhigen Gewissens am Wochenende den Rückschnitt der Krone angehen, ohne befürchten zu müssen, er könne sich später daran stören und noch ein weitere Jahr als Fruchtbaum ausfallen.

Symbolhaftes gegen lähmende Routinen

Gut für die Chilisamen und gut für uns, weil es die Hoffnung auf Frühling befördert, ist die Zunahme des Sonnenlichts. Tatsächlich sollen wir uns in Richtung der maximalen Lichtstundenzahl noch in dieser Woche nähern. Das wäre schon eine schöne Entschädigung für die langen Monate mit trübem und regnerischem Wetter. Ich hoffe, dann wird auch die Kommunikationsfreude der Menschen wieder größer und der Austausch intensiver, was ich aktuell vermisse, aber auch schätze, denn so erfahre ich weniger Ablenkung und kann durchgängiger an den kreativen Projekten arbeiten, die mich mit wechselnden Themen konfrontieren. Natur und Bäume kommen danach und manchmal auch zwischendurch zur ihrem Recht, wenn ich Gelegenheit habe, dem Übermaß an rationalem Denken und Gestalten von Symbolhaftem Getränktes entgegenzusetzen. Wie das so häufig bei Gegensätzen ist, wirkt das letztlich auch für die rationale Arbeit bereichernd, die sonst allzu schnell zu lähmender Routine entwickeln kann.

Vorbote des Frühlingslichts vor Lichtmess

KI generiertes Bild eines Hainbuchenzweigs mit frühsommerlicher Anmutung

Das tut gut, endlich einmal wieder richtig viel Licht. Die grafische Aufzeichnung der Sonneneinstrahlung bildete heute eine steil ansteigende, oben abgerundete und fast symmetrisch wieder abfallende Kurve. Fast perfekt für die Jahreszeit, und so schön, dass das genau einen Tag vor Lichtmess uns so begegnet. Dann ist vielleicht doch noch nicht alles verloren, dann können wir uns doch zumindest manchmal noch auf typische jahreszeitliche Verläufe freuen. Und natürlich auf die reichhaltige Symbolik, die das mit sich bringt. Denn wer würde bei so viel Licht wie heute nicht an Frühling denken. Wahrscheinlich deshalb habe ich nach längerer Pause mit dem Generieren heute einmal die KI generierte Fassung eines natürlich wirkenden Hainbuchenzweigs versucht, wie er im Frühling oder Frühsommer an den Bäumen in Erscheinung tritt. Die Ergebnisse sind ganz gut, auch wenn ich für bestimmte Einstellungen, die den Eindruck natürlich erscheinen lassen, bei den Prompts ziemlich nachjustieren musste. Eines der Ergebnisse habe ich hier abgebildet.

Januarlichtpunkt zum Start in den Spätwinter

Immerhin ist die Sonnenstundenbilanz dieses Januars nicht so schlecht ausgefallen wie ich zuletzt befürchten musste. Auch dank dieses letzten Tags im Monat, der überdurchschnittlich viel Licht brachte. So kommt die Summe nicht ganz an den sehr guten Wert des Vorjahres heran, liegt aber doch höher, als im Monat Januar durchschnittlich zu erwarten ist. Also in diesem Punkt ein ganz guter Start ins Jahr, der einen Lichtpunkt inmitten der vielen Unmöglichkeiten setzt, die uns außerhalb der Natur begegnen. Und davon gibts jede Menge, leider ist unsere Anstrengung, das zu verarbeiten, auch nicht kleiner oder weniger herausfordernd geworden. Um den vielen menschlichen und kulturellen Katastrophen besser begegnen zu können, um sich nicht permanent einer Überforderung ausgesetzt zu fühlen, ist ein bisschen Unterstützung von der natürlichen Umwelt willkommen. Die könnte in Gestalt eines hellen, sonnenreichen Spätwinters, aber auch in Form eines vorgezogenen Frühlings in Erscheinung treten. Letzteres wäre mir wegen der Verlängerung der vitalen Lebensphase der Bäume und anderen Grünpflanzen natürlich am liebsten. Von Winter und seinen schönen, weil gemütlichen und symbolträchtigen Seiten, hätte ich eigentlich bis jetzt schon genügend in mir aufgenommen. Der zyklische Wechsel könnte jetzt doch etwas früher eintreten.

Mit dem weihnachtlichen Licht im Hintergrund im neuen Jahr bestehen

Wieviel die Sonne doch ausmacht. Die zwei extrem lichtreichen Tage, die hinter uns liegen, haben die Menschen richtig aufleben lassen, vielleicht sogar schon den Frühling erahnen lassen, trotz der noch anhaltenden Kälte. Aber heute war das schon wieder vorbei und die nicht mehr extrem kalte, aber unangenehme Nässe durchtränkt alles, auch die Gemüter, die zurzeit nicht so viel an natürlichem, von außen kommenden Stress vertragen. So kämpfen wir uns durch das Soziale, die Kommunikation und die eigenen Kulturprojekte und können keine Unterstützung von der äußeren Natur erwarten. Da ist es schon notwendig, das innere Licht anzuknipsen, die davon ausgehende Wärme in sich wachsen zu lassen, die wir zuletzt vor dem leuchtenden Weihnachtsbaum stehend so eindrücklich aus dem Innersten hervorholen und wahrnehmen konnten. Möglichst viel von diesem Licht und der Wärme der Weihnachtszeit ins neue Jahr mitzuführen, war mir immer wichtig. So wünsche ich mir und allen anderen, dass wir uns erinnern, dass Weihnachten gerade in so ungemütlichen Zeiten nicht verschwunden, sondern nur wieder bis zur neuen Adventszeit in den Hintergrund der Aufmerksamkeit gerückt ist.

Vielfältige Herausforderungen und ein wenig kreativer Luxus

Kaum hat das Jahr angefangen, verdichten sich auch schon die vielfältigen Aufgaben und erstellen sich quasi von selbst ihren Plan für die nächsten Wochen und Monate. Das ist, wie wenn sich die Arbeitsabläufe verselbständigen – immer so, wenn es besonders viele Aufgaben parallel abzuarbeiten gibt. Aber das ist auch gut so und liegt mir. Außerdem ist das in diesen lethargischen Zeiten sogar eher antizyklisch und unerwartet zu nennen. So nutze ich gerne die ganz unaufgeregt auf mich zukommenden Herausforderungen, um mit kreativer Geschäftigkeit in dieses Jahr zu starten. Als Kür und eine Art kreativem Luxus gönne ich mir ganz am Ende des Arbeitstags dann noch die Durchsicht und Weiterbearbeitung meiner letzten weihnachtlichen Fotografien. Diesmal von meiner Lieblingsperspektive auf das Weihnachtszimmer mit den unvergleichlichen und ungeheuer eindrucksvollen und stimmungsvollen Lichtern und Farben des Weihnachtsbaums und der angrenzenden Dekorationen, die ich zuletzt wieder in abstrakter Unschärfe festgehalten habe. Ganz wunderbare weihnachtliche Hintergründe sind auf diesem Weg entstanden.

Weihnachtlich beeindruckt ins neue Jahr aufbrechen

In dieses Arbeitsjahr hinein zu finden, scheint den meisten Leuten nicht leicht zu fallen. Das Zögerliche, das sich zum Ende des Jahres verstärkt eingestellt und die Stimmung dominiert hat, will sich stattdessen auf Dauer stellen. Kein Wunder, denn das hatte sich lange Zeit aufgebaut und ist wohl auch nicht durch die Symbolik des Jahresanfangs so einfach aufzulösen. Dennoch müssen wir daran arbeiten, eine Fortsetzung dieser lähmenden Unentschlossenheit und Rückwärtsgewandtheit ist jedenfalls kaum vorstellbar. So richtet sich mein Augenmerk zunächst verstärkt auf die neuen Projekte und durchaus herausfordernden und dicht getakteten Aufgaben. Aber die Weihnachtsstimmung bewahre ich mir sehr gerne und baue den Start in dieses neue Jahr auch gerne auf Grundlage des Lichten auf, das uns dies Zeit entgegenbringt. Dass der große beleuchtete Weihnachtsbaum im Wohnzimmer noch steht und leuchtet, ist mir da eine Erleichterung und ungemein beruhigend. Vor allem auch die Lichterketten direkt daneben, die wir um die Kontur des hohen Schranks gelegt haben und die mittlerweile fester Bestandteil der weihnachtlichen Lichtstimmung bei uns geworden ist. Schade, dass wir uns bald schon wieder davon verabschieden werden. Hoffentlich dann überschneidend mit den ersten Anzeichen von Frühling und vegetativem Aufbruch. Und falls das noch länger auf sich warten lassen sollte, doch wenigstens begleitet von einem kalten Winter mit sonnenreichen Tagen und offenem blauem Himmel.

Erschreckend planloses Jahr für Wetter und Vegetation

Js Geburtstag war angenehmer als man bei so wenig Sonne und Licht hätte erwarten können. Die wie schon gestern unverhoffte lauwarme Luft hat die Lichtarmut ausgeglichen und wirkte irgendwie erholsam, nach so viel nass-kaltem und richtig winterlichem Wetter, das uns nun schon den ganzen November begleitet. In Bezug auf die Sonnenstunden dürfte dieses Jahr auch insgesamt einen einsamen Negativrekord bedeuten. Das kann man jetzt schon sagen, da normalerweise im Dezember keine Sonnenlichtwunder mehr zu erwarten sind. Mindestens das kann im neuen Jahr nur besser werden. Vielleicht ist diese merkwürdige Lichtarmut auch der Grund für die unerwartete Art, wie sich die Pflanzen entwickelt haben. So vieles hat nicht geblüht oder trug später keine oder nur sehr wenige Früchte. Bei den Obstbäumen war das fast überall so zu beobachten. Aber auch viele Stauden und Sommerblumen zeigte erschreckend wenig Vitalität oder sind zur Unzeit zu stabilem Wachstum und Blüte gelangt, nämlich bis zu 2 Monate später als normalerweise. Das ging bis zu den Schädlingen. Ich denke da an den Buchsbaumzünsler, der im Herbst auf einmal der gerade erst frisch herausgewachsenen zarten Buchsbaumtriebe innerhalb weniger Tage weggefressen hatte. Im Herbst, wenn es unter normalen Umständen längst keine Raupen mehr gibt und sich diese schon Monate vorher als Schmetterlinge entpuppt haben. Dieses mal also alles anders und so abweichend, dass man nach rationalen Erklärungen vergeblich sucht. Mal sehe, vielleicht bekommen wir ja noch einen richtigen Winter.

Ein sehr dürftiges Sonnenjahr

Die erhoffte Fortsetzung der Sonnentage zum Monatsende ist leider ausgeblieben. So schleppt sich das Minus der jährlichen Sonnenstundenbilanz weiter, möglicherweise bis zum Wochenende, was wohl das schlechteste Sonnenjahr seit mindestens 15 Jahren bedeutet. Die Leute verwechseln das immer, weil so viel von der Erhöhung der durchschnittlichen Jahrestemperatur die Rede ist, bei der jedes Jahr wieder einen Rekord bereithält. Aber die Temperaturen sagen eben nichts über die Sonnenstrahlung, ihre Intensität und Dauer aus. Die Dauer war in diesem Jahr sehr dürftig, eigentlich das ganze Jahr über, und gerade im Sommer. Und die Intensität war, wie ich aus meinen Messaufzeichnungen weiß, auch unterdurchschnittlich. Ein Sonnenjahr zum Vergessen eigentlich. Für die Bäume war es dennoch ganz gut, weil das Mehr an Regen auch während des Sommers ihrer Erholung nach Jahren mit heftigen Hitzeschäden zuträglich war. Nur deshalb lässt sich an diesem Einheitswetter und dem viel zu viel an Regen noch etwas Positives ablesen. Für das neue Jahr wünsche ich mir aber eine Rückkehr zu dem, was wir vor 30 Jahren unter Jahreszeiten verstanden haben und noch genießen konnten.

So angenehm warme und helle Spätsommertage

Es wäre schön, wenn wir im Spätsommer und Frühherbst die lange verregneten Phasen dieses Sommers kompensieren. Derzeit sieht es ganz danach aus, denn streng genommen sind das die ersten richtigen Sommertage. Merkwürdig deplatziert am Ende des Hochsommers angesiedelt. Aber dieses Jahr ist nicht nur auf dem Gebiet alles durcheinander, so wundert uns das schon nicht mehr. Ich freue mich sehr über die energetische Aufladung, die von außen durch den bloßen Sonnenschein und die Helligkeit geschieht. Solche Unterstützung der Motivation tut allen gut und lässt uns leichter an die tief liegenden eigenen Energiereserven gelangen. Die freizusetzen und nutzen zu können, braucht manchmal und jetzt gerade eine solche Verstärkung. Die so angenehm warmen und hellen Tage will ich auf jeden Fall noch nutzen, um Arbeiten rund um den Garten und die praktische Hausarbeit noch frühzeitig zu erledigen. So denke ich daran, noch in dieser Woche zwei Tage für das Auffüllen des Brennholzvorrats für unseren Holzofen zu nutzen. Es wird vorläufig die letzte Aktion dieser Art, weil danach unsere eigenen Brennholzvorräte aufgebraucht sein werden. Aber für diese nächste Holzofen-Heizsaison reicht es auf jeden Fall noch aus.

Hochsommerlicht, Grün und landschaftliche Farbakzente

Das war der sonnenreichste Hochsommertag seit langem. Aber an die Sonnenstundenwerte der Vorjahre kommt auch eine solcher Tag nicht heran. Das ist schon eigentümlich, es scheint, die Sonne hat an Strahlungsintensität verloren, und das eigentlich schon seit Beginn des Jahres. Schwer zu sagen, wie man das einordnen soll, vermutlich in die Reihe der Unbegreiflichkeiten, die für uns schon zum Alltag geworden sind. Für alles Grüne ist dieser Wechsel von Regentagen zu konstanten Sonnentagen ein starker Motivator. Ich beobachte, wie jetzt schon wieder die Efeuhecken in alle Richtungen neue Triebe schießen. Und bei den Bäumen wandelt sich unter dem Einfluss des hochsommerlichen Sonnenlichts die Laubfarbe langsam in Richtung eines dunkleren Grüns und die Konsistenz in Richtung von etwas Ledrigem. Auch in der Baumlandschaft draußen ist alles satt grün geworden, nur die Farbtupfer von Blüten und Früchten fehlen fast vollständig. Eigentlich konnte ich nur bei den Ebereschen in Form der knallroten Fruchtstände einen solchen Akzent beobachten. Alles andere ist noch fast grün oder noch blass, wie bei den Pfaffenhütchen, die zwar schon Fruchtkapseln ausgebildet haben. Aber die sind noch ganz unscheinbar und lassen die spätere irre Färbung in der Kombination von Lila und Knall-Orange bisher zur ahnen.

Schöner, aber baumlandschaftlich reizloser Hochsommersonntag

Es ist ja nun einmal ein unheimliches Wechselspiel bei dem Wetter. Aber heute war uns endlich wieder ein richtig angenehmer, weil gleichzeitig heller und warmer Hochsommertag vergönnt. Das Gute ist, dass weitere Tage in diesem Stil folgen sollen. Das macht mir Hoffnung, dass am Ende dieser Hochsommer die Erwartungen in einem gruseligen Wetterjahr noch erfüllen könnte. Beim Spaziergang am Abend habe ich eine ziemlich unattraktive Baumlandschaft vorgefunden. Es scheint, dass diese eine Übergangszeit ist, in der manche Baumfrüchte schon überreif geworden und damit unscheinbarer geworden sind und andere erst im Entstehen oder am Reifen sind. Deshalb zeigen sich kaum farbliche oder von den Fruchtformen motivierte Akzente, was aber auch etwas Beruhigendes an sich hat. Ich hoffe aber im Hinblick auf eine Erweiterung meines Naturfotoportfolios doch darauf, dass bald wieder eindrucksvoll Makroaufnahmen von Baumdetails möglich sein werden, dann wieder mit Schwerpunkt auf den Baumfrüchten.

Wachstumsförderliches Pflanzenwetter

Die Nachmittage sind in diesen Tagen das jeweilige Highlight. Wenn die Frühsommersonne tief steht, wärmt sie am intensivsten. Und das Licht der tief stehenden Sonne ist auch einmalig. Das kann ich mir dann beim abendlichen Blumengießen auf den Rücken scheinen lassen. Ich habe auch den Eindruck, dass die frisch gepflanzten Blumen dieses Wetter mögen, das heute besonders heftig ständig hin- und hergeschwankt ist, zwischen Sonne und Bewölkung, zwischen fast schon frostiger Temperatur bis hin zu starkem Temperaturanstieg. Ich hoffe, diese Kontraste werden sich auch auf das Wachstum der Chilis positiv auswirken. Die Gartenbäume verhalten sich in diesem Jahr noch ziemlich zögerlich. Normalerweise würde man Anfang Juni schon mehr und üppigeres Kronenlaub erwarten. Aber das entwickelt sich ganz langsam. Vielleicht zeigen sich ja auch bei unserem radikal zurückgeschnittenen kleinen Buchsbaum bald die ersten winzigen Blättchen und kurzen Asttriebe. Und vielleicht ja auch endlich beim Maulbeerbaum, dessen aktuelle Verfassung ich demnächst unbedingt in Augenschein nehmen muss.

Kunsthandwerklicher Flow während der Sommermonate

Die fast durchgängig strahlende Sonne heute hat gutgetan und uns wieder an einen Sommer glauben lassen. Man merkt, wie die Blumen förmlich aufblühen, nach so viel Regen, der für das Blumenwachstum nicht so förderlich ist wie für die Bäume, wenn sie gleichzeitig auch genügend Licht bekommen. So kann es gerne weitergehen. Und hoffentlich damit auch wieder mehr Gelegenheit zur kunsthandwerklichen Tätigkeit. Denn die Arbeit mit verschiedenen Holzarten macht gerade um diese Jahreszeit, wenn ich weitgehend im Freien arbeiten kann, wirklich Spaß. Insofern wäre eine Schwerpunktverlagerung in die Sommermonate wünschenswert. In der Hinsicht bin ich recht zuversichtlich, weil das bewusste Verfolgen und Beobachten der jahreszeitlichen Veränderungen während der Vegetationsperiode vor allem vom Wetter abhängt. Und dann bekommen die Menschen auch wieder mehr Lust und Gelegenheit, sich symbolisch mit den Bäumen zu beschäftigen. Von dort aus bis zu meinen Wunschbaum-Manufaktur-Arbeiten ist dann der Weg nicht mehr weit.

Sommerblumen, Gartenbäume, Pflanzarbeiten im Frühsommer

So häufig in kurzer Zeit wie zuletzt waren wir wohl nie im Baumarkt gewesen. Aber der beherbergt bei uns eben das beste Gartencenter. Ein Muss im Frühjahr, wenn es darum geht, die richtigen Pflanzen für den Sommergarten zu finden. Eigentlich waren wir damit schon durch, auch Erde hatte ich zuletzt genügend auf Vorrat besorgt. Aber M. hatte den Wunsch, doch wieder Hortensien im Garten einzupflanzen, die uns bis vor etwa 3 Jahren lange Zeit begleitet und erfreut hatten. Auch weil sich die opulenten Blütenstände ganz gut trocknen und dann zum Dekorieren verwenden ließen. Der Stock war aber irgendwann eingegangen. Aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen. Nun war da dieses Angebot, und so haben wir uns entschlossen, drei neue Pflanzen zu beschaffen und an zwei Stellen im Garten zu pflanzen. Zwei an der „alten“ Stelle und eine weitere, wegen der blauen Blütenfarbe besonders auffällige, am Gartenzaun, wo uns zuletzt sommerliche Blütenakzente fehlten, da die Mohnblüten sich ebenfalls nicht wie in den Jahren zuvor entwickelt hatten und wegen der Abschattung durch die benachbarten Bäume es ohnehin schwierig geworden war mit Blumen. Aber diese Hortensien vertragen auch Halbschatten, so hoffe ich, dass sie an dem doch nach ganz gut dem Sonnenlicht exponierten Platz eine gute Wachstumschance haben werden. So froh ich mit unserem inzwischen durchweg schon stattlich ausgewachsenen Ensemble an Gartenbäumen auch bin. Für die Blumen im Sommer sind sie eben ein Hindernis und Bremsfaktor, der uns diffizile Platzierungstrategien abverlangt. Meine Chilipflanzen habe ich jetzt in die großen Pflanzgefäße umpflanzen können und zunächst unter dem transparenten Dach untergebracht. Wenn nicht mehr mit Dauerregen und kalten Nächten gerechnet werden muss, wird ich sie unter freiem Himmel platzieren können. Vielleicht wird ein Teil aber auch dort unter Dach bleiben, da dort tatsächlich noch am meisten und vor allem zu fast von Früh bis Spät Sonnenlicht ankommt. Das und die Platzierung eines Teils der Pflanzen auf dem Balkon ist ein Versuch, den ich erstmals starten will. Nicht ausgeschlossen, dass das dauerhaft eine gute Lösung sein kann.

Ein verrückter Mai geht mit sonnigen Abendstunden zu Ende

Immerhin hat der Mai am Ende doch noch ein wenig mehr Sonnenstunden gebracht als der vorangegangene April. Womit wir dann nach den Erfahrungen dieses Monats ganz zufrieden sein können. Und immerhin klingt der Monat mit einigen sehr lichtreichen Abendstunden aus. Ein Wetter, das wir uns den ganzen Tag und am besten von Beginn des Monats an gewünscht hätte und das in früheren Jahren auch üblich war. Zudem meldet die Wetterstatistik für diesen Mai die 2,5 fache Regenmenge von durchschnittlichen Mai-Monaten. Ganz schön verrückt. Diese sonnigen Abendstunden machen dennoch Hoffnung auf einen schöneren Verlauf des Frühsommers, und dass der Juni sich im Verglich zum Gewohnten diesmal übertreffen möge. Vor allem für die frisch gepflanzten Sommerblumen wäre das zu wünschen, die Dauerregen ganz schlecht vertragen und die jetzt eine sonnige Wachstumsanregung benötigen. Ich hoffe, dass diese Kombination von zurückliegend extrem viel Feuchtigkeit und jetzt sich hoffentlich durchsetzendem Sommerwetter meinem Maulbeerbaum Anlass ist, sich doch noch zu einem kräftigen Blattaustrieb zu motivieren. Ich hoffe, er bleibt nicht so kahl wie zuletzt noch beobachtet, damit er in diesem Jahr Kräfte sammeln kann und den Sommer ohne Schäden übersteht, um dann im Folgejahr nochmal Maulbeeren hervorzubringen. Die Hoffnung auf Früchte müssen wir in diesem Sommer wohl auf jeden Fall begraben.

Sonniger Abschluss eines bemerkenswert lichtarmen Aprils

Es ist ermutigend und aufmunternd, dass der letzte Tag im April doch noch echtes Frühlingswetter gebracht hat. Man könnte es auch fast schon als Frühsommerwetter bezeichnen. Das entschädigt für den holprigen Verlauf dieses Aprils, der doch weitgehend vom Klischee des Aprilwetters geprägt war. Aber auch mit diesem letzten sonnigen Tag war das der lichtärmste April der letzten 15 Jahre, zumindest für unsere Region. Nun bin ich gespannt, ob es zum Spätsommer hin eine kontinuierliche Steigerung, einen stetigen Zuwachs an Sonnenstunden geben wird. Das würde dem bisherigen Jahresverlauf entsprechen, in dem jeder Monat ungefähr in gleichem Umfang an Sonnenlicht zugelegt hat. Wenn dem so wäre, könnte es am Ende doch noch ein überdurchschnittliches lichtreiches Kalenderjahr werden. Und eines, in dem die Bäume und anderen Grünpflanzen viel sonnenenergetisch mobilisierte Biomasse hervorbringen können.

Gartenarbeit am ersten Sommertag des Jahres

Neben einigen Dingen im Haus hatte ich mir für diesen Samstag einiges an Gartenarbeit vorgenommen – und auch realisiert. Der Tag war dafür wie geschaffen, der erste richtig sommerlich zu nennende Tag dieses Jahres. Nicht bei uns, aber andernorts mit Höchsttemperaturen bis über 30 Grad. Das ist schon ungewöhnlich. Für das Vereinzeln meiner Chilikeimlinge in den kleinen Pflanztöpfchen war das natürlich super. Ich hatte für diesen Zweck die Pflanzschalen mit den Pflanzen auch hinters Haus geholt, wo ich das Hantieren mit den Keimlingen und dem speziellen Chilipflanzen-Substrat gut handhaben konnte, ohne etwas zu verschmutzen. Am Ende hatte ich fast alle kleinen Töpfchen mit neuer Erde gefüllt und die Keimlinge so auf die dann vergrößerte Zahl an Pflanzgefäßen verteilt, dass in jedem Topf jetzt zwei Keimlinge sitzen. Ich hoffe, das Umpflanzen war so behutsam, dass sie sich nicht stören und sich weiterhin vital zeigen. Das Wachsen geht bei den Chilis ja extrem langsam vonstatten, selbst bei so optimierten Bedingungen, mit Heizmatte, Pflanzenlicht und spezieller Erde. Aber wenn es jetzt draußen auch wirklich wärmer und heller wird, sollte sich die Geschwindigkeit etwas erhöhen. Ich hoffe, dass sie bis zum Sommer wirklich auch groß und kräftig sind und üppig blühen. Nach den Chilis habe ich noch die Pflanzkübel und -töpfe des Vorjahres, in denen noch alte verbrauchte Erde war, entleert und für das Neubefüllen vorbereitet, das wohl in den nächsten Wochen anstehen wird. Zuvor muss ich noch jede Menge frische Pflanzerde besorgen, außerdem eine ausreichende Menge geeigneten Dünger. Auch im übrigen Garten haben wir einige ersten Vorbereitungen für die Gartensaison getroffen. Ich denke, dass wir ab sofort wieder mehr Zeit im Garten verbringen und mit der traditionellen Reinigungsaktion und dem Pflanzen der Sommerblumen die heiße Phase dieser Zeit schon bald eingeleitet werden kann.

Doch noch Buchszweige für die Palmweihe ergattert

Bei dem durchgehend intensiven Arbeitstag mit viel Kommunikation und Technik konnte ich die heute schon länger andauernde Sonne gar nicht gebührend genießen. Hintergründig, als Kulisse sozusagen, war sie aber doch spürbar. Und das tut einfach gut, lässt die Arbeit leichter von der Hand gehen als bei Dauer-Trübnis und Regen. Auf dem Hinweg zu meinem Arbeitsgespräch bin über einen kleinen Wochenmarkt gekommen, auf dem einer der Stände Palmsträuße angeboten hat. Das kam mir wie gerufen, denn M. hat ja schon befürchtet, keinen schönen Buchsbaum mehr zu bekommen, um ihn am Palmsonntag weihen zu lassen. Und dass ich bei der Gelegenheit drei Sträußchen gekauft habe, war ein Glück. Später am Tag hat M. nämlich erfahren, dass die Alternativquelle von einer alten Freundin wider Erwarten ausfällt, da deren Buchsbaum nun auch befallen war. Nochmal Glück gehabt, auch wenn es nicht die allerschönsten Buchszweige sind, aber ich habe immerhin die schönsten aus den vorhandenen herausgefischt. Die nächsten Tage werden wieder Kommunikationsarbeit satt beinhalten, aber auch viel Holzarbeit, für die es aktuelle eine Nachfragewelle gibt. Ich denke, das hängt mit dem gefühlten Nahen des Frühlings zusammen. Nach dem langen Winter hat man verbreitet an Bedürfnis nach neuem Grün und mehr Licht.

Pflanzerfolge bei Wärme und Licht liebenden Arten

Bei meinen diesjährigen Pflanzversuchen mit Chilisamen scheine ich doch auf dem richtigen Weg zu sein. Erstaunlich ist, dass ausgerechnet die Samen der wenigen Schoten des Vorjahres als erste gekeimt sind, die von den super Scharfen „Geister-Chilis“ stammen. Gerade die sind ja trotz der Aussaat in hoher Stückzahl im Vorjahr gar nichts geworden. Aber die Methode mit Wärmematte scheint deren Geschmack dann doch getroffen zu haben. Der Hinweis auf die notwendig höhere Keimtemperatur gerade bei den scharfen Sorten war also hilfreich und lässt mich hoffe, dass auch die anderen Chilisorten auf diesem Weg gute Chancen haben werden. Die nächste Innovation und Optimierung ist schon in Vorbereitung. Demnächst wird mir auch eine Pflanzenlampe mit Licht-Vollspektrum zur Verfügung stehen, die Wirkung zeigen sollte, wenn die Keimlinge schon da sind und es dann um ein kräftiges und zügiges Wachstum geht. Bei den noch überwiegend trüben und lichtarmen Tagen ist das wohl besonders von Nöten. Beides gleichzeitig, Wärmematte mit transparenter Abdeckung nach oben und die Beleuchtung wird aber wohl schwierig werden. Vor allem weil die Keimlinge ja schnell höher wachsen und mir keine opulente Glaskuppel verfügbar ist. Übergangsweise kann ich mit gebastelten Provisorien arbeiten. Aber bald schon werde ich auf die Abdeckung verzichten müssen und dann kann die Wärmematte bei weitem nicht die gewünschte Temperatur erzeugen. Aber immerhin, ein Anfang für erfolgversprechendere Pflanzenzucht Wärme und Licht liebender Sorten ist gemacht.

Vorzeitige Imagination des Frühlings

Thematisch und bei meinen Kommunikationsprojekten ist der Frühling und sind die Ostertage zwar gerade ein Gegenstand, der mich auch kreativ beschäftigt. Aber bei diesen Unternehmungen und Aufgaben muss ich in Ermangelung wirklicher Frühlingsstimmung doch viel Phantasie und Imagination zum Einsatz bringen, um authentische Ergebnisse zu erzielen. Weil mich das aber immer schon anspricht, weil gerade die Jahreszeiten und allen voran der Frühling als Jahreszeit des Aufbruchs, des Auflebens, des Neustarts, eines der Themen sind, die mich herausfordern, zu denen ich auch unendlich viel und differenziert sagen kann, sind mir solche Aufgaben willkommen. Ich kann die Jahreszeit und das Jahreszeitenthema dann noch intensiver erleben, einfach weil ich Essenzielles verarbeiten kann und weil ich es so aufbereiten und vermitteln kann, dass andere sich angesprochen fühlen. Es geht wie so oft darum, einen archetypischen Gleichklang zu erzeugen, Saiten zum Klingen zu bringen, die bei allen latent angelegt sind, sich aber ohne Anreiz oft nicht bemerkbar machen. Mit der Imagination des Baumfrühlings in seiner idealtypischen Form, mit vielen leuchtenden Blüten, reichlich Sonne und der Belebung der Baumlandschaft wie der natürlichen Umwelt insgesamt mit dieser besonderen frühlingshaften Lichtstimmung bin ich eigentlich schon gut für den realen Frühling vorbereitet. Ein Privileg, das ohne die extern an mich herangetragenen Aufgaben so nicht vorhanden wäre. Und dann ist es für mich auch verschmerzbar, wenn es der Frühling nicht ganz so eilig hat, wie wir es uns wünschen würden und zuletzt aufgrund einiger sonnenreicher Tage hoffen durften. Die Verzögerung ist dann imaginativ gewissermaßen aufgehoben.

Bewusst wahrgenommener Frühling

Immerhin sind jetzt einmal die Voraussetzungen neu geschaffen, dass die bei uns eingefangene Sonnenenergie wieder verlustfrei genutzt werden kann. Der wenig zufriedenstellende defekte Zustand hatte jetzt fast ein Jahr angehalten und musste durch eine technische Neuerung aufgelöst werden. Eigentlich zu einem sinnvollen Zeitpunkt, denn gerade jetzt steht der Frühlingsanfang kurz bevor, gerade jetzt ist wieder deutlich mehr Sonnenlicht, länger anhaltend und intensiver, zu erwarten. Dann wird sich über die wärmere und hellere Jahreszeit hinweg die Investition auch schneller auszahlen. Schön, dass parallel auch die Natur ihren Frühling erlebt und wir bald schon den Frühling in Form der Baumblüte ganz präsent im Blickfeld haben. Eigentlich steht das Blühen der frühen Arten unter den Bäumen für den bewusst wahrgenommenen und so empfundenen Frühling. Es ist nicht allein die mildere Außentemperatur, auch nicht allein das Licht. Dieses äußere Zeichen des Auflebens, wie es sich bei den meisten Baumarten eben als erstes in der Blüte offenbart, muss schon hinzukommen, damit wir ein Gefühl für den Frühling erhalten. In diesem Jahr wird wohl der echte Frühlingsanfang ziemlich genau mit den Ostertagen zusammenfallen. Wäre toll, wenn die Feiertage selbst tatsächlich auch wieder in sattes Sonnenlicht getaucht wären.

Was uns dem Sommer näherbringt

Der heutige Tag hat endlich einmal wieder einige Phasen mit wärmenden Sonnenstrahlen mit sich gebracht. Ich stelle fest, wie ich bei solchen Sonnenphasen, auch wenn sie nur von kurzer Dauer sind, urplötzlich auflebe. Es ist, wie wenn die Stimmung spontan wechselt, weil die Sonne auch symbolisch und bezüglich der Motivation wie ein Lichtblick wirkt. Solche kleinen Lichtblicke sind dann wohltuend und entschädigen für die Wochen voller Regen, Kälte und Dunkelheit und für das nahezu vollständige Fehlen von Grün und Farbakzenten in der (Baum-)Landschaft. Kombiniert mit der verbreiteten Dauerkrisenstimmung kann der Dauerwinter, der sich zunehmend in der Kommunikation und im Inneren breit macht, ermüdend wirken. Ich nehme Lichtblick-Tage wie diesen zum Anlass, den Blick in Richtung des Frühlings zu richten. Auf alles, was Verhärtungen und Fatalismus auflösen kann, und auf alles, was uns dem Sommer in der Natur wie im Inneren jedes Menschen näherbringt.

Kulturprägende Jahreszeit

Nach so langer und intensiver Beschäftigung mit der Verarbeitung symbolhafter Illustrationen, gerade im Umfeld der Weihnachtszeit, ist es jetzt wieder an der Zeit, die äußere Natur in den Mittelpunkt zu rücken. Ich freue mich sehr auf die ersten erkennbar frühlingshaften Tage. Wenn das frische, meist noch gelblich-hellgrüne Laub der Bäume erscheint, u. a. bei den Spitzahornen, und neben den Winterblütenständen von Hasel, Birke und Erle auch wieder bunte Baumblüten die triste Winterlandschaft beleben, um sich bald darauf schon mit dem satter werdenden Grün zu eine gesättigten Farbbaumlandschaft zu verbinden. Das aufbauende Licht des Frühjahrs verstärkt dann die frischen Farben und erweckt in uns, der wir uns durch diese Landschaft bewegen, dieselbe Aufbruchstimmung, deren sich die Natur dann schon sicher ist. Ohne dieses Anzeigen und Hinweisen der grünen Pflanzen und Bäume wäre unser Erleben der Jahreszeit ein ganz anderes, würde vielleicht gar nicht so kulturprägend sein können, wie wir es in den mittleren Breiten für fast selbstverständlich wahrnehmen.

Nicht zuverlässig gefühlte Frühlingstendenzen

Nun geht der Januar schon zu Ende, und der Winter hat uns wettermäßig immer noch im Griff. Aber trotz der Kälte und dem nur sporadisch durchkommenden Licht wirkt es gefühlt schon nicht mehr ganz so winterlich. Sollten wir doch einmal einen früh einsetzen Frühling erleben? An den Pflanzen kann man es noch nicht ablesen. Die sind gewöhnlich die zuverlässigsten Anzeiger und Vorhersager sicherer jahreszeitlicher Umbrüche. Da sich die Bäume und grünen Pflanzen aber noch zurückhaltend zeigen, wird es schnell wohl nicht zum frühlingshaften Umbruch kommen. Aber wir können uns schonmal erfreuen an jedem Mehr an Licht und wärmenden Sonnenstrahlen, was allein schon wegen der allmählich länger werdenden Tage immer wahrscheinlicher wird.

Symbole frühlingshaften Aufbruchs

Gerade noch rechtzeitig habe ich heute weitere Kerzen fertiggestellt, die wir auch an Werktagen im Wohnzimmer abbrennen. Das ist im Winter einfach eine schöne Ergänzung, und passend zur wohligen Wärme des Holzbrandofens. Es ist auch gleichzeitig das, was uns die Weihnachtszeit etwas länger ins Jahr hinein reichen lässt. Nicht mehr ganze so viele und opulente Beleuchtungen, aber doch die einzelnen Teelichter und Kerzen schaffen mehr Wärme, ganz allein über ihre Ausstrahlung und das Symbolische des Kerzenscheins. Mit der Intensität der Weihnachtszeit kann das nicht mithalten, aber die Jahreszeit ist eben auch eine andere, wir stehen kurz vor dem neuerlichen Durchbruch des Lichts und den ersten konstanten Sonnentagen. So hat sich unsere Wohnungsdekoration auch verändert, indem vegetabile Anklänge an das zur Geltung kommt, was draußen tatsächlich schon Frühling oder seiner Vorstufe zeugt: Künstliche Nachahmungen von Haselzweigen mit ihren langen männlichen Blütenständen, und andere künstliche Zweige, die ziemlich detailgenau die winterliche Anmutung von Erlenzweigen mit ihren verholzten kleinen Erlenzapfen zeigen. Das Ganze in der Imitation mit etwas transparentem Stoff überzogen, der für Schnee und Eis, in jedem Fall für die Kälte der Zeit steht. Aber das Funkeln und Glitzern dieser Zweige, das insbesondere bei direktem Einfall der Sonnenstrahlen von außen aufblitzt, deutet eben auch schon auf den Frühling und den wirklichen Durchbruch des Lichts und des Auflebens der vegetabilen Welt.

Holzofenwärme, Kerzenlicht und letzte Weihnachtslichter

Sogar besonders glatt soll es jetzt noch werden. Wer hätte gedacht, dass nach den mild-ungemütlichen Monaten, die zurückliegen, noch ein so klirrender Winter kommen sollte. Wir haben als Ausgleich die Holzofenwärme und meine selbst gegossenen Kerzen, die mittlerweile und schon seit der Vorweihnachtszeit den ganz Tag über abbrennen. Das funktioniert ganz gut, weil die selbst gegossenen langsam brennen, so dass eine ca. 4 Tage reicht, auch wenn sie vom Vormittag an angezündet bleibt. Das Kerzenlicht verstärkt den wärmenden Eindruck, den die Ofenwärme hinterlässt. Und es kompensiert das viel zu wenige natürliche Sonnenlicht in diesen Wochen. Nicht zuletzt ist es eine schöne Reminiszenz an die gerade beendete Weihnachtszeit. Ich freue mich, dass wir zusätzlich noch bis zum Wochenende den erleuchteten Weihnachtsbaum genießen können, dessen Einsatz ich glücklicherweise und mit weiser Voraussicht um eine Woche verlängert habe. Ahnte ich doch, dass er bei den Außenverhältnisse und der Dunkelheit uns noch ein wenig länger guttun würde.

In der lichtesten aller Nächte

Heilig Abend 2023

Es ist schön, dass wir in diesem Jahr Heilig Abend alle zusammen feiern durften. Auch dass die Zusammenkunft der Familie wieder, wie früherer Tradition, an Heilig Abend stattfinden konnte und nicht, wie in den letzten Jahren so häufig, am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag. Die längste Nacht des Winters und gleichzeitig der Auftakt zur neuerlichen Zunahme des Lichts. Die symbolische Ahnung dessen ist in den vielen Lichtern der Weihnachtsdekorationen enthalten und in der gesamten Atmosphäre, die im Laufe der Adventszeit entsteht und in eben dieser Nacht ihren Höhepunkt findet. Der Weihnachtsbaum ist dann nur noch die augenfälligste Akzentuierung dessen, was uns allen mehr oder weniger bewusst wird: Das gemeinsame Licht im Inneren, das zu wahrzunehmen und neue aufflammen zu lassen wohl niemals so naheliegend und einem tief liegenden Bedürfnis entsprechend ist wie in der Heiligen Nacht. Ich wünsche allen, dass sie diesen Lichtfunken wahrnehmen, aufgreifen und in die kommenden zwölf Monate ihrer Lebenswelt weitertragen können.