Erste Baumfrühlingszeichen in einem aus den Fugen geratenen Klima
Die Sonnenperiode ist zwar schon wieder vorbei, aber immerhin hat sich die frühlingshafte Erwärmung auch heute gehalten und an diesem wolkenverhangenen, aber nicht regnerischen Sonntag viele Menschen in die Landschaft gezogen. Am Nachmittag auch mich. Dabei konnte ich feststellen, in den letzten Wochen, in denen ich kaum Zeit für Spaziergänge erübrigen konnte, in Sachen Baumlandschaft und Frühling nichts verpasst zu haben. Denn es beginnt erst jetzt, dass sich bei den frühen Baumarten Frühlingszeichen zeigen, die aber bald schon zu einem sichtbar veränderten Landschaftsbild beitragen werden. Es sind v. a. die Weißdornsträucher und die Schwarzdornsträucher, die sich bemerkbar machen. Der Weißdorn in Form von schon teils aufgefalteten Blatttrieben und der Schlehdorn in Form noch geschlossener Blütenknospen. Die sind aber auch schon weit fortgeschritten. Man kann die weißen Blütenblätter von außen schon sehen, auch wenn sie noch geschlossen sind. Ich schätze, das kann jetzt über Nacht kommen, wenn die Temperatur mitspielt und die Sonne nicht ganz ausbleibt. Dann haben wir auf einmal dieses irre „Schlehweiß“, wohl einer der auffälligsten unbunten Farbmarkierungen im ersten Baumfrühling. Dass um diese Zeit, ziemlich typisch übrigens, die Schlehenblüte sichtbar wird, ist nun nicht überraschend, aber mir schien es heute im ersten Moment überraschend, dass die Blätter des Weißdorn zeitgleich erscheinen. Das hatte ich so nicht in Erinnerung. Wohl, dass die Weißdornblüte erst deutlich später kommt, aber die Blätter schienen mir gewöhnlich auch erst später entwickelt zu werden, nicht zeitgleich mit der Blüte der Schlehen. Entweder habe ich damit wieder etwas dazugelernt, oder in diesem Jahr ist wieder einmal alles anders als gewöhnlich. Das allerdings würde mich nicht überraschen, denn die Unvorhersehbarkeit und konstante Abweichung von aus Kindheitstagen vertrauten vegetabilen Zyklen, ist eine Merkmal unseres aus den Fugen geratenen Klimas.