Konstanten für die Seele

Die ungewöhnliche Ruhe bei gleichzeitiger Krisenzeiten-Aufgeregtheit hat sich zu einem Dauerzustand entwickelt. In Ermangelung vergleichbarer vorgängiger Erfahrungen ist es schwer, das einzuschätzen, irgendwelche Schlüsse daraus zu ziehen. Alles, was übrigbleibt, ist die Gewissheit, weiterhin geduldig und kontrolliert sein zu müssen, um es steuerbar zu halten. Unangenehmer als die Bedrohung selbst sind die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen, die nach so langer Dauer lähmend wirken und die Zuversicht schwinden lassen. Ich begegne niemandem mehr, der sich dieser abdämpfenden Wirkung glaubwürdig entziehen kann. Für die Arbeit und auch die nahe Kommunikation ist es dennoch wichtig, das „normale“ Leben im Blick zu behalten und in diesem Rahmen zu pflegen. Es würde zu viel Wertvolles ansonsten verloren gehen. Die Arbeit an meinen Langzeitprojekten, den Wunschbaum-Initiativen, ist für mich der bevorzugte Rahmen, diese Normalität hoch zu halten. Gerade weil es darin um Konstanten, Archetypen des Lebens schlechthin geht. Das lässt sich auch in Krisenzeiten verstehen und in die Seele aufnehmen.

Annäherungen an das Naturthema

In dieser Hochzeit des Hochsommers häufen sich die Gespräche über Naturbezug, Imkerei, Kunsthandwerk und andere Formen, sich wieder dem Ursprünglichen anzunähern und daran aktiv zu arbeiten. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass eine Sehnsucht nach Natürlichem verbreitet ist, auch wenn die wenigsten dem aktiv nahekommen. Aber punktuell die Gedanken darauf lenken, ist schon öfter zu beobachten. Ich versuche meinen ohnehin seit Jahren auf aktive Modellierung unseres Naturbezugs ausgerichteten Einstellungen, Erfahrungen und konkreten Projekte in diese Gespräche einzubringen, nicht wissend, ob meine langjährige Beschäftigung mit den Bäumen, dem Holz, der Baum-Mensch-Beziehung in ähnlicher Weise, wie sie für mich selbst Bedeutung hat, auch kommunikativ anschlussfähig ist. Möglicherweise sind die Formen der Annäherung ganz verschiedene. Immerhin habe ich mit den unterschiedlichen Wunschbaum-Projekten einige ganz vielfältige Ansätze in den Raum gestellt, an denen sich der anlehnen kann, den die einzelne präsentative Form anspricht.

Die Färbung der Kommunikation durch private Bedeutungen

Zurzeit schätze ich sehr die Möglichkeit, Kommunikationsarbeit mit Holzarbeit gleichgewichtig abzuwechseln. Das sind zwei sich stimmig ergänzende Pole meiner Arbeit in einer mehrere Jahrzehnte schon bestehenden und sich entwickelnden Tradition. Zumindest durch die Ergebnisse kann ich das auch teilen, vieles in dieser Arbeit und ihrer speziellen Vielgestaltigkeit hat aber private Bedeutung, nur für mich selbst. Diese Privatbedeutungen sind mindestens so wichtig wie der kommunikativ vermittelbare Sinn und die soziale Anschlussfähigkeit der Arbeit und ihrer Produkte. Dieser Teil gehört dann in die Selbstreflexion und zu der persönlichen Entwicklung. Aber es hat eben auch einen Einfluss auf die Kommunikation, die durch besondere private Erfahrung, durch ganz eigene innere Handlungen, eine unverwechselbare Färbung erhält. Es ist diese Färbung, auf die ich mich eigentlich beziehe, wenn ich mein Agenturprojekt als LinieLux bezeichne.

Ein ausgewogener Osterfeiertag

Nach dem anstrengenden Gartenarbeitstag durften wir heute einen echten Feiertag genießen, der tatsächlich mit einem gut ausgewogenen Verhältnis von Ruhe und Kommunikation ausgefüllt war. Inklusive natürlich der feiertäglichen kulinarischen Besonderheiten, die bei uns durchaus dezent ausfallen, aber doch bewusst und wie ein Highlight wahrgenommen werden. Schön war es auch, zum ersten Mal in dieser Freiluftsaison im Garten sitzen und die milde Wärme aufnehmen zu können. Schön, um sich herum zu sehen, dass das mit dem Bestellen des Gartens schon ganz gut vorangeschritten ist und auf einem guten Weg. Die Lektüre der Mitschriften verschiedener Vorträge, die Rudolf Steiner im Jahre 1907 in München und Berlin zu österlichen Themen gehalten hat, waren für mich am Karfreitag und am heutigen ersten Osterfeiertag persönliche Highlights, die mich der Denkart Steiners und meinem eigenen Verständnis der österlichen Sinnhaftigkeit noch ein Stück näher gebracht hat.

Fotoshootings mit intensivem Austausch

Bei dem Teil meiner Kommunikationsarbeit, die vom fotografischen Blick und einiger fotografischer Technik lebt, läuft es nahtlos in diesem Jahr so weiter, wie es im Vorjahr aufgehört hat. Das Fotografieren ist immer wieder Thema und wichtiges Element der Entwicklungen fürs Internet. Einfach, weil man die Illustration des Geschäfts, der Initiative oder der Dienstleistung individueller kaum noch realisieren kann. Da finden sich die Betreiber später selbst in ihrem Arbeitsalltag wieder, so wie sie während des Shootings tatsächlich einiges über sich erfahren, was ihnen bis dahin nicht so bewusst war. Das sind dann immer intensive Austauschprozesse, die das ganze Projekt bereichern und zusätzlich verlebendigen. Ich bin ganz froh, dass ich auch zu dieser Form der Fotografie gefunden habe, nachdem meine Aufmerksamkeit sich viele Jahre auf das Festhalten „stiller“ Impressionen von Bäumen und Landschaften konzentriert hatte.

15 Jahre Baumtagebuch

Zunächst hat diese Zahl nur statistische Bedeutung. Aber damit ist schon auch eine symbolisch bedeutsame Marke erreicht, die mich selbst ein wenig in Staunen versetzt. 15 Jahre Baumtagebuch mit genau einem Blogeintrag pro Tag, das sind 5479 Tage und ebenso viele Einträge ins Baumtagebuch. Damals vor 15 Jahren konnte ich natürlich nicht absehen, dass ich das so lange praktizieren würde, und auch nicht, dass ich die einmal gewählte Routine mit den täglichen Einträgen so konsequent beibehalten würde. Aber es ist in dieser Zeit tatsächlich keine Lücke entstanden. Eine nachträgliche Bestätigung für die Idee, ein thematisch zentriertes Tagebuch ins Leben zu rufen, das stark autobiographisch und selbstreflektierend geprägt ist und keine ausgeklügelten Weisheiten, sondern spontane Betrachtungen, Einsichten, Beobachtungen und sonstige Überlegungen mit Bezug zum Thema wiedergeben will. Das ist mir immerhin gelungen, und auch, in dieser Zeit eine gewisse Routine in eben dieser Form von Textproduktion zu entwickeln. Das ist schon etwas eigenes, etwas, das formal interaktiv angelegt ist, aber nicht interaktiv wirken muss. Etwas, bei dem es nicht wesentlich wird, ob externe Reaktionen kommen oder sonstige Kommunikationen stattfinden. Wenn es hier und da Gleichklänge und Gleichheiten in den Gedanken und in der Seele gibt, die auf das Baumtagebuch zurückzuführen sind, ist seine soziale Funktion schon erfüllt. Aber auch ohne diese Wirkung hat es aus meiner Sicht ein Potenzial, das sich auch noch weitere 15 Jahre entwickeln kann.

Geburtstagsgespräche

Geburtstage sind für mich ernüchternd und emotional anrührend zugleich. Obwohl sie kommunikativ nicht die große Rolle für mich spielen, lassen sie sich so ganz nicht verbergen. Und immer ist das verbunden mit grundlegenden Gesprächen und Überlegungen zum Älterwerden. So gesehen, haben solche Geburtstagsgespräche eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Sie schaffen eine Art Gemeinsamkeit und sind auch Teil der autobiographischen Selbstbeobachtung. Solche Spiegelungen haben ihre Bedeutung für uns nicht verloren. Von all diesem Sozialen abgesehen, war es mir doch auch wichtig, meinem Lebensthema Bäume an diesem Tag Raum und Zeit zu verschaffen. So bin ich froh über die Gelegenheit gewesen, das jüngste Holzprojekt am Nachmittag anzustoßen, bei nicht ganz so freundlicher Witterung, aber noch im Rahmen des Machbaren und nicht vergleichbar mit den wirklich unangenehmen Einsätzen dieser Art während des Hochwinters. Die nächsten Arbeit daran finden ohnehin im Warmem statt, ein vergleichsweise kuscheliges Vorhaben.

Kommunikation als Sozialtechnik

Es ist schön, dass in nach wie vor positive Rückmeldungen zu meinen Wunschbaum-Manufaktur-Projekten erhalte. Menschen kurz vor ihrem Urlaub, kurz, bevor sie die von mir hergestellten Symbolformen verschenken, zu hören, ihre spontanen Eindrücke und Kommentare zu erfahren, ist für mich etwas Besonderes und bestärkt mich darin, das Projekt fortzusetzen. Gehört doch auch das zu den wesentlichen Dingen, die in der übrigen Projektarbeit im rein kommunikativen Bereich keine Entsprechung findet. Dort muss man lange suchen und sich anstrengen, wenn man vergleichsweise emotionale Reaktionen erinnern möchte. Vielleicht liegt das am Gegenstand und dass die Kommunikation eben doch vornehmlich als praktisch, als Sozialtechnik wahrgenommen und praktiziert wird.

Kommunikative Wurzeln im Grundsätzlichen

Über den Besuch bei K., zu dem mich M. begleitet hat, habe ich mich sehr gefreut. Gemeinsame Vergangenheit und ein Stück geteilter Lebensgeschichte schafft eben doch einen besonderen Zusammenhalt, der Bedeutung hat und die Menschen nur berühren kann. Auch bei diesem Besuch und den Gesprächen war Natur, waren Tiere und Pflanzen, wiederkehrendes Thema, nicht nur die Kultur, die uns vordergründig doch verbindet. So kommt die Kommunikation in wesentlichen Situationen doch auf Grundsätzliches zurück, was das sehr weit vom Natürlichen Entfernte relativiert. Eine interessante Beobachtung, die der Kommunikation innerhalb der eigenen Familie und wie sie sich in den Jahren entwickelt hat, seine Entsprechung findet.

Kommunikative Arbeit und globale Schwingungen

Der Feiertag war mir willkommen, wenn er auch weniger feiertäglich auf mich wirkte als sonst. Dennoch haben Feiertage immer etwas Kontemplatives, diesmal mit viel Arbeit überlagert, aber eben doch so, dass man sich ganz auf die aktuelle Aufgabe einlassen kann. Das ist gut, bei allem, was in den kommenden Monaten noch ansteht. In dieser Situation ist es auch gut und eine sinnvolle Fügung, wenn die Holzarbeit zunächst in den Hintergrund tritt, um sicher bald wieder ihr Recht zu fordern. Bevorzugt, wenn es insgesamt passender ist und dann einen wohltuenden Ausgleich schafft. Die globalen Schwingungen und die persönliche Auftragssituation laufen bei mir sehr häufig im Gleichschritt. Das ist schön, weil es mir zeigt, dass ich in der kommunikativen Arbeit in der Lage bin, die feinen Schwankungen zu registrieren und im Dienste des Gesamtprozesses zu verarbeiten und in Grenzen zu steuern.

Ablenkungskommunikation

Ein Einundzwanzigster. Das habe ich erst am Abend registriert, denn der Tag hatte nichts wirklich Erhebendes, auch wenn ich mi der Projektarbeit gute Fortschritte gemacht habe. Aber die eigentliche Aufbruchstimmung, die von Frühlingsgefühlen zeugt und von Zuversicht für den weiteren Verlauf des Jahres geprägt ist, die kann ich allenthalben nicht erkennen. Das wird, wie so häufig in dieser Zeit des Jahres von Ablenkungskommunikationen übertüncht, für die die Fastnachtstage jede Menge Gründe liefern. Gut daran ist, dass ich mich auf die mir wichtigen Aufgaben ganz konzentrieren kann. Die Resonanz, in Agentur- und Wunschbaum-Projekten, die kann gerne auch zeitversetzt kommen. Immerhin das kann Lebenserfahrung ganz erfolgreich überbrücken.

Ausgeglichen und von allem ein wenig

Ein Einundzwanzigster, an dem ich richtig intensiv meine Projekte voranbringen konnte, ohne abgelenkt zu werden. Das ist recht selten und deshalb eine Wohltat. Auch mit der aktuellen Holzarbeit konnte ich zwischendurch starten, womit der unterkühlte Teil der Arbeit schon zurückliegt. Wenn ich diese Mischung möglichst gleichmäßig realisieren kann, immer entsprechende Aufträge vorausgesetzt, nehme ich das als eine gesunde und ausgewogene Mischung unterschiedlicher Tätigkeiten war, die insgesamt hilft, ausgeglichen zu bleiben. Diese Anbindung an das handwerkliche Arbeiten ist schon sehr wichtig für mich. Ich denke, das wird auch generell unterschätzt, weil man oft geneigt ist, sich zu spezialisieren. Diese universelle Ausrichtung, von allem ein wenig und vor allem die Verbindungen und Verknüpfungen im Blick behaltend, das hat mich immer schon fasziniert. Vielleicht das, was kommunikationswissenschaftliche Denkart am ehesten charakterisiert und von anderen interdisziplinären Fachrichtungen abgrenzt.

Mut machende Zukunftskommunikation

Das Wiener Neujahrskonzert ist immer ein echtes kulturelles Highlight am Neujahrstag. Vielleicht sieht man über den Fernseher sogar noch mehr, vor allem von hinter den Kulissen, als wenn man vor Ort wäre. Trotzdem bleibt das ein Wunsch, wohlwissend, dass es schwierig ist, an Karten zu kommen. Vielleicht sollte ich es in diesem Jahr einmal wieder versuchen und hoffen, ausgelost zu werden. Musik, vor allem in dieser stilvollen und technisch wie atmosphärisch so eindrucksvollen Form aufgeführt, ist schon etwas, das zum Beginn des Jahres positiv und hoffnungsvoll stimmen kann. Und auch sonst vernehme ich Signale und Meinungen, dass es sich lohnen könnte, einmal nicht nur das Katastrophendenken und diffuse Ängste zur ständigen Handlungskulisse aufrecht zu halten, sondern in positiver Form Stärken und Chancen in den Mittelpunkt zu rücken. Ich halte es für denkbar, dass Fortschritte in dieser Richtung möglich sind und uns 2019 Gelegenheiten und einen Ruck dazu verleiht. Die Verbundenheit mit den natürlichen Grundlagen ist dafür sicher ein guter Hintergrund. Vielleicht kann mit der Fortsetzung des Baumtagebuchs einen winzig kleinen Beitrag zu einer Mut machenden Zukunftskommunikation leisten.

Weihnachtsgrüße und einige Kommunikationserfolge

Einige Weihnachtsgrüße sind inzwischen doch auch zurückgekommen. Aber wie immer sehr wenige, und meistens auch erst als Reaktion auf die eigenen. Aber das kennen wir schon. Und wenn der eine oder andere sich die Aufmerksamkeit und den Wert, den man den Grüßen in der Vergangenheit beigemessen hat, gemerkt hat und es ihn oder sie beeindruckt hat, kommt gelegentlich auch einmal spontan eine ähnliche Äußerung, eine Karte oder ein Brief. Das finden M. und ich dann immer sehr ermutigend, weil es zeigt, dass die klassischen und auf einen echten Inhalt bezogene Kommunikationsformen nicht unmöglich geworden sind. Auch wenn man es oft zu glauben geneigt ist. Ich freue mich über diese wenigen positiven Rückmeldungen und Erfahrungen so sehr, dass ich die Freude am Aussenden nicht verliere. Immerhin haben einige sich freudig über meinen Text- und Bildgruß mit Bokeh-Weihnachtsbaum gefreut. Auch die ungewöhnliche Bildsprache wird also verstanden, wenn auch sicher nicht bewusst und analysierend, aber als Gesamteindruck.

Im Zeichen technischer Aufgaben

Wieder so eine Phase, die massiv von technischen Aufgaben geprägt ist. Es war mir schon absehbar, dass sich das letzte Quartal sehr stark um diese Fragen drehen wird. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass jedes einzelne Projekt solche Hürden stellt. Da müssen wir nun allerdings durch, weil Fristen einzuhalten sind und der eine oder andere auf das reibungslose Funktionieren einfach angewiesen ist. Ich wünsche mir, diese Dinge gut umsetzen zu können, um in einigen Wochen auch wieder den Kopf für die kreative Kommunikationsarbeit einerseits und für das handwerkliche Arbeiten an meinen Wunschbaum-Aufgaben frei zu haben. Das wird dann eine Art Erholung werden, die so ungeliebt Einseitigkeit vermeiden hilft.

Symbolkommunikation und Reserven

Das sind für uns alle keine guten Tage. M. ist heute erneut eines ihrer unseligen Malheurs passiert, die immer wieder einen Rückschlag bedeuten. Da sind Gespräche über einen ungewöhnlich leutseligen Vogel schon das Positivste, das man als Symbolkommunikation zwischen all den Widrigkeiten in sich aufnehmen kann und das dann auch gerne tut. Ich bin froh, dass an diesem Wochenende zum ersten Mal seit langem keine allzu anstrengenden Projekte anstehen. Vielleicht Gelegenheit, ein Stück weit zur Ruhe zurückzufinden und mit Kontemplation und Lektüre, vielleicht zur Symbolik der Bäume, neue Energie zu tanken.

Wenn Kontrolle übers Ziel hinaus schießt

Nun ist auch das Baumtagebuch sicher. Jedenfalls SSL-technisch gesehen. Der private Blog kam nach den verschiedenen anderen Projekten an letzter Stelle mit der Umstellung. Und irgendwie sieht es auch einfach besser aus, wenn die Domain im Browser als sicher gekennzeichnet ist. Ganz unabhängig davon, dass dieses Online-Tagebuch ohnehin in Fragen der Verarbeitung sensibler Daten in die Kategorie der super harmlosen einzuordnen ist. Jetzt sollte sich wirklich niemand mehr stören an der nun einmal zum Wesen eines Blogs gehörenden Kommentarfunktion, oder der Integration eines Kontaktformulars. Tiefer gehende technische Vorkehrungen wie die in den letzten Monaten sukzessive implementierten kann man vernünftigerweise nicht treffen, wenn das, was Internet als Fortschrittstechnik ausmacht, nicht zu einem verängstigenden Kontrollapparat werden soll. Wie so oft sind politisch gut gemeinte Maßnahmen nicht an der Praxis und dem eigentlich Sinnvoll orientiert worden, was jetzt für die Internetkommunikation zu teils lähmender Ratlosigkeit und Desorientierung geführt hat. Bleibt zu hoffen, dass sich Best Practices herauskristallisieren werden, die das positive Potenzial des Internets nicht verunstalten.

Baumverlust und Wohlfühlreduktion

Leider wiederholen sich gerade die Erlebnisse des vergangenen Jahres, als uns über Wochen der Weg immer wieder durch den mit Bäumen bestandenen Innenhof der Klinik zum Krankenbesuch führte. Wenig aufbauend wirkt da auf mich immer die Begegnung mit dem Stumpf der gefällten Linde, die über Jahrzehnte das Bild und die Atmosphäre dieses Hofraums geprägt hat und ein echter Wohlfühlfaktor für diesen Ort war. Warum sie gefällt wurde, weiß niemand. An ihrem wie eine Wunde dort noch sichtbaren Stumpf kann man jedenfalls nicht erkennen, dass sie möglicherweise instabil oder windbruchgefährdet war. Äußerlich wirkte sie zuletzt jedenfalls kerngesund und extrem vital. Ohne diesen alten Baum ist ein guter Teil des Kommunikation fördernden Charakters dieses Hofs mit konzentrischen Fußwegen und Ruhebänken, Schatten- und Sonnenplätzen nicht mehr vorhanden und wird so schnell auch nicht mehr hergestellt werden können.

Motivierendes Lebensthema

Eine lange aufgeschobene Besprechung, die schon fast nicht mehr zu erwarten war, konnte heute doch noch realisiert werden. Damit haben sich einige Staus aufgelöst und ist ein Abschluss des so lange bearbeiteten Projekts in Sichtweite gekommen. Wieder ein Beispiel, wie sich scheinbar nicht enden wollende Geduld letztendlich auszahlen kann. Zumal die Rückmeldungen überaus positiv ausfielen und damit auch eine nachträgliche Bestätigung verbunden ist. Das ist auch bei Projekten förderlich, deren Zielrichtung und Inhalte über das eigene Fachgebiet hinausgehen. Es ist mir gleichzeitig eine Freude zu erleben, dass ich mich in solche eigentlich fremden Gebiete schnell einarbeiten und für die Fachleute überzeugende Vorlagen zur Verfügung stellen kann. Natürlich angereichert mit interaktivem Sinn und kommunikationsstrategischem Kalkül. Eine sehr gute und aufbauende Verbindung, in der sich der Sinn und die Qualität des eigenen Tuns zum Ausdruck bringen. Was die Auftraggeber nicht wissen, aus meiner Sicht aber nicht unwesentlich ist, dass auch die inhaltliche Aufarbeitung und mediale Umsetzung spezieller fachlicher Fragen von meiner durchgängigen Beschäftigung mit symbolischen Formen und symbolgesteuerter Kommunikation angereichert ist. Ohne das würden die Ergebnisse ganz sicher anders aussehen und anders wirken. Die stetige Weiterentwicklung meiner Baumprojekte ist mir auch hierfür wichtiger Hintergrund und motivierendes Lebensthema.

Luxusgespräche

Kaum ist das Licht zurückgekehrt, begegne ich draußen auch alten Bekannten. Solchen, mit denen mich das Spazierengehen auf Lieblingswegen verbindet. Auch wenn bei solchen Begegnungen nicht viel geredet wird, merkt man in den Momenten doch eine Art unausgesprochenen Gleichsinn, eine durch den gemeinsamen Zug nach draußen geknüpfte Verbindung, die wohl ohne diesen Gleichsinn niemals entstanden wäre. So ist das Baumthema in den letzten beiden Jahrzehnten für mich immer auch ein Kommunikationsstifter gewesen. Die Verbundenheit über ein zeitloses Themenfeld und gemeinsames Interesse in diesem Bereich ist echter und anhaltender als andere Formen. Ich schätze das sehr, wie ich auf der anderen Seite den Schwund zweckloser Kommunikation nur zutiefst bedauern kann. Es ist heute tatsächlich keine Selbstverständlichkeit mehr, eher eine Art Luxus geworden, sich einem Gespräch um des Gesprächs und des gemeinsam liebgewonnenen Themas willen zu widmen.

Nicht vorkommenden Themen und Formen Geltung verschaffen

Der Rückblick aufs Wetterjahr 2017 hat ein sehr unberechenbares und wechselhaftes Bild ergeben. Es scheint an diesem Jahresanfang so, dass wir regelmäßig mit dem Unberechenbaren und dem wachsenden Verschwinden der Jahreszeiten rechnen müssen. So trüb und dunkel wie seit Anfang Dezember war es jedenfalls in dieser Konstanz schon lange nicht mehr. Und gleichzeitig auch noch untypisch warm und extrem regnerisch. Die Stimmung der Menschen leidet darunter, der Mangel an Licht macht fast allen schwer zu schaffen. Und so wundert es nicht, dass Aufbruchsstimmung bisher ausgeblieben ist. Das hängt sicher am wenigsten an der politischen Hängepartie in Deutschland, denn die Leistungsfähigkeit der Politik allgemein und deren Relevanz für das Alltagsleben des Einzelnen scheinen mir inzwischen flächendeckend als eher schwindend angesehen zu werden. Die in Nachrichten und öffentlichen Diskussionen nicht vorkommenden Themen und Inhalte sind die eigentlich wichtigen geworden. Es wird darauf ankommen, dass sich diese Themen auf anderen Wegen Raum verschaffen. In den Seelen der Menschen vorbereitet, in der privaten und lokalen Kommunikation zum Gegenstand gemacht. In den Alltag einfließend und diesen mitbestimmend. Meine Beschäftigung und alle Projekte rund um die Bäume und ihre Symbolik haben vor allem diese Intention, Text- und Denkinhalten sowie symbolischen Formen Geltung zu verschaffen und die Aufmerksamkeit ihnen gegenüber zu befördern. Ich bin sicher, dass das sehr viel weiter reicht als man von einem Gespräch über Bäume im ersten Moment erwarten würde.

Von den Inhalten abdriften

Ich plädiere bei der Agenturarbeit immer wieder dafür, die Inhalte wieder stärker in den Vordergrund zu stellen. Und es sind die Inhalte, die auch bei den Wunschbaum-Projekten im Vordergrund stehen sollen. Deshalb freue ich mich auf jede Rückmeldung, die dazu beiträgt, das Baumthema zeitgemäß weiterzudenken und kreativ damit umzugehen. Rückmeldungen und Kommentare zu den Einträgen des Baumtagebuchs zum Beispiel. Andere sehen gelegentlich Gemeinsamkeiten in der Beobachtung, weisen auf gleichgerichtete Erfahrungen mit den Bäumen hin oder haben Fragen, wie sie mit etwas umgehen. Das ist schön und geht in Richtung dessen, was vor längerer Zeit einmal intensiver in Themenforen geschehen ist. Mit Social Media scheint diese Form des themenbezogenen Austauschs ein stiefmütterliches Dasein zu fristen und kaum noch Beachtung zu finden. Dabei sehe ich die Schwäche dieser Medien gerade darin, dass sie diese Konzentration auf Inhalte eben nicht fördern, eher das Gegenteil. Das liegt an einer ohnehin nachlassenden Aufmerksamkeit auf tiefer gehende Auseinandersetzungen, hat aber auch mit den standardisierten Formen zu tun, über die bei Facebook & Co. die Kommunikation zwangsweise ablaufen muss. Mehr Individualisierungsmöglichkeiten wären da besser und könnten das Abdriften von den Inhalten vielleicht noch aufhalten.

Inhaltskommunikation

Die kommunikative Lähmung hält an. Und fast jeder, mit dem ich spreche, kann auf diese Form von Winterwetter gut verzichten. Ich bin froh, meine warm haltenden Baumthemen zu haben, die mich täglich begleiten, auf die eine oder andere Weise. Und ich freue mich auch über Rückmeldungen von Menschen, die irgendwann einmal meinen Weg im Rahmen der Wunschbaum-Projekte gekreuzt haben. Da gibt’s in kleineren oder größeren Abständen wiederkehrende Kontakte, die sich an diesem einen thematischen Punkt treffen, der Symbolik und Ästhetik der Bäume. Und vermittelt über diese Gemeinsamkeit kann die Kommunikation auf einem anregend konzentrierten Niveau ablaufen und erlebt werden. Ein Grund mehr für mich, mein Plädoyer für die stärkere Berücksichtigung von Inhalten nicht ruhen zu lassen, die allzu schnell von rein formalem Denken verdrängt zu werden drohen.

Glanzvoller Geburtsfeiertag

Die Weihnachtsbaumgeschichten haben auch heute eine Fortsetzung gefunden. Allerdings stand der Tag vor allem im Zeichen von Ms Geburtstag. Gratulationen und Glückwunschanrufe anlässlich des halbrunden Geburtstags den ganzen Tag über. Da blieb kaum noch Zeit zum Luftschnappen. Aber schön war es und vom Morgen mit Frühstück und Lieblingsmusik an ein abwechslungsreicher und geselliger Vorweihnachtstag, der ohne das persönliche Fest sicher weniger glanzvoll ausgefallen wäre. Die Vollbeleuchtung unseres Baums zusammen mit den LED-Kerzen kam zur Feier des Tages erstmals auch zum Einsatz. Eine gelungene Einstimmung auf die Feiertage.

Weihnachtsbaumgeschichten

Erste Bewunderer unseres Weihnachtsbaums haben sich bereits geäußert. Und wenn das Thema einmal angeschnitten ist, zieht es schnell noch bis dahin Unbeteiligte in seinen Bann. Ein Gegenstand, der in diesen Tagen seine Kreise zieht. Jeder erzählt dann seine ganz persönliche Weihnachtsbaumgeschichte. Vom aktuellen Preis der Bäume unterschiedlicher Höhe. Vom bevorzugten aufgesuchten Händler. Von den Differenzen innerhalb der Familie, ob ein Weihnachtsbaum erwünscht ist und wenn, wie er beschaffen sein soll. Wie man ihn gerne schmückt und welche Alternativen es dafür gibt. Schade nur, dass die Besuche und Äußerungen bisher bei helllichtem Tag stattfinden. So konnte der Baum seine ganze Pracht gar nicht entfalten, so ganz ohne Beleuchtung und das damit verbundene Glitzern und Reflektieren all der Schmuckelemente aus Glas, Metall und Perlen. Seine vollständige Aura ist so uns selbst vorbehalten, wenn wir abends schon zeitweise die Lichter einschalten und er den rundum dunklen Raum mit einer ganz einmaligen, wie von innen kommenden Lichtwärme erfüllt. Es gibt wohl nichts, was damit vergleichbar wäre.

Symbolarbeit und Aufmerksamkeit

Ein eng getakteter Arbeitstag, der mich von einer Aufgabe zur nächsten rotieren ließ. Diesmal war die handwerkliche Arbeit unterlegen, da ich die dafür notwendige Ruhe nur eingeschränkt realisieren konnte. Aber Unterbrechungen dieser Art können auch heilsam sein und längere Prozesse letztlich im Fluss halten. So denke ich, dass zu viel Konzentration in nur einer Richtung der Ergebnisqualität der einzelnen Arbeit eher schadet. Das gilt auch für die symbolische Arbeit mit Bäumen und ihrem Holz. Als Symbolarbeit ist sie eben immer in Kommunikationsprozesse eingebunden, die manchmal besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.

Sommermarktkommunikation

Obwohl M. zuletzt von dieser Station unserer traditionellen Antikmarktausflüge nicht mehr so angetan schien, ist es doch einmal wieder ein sehr schöner Tag gewesen. Das Wetter war für einen solchen Besuch eines Marktes unter freiem Himmel ohnehin unübertreffbar. Zwischendurch konnte man kurze Ruhepausen unter Schatten spendenden Bäumen einlegen, um den nächsten Abschnitt bei wunderbarem Hochsommerlicht zurückzulegen. Untrennbar mit dem Marktereignis verbunden sind natürlich die Gespräche mit bekannten und bisher noch nicht gesehenen Händlern, und mit Bekannten, die man teils regelmäßig bei solchen Anlässen sieht, und teils ganz unverhofft an diesen Orten auftauchen. Es ist immer wieder schön, Zeit in dieser Atmosphäre gemeinsam zu verbringen. Ganz unabhängig davon, ein Stück zu erhaschen, wie es mir heute mit drei etwa 150 Jahre alten handgeschriebenen Briefen vergönnt war, deren Schriftbild ich faszinierend fand.

Globale Blitzkommunikation

Bei so viel Regen ist man wenig von der Arbeit im Haus abgelenkt. Ich merke, dass das tatsächlich auch zu besonders produktiven Phasen führen kann. Es ist also nicht nur das Licht und die Wärme, die uns beflügeln. Manchmal auch das Gegenteil, weil sich die Aufmerksamkeit dann verlagern kann. Ich beobachte das schon seit Jahren auch in Bezug auf die Aufmerksamkeit, die am Themenfeld Interessierte meinen Webprojekten rund um die Bäume schenken. Auch das schwankt sehr stark. Sicher von den biologischen Rhythmen und klimatisch bedingten Befindlichkeit des Einzelnen abhängend. Dabei ist aber zudem eine Komponente, die nichts mit Individualität oder Mentalität zu tun hat. Es ist eine Art globales Bewusstsein oder eine globale Stimmung, die überall gleichzeitig vorhanden ist und ihre Wirkungen zeigt. Salopp formuliert: Wenn es überhaupt läuft, läuft es überall. Wenn nichts geht, dann meist flächendeckend. Es scheint, dass unsichtbare Verbindungen zwischen den Individuen, geistige Brücken oder seelische Gemeinsamkeiten eine blitzschnelle Angleichung bewirken. Es ist diese Ebene, die in der Kommunikationswissenschaft nie zum Gegenstand werden wird und doch das Leben so stark mitprägt.

Stumme Kommunikation

Die Sommerseligkeit scheint noch lange nicht zu Ende. In unserem Bundesland dürfte sie für viele gar erst richtig mit dem Wochenende beginnen, wenn die Schulferien starten. Für mich ist das eigentlich spannend, da diese Urlaubsstimmung meine Konzentration während der Arbeit unterstützt. Es gibt nicht ganz so viel, was ablenken kann. Dann ist es auch noch leichter, trotz der durchgängigen Projektarbeiten, die kurzen Phasen im Garten oder beim Spaziergang, den punktellen Dialog mit den Bäumen des Gartens und die Nähe zu allen Pflanzen so zu erleben, als ob sie länger andauernd wären. Die Dauer des Kontakts ist eben kein Qualitätskriterium, eher die Fähigkeit, in dem Moment achtsam und fokussiert zu sein. Das ist gut bei allem Arbeiten, und es ist ebenso gut und wichtig bei dieser meist stummen Form der Kommunikation mit den Wesen der vegetabilen Welt.

Katalysator für die Kommunikation

Die Kellerarbeit ging mir heute leicht von der Hand. Vielleicht Resultat einer Gewöhnung an den Winter, der entschlossen scheint, sich in dieser Form noch eine ganze Weile fortzusetzen. Auch weil die Erkältungswelle für unser Umfeld jetzt abzuklingen scheint, gehen meine Gedanken aber schon in Richtung der lichteren Tage. Wahrscheinlich denken viele so und genau das ist der Grund für die auffallende Zurückhaltung in der Kommunikation. So als ob man sich den nächsten Schritt für eine Zeit mit besseren Rahmenbedingungen aufsparen wollte. Wie es meiner Arbeit und Aufgabe entspricht, versuche ich, unabhängig von diesen Beobachtungen, diese Zurückhaltung etwas schneller aufzulösen, den Zukunftsblick schon in die Gegenwart zu integrieren. Das ist relevant für die Wunschbaum-Projekte und ebenso für die Agenturarbeit, deren eigentlicher Kern meiner Erfahrung nach genau darin besteht, die Prozesse zu konzentrieren und zu beschleunigen, die in weiterer Ausdehnung ihre Form verlieren und konturlos werden müssten.

Bäume und kulturelles Grundverständnis

Es wird wohl ein lichtärmerer November werden, als wir ihn im Vorjahr erlebt haben. Denn das Vorjahr brachte einen nicht nur milden, sondern auch vergleichsweise hellen Frühwinter hervor. So werden wir uns mit den Tiefs, Wolkendecken und Regenfronten anfreunden müssen und das Licht aus unserem Inneren hervorholen. Ich hoffe, dass meine verschiedenen Baumprojekte mir dabei helfen. Die praktische Holzarbeit auf jeden Fall, aber auch die theoretische Beschäftigung mit bestimmten Fragen der symbolischen Umsetzung von Ideen können viel Licht ins Dunkel bringen. Natürlich auch außerhalb der Baumthematik, aber diese bleibt für mich immer einer der wichtigen Bezugspunkte. Auch deshalb kann ein Gespräch über Bäume weit über das Bedeutungsfeld der Rolle hinausgehen, die Bäume in der sprachvermittelten Kommunikation spielen mögen. Es geht dabei immer auch um Grundprinzipien des Lebens und unser kulturelles Grundverständnis.