Opulente Kräutersammlung als Tradition

Mit unserer Zeitplanung in Sachen Kräutersuche haben wir es in diesem Jahr gut getroffen. Gestern schon beim ersten Teil der Aktion konnten wir die warme Spätnachmittagssonne nutzen, um Kräuter am Fluss zu sammeln. Und heute Vormittag war es auch günstig, trotz der Schwüle, da es nicht geregnet hat und die Nässe des Vortags zum Teil schon aufgetrocknet war. Beim Suchen und Sammeln habe ich heute wieder vollen Einsatz gezeigt und auch einen guten Riecher für die richtigen Stellen bewiesen. Tatsächlich waren die traditionell vielversprechenden Stellen auch diesmal die richtigen, allerdings bin ich teils vom üblichen Weg abgewichen und habe den Radius weiter gefasst. Auf die Weise konnten wir viele interessante Gräser und blühende Stauden ausfindig machen und einsammeln, die unsere Kräutersträuße bereichern. Und beim traditionellen Problemfall, der Königskerze hatten wir dank unserer wachen Augen Glück. Am Ende konnten wir an drei Stellen Königskerzen ausfindig machen. Die erste hatte verschiedene Nebenzweige, die wir später abtrennen und jeweils für den Mittelpunkt eines Straußes verwenden konnten. Und für den eigenen Kräuterstrauß haben wir eine andere, sehr stattliche Königskerze verwendet, die glücklicherweise noch schöne nicht verwelkte Blüten an der Spitze trägt. Sowohl die Menge als auch die Vielfalt und Qualität der Kräuter war dieses Mal herausragend, so dass wir insgesamt sechs Sträuße arrangieren konnten. Mindestens drei davon werden wir in der Messe zu Mariä Himmelfahrt selbst weihen lassen können, bei hoffentlich schönem Wetter.

Kräutersammlung 2023 I
Kräutersammlung 2023 II
Kräutersammlung 2023 III
Kräutersammlung 2023 IV
Kräutersammlung 2023 V
Kräutersammlung 2023 VI
Kräutersammlung 2023 VII
Kräutersammlung 2023 VIII
Kräutersammlung 2023 IX
Kräutersammlung 2023 X

Ganz traditionelle Kräuterstraußweihe zu Mariä Himmelfahrt

Heute habe wir bei für den Tag eher untypisch wolkenverhangenem Sommerwetter einen sehr schönen Feiertagsgottesdienst erlebt, während dem unsere insgesamt vier selbst gesammelten und zusammengestellten Kräutersträuße gesegnet wurden. Bei der Gelegenheit wurden wir auch noch einmal an den Hintergrund des Mariä Himmelfahrt Brauchs aufmerksam gemacht, der wie so oft bei feiertäglichen Bräuchen nie so ganz präsent ist. Es ging um die Überlieferung, dass nach dem Öffnen des Grab Mariens dort kein Leichnam vorgefunden wurde, sondern nur duftende Blumen und Kräuter. Tatsächlich bevorzugen deshalb auch manche Gläubige Blumensträuße, während die meisten aber doch Kräuter der Saison im eigenen Garten oder wie wir in der freien Landschaft sammeln. Interessant ist, dass wir gestern unverhofft doch noch eine Königskerze entdeckt haben. M. hat sie zufällig am Hauseingang der Nachbarn, in einer Mauerecke entdeckt. Die durften wir samt Wurzel ausgraben, wobei wir die Wurzel im eigenen Garten einpflanzen wollen und die kleine Staude natürlich in den eigenen Straß nachträglich eingebunden haben. Ich musste ihn dafür nochmal auseinandernehmen und habe bei der Gelegenheit neben der Königskerze im Zentrum auch noch eine unserer Sonnenhutblüten, die wir in diesem Sommer zum ersten Mal selbst herangezogen haben, hinzugefügt und außen noch weitere Kräuter, die nach dem Binden der Sträuße noch übrige waren, aber zu schade, um sie nicht zu nutzen. So freuen wir uns sehr, alles ganz traditionsgemäß umgesetzt zu haben und die drei weitere Sträuße weitergeben zu können.