Weißdorn-Rot

Die Pracht der Weißdornsträucher ist in diesem Jahr einfach begeisternd. Sie strahlen eine solche Urtümlichkeit und Lebendigkeit aus, dass man sich in der Begegnung magisch angezogen fühlt. Natürlich spielt dabei dieses intensive Rot der Früchte eine wesentliche Rolle. Ein Rot, das nicht bei allen Sträuchern gleich ist, in verschiedenen Nuancen zu beobachten ist und im Laufe des Spätsommers immer mehr abdunkelt. Obwohl ich das Motiv schon mehrfach hier abgebildet habe, konnte ich es heute nicht lassen, die Serie noch weiterzuführen.

Fruchttragender Weißdornstrauch
Zweig mit Weißdorn-Früchten
Zweig mit reifen Weißdornfrüchten
Reife Früchte des Weißdorns im Hochsommer

Ständige Begleiter

M. und V. finden es am Nachmittag hinterm Haus schon zu warm, wenn die Sonnenstrahlen dorthin gerichtet sind. Für mich ist es noch ganz gut erträglich. Und eigentlich mag ich es sehr, bei solchem Wetter dort zu sitzen und meiner kunsthandwerklichen Arbeit nachzugehen. Genau die richtige Arbeit für heiße und irgendwie traumwandlerisch anmutende Hochsommertage. Die Szenen ähneln sich von Jahr zu Jahr. Vielleicht ist nur das Davor und Danach jeweils anders. Aber wenn der Sommer an seinem Höhepunkt angekommen ist, dann weiß man das einfach. So wie in diesen Tagen, in denen, ich formuliere das ganz gerne so, die Zeit stillzustehen scheint. Neben den Feiertagen sind solche Lebenszeiten für mich mit die wichtigsten überhaupt, um eine nicht in den Alltag verwobene Reflexion zu pflegen. Um wirkliche Fortschritte zu machen, ist das glaube ich unverzichtbar. Urlaub im üblichen Sinne muss es aber nicht sein und ist es für mich ja eigentlich auch seit mindestens 13 Jahren nicht. Meine ständigen Begleiter, ganz konkret in Form der lebenden Individuen ums Haus und außerhalb, aber auch symbolisch durch die vielen Beschäftigungen mit dem Thema, sind gerade zu diesen Zeiten die Bäume meiner Lebenswelt. Geeignetere Partner kann ich mir kaum vorstellen.

Kommt ein wohltemperierter Sommer?

Auch die Wege wirken nach der anhaltenden Sonneneinstrahlung ohne Regen wie in südlichen Gefilden. Vor allem die Gräser und Kräuter präsentieren sich vollkommen ausgedörrt, haben ihr Chlorophyll oft schon hinter sich gelassen. Wie auf einem reifen Weizenfeld kurz vor der Ernte. Alles sehr früh in diesem Jahr. Und man fragt sich, wie sich der Hochsommer entwickelt. Lang anhaltend und sich zu einer Periode mit stehender Hitze entwickelnd, wie – ich glaube – 2007, als das Thermometer im Saarland bis über 40 °C kletterte. Oder sich noch im angenehmen Bereich wie zurzeit bewegend, mit viel Trockenheit und wenigen, aber wenn heftigen Gewitterregen. Irgendwann muss der Ausgleich her. Den Bäumen wünsche ich einen gleichmäßigeren Sommer ohne ausufernde Extreme. Und uns allen ebenso, denn wohltemperiert ist es einfach am schönsten.