Die moderne Interpretation einer christlich-vegetabilen Tradition

Die Messe zu Mariä Himmelfahrt, die uns in unserem Bundesland noch vergönnt ist, weil der Tag hier noch als kirchlicher und gesetzlicher Feiertag gefeiert wird, war eindrucksvoll und feierlich. Und zudem sehr gut besucht, wie fast immer, wenn sie von Chorgesang begleitet wird. Und natürlich gehörte der Kräutersegen dazu. Erfreulicherweise hatten viele Besucher eigens gesammelte und zu Sträußen gebundene Kräuter mitgebracht. Bei einigen konnte ich auch die bei uns wachsenden typischen Wiesenkräuter sehen, die ich auch in die eigenen Sträuße eingebunden hatte. Aber diese anderen waren meist nicht so opulent, z. T. auch eher auf Blumen oder Heilkräuter konzentriert, was ja eigentlich auch der Tradition näher kommt. Unsere Kräutersammlung zu Mariä Himmelfahrt ist eine moderne Interpretation, die die tatsächlich in der freien Landschaft, bevorzugt an Weg- und Waldrändern wachsende Kräuter, Gräser und Stauden umfasst, und nicht unbedingt nur Heilkräuter. Ich habe immer den Eindruck, dass diese wunderbaren wildwachsenden Kräuter die Idee, die hinter der Kräutersammel- und Kräuterweihetradition steht, sehr gut transportieren können. Leider hatte ich es versäumt, die Sträuße während der Arbeit des Bindens oder vorher zu fotografieren. Aber ich habe einige der fertig gebundenen dann doch noch in einigen dokumentierenden Fotos festgehalten:

Kräutersträuße zu Mariä Himmelfahrt 2024 I
Kräutersträuße zu Mariä Himmelfahrt 2024 II

Viele opulente Kräutersträuße, und alle mit einer Königskerze

Auch der zweite Tag des Kräutersammelns verlief sehr erfolgreich. Vor allem ist es uns gelungen – nach anfänglich vergeblicher Ausschau – doch noch ausreichend viele Königskerzen zu finden. Die bilden traditionell ja das Zentrum der Kräutersträuße und sie kommen eben nicht in jedem Jahr häufiger vor. In diesem Jahr hatte wir schon recht früh sehr viele Exemplare gesichtet, allerdings meist an entlegenen und nicht zugänglichen Stellen, z. B. in den Mittelstreifen der Autobahn. An unseren üblichen Sammelplätzen waren sie gestern und heute aber praktisch nirgendwo zu sehen, an einer Stelle, an der sie vor einigen Wochen noch zahlreich wuchsen, hatte die Stadt alles abgemäht, so dass auch die Königskerzen dort verloren waren. Aber ich habe dann nacheinander meine Favoriten-Kräutersammelstellen aufgesucht und zusätzlich noch andere Straßenzüge in der Nähe abgesucht. An einer dieser anderen Stellen haben wir dann sehr schön Königskerzen mit noch vielen Blütenknospen in der Spitze ausfindig gemacht. Das war ein Glücksfall, nachdem es schon häufig schwierig war, auch nur drei bis vier solcher schönen Spitzen zu finden. Im letzten Jahr gar waren gar keine zu finden. Heute aber genügend, um alle Sträuße damit zu schmücken, und es sind am Ende doch 7 Stück geworden. Nicht mehr als in den Vorjahren, aber opulenter als jemals zuvor. Eigentlich sind sie annähernd gleich groß bzw. üppig geworden, so dass wir Entscheidungsprobleme bekommen werden, wer welchen davon erhalten soll. Aber ich bin sicher, am Ende werden sie alle verteilt sein, natürlich nur an Menschen, die etwas mit der Tradition anfangen können. Bei diesem doch ziemlich zeitintensiven Aufwand ist das auf jeden Fall ein wichtiges Kriterium.

Traditionelles Kräutersammeln, die Erste

Das Kräutersammeln haben wir bewusst auch dieses Jahr wieder auf zwei Tage aufgeteilt. Deshalb sind wir heute Abend schon losgezogen, zunächst noch im und um den eigenen Wohnort herum, um die Kräuter, die diesem Sommer in guter Qualität dort zu finden sind, in ausreichender Menge zusammenzutragen. Da ist schon einiges zusammengekommen, aber es wächst überraschenderweise überall das Gleiche, was mich angesichts des vielen Regens in diesem Jahr doch erstaunt hat. Deshalb ist die zweite Suche morgen unbedingt notwendig. Denn für die Sträuße zu Mariä Himmelfahrt ist es schon notwendig, ein gewisses Spektrum zusammenstellen und zusammenbinden zu können. Man benötigt ohnehin immer viel mehr, als das anfänglich zu erwarten wäre. Meist ist nach der Aktion, bei der wir ungefähr 7 Sträuße für uns und einige Lieben und Bekannten binden, nicht mehr viel übrig. Das, was dann übriggeblieben ist, können wir immer noch zu kleinen Sträußchen in Vasen arrangieren und z. B. an der Grotte oder auch innen als spätsommerlich vegetabile Dekoration verwenden.

Christliche Tradition, vegetabile Form und Baumfotografie

Morgen oder spätestens übermorgen werden wir uns auf den Weg zu unseren Favoritenplätzen machen, um Sommerkräuter für die traditionellen Kräutersträuße zu Mariä Himmelfahrt zu sammeln. Schon im Vorjahr war an diesen Tagen des Sammelns so heiß wie gerade wieder. Das gehört fast schon zu dieser Tradition, das sommerlich heißte Wetter, die schwüle Luft und die gewisse Anstrengung, die das Zusammentragen von ausreichend Kräutern immer mit sich bringt. Aber wir mögen es trotzdem sehr. Auch wenn wir ohne diesen Anlass sicher nicht auf die Idee kämen, bei der recht erschöpfenden Hitze in der Landschaft unterwegs zu sein. Deshalb und auch wegen der gerade eher unspektakulären Anmutung der Baumlandschaft bin ich derzeit auch nicht in Sachen Baumfotografie unterwegs, widme mich eher den Symbolbäumen, die sich ohnehin besser auf generativ künstlichem Wege oder aber in der Weihnachtssaison selbst auf dem Weg echter Fotografie illustrieren lassen. Aber natürlich kommt in Kürze auch wieder eine jahreszeitliche Übergangsphase, nämlich am Übergang von Spätsommer zu Frühherbst, in der es wieder auch ästhetisch wieder eindrucksvoll wird rund die Bäume. Für dann spätestens ist die nächste Fotoreihe mit Nahaufnahmen geplant.

Lichtgesättigte Präsenz der Pflanzen im Sommer

Auf dem Rückweg von der Schulung heute bin ich über eine meiner Lieblingslandschaftsstrecken gekommen. Die Wiesenkräuter, die uns schon vor Mariä Himmelfahrt so fasziniert haben und die wir an verschiedenen Stellen eingesammelt und in Sträuße eingebunden haben, war bei dem schönen Spätsommerwetter heute wieder die Attraktion. Es ist ein Eindruck, den ich schon seit einigen Jahren bei meinen Exkursionen durch die (Baum-)Landschaft gewonnen habe, dass die unfassbar filigranen und detailreichen Wiesenkräuter, -gräser und -stauden in den Sommermonaten den Bäumen tatsächlich den Rang ablaufen. Jedenfalls wenn man es unter dem Gesichtspunkt der lichtgesättigten Präsenz und Repräsentanz eines ungebremsten, üppigen, aufbauenden sommerlichen Wachstums der Pflanzenwelt betrachtet. So ist es auch immer häufiger vorgekommen, dass mich diese Kräuter fotografisch währen des Sommers verstärkt angesprochen haben. Resultat waren und sind spannende Landschaftsimpressionen, die ähnlich wie meine Baumdetailfotografien früherer Jahre, die Nahaufnahmen von Baumblättern, Baumblüten, Baumfrüchten, Baumrinden und Baumwurzeln, im Kleinen die Großartigkeit der vegetabilen Natur zum Ausdruck bringen, wenn man z. B. fotografisch die Aufmerksamkeit auf sie gezielt lenkt. Ich schätze, das wird auch künftig neben der Baum- und Landschaftsfotografie sowie der Fotografie von Hintergründen und Texturen, einer meiner Motivschwerpunkte sein. Schön ist zudem, dass wir diese Pflanzen auch ganz konkret sammeln und in unser Wohn- und Lebensumfeld integrieren können. Es gibt außerhalb des direkten Natureindrucks kaum eine schönere Möglichkeit, den Jahreszeiten ganz nah zu sein, indem wir uns für die jeweilige Zeit charakteristische pflanzliche Strukturen im eigenen Umfeld platzieren.

Ganz traditionelle Kräuterstraußweihe zu Mariä Himmelfahrt

Heute habe wir bei für den Tag eher untypisch wolkenverhangenem Sommerwetter einen sehr schönen Feiertagsgottesdienst erlebt, während dem unsere insgesamt vier selbst gesammelten und zusammengestellten Kräutersträuße gesegnet wurden. Bei der Gelegenheit wurden wir auch noch einmal an den Hintergrund des Mariä Himmelfahrt Brauchs aufmerksam gemacht, der wie so oft bei feiertäglichen Bräuchen nie so ganz präsent ist. Es ging um die Überlieferung, dass nach dem Öffnen des Grab Mariens dort kein Leichnam vorgefunden wurde, sondern nur duftende Blumen und Kräuter. Tatsächlich bevorzugen deshalb auch manche Gläubige Blumensträuße, während die meisten aber doch Kräuter der Saison im eigenen Garten oder wie wir in der freien Landschaft sammeln. Interessant ist, dass wir gestern unverhofft doch noch eine Königskerze entdeckt haben. M. hat sie zufällig am Hauseingang der Nachbarn, in einer Mauerecke entdeckt. Die durften wir samt Wurzel ausgraben, wobei wir die Wurzel im eigenen Garten einpflanzen wollen und die kleine Staude natürlich in den eigenen Straß nachträglich eingebunden haben. Ich musste ihn dafür nochmal auseinandernehmen und habe bei der Gelegenheit neben der Königskerze im Zentrum auch noch eine unserer Sonnenhutblüten, die wir in diesem Sommer zum ersten Mal selbst herangezogen haben, hinzugefügt und außen noch weitere Kräuter, die nach dem Binden der Sträuße noch übrige waren, aber zu schade, um sie nicht zu nutzen. So freuen wir uns sehr, alles ganz traditionsgemäß umgesetzt zu haben und die drei weitere Sträuße weitergeben zu können.

Kräutersammeln in einem ganz besonderen Kräuterjahr

Diesmal haben wir die Kräuter für unsere Mariä Himmelfahrt Kräutersträuße nicht am Vortag, sondern schon einen Tag früher gesammelt. Das lag nahe, da der Feiertag in diesem Jahr auf einen Montag fällt und wir das heute besser einrichten konnten. Der Vormittag schien mir bei der Hitze angemessen, auch weil wir dann den Nachmittag für das Binden der Sträuße nutzen konnten. Und das hat gut funktioniert, aber auch mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet, insgesamt fast 3 Stunden, in denen wir sukzessive unsere bekannten Geheimkräuterstammplätze aufgesucht haben. Natürlich war es anders als gewöhnlich, nach Wochen andauernder Hitze mit Temperaturen über 30 Grad musst die Kräuterlandschaft zwangsläufig anders aussehen, soweit sie überhaupt noch vorhanden war. Viele sonst noch blühende Randstreifen z. B. an Straßen- und Wegrändern waren schlicht vertrocknet, manche regelrecht verbrannt. So ist ein wenig der Vielfalt durch übergroße Sonneneinwirkung verloren gegangen. Dennoch konnten wir an den verschiedenen Standort doch eine ausreichende Menge unterschiedlicher Kräuter zusammentragen, so dass es am Ende, wenn wir die zwei Sträuße von A., die sich uns am Nachmittag zum Binden zusammengefunden hat, hinzurechnen, waren es am Ende immerhin 6. Genug, um allen, denen das traditionell wichtig ist, auch ein Exemplar zukommen zu lassen. Natürlich erst nach der Weihe am Montag. Trotz der etwas widrigen Umstände für die Kräuter selbst sind wir mit dem Sammeln und den Ergebnissen des Bindens doch sehr zufrieden, auch weil wir die Tradition aktualisieren konnten.

Schwieriger Sommer auch für die Kräutersuche

Insgesamt können wir mit dem Verlauf dieses Sommers eigentlich zufrieden sein. Bis eben auf die Wasserknappheit und die überwiegend ausfallende Baumobsternte. Aber sonst gedeiht das meiste sehr gut. Bei der Kräutersuche, zu der wir voraussichtlich am Sonntag unterwegs sein werden, wird es allerdings auch Ausfälle geben. Die Königskerzen zum Beispiel, die eigentlich das Zentrum des Kräuterstraußes bilden sollen, waren in diesem Jahr zwar sehr zahlreich und hoch gewachsen. Auf Grund der vielen Sonne und Trockenheit sind sie aber schon fast überall vergangen, so dass sie für die Kräuterweihe nicht mehr zur Verfügung stehen. Das war schon einige Male so, dann mussten wir sie durch ein anderes Kraut ersetzen. Und so könnte es sein, dass so einige Abwechslung bei den diesjährigen Kräutersträußen notwendig sein wird und wir vielleicht diesmal zu einer sehr ungewöhnlichen Zusammenstellung kommen werden. Ein bisschen Erkundung und Suche ist damit natürlich auch verbunden. Aber wir kennen inzwischen schon so einige Ecken, die wir nach und nach absuchen können.

Den Zufall glaubwürdig einfangen

Nun ist doch wieder nichts geworden aus einer Erweiterung meines Baumblütenportfolios. Wohl weil das Frühjahr so reich an projektbezogenen Ablenkungen war, während die Nahaufnahmen von Baumdetails, wie überhaupt die Naturfotografie, schon viel Zeit und Ruhe erfordern. Schnell mal losgehen und Schnappschüsse einfangen, führt dabei erfahrungsgemäß zu keinem guten Ergebnis. Dennoch hoffe ich, im Verlauf des Sommers noch einmal Gelegenheiten zu haben, die in den Vorjahren neu entdeckten Wiesenblumen und Wiesenkräutermotive aufzunehmen. Das ist ebenso spannend wie schwierig, weil dieses Motivfeld von der Flüchtigkeit des Eindrucks lebt und gerade dafür zahlreiche Anläufe notwendig sind, um den „Zufall“ glaubwürdig einzufangen und dem Gewollten möglichst wenig Raum zu lassen.

Hochsommerliche Arbeit an den Kräutersträußen

Gestern nach der Suche haben wir die gesammelten Kräuter schon nach Arten sortiert und in der Länge beschnitten, und heute am Nachmittag konnten wir die Sträuße in der traditionellen Weise binden, mit je einer Königskerze im Zentrum. Diesmal sind es gleich fünf Sträuße geworden, zwei mehr als sonst, aber darüber werden sich sicherlich die Beschenkten freuen. Wie immer hat sich am Ende herausgestellt, dass wir keineswegs zu viel gesammelt hatten. Von dem einen oder anderen Kraut hätte es sogar noch mehr sein können. Aber ich denke, die Ergebnisse sind sehr ansehnlich und ausgewogen. Eine schöne traditionelle Gemeinschaftsarbeit von M. und mir. Zwei der Sträuße haben wir schon weitergegeben, die drei anderen werden bis zur Weihe am Sonntag noch im Wasser stehen, damit die Kräuter bis dahin nicht zu schnell trocknen. Vom Rainfarn hatten wir einen Überschuss, weil ich alle geeigneten Exemplare von unserer Geheimtipp-Wiese geschnitten hatte. Die haben einen Platz in der Grotte gefunden, schließlich geht’s ja auch um einen Feiertag, der der Mutter Gottes gewidmet ist.

Kräuter von der Kräutersuche 2021 I
Kräuter von der Kräutersuche 2021 II
Kräuter von der Kräutersuche 2021 III
Kräuter von der Kräutersuche 2021 IV
Kräuter von der Kräutersuche 2021 V
Kräuter von der Kräutersuche 2021 VI

Kräutersuche an einem sonnigen Hochsommernachmittag

Es war der genau richtige Tag für die Kräutersuche. Am Nachmittag konnte ich M. überreden, dass wir zusammen die bekannten Orte erkunden, auf der Suche nach einer Auswahl für die Jahreszeit typischer Wiesenkräuter. Auch wenn wir die meisten Arten nicht mit Namen kennen. Die Arten wiederholen sich, aber auch an den eigentlich bekannten Orten, am Straßenrand, am Waldrand und am Flussuferweg, so ist es doch in jedem Jahr wieder anders, dominieren bestimmte Arten und andere fallen komplett aus. Die Zusammenstellung ist am Ende deshalb immer anders. An der dritten Station konnten wir zum Beispiel endlich genügend Rainfarn zusammentragen, der an den ersten beiden Orten gar nicht vorhanden war. Das war zwar mühsam, da nur bestimmte, noch nicht so weit ausgereifte fürs Trocknen in Frage kommen, aber das Vorkommen war dort reichhaltig, so dass ich am Ende doch zwei kräftige Sträuße zusammen hatte, von denen wir einen Teil auch anderweitig verwenden können. Neu sind diesmal lila und dunkellila blühende Kräuter, die ich nicht bezeichnen kann, die ich aber so noch nicht wahrgenommen hatte. So werden die Sträuße auch eine interessante Farbigkeit erhalten. Eine große Freude war es mir, an einer einzigen Stelle tatsächlich mehrere Blütenspitzen der Königkerze entdeckt zu haben. Die warn sonst nirgendwo zu sehen. Diesmal werden wir das Zentrum aller drei Sträuße mit einer Königskerze krönen können, nachdem im Vorjahr zur Zeit der Suche alle zeitig blühenden Exemplare schon verblüht waren und wir auf Ersatz ausweichen mussten. Die Sträuße selbst werden wir morgen binden, aber ich bin sicher, es werden wieder sehr schöne sein, die wir am Sonntag zur Kräuterweihe mitnehmen werden.

Hochsommerliche Wiesenkräuterkonstanten

Die Wiesenpflanzen sind in diesen Julitagen ungefähr auf dem Stand des Vorjahres. Auf dem Flussdamm konnte ich heute dieselben Arten in voller Blüte sehen, die ich im Vorjahr an anderer Stelle fotografisch festgehalten hatte. Darunter der rote Klatschmohn und eine Reihe weiterer farbig blühender Wiesenkräuter, deren Bezeichnungen ich nicht kennen. Von der Wilden Möhre einmal abgesehen. Nun, die Fotos des Vorjahres dürften kaum zu toppen sein. Es ist aber auch schwüle Wärme bei bedecktem Himmel, die nicht so viel Lust aufs Fotografieren macht. Auch wenn die Lichtverhältnisse bei solchen Bedingungen eher günstiger sind, ist die Eindrücklichkeit in der Aufnahmesituation bei strahlendem Hochsommerwetter eine andere. So werde ich eine eventuelle Neuauflage der Wiesenkräuterserie von ansprechenderen Witterungsbedingungen abhängig machen und hoffen, dass die Blüten dann noch zu sehen und ansehnlich sind. Die feuchte Wärme der letzten Woche hat jetzt die kahlen Kopfbereiche der Efeuranken deutlich vitalisiert. An der Grotte sieht man von oben schon relativ flächendeckende neue Blatttriebe mit zurzeit noch kleinen Blättern. Wenn die ausgewachsen sind, werden die kleinere Lücken aber auch schon wieder geschlossen sein. Und an dem heftig zurückgeschnittenen alten Mauerefeu zeigen sich immerhin schon erste einzelne Triebe. Dort wird es langsamer und unregelmäßig nachwachsen, aber bis zum Anfang des Spätsommers sicher auch schon einigermaßen geschlossen erscheinen.

Reizvolle Naturdetails

An dem ersten Frühsommertag, der wirklich durchgehend sonnig ausfiel, waren viele Menschen unterwegs. Man sah ihnen förmlich an, wie sie die Bewegung in der Landschaft, bei Sonne und angenehmer Wärme genießen. So wie es sich in den vergangenen Tag angekündigt hatte. Das wirkt der sich gerade wieder auflösenden Krisenstimmung weiter entgegen, wohl mehr als manche administrative Maßnahme. Auf meinem Lieblingsweg habe ich wieder einmal, wie zuletzt häufiger über die Sommermonate, den Reiz der Wiesenkräuter als fotografisches Motiv erkannt und einige Versuche unternommen. Die Ergebnisse sind vereinzelt auch ganz gelungen, mehr ist bei diesem komplexen Motivfeld nicht zu erwarten, hängt das Gelingen doch sehr stark vom Zufall ab, gerade weil die natürlichen Strukturen in so einer Wiese enorm vielgestaltig und sich überlagernd sind, so dass ganze Serien notwendig sind, aus denen am Ende einige wirklich gute Einstellungen herausgefiltert werden können. Unter den so ausgefilterten Motiven sind aber durchaus solche, die in ihrer natürlichen Eindrücklichkeit manches Baumdetailfoto noch übertreffen können. Aber auch bei den Bäumen tut sich wieder etwas. Heute besonders auffällig schien mir die zwar wie immer unauffällige Blüte des Pfaffenhütchen-Strauchs, die aber außerordentlich üppig ausfällt und im Spätsommer sehr viele rosa-orangene Pfaffenhütchen erwarten lässt.

Blüte des Pfaffenhütchens im Frühling 2021

Ein Feiertag, vegetabile Traditionen und Symbolik

Ein schöner Feiertag zu Mariä Himmelfahrt ist uns heute vergönnt gewesen. Durchaus ein Privileg, ist der Feiertag als solche doch neben unserem Bundesland nur noch in Bayern existent. Wir besuchen traditionell den immer sehr feierlichen Gottesdienst, dieses Jahr unter den bekannt reglementierten Bedingungen, die der Festlichkeit aber nicht geschadet haben. Bei tollem Hochsommerwetter konnte sich die Tradition so mit Leben füllen und hat erkennen lassen, dass sie doch noch Anhänger hinter sich weiß. Unter den für den Segen mitgebrachen Kräutersträußen waren unsere drei sicher die schönsten. Aber man hatte sich auch viel Mühe gegeben, für alle Besucher kleine Sträuße, die auch Blumen und teils Gemüse enthielten, vorzubereiten und im Anschluss zur Verfügung zu stellen. So konnte jeder in dieser symbolischen Form und in Form eines Straußes, der das ganze Jahr über die Küche oder Wohnstube ziert, an die Tradition anknüpfen. Unser neuer Strauß hängt jetzt in der Küche. Nachträglich sind uns noch einige Gewächse eingefallen, die wir hätten einbinden können, z. B. Zweige unseres neuen, in diesem Sommer besonders schön herausgewachsenen Rosmarinstrauchs. Aber er ist auch so sehr gelungen und ähnelt bei durchaus abweichender Zusammenstellung doch insgesamt dem des Vorjahrs.

Eindrücklicher Feiertag mit Kräutertradition

Ich finde es schön, dass wir die Tradition des Feiertags Maria Himmelfahrt pflegen können. Eine wieder sehr schön gestaltete feierliche Messe hat uns den Feiertag eindrücklich vermittelt. Mit dabei unsere diesmal fünf Kräutersträuße. Vier werden wir weitergeben und einen behalten. Gelungen sind sie alle. Der Tag hatte für mich, wie Feiertage eigentlich immer, aber dennoch einen besonders feiertägliche Anmutung. Mit Ruhe, Zeit zum Nachdenken und Ausruhen und mit einer Unterbrechung dessen, was uns, in Ausschließlichkeit genossen, langfristig krank machen kann.

Kräuter, Tradition und der verbliebene Feiertag

Das Arrangieren und Zusammenbinden der Kräutersträuße hat wieder Spaß gemacht. Wie immer war es fast zu wenig Material für die letztlich fünf kleinen Sträuße. Aber noch mehr konnten wir gestern bei unseren Streifzügen an geeigneten Plätzen nicht mehr auftreiben. Jedenfalls hätten wir uns nur wiederholt. Die Ergebnisse finde ich aber sehr schön. Noch schöner ist es, dass uns als einzigem Bundesland noch dieser schöne Feiertag geblieben ist, und mit ihm die Traditionen gepflegt werden können, was ohne den offiziellen Status als kirchlicher Feiertag sicher keine Zukunft hätte. Einige Strauchzweige haben wir übrigens diesmal auch beigefügt. Einige verholzte Zweige des Heidekrauts passen ja ganz gut in einen Kräuterstrauß, der ansonsten aus vielen verschiedenen Arten zusammengesetzt ist, die bei uns heimisch und verbreitet sind. Einige Exoten, wie meine selbst gezüchteten Strohblumen habe ich allerdings auch noch ergänzt.

Die Zutaten für den Kräuterstrauß

Die Kräuter für die beiden Sträuße an Mariä Himmelfahrt haben wir am Nachmittag schon gesammelt. Nächste Woche wäre es schwierig einzurichten gewesen. Außerdem sind zeitweise Gewitter vorausgesagt, die uns damit einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Wie zu erwarten war, ist die Auswahl diesmal nicht sehr üppig, einfach weil vieles, was für diese Jahreszeit eigentlich typisch ist und normalerweise in den Strauß gehört, auf Grund des extremen Hochsommers schon verblüht oder vollständig vertrocknet ist. Prominentestes Beispiel ist die Königskerze, die zwar in diesem Jahr überall zahlreich und üppig gewachsen ist, aber eben schon abgeblüht ist. Man findet nur noch braune, vertrocknete Stängel, ohne Spuren der gelben Blütenblätter. Bei anderen Arten mussten wir länger suchen. So sind wir froh, vom Rainfarn auf einer Wiese nach ausgedehntem Suchen doch noch genügend Zweige gefunden zu haben, die sich zum Einbinden eignen, weil die sonnengelben Blütenstände noch frisch sind. Auch von der wilden Möhre waren noch einige ganz schöne Exemplare ausfindig zu machen. Eine Rarität, die ich auf einem ansonsten fast vollständig verdorrten Wegrand entdeckt habe, ist der Zweig einer Heckenrose mit einem Schlafapfel. Irgendwie passt das gut, denn auch dem Schlafapfel wird ja nachgesagt, dass den gesunden Schlaf fördert, so man ihn unters Kopfkissen legt. Also auch ein Heilkraut, wenn man so will. Am Ende werden es etwas ungewöhnlich zusammengesetzt Sträuße werden, in denen auch jeweils eine unserer Strohblumen, wahrscheinlich je ein Zweig vom Grünen Heinrich und einer anderen lila blühenden Pflanze aus unserem Garten, deren Bezeichnung ich nicht kenne, vorkommen werden. M. hat schon mal begonnen, alles etwas zu sortieren, damit wir es in den Folgetagen gleichmäßig verteilen und zwei schöne Sträuße daraus binden können.

Schmücken und arbeiten mit der Jahreszeit

Die Wildkräuter beschäftigen uns in diesem Sommer noch intensiver als in den Vorjahren. M. liebt sie sehr, auch unabhängig von der Tradition an Mariä Himmelfahrt. So habe ich auf dem Rückweg heute noch einmal Ausschau gehalten und die Kräuter mit den rosafarbenen Blüten gepflückt, die wir kürzlich überall am Straßenrand erblickt haben. Außerdem war an derselben Stelle auch noch frischer, nicht vertrockneter oder ausgeblühter Rainfarn zu finden. Damit sollten sich die schon weitgehend verblühten Arrangements des letzten Wochenendes wieder ersetzen lassen. Das gestern noch geschnittene Heidekraut hat M. heute in einen Drahtkorb gesteckt und zusammen mit einer Auswahl letztjähriger Strohblumen sehr schön arrangiert. Mit dem Abschluss der aktuellen Holzarbeit, diesmal mit dem Holz der Weide, ging wieder einmal eine intensive Arbeitswoche zu Ende, die sehr stark im Zeichen der jahreszeitlichen Erscheinungen in der Pflanzennatur stand.

Kräuter, Sommer, Feiertag

Kräuterstrauß 2017

Die beiden Kräutersträuße haben sich bis nach der Segnung sehr gut gehalten. Auch das Gewächs, das wir im Austausch für die Königskerze in die Mitte gebunden haben, trägt seine kleinen gelben Blütenblätter noch weitgehend. Eigentlich bin ich recht zuversichtlich, dass die farbigen Blüten auch mit dem Trocknen noch ihre Farbe weitestgehend behalten. Das ist dann das ganze Jahr über sehr schön. Einen dritten Strauß haben wir noch aus der Kirche mitgenommen, dort liegen immer zahlreiche vor dem Altar, für alle, die keine Gelegenheit hatten, selbst Blumen oder Kräuter mitzubringen. Den hat M. dann einer Freundin gebracht, die evangelisch ist und deshalb den Mariä Himmelfahrt nicht feiert, den Festtag aber dennoch schätzt. M. hätte es auch gerne gesehen, wenn ich die unglaublich opulente Weintraube fotografiert hätte, die J. uns für V. mitgegeben hat. Es ist wirklich die üppigste Traube, die ich jemals gesehen habe. Aber solche Objekte sind fotografisch immer schwer zu erfassen, und eine wirklich gute Idee für ein ansprechendes Arrangement haben wir spontan nicht gefunden. So werden wir dieses Vorhaben wohl später mit den schönsten roten Trauben aus dem eigenen Garten nachholen.

Neue Kräutersträuße

M. hat heute die gestern zusammen getragenen Kräuter und Gräser zu drei Sträußen gebündelt und dabei noch einige Pflanzen aus dem Garten ergänzt, u. a. die jetzt im Halbschatten des Feigenbaums schon rot ausgereiften Physalis, die blühende Pfefferminze und je eine meiner Strohblumen, die ich am Morgen geschnitten hatte. Die Zusammenstellung wirkt insgesamt noch filigraner und vielfältiger als in den Vorjahren. Wie die Sträuße später in getrocknetem Zustand wirken, ist natürlich wieder eine andere Frage. Darauf, auch die ganz schmalen Sonnenblumen dazu zu nehmen, haben wir dann letztlich doch verzichtet. Es ist fraglich, ob sich die kleinen Blüten noch nachträglich öffnen würden. Und die schon größeren Blüten wären einfach zu dominant im Verbund mit den zarten Kräutern. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. So können wir uns auf die Segnung morgen freuen.

Erste Kräutersuche

Eigentlich hatte ich nicht mehr damit gerechnet, dass wir heute noch die Kräuter für Mariä Himmelfahrt sammeln. Aber am späten Nachmittag zog die Temperatur dann doch an und die Sonne kam heraus, ein Vorbote des neuen Hochs der nächsten Woche. Da bot es sich einfach an, zumal M. das immer ganz besonders genießt. An unserer Favoriten-Sammelstelle sind wir wieder fündig geworden, aber da in diesem Sommer alles so früh dran war, kamen einige Kräuter und Gräser nicht mehr in Frage, da sie schon vertrocknet oder vollständig verblüht waren. Stattdessen haben wir an zwei anderen Stellen weitergesucht und dort verschiedene uns noch unbekannte Arten gefunden, die sich gut für den Kräuterstrauß eignen dürften. Königskerzen, das ist das einzige wirkliche Problem, haben wir aber nirgends gefunden. Sehr schade, da diese ja traditionell die Mitte des Straußes ziert. Aber ich bin doch auf eine Staude gestoßen, die interessanterweise ähnlich aussieht und die wir als Ersatz verwenden können. Zweierlei werden wir morgen noch ergänzen: Je eine Strohblume aus der eigenen Züchtung. Die halten sich naturgemäß in ihrer ganzen Pracht auch dauerhaft. Und Schilfkolben, zwar ungewöhnlich für einen Kräuterstrauß, aber eben auch ein beliebtes Gewächs zum Trocknen. An die müssen wir aber erst noch heran kommen. Morgen soll es einen zweiten Versuch mit verbesserten Hilfsmitteln geben.

Feierlicher Sommertag

Zwei wirklich schöne Kräutersträuße konnten wir heute segnen lassen. Unserer hängt natürlich bereits an seinem Stammplatz in der Küche und wird uns das Jahr über begleiten. Js und Ws Strauß werden wir ihnen demnächst mitbringen, auch das hat schon Tradition. Interessant, dass der Brauch durchaus in unserer Region noch in den Köpfen vieler präsent ist, nur fehlt dem einen oder anderen die Muße, selbst auf Kräutersammeltour zu gehen. So verwundert es nicht, dass uns nach der Messe gleich zwei Damen angesprochen haben und uns um einen Zweiglein aus einem der gesegneten Sträuße baten. Die musste ich dann allerdings abbrechen, da die Sträuße sehr fest zusammengebunden waren. Ein schöner Feiertag für uns, leider nicht für manch anderes Bundesland. Umso dankbarer bin ich, dass uns dieses kirchliche Fest noch vergönnt ist, gerade weil sich darin christlicher Sinn mit jahreszeitenbezogener Tradition verbindet. Auch die Fahrt von der außerhalb gelegenen Kirche durch die vollständig von Baumkronen überdache schmale Straße nach Hause passte an diesem schönen sonnigen Hochsommertag zum feierlichen Charakter des Tages und machte ihn für uns zu einem wahren Feiertag.

Kräutersammlung und erste Baumfrüchte

Da der Feiertag auf einen Montag fällt in diesem Jahr, war es naheliegend, am heutigen Sonntag auf die Kräutersuche zu gehen. Bestimmte Orte haben sich in den letzten Jahren als vielversprechend herausgestellt, wenn auch jedes Jahr wieder seine Abweichungen bereithält. Allerdings sind wir an dreien unserer Favoritenplätze fündig geworden und mussten keine weiteren Wege mehr zurücklegen. Nebenbei hat M. auch noch eine Reihe kleiner herbstlicher Baumzweige mitgenommen, darunter mit Flechten besetzte, bereits abgestorbene Zweige des Hartriegels, ideal zum Dekorieren, und andere kleine Zweige mit ersten Baumfrüchten, noch grünen Eicheln und erst blassroten Hagebutten. Im Mittelpunkt unseres Interesses standen aber natürlich die Kräuter. Und da haben wir neben den bekannten auch eine Reihe so noch nicht gesehener mitgesammelt. Ein echtes Highlight waren dieses Mal aber die beiden Königskerzen, die wir am dritten der besuchten Orte ausfindig gemacht haben. Die erste, majestätischste, mit einer langen Spitze und vielen schon geöffneten, noch mehr aber noch nicht geöffneten Blüten, habe ich schon von weitem entdeckt. Bei näherem Begutachten der Umgebung sind wir dann noch auf eine zweite gestoßen. Prima, denn wir binden ja immer zwei Kräutersträuße und die Königskerze gehört deutlich sichtbar in die Mitte und ragt auch immer etwas weiter heraus. Eine wirklich gute Ausbeute unseres kleinen Kräutersammelausflugs und zwei schöne Sträuße, die wir morgen in der Kirche segnen lassen.

Kräuter- vs. Bäumesommer

Es scheint, dass in diesem Sommer die Kräuter stärker im Fokus stehen als die Bäume. Sie zeigen mehr Präsenz, laden eher zum Betrachten, Sammeln und zur Verwendung in dekorativen Arrangements ein. Tatsächlich hat sich die ewig feucht-nasse Witterung förderlich erwiesen für deren Wachstum. Gerade vom Rainfarn sind an Wegrändern und in Wiesen große Areale mit strahlend gelben Fächerblüten zu finden. Ideal, um Kränze zu binden. Den Mischkranz aus Rainfarn und Lavendel haben wir ja schon realisiert. Heute hat M. angeregt, noch einmal etwas zu sammeln, um einen größeren Kranz, vielleicht nur mit Rainfarn zu realisieren, vielleicht auch mit einer Mischung verschiedener Sommerblüten und -früchte, z. B. mit den skurril geformten Fruchtständen und Lianen der Waldrebe, die später im Herbst eine regelrechte Wolle ausbilden. Auch wenn diese Kräuter uns derzeit so viel Freude machen, wünsche ich mir dennoch noch eine sommerliche Phase, die mich in die Baumlandschaft hinaus leitet und während derer ich mindestens eine Fotoreihe umsetzen kann, die das Licht des Sommers im Grün und in den Holzstrukturen der Bäume spiegelt.

Kräuterstrauß 2015

Strauß aus Wiesenkräutern

M. wäre heute Nachmittag eigentlich gerne länger am Waldrand geschlendert. Wir waren noch dorthin gefahren, nachdem die Kräutersuche auf den Brachflächen und Wegrändern im Industriegebiet zwar erfolgreich, aber noch zu artenarm ausgefallen war. Dort am Wald haben wir dann noch mehr Rainfarn gefunden, wegen der goldgelben Blütenköpfe eines unserer Lieblingskräuter, aus dem wir gerne auch einen separaten Strauß bilden. Aber es waren auch noch einige weißblühenden dabei, wie z. B. die Wilde Möhre, die sich im traditionellen Kräuterstrauß zu Mariä Himmelfahrt auch wegen der gleichzeitig am Stängel befindlichen Fruchtdolden sehr dekorativ macht. Da wir nicht ganz so kräuterkundig sind, sind uns die Zuordnungen bzw. Namen vieler anderer gesammelter Arten allerdings nicht bekannt. Es sind eigentlich immer die gleichen, die man an den Wegrändern findet. Nur variieren ihre Häufigkeit und ihr Entwicklungsstand unmittelbar vor dem 15. August von Jahr zu Jahr. Am schwierigsten war es diesmal, zwei Königskerzen zu finden. Die wenigen, die wir sichten konnten, waren schon verblüht oder ganz vertrocknet. Am Ende ist es dann doch noch eine lange und eine etwas zu kurze geworden. Letzter haben wir im Zentrum des Straußes so platziert, dass sie dennoch die Spitze bildet.

Alle Kräuter sind zusammen

Nun waren uns am Nachmittag doch noch einige Sonnenstunden vergönnt. Genug Zeit, um eine Auswahl an Kräutern zu sammeln. Dazu haben wir an bekannten Plätzen gesucht und auch einige neue ausfindig gemacht. Die Zusammenstellung ist etwas anders als in den Vorjahren, z. B. weniger Rainfarn, weniger Wilde Möhre und weniger blau blühende Kräuter. Aber es sind auf der anderen Seite auch neue Gewächse dabei. M. ist gerade dabei, die beiden Sträuße zu binden. Ich bin sehr gespannt. Die traditionell ins Zentrum gebundene Königskerze haben wir nirgendwo entdecken können. M. hat sie aber im letzten Moment von der Nachbarin besorgt, die sie im Garten zieht. Die wenigen Gehölzzweige – von der Eberesche, dem Weißdorn und der Heckenrose, die bei der Gelegenheit geschnitten habe, werden in weiteren Dekorationen für die Wohnung Verwendung finden. Das ist für uns immer so eine Art Übergangszeit vom Sommer in den Herbst, der von diesen eingesammelten Wiesenkräutern begleitet wird.

Kein Kräutersammelwetter

Der August müsste jetzt endlich wieder die Kurve kriegen. Dieser dauerhafte Hochnebel ist ja kaum zu ertragen. Wo ist der Sommer bloß geblieben. M. will vor Mariä Himmelfahrt, und das heißt, spätestens bis morgen Abend, unbedingt noch frische Kräuter für die Sträuße sammeln, die wir traditionell zur Weihe mitnehmen. Das war wegen anderer Aktivitäten, vor allem aber wegen des Dauerregens bisher nicht möglich. Nun hoffen wir auf ein paar sonnige Stunden morgen, damit wir das noch nachholen können. Mit Rainfarn sieht es dieses Jahr wohl schlecht aus. An den Straßenrändern war er zuletzt kaum zu erblicken gewesen, und an den bevorzugt aufgesuchten Stellen ist er den Mähkommandos der Gemeinde zum Opfer gefallen. So müssen wir wohl neue Plätze ausfindig machen. Es wäre schade, wenn wir diesmal die bunte Mischung jahreszeitentypischer Kräuter nicht zusammenbringen könnten. Auch wegen meiner Baum- und Holzfotografieprojekte, die ich so lange schon vor mir herschiebe, wären längere trockene und lichte Phasen jetzt unbedingt notwendig. Hoffen wir auf eine besser zweite Hälfte dieses Monats.