Jahreszeitliche Wendemarken, Baumkalender und Selbstspiegelung

Das war der kalendarische Frühlingsanfang. Nach dem keltischen Baumkalender ist er aber auf den morgigen 21. März terminiert, dem Tag der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche und dem Tag, der nach diesem Kalender mit der Eiche in Verbindung gebracht wird. Das wundert mich immer ein wenig, da ich den Tag eher mit der Birke assoziiere, aber die steht mit der Sommersonnenwende am 24. Juni nach dem Kalender in Verbindung. Wie auch immer, es wurden in diesem System genau die Baumarten auf die vier jahreszeitlichen Orientierungsmarken gelegt, die den meisten Menschen bekannt sind: Eiche, Birke und Buche. Nur der Olivenbaum am 23.09. fällt als mediterrane Art in diesem System aus der Reihe. Aber man darf nicht vergessen, dass das keltische Verbreitungsgebiet in seinen besten Zeiten eben auch bis in diese Regionen hinein reichte. Und ein Energie- und Kraftbaum ist der Ölbaum ja ohnehin. Am spannendsten bei all dem finde ich, dass die Systematik des Baumkalenders und des daraus abgeleiteten Baumhoroskops zwar mit dem Keltischen in Verbindung gebracht wird, tatsächlich aber nicht auf keltische Wurzeln zurückgeht. Es ist ein „moderner Mythos“, wie es einmal in einem Wikipedia-Artikel genannt wurde. Dennoch stelle ich seit über 20 Jahren immer wieder fest, wie stimmig die unter dem Begriff des keltischen Baumkalenders veröffentlichten Konstrukte und Ausformulierungen doch sind. Und dass viele Menschen etwas damit anfangen, es mit ihrer Persönlichkeit und selbstbeobachtend mit ihren Eigenschaften verbinden können. Die Idee der Selbstspiegelung in der Symbolkraft der Bäume findet in dem System einen sehr greifbaren und schlüssigen Ausdruck.

Eine eher seltene Kraftanstrengung zur Aktualisierung der Baumkreis-Idee

Das war nach längerer Pause wieder einmal ein Tag, der fast vollständig mit kunsthandwerklicher Holzarbeit ausgefüllt war. Zwischendurch habe ich M. noch bei diversen Kuchenprojekten unterstützt. Aber die meiste Zeit habe ich in eine Reihe von 8 erstklassigen und exakt auf 7 mm Durchmesser gebrachten Lebensbaum-Holzstäben investiert. Es war die erste Reihe von insgesamt drei. Es sind nämlich drei ganze Tage notwendig, um einen kompletten Satz mit 23 Lebensbaum-Holzstäben passend zum keltischen Baumkreis herzustellen. Die sind Grundlage für meine Baumkreis-Armbänder und waren zuletzt nahezu verbraucht. Höchste Zeit, für Nachschub zu sorgen. Das ist immer mit viel Aufwand, Konzentration und Energieeinsatz verbunden, lohnt sich aber. Denn mit diesem kompletten Satz komme ich in der Regel 3-4 Jahre aus, bis die Aktion weiderholt werden muss. Bei aller Anstrengung ist es für mich doch immer eine Freude, gerade an dieser Fleißaufgabe zu arbeiten, weil es so eine Art Investition in die Manufakturarbeit der näheren Zukunft darstellt und weil bei der Gelegenheit wieder die Chance habe, alle 22 Holz- bzw. Baumarten im Baumkreis in Vertretung durch die zugehörigen Holzabschnitte ganz genau unter die Lupe bzw. die Finger zu nehmen. Das ist auch für die Arbeit an einzelnen Lebensbaum-Armbänder, aber natürlich insbesondere für die Herstellung der Baumkreis-Armbänder wichtig. Die enthaltenen Baumarten sind allesamt so spannend, dass die mit ihnen verbundenen Eindrücke und Reflexionen uferlos scheinen. Auf diese Weise gelingt es mir, die Wunschbaum-Manufaktur auch inhaltlich kontinuierlich weiterzuentwickeln und je zeitgemäß zu aktualisieren.