Holzofenwärme, Kerzenlicht und letzte Weihnachtslichter

Sogar besonders glatt soll es jetzt noch werden. Wer hätte gedacht, dass nach den mild-ungemütlichen Monaten, die zurückliegen, noch ein so klirrender Winter kommen sollte. Wir haben als Ausgleich die Holzofenwärme und meine selbst gegossenen Kerzen, die mittlerweile und schon seit der Vorweihnachtszeit den ganz Tag über abbrennen. Das funktioniert ganz gut, weil die selbst gegossenen langsam brennen, so dass eine ca. 4 Tage reicht, auch wenn sie vom Vormittag an angezündet bleibt. Das Kerzenlicht verstärkt den wärmenden Eindruck, den die Ofenwärme hinterlässt. Und es kompensiert das viel zu wenige natürliche Sonnenlicht in diesen Wochen. Nicht zuletzt ist es eine schöne Reminiszenz an die gerade beendete Weihnachtszeit. Ich freue mich, dass wir zusätzlich noch bis zum Wochenende den erleuchteten Weihnachtsbaum genießen können, dessen Einsatz ich glücklicherweise und mit weiser Voraussicht um eine Woche verlängert habe. Ahnte ich doch, dass er bei den Außenverhältnisse und der Dunkelheit uns noch ein wenig länger guttun würde.

Ein Tannenbaum aus Wachs

Das kleine Tannenbäumchen aus rotem Paraffin-Wachs, das ich gestern mit der neuen Silikonform gegossen hatte, ist tatsächlich und wider Erwarten ganz gut gelungen. Nicht ganz rund, wie es bei der leicht deformierten Form nicht anders möglich war, und auch ziemlich filigran und kleine. Aber mit etwas Mühe konnte ich die Form von außen zurückstülpen und habe dabei nur wenige Macken in dem weichen Material hinterlassen. Am schwierigsten ist eben das Spannen des Dochts und dann auch das Eingießen, weil an dieser Form eben alles wackelt und instabil ist. Man muss sich da einiges einfallen lassen, um das Gießen einigermaßen unfallfrei hinzukriegen. Aber da ich die Formen nur zur Verfügung habe und auch weil die kleinen Kerzchen schnell heruntergebrannt sein werden, will ich noch eine Reihe weiterer herstellen. Ist eben wirklich nett mit dieser klassischen Tannenbaumanmutung.

Kerzen, Wachsreste und kreatives Gestalten

Nachdem wir die erste Hälfte des Samstags vor allem mit dem Sortieren, Spülen und Verstauen unserer neuesten Keramik-Errungenschaften zugebracht haben, konnte ich mich am Nachmittag dem seit Tagen verschobenen Vorhaben des Kerzengießens widmen. Ein neues Gerät zum Schmelzen hatte ich ja kürzlich erhalten, das diesen Teil der Arbeit mit Kerzenresten doch um einiges erleichtert. Und dann hatte ich noch weitere Utensilien besorgt, ohne die es kaum möglich ist, gut brennbare Kerzen selbst herzustellen: Dochte, Metallankerstücke, eine Form und auch ein Schmelzbecher, der letztlich fürs dosierte Ausgießen auch notwendig ist. Bei diesem ersten Versuch war zwar einiges erst zu auszutüfteln, v. a. das Wachs vom Auslaufen aus der Gussform abzuhalten, hat der Rest doch ganz gut funktioniert. Jedenfalls sind die Teelichter aus Altwachs schonmal gut gelungen. Und auch die dicke Kerze ließ sich nach den Anfangsproblemen mit dem Auslaufschutz ganz gut gießen. Ob das Ausformen genauso gut geht und ob das Ergebnis optisch überzeugend ist, werde ich erst morgen beantworten können, wenn alles richtig abgekühlt und das Paraffin ausgehärtet ist. Spannend finde ich solche Arbeit auf jeden Fall, wobei ich mich daran erinnere, dass ich als Kinder schon lange vor der Beschäftigung mit Holz, Bäumen und Bildhauerei, sehr gerne mit Wachs und Kerzenresten experimentiert hatte. Damals waren es meist Tropfbilder, die durch das Tropfen-Lassen von Kerzen auf ein mit Wasser gefülltes kleines Gefäß entstanden sind. Dabei verwendete ich damals verschiedenfarbige Kerzen die auf der Wasserfläche nach dem späteren Wenden glatte, glänzende und linsenartige Reliefformen aus verschiedenen Wachsfarben hinterließen, in einer Art Wachs-Pointilismus gestaltet. Um das so entstandene kleine Bild stabiler zu machen, goss ich dann eine zusammenhängende Wachsschicht als Hintergrund darüber und arbeitete eine kleine Drahtschlaufe ein, an der man es aufhängen konnte. Und in späteren Jahren knüpfte ich an diese Idee an, um zuvor plastisch ausgeformte Holzkerne mit Paraffin in einer Art Aufbautechnik zu ummanteln. Auch das eine spannende Technik, die aus heutiger Perspektive wiederaufzugreifen mich schon reizen könnte.

Ein Adventskranz mit Baumscheiben

Leider haben wir in den letzten Jahren nicht mehr die Auswahl an verschiedenen Brennholzsorten. So wird es schwierig, für Js Vorhaben geeignete Baumscheiben zu organisieren, die als Standbasis für Adventskerzen bzw. für das Gestalten eines Adventsgestecks geeignet sind. Die Idee kommt von einer der Landzeitschriften, die wir regelmäßig lesen und daraus so manche kreative Anregung entnehmen. Interessant ist das, wenn es recht umfangreiche Scheiben sind, die zudem eine markante, umlaufende Rinde tragen. In der Zeitschrift sind dafür schöne Birkenscheiben verwendet worden, deren weiße streifige Rinde natürlich sehr dekorativ wirkt. Aber auch Ws alternative Idee mit Robinienholzscheiben könnte geeignet sein, wenn der Stamm genug Durchmesser hat. Das muss ich mir erst ansehen. Die Borke ist jedenfalls auch bei den Robinien schön dicke und markant. Wir werden sehen, glücklicherweise ist ja noch etwas Zeit für die Adventsvorbereitungen.