Der zutreffendste Lebensbaum

Eigentlich wollte ich heute nur den Rasen mähen. Aber dann kam noch der Rückschnitt des Kirschlorbeers, der Eibe und der angrenzenden Gehölze hinzu. Deshalb habe ich mich einige Stunden mit der Gartenarbeit beschäftigt. Bei dem sehr sonnigen Tag war das ganz nett, in der Nachmittagssonne aber am Ende auch schweißtreibend. Wir haben tatsächlich Not, die ziemlich eng nebeneinander gepflanzten Gehölze im Garten im Zaun zu halten. Das war vor einigen Jahren so noch nicht absehbar. Aber inzwischen sind es wahrscheinlich schon zu viele Bäume auf zu engem Raum. Da ist ein Rückschnitt schon allein deswegen notwendig, damit sie sich nicht gegenseitig das Licht wegnehmen und sich zumindest partiell beschatten. So halte ich die Arten, die das vertragen und ohne eher Zierfunktion haben, möglichst kurz. Mit dem Kirschlorbeer kann man das ganz gut machen, ohne dem Strauch zu schaden. Und die Eibe fristet ohnehin ein Randdasein in unserem Garten – leider, denn sie ist ja einer meiner beiden Lebensbäume. Ich bewundere ihren Überlebens- und Behauptungswillen. Auch dort in der Gartenecke, im Halbschatten und an der Grundstücksgrenze, direkt neben der Nashi-Birne, hat sie es nicht leicht. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen und schon gar nicht irritieren von einem kräftigen Zurückschneiden ihrer Zweige. Damit wird mein Exemplar dem Ruf ihrer Art gerecht, sehr formbar zu sein, aber eben auch zäh, ein lebendes Beispiel für die Fähigkeit, sehr alt zu werden und dabei langsam, aber beständig weiterzuwachsen. Eine Eigenschaft, die mir sehr sympathisch ist. Kein Zufall, dass ihr Zeitphase im keltischen Baumkreis genau symmetrisch um meinen Geburtstag herum gruppiert ist. Einen zutreffenderen Lebensbaum kann man gar nicht haben.

Motivierte Gartenarbeit mit Baumrückschnitten bei Efeu, Kirschlorbeer und Eibe

Ich merke es erst jetzt, indem ich den heutigen Eintrag formuliere, dass wir einen Einundzwanzigsten hatten. Aber es passt auch ganz gut, ein Tag, der fast vollständig der Gartenarbeit gewidmet war, wie so oft in dieser Jahreszeit und an dem ich ein ziemlich umfangreiches Arbeitspensum in der Zeit mit guten Ergebnissen erledigen konnte. Zwischendurch habe ich noch einen zweiten Rhabarberkuchen gebacken, die letzte Gelegenheit, bevor das Gemüse endgültig nicht mehr genießbar ist. Auch das etwas, was ganz speziell zu dieser Zeit des Jahres passt. Ein Grund, warum wir auch solche kulinarischen Gelegenheiten gerne nutzen. Den größten Teil der Gartenarbeit machte das Zurückschneiden des Efeubewuchses aus. Obwohl ich seit einigen Jahren dafür die Akku-Heckenschere benutze, jedenfalls für die flächig zu bearbeitenden Abschnitte, ist das doch eine sehr zeitintensive Sache. Denn der Efeu wächst bei uns zum einen entlang der Einfahrtsmauer, an der Vorderseite und über den Mauerrücken. Und zum anderen ist die Mariengrotte vollständig mit Efeu umwachsen, das dann auch noch auf den angrenzenden Regenwassertank übergeht, der ebenfalls eine Tarnweste aus Efeu besitzt. Also relativ komplizierte Oberflächen und Formen, die mit der Schere nachzufahren sind. Letztlich bin ich mit dem Rückschnitt aber zufrieden. Jede Menge Grünschnitt ist dabei angefallen, dessen Volumen durch den anschließenden Rückschnitt des Kirschlorbeerbuschs und der Eibe, die in der Gartenecke direkt am Zaun entlang wächst, ungefähr verdoppelt wurde. Einen Teil konnte ich in der grünen Tonne entsorgen und einen Teil müssen wir später dort verstauen, wenn sie wieder geleert ist. Und dann war auch der Rasen erneut zu mähen, wie das bei diesem Frühlingswetter mit viel Sonne und zeitweisem Regen normal ist. Immerhin den davon stammenden Grünschnitt konnte ich noch in der Komposttonne unterbringen. Zusammen mit allem, was M. noch an Unkrautjäten und anderen Gartenaktivitäten beisteuerte, kann sich der Garten jetzt wieder gut sehen lassen. Da freuen wir uns auf viele Tage, an denen wir uns auch während der Woche zumindest eine halbe oder ganze Stunde dort aufhalten können. Wenn eine kunsthandwerkliche Arbeit ansteht, kann der Aufenthalt für mich sich auch schon mal über viele Stunden ausdehnen. Einfach schön im Frühjahr und Sommer, wenn die Wachstums- und Reifeprozesse in der Pflanzenwelt uns ein wenig von ihrer Energie abgeben, im gleichen Maße, wie wir uns ihnen widmen.

Sommerliche Heckenexpansion

Die reichliche Sonne der letzten Wochen, gepaart mit zeitweiligen Gewitterschauern, hat insbesondere die Hecken, nicht so sehr die Bäume, zu opulentem Wachstum angeregt. Das war bei uns besonders deutlich am Kirschlorbeer und an der Eibenhecke zu sehen, die beide eine Ecke des Gartens quasi einrahmen. Die waren so in die Breite gegangen, dass sie sich in der Mitte berührten und den Pfad zur Komposttonne, die genau in der Ecke platziert ist, blockiert hatten. So habe ich am Nachmittag trotz der unangenehmen Schwüle doch wieder zur Heckenschere gegriffen und habe damit den Pfad wieder freigeschnitten. Das ging bei beiden Arten recht gut, auch wenn die Akkuschere nicht ganz so glatt durchgeht wie eine kabelgebundene oder gar eine Benzinmotorbetriebene. Aber die Wände sind dann doch recht akkurat geworden.