Immerwährendes Baumthema

Wir beklagen uns in diesen Spätsommertagen über die anhaltende Hitze und schwüle Luft. Aber eigentlich können wir uns doch über den saftigen Hochsommer freuen. Ich sage das, weil wir ab nächster Woche wahrscheinlich deutlich niedrigere Temperaturen und durchwachseneres Wetter haben werden. Und dann weiß man auch schon, der Sommer geht dem Ende entgegen. Plötzlich sind die Gedanken dann auf den Herbst und schnell auch aufs Jahresende gerichtet. Deshalb lohnt es sich, die letzten wirklichen Hochsommertage von ihrer schönen Seite zu betrachten und in sich aufzunehmen, bevor die Aufmerksamkeit von der Orientierung nach Außen wieder stärker innengerichtet sein wird. Auch die Wahrnehmung und das Interesse an Lebenssymbolen wie den Bäumen verändert sich im Zuge dieses jahreszeitlichen Umbruchs. Im selben Maße, wie die Bäume ihre Früchte zur Reife bringen und bald auch schon ihr Blattkleid ablegen, ziehen wir uns stärker ins Innere zurück und wenden uns den eher symbolischen Dimensionen der natürlichen Umwelt zu. Schön, dass es diese beiden Perspektiven gibt, denn so ist das Baumthema für mich und meine Wunschbaum-Initiativen das ganze Jahr über präsent.

Konstante Feiertagsauszeit

Es ist in dieser Karwoche wie fast immer: Die Menschen haben sich vorzeitig eine Auszeit gesichert und sind jetzt schon kaum noch ansprechbar, fragen nichts an und verfolgen eigentlich angekündigte Vorhaben erstmal nicht weiter. Seltsam ist das, aber eine Art Konstante. Ich rechne eigentlich damit, dass das auch eine Woche nach Ostern noch so sein wird. Schlecht ist das für im Fluss befindliche Projekte, die erst einmal abgebremst werden. Aber gut ist es für sonst immer liegengebliebene Arbeiten, die endlich eine Chance auf Verwirklichung erhalten. Ich freue mich auch, dass etwas Freiraum für die Gartenarbeit und die aktuellen Pflanzenzuchtvorhaben bleibt. Und vielleicht auch noch für das Häckseln der Maulbeerbaumäste, die V. in den letzten Tagen kleine geschnitten hat.

Beruhigende Konstante

Gegen Ende des Jahres fliegt die Zeit doch wieder schneller davon. Das ist eigentlich immer so, fällt mir in diesem Jahr aber besonders auf. Und wieder stehen auf der To Do Liste noch zahlreiche Aufgaben, von denen man denkt, sie in diesem Jahr unbedingt noch abschließen zu müssen, und anderes, das man unbedingt noch anstoßen oder beginnen sollte. Gut ist, dass sich das für mich in einer gesunden Mischung unterschiedlicher Aufgaben darstellt und es niemals einseitig oder lähmend wird. Wenn mein lebensbegleitendes Überthema der Baumsymbolik nicht wäre, hätte ich vielleicht einen anderen Blick darauf und wäre der Einseitigkeit stärker ausgesetzt. Aber so fließt diese Basisthema immer und überall ein und bildet damit eine beruhigende Konstante. Das ist zu allen Zeiten ein Gewinn, aber besonders zum Jahresende hin, wenn sich die Vorhaben und Vorsätze zu überschlagen scheinen.

Ein konstantes Lebensthema

Und schon ist das Arbeitsjahr in ganzer Intensität angelaufen. Da gilt es, wieder den richtigen Rhythmus zu finden, um in dem neuen Jahr anzukommen. Tatsächlich fühlt sich der kalendarische Jahresanfang immer wie ein Neuanfang an, obwohl sich Tätigkeiten, Kommunikationen, Erwartungen und Ansprüche doch immer ähneln. Sie sind aber nicht wirklich identisch, verändern sich im Zeitverlauf. Und so bleibt man selbst auch nicht stehen und reproduziert bloß. Es scheint mir wie ein stetiger Verarbeitungsprozess, der auf Altem und Bekanntem, auf Erfahrenem und Gewusstem aufbaut und Neues ergänzt, die Sichtweisen und Herangehensweisen modifiziert und fortentwickelt. Eigentlich gut, denn letztlich habe ich doch die Vorstellung, dass es um die Umsetzung einer Art Lebensplan geht. Nur dass man nicht so sehr weit vorausschauen kann. Eine der wenigen Konstanten, die ich in weite Zukunft zu projizieren wage, ist die Beschäftigung mit den Bäumen und ihrer Symbolik, ihrer Biologie und Ästhetik. Das ist eben mein wirklich konstantes Lebensthema, aus dessen Entwicklung ich sehr viel für alle anderen Lebensbereiche nutzen kann.

Die große Konstante

Für diesen extrem ungemütlichen vorgezogenen Novembertag war die technische Einführung genau die richtige Aufgabe. Die Gäste sollten damit auch die nötigen Informationen erhalten haben, um selbständig an dem Projekt arbeiten zu können. Wobei es für mich immer die größte Freude ist, wenn die Kontinuität gewahrt bleibt und die geschaffenen virtuellen Formen auch tatsächlich für die eigene Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Ähnliche Vorhaben werden mich noch bis zum Ende dieses arbeitsreichen Jahres in Atem halten, aber ich sehe auch die Saison der kunsthandwerklichen Aufträge noch nicht am Ende. So bleiben die Bäume, ihre Symbolik und alles, was ich auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Formenum gesetzt damit gestalte, die große Konstante, die niemals größere Unterbrechungen kennt.