Sommer- und Urlaubsklischee

Die Holzarbeit am Nachmittag mit der Fertigstellung eines Lebensbaum-Amrbandes war angenehm, da zu der Zeit die stärker wärmende Sonne doch noch durchkam. Ansonsten leiden wir unter der starken Wechselhaftigkeit des Wetters, die so manchem von uns Kreislaufprobleme und wetterfühlige Schmerzen verursacht. Dazu diese traditionelle Kommunikationslosigkeit zur Hochzeit des Hochsommers, die wohl damit zu tun hat, dass unter normalen Umständen und wie man das so gewohnt war, in dieser Zeit die meisten Urlaub machen. Auch wenn das vielerorts dieses wie auch schon letztes Jahr nicht so ist, bleibt die Einstellung in den Köpfen und Gemütern dennoch vorhanden. Das ergibt dann so eine skurrile Unwahrscheinlichkeit, die für mich auch etwa Amüsantes hat.

Ein Gartensommer zwischen Verzögerung und Hemmnissen

Auch andere machen in diesem Sommer die Erfahrung, dass die selbst gezogenen Pflanzen im Garten sich oft nicht wie sonst erwartbar entwickeln. Manche Arten schießen ins Kraut, bilden aber keine Blüten, andere bleiben von vorneherein winzig oder zeigen ein stark verzögertes Wachstum. Wie überhaupt in dieser Vegetationsperiode so vieles verzögert und irritiert erscheint. Das passt ja immerhin zu den sonstigen Zeitumständen, dieser endlosen Krisenatmosphäre und den seelischen Deformationen, die sich daraus flächendeckend ergeben. Wir wollen diese Hochphase des Sommer dennoch von ihren noch wahrnehmbar positiven Seiten betrachten und die Zeit im Garten, mit den dieses Jahr ungehemmt wachsenden Gartenbäumen und dem wuchernden Grün der Stauden genießen, bevor die ersten Vorzeichen des Herbstes sich wieder einstellen.

Wetterfühlige Pflanzen

Nun verlaufen die Tage wie in den beiden Vorjahren während des Hochsommers durchgehend. Hohe Temperaturen gepaart mit Gewitterneigung und einer ziemlichen Luftfeuchtigkeit. Die Pflanzen mögen das, jedenfalls die Bäume und Stauden, die sich unter den Bedingungen prächtig entwickeln. Nur die einjährigen Sommerblumen reagieren darauf zum Teil empfindlich. So passiert es immer wieder, dass einzelne bislang noch sehr kräftige Blumenstöcke über Nacht verdorren, ohne dass ein konkreter Grund erkennbar wäre. Ich schätze, es ist der unverhoffte und starke Temperaturanstieg, die Dauerbestrahlung während des Tages, die diese Arten im Anschluss an wochenlanges kühles Schmuddelwetter nicht gut verarbeiten. Leider ist das mit Verlusten verbunden, die nur durch das üppige Wachsen und Wuchern drumherum kompensiert wird, aber es manchmal auch erforderlich macht, neue Blumen als Ersatz einzupflanzen.

Versöhnlicher Hochsommertag

Dieser Einundzwanzigste hatte immerhin den Vorzug, dass ich ungestört konzentriert meine Projektarbeit voranbringen konnte. Das bei sehr angenehm temperierten und lichtreichen Sommerwetter. So kann es eigentlich weiter gehen. Damit wir am Ende doch noch eine positive Erinnerung an diesen Krisensommer haben dürfen. Und schön auch, dass inzwischen die meisten kahlen Wunden des Rückschnitts beim Efeu kaschiert sind, weil junge Triebe aus dem starken Unterholz ausgeschlagen sind und sich die Lücken allmählich wieder schließen.

Schlusspunkt der Sommerpflanzaktionen

S. hat sich über sein Baumkreis-Armband gefreut. Für die Übungen im Wald ist das als Accessoire ja auch eigentlich genau das Richtige. So finden die Symbolholzarmbänder letztlich immer wieder die richtigen Träger, für mich eine Bestätigung der Sinnhaftigkeit des gesamten Langzeitprojekts. Wir freuen uns, dass der Sommer zurückgekehrt ist, weil das ein Stück gefühlter Normalität zurückgibt, das wir dringend nötig haben. Stimmig dazu sind jetzt die Chilipflänzchen endlich zu einer Größe herangewachsen, ab der es Sinn macht, sie in ihren eigentlichen Pflanztrog zu versetzen. Die warmen Strahlen der Spätnachmittagssonne habe ich für diese Arbeit genutzt und damit den Schlusspunkt der diesjährigen Sommerpflanzaktionen gesetzt. Die Pflanzen müssen jetzt nur noch kräftig wachsen, damit sie frühzeitig zum Blühen kommen und hoffentlich auch noch reife Schoten ausbilden. Im Vorjahr sind die Früchte sehr spät erst gekommen.

Dauerthema Klimawandel

Die Sonnenstundenbilanz für diesen Monat kann eigentlich nur noch sehr schlecht werden. Auch wenn das letzte Drittel dieses Katastrophenmonats noch überwiegend sonnig ausfallen sollte, ist diese Regenwetterphase nicht mehr auszugleichen. Nur die Pflanzen wussten das zu schätzen, für alle anderen war es eine Zumutung. Immerhin kann man sich über frisches, gelb-grünlich gefärbtes Blattgrün freuen, an den Bäumen dem Efeubewuchs, bei den Sommerblumen, die immer wieder einen neuen Anlauf nehmen, um ihre Blätter und v. a. Blüten zu erneuern. Schwer zu sagen, was nun wünschenswerter ist: Die Hitze der beiden Vorjahre oder dieses Wetter, das von extremen Schwankungen geprägt ist. Die gemäßigten Breiten sind wohl in keiner Form mehr gemäßigt. Eines der Themen, die unseren Alltag in Zukunft wesentlich prägen und die öffentliche Diskussion mit Dauerthemen versorgen wird.

Nach der Rückkehr des Hochsommers

Das war der erste Tag seit längerem, den man wieder als Hochsommertag bezeichnen könnte. Überraschenderweise hat es die Menschen nicht so zahlreich ins Freie getrieben, wie man hätte erwarten können. Fast scheint es, dass man sich selbst das schon abgewöhnt hat. Jedenfalls sind mir auf meinem Lieblingsweg am Flussufer nur wenige begegnet. Das hat allerdings auch etwas für sich, denn so kann die jahreszeitlich geprägte Landschaft noch eindrücklicher wirken. Auf dem Weg habe ich viele noch grüne Früchte an den Sträuchern und Bäumen gesehen. Damit ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass ich in diesem Hochsommer wegen des unerwarteten Wetters die Hochphase gerade des Blühens, bei Bäumen, Sträuchern und Wiesenkräutern, weitgehend verpasst habe. Dort wo ich im Vorjahr noch die schönen Impressionen der hochsommerlichen Kräuterwiese mit Mohnblumen festhalten konnte, war heute schon alles abgemäht. Ein bis zwei Wochen früher hätte sich vielleicht noch ein vergleichbarer Eindruck eingestellt, aber in der Zeit war es auch mit Fotografieren einfach nicht möglich. Die wirklich interessanten Baummotive werden sich erst später wieder zeigen, wenn die Früchte ihre erkennbare Reife entwickelt haben. Eindrücklich beim heutigen Gang war mir ein gewaltiger Totholzstamm, der am Flussufer trieb und bei dem ich mich frage, wie er dorthin gelangt ist. Ein solcher Stamm bricht gewöhnlich nicht irgendwo ab. Möglicherweise wurde er an andere Stelle bewusst platziert, vielleicht als Renaturierungsmaßnahme. Oder die Biber, die dort immer wieder aktiv sind, waren es höchstpersönlich. Bei der Größe des Stammes würde das aber von einem ungewöhnlich ausgeprägten Ehrgeiz der Tiere zeugen.

Totholzstamm auf der Saar

Hochsommerpflanzenwachstum

Ich freue mich über alles, was aktuell im Garten wächst, grünt, blüht und fruchtet. Für manche Arten wirkt diese Regenphase wohltuend und belebend. Insbesondere meine extrem unwilligen Chilipflänzchen haben jetzt nach endlosem Stillsand endlich einmal einen kleinen Wachstumsschub hingelegt. Noch ein wenig größer und ich kann sie in ihren eigentlichen Pflanzkübel setzen. Dann wird es vielleicht doch noch etwas mit neuen Chilischoten und Nachschub für meinen nicht gerade kleinen Vorrat an extra-scharfem Chili-Pulver. Auch die Wunderbäumchen sind sehr schön gewachsen und falten inzwischen ihre enorm großflächigen Blätter aus. Die werden zu den diesjährigen Gartenhighlights zählen, auch weil ich diesmal so viele kräftige Exemplare zur Verfügung hatte.

Ein fast perfektes Gleichgewicht

In unserer Ecke Deutschlands waren wir anders als gewöhnlich an diesem Tag mit trübem Wetter und Hochnebeldecke geplagt. Zwar noch warm, aber atmosphärisch so ungemütlich, dass man kaum glauben mag, es sei Hochsommer. Und wie immer an trüben Tagen hat sich das auch auf die Motivation und Kommunikationsfreudigkeit der Menschen ausgewirkt, die heute nicht vorhanden war. Gut für die eigene Projektarbeit, die so kaum Ablenkung kennt. So war dieser Arbeitstag für mich in ruhiger Stimmung zweigeteilt, in Kommunikationsarbeit am Vormittag und Holzarbeit am Nachmittag – ein fast perfektes Gleichgewicht, das wohltuend wirkte und ein wenig von jener Unwahrscheinlichkeit ausstrahlte, deren Reize für mich nie verborgen bleiben.

Hochsommerliche Wiesenkräuterkonstanten

Die Wiesenpflanzen sind in diesen Julitagen ungefähr auf dem Stand des Vorjahres. Auf dem Flussdamm konnte ich heute dieselben Arten in voller Blüte sehen, die ich im Vorjahr an anderer Stelle fotografisch festgehalten hatte. Darunter der rote Klatschmohn und eine Reihe weiterer farbig blühender Wiesenkräuter, deren Bezeichnungen ich nicht kennen. Von der Wilden Möhre einmal abgesehen. Nun, die Fotos des Vorjahres dürften kaum zu toppen sein. Es ist aber auch schwüle Wärme bei bedecktem Himmel, die nicht so viel Lust aufs Fotografieren macht. Auch wenn die Lichtverhältnisse bei solchen Bedingungen eher günstiger sind, ist die Eindrücklichkeit in der Aufnahmesituation bei strahlendem Hochsommerwetter eine andere. So werde ich eine eventuelle Neuauflage der Wiesenkräuterserie von ansprechenderen Witterungsbedingungen abhängig machen und hoffen, dass die Blüten dann noch zu sehen und ansehnlich sind. Die feuchte Wärme der letzten Woche hat jetzt die kahlen Kopfbereiche der Efeuranken deutlich vitalisiert. An der Grotte sieht man von oben schon relativ flächendeckende neue Blatttriebe mit zurzeit noch kleinen Blättern. Wenn die ausgewachsen sind, werden die kleinere Lücken aber auch schon wieder geschlossen sein. Und an dem heftig zurückgeschnittenen alten Mauerefeu zeigen sich immerhin schon erste einzelne Triebe. Dort wird es langsamer und unregelmäßig nachwachsen, aber bis zum Anfang des Spätsommers sicher auch schon einigermaßen geschlossen erscheinen.

Erdende Erholung

Eigentlich ist es gut, vor allem für die über Jahre von anhaltender Hochsommerhitze geschädigten Bäume, dass dieser Sommer wieder wechselhafter ausfällt. Eigentlich ähnlich den Sommern, „wie sie einmal waren“. Und die waren eigentlich so, dass sich sehr heiße Tage mit gewittrigen warmen abgewechselt haben. Wochenlange Extremhitze kannten wir damals noch nicht. Gut, dass die Kurve diesbezüglich nicht kontinuierlich ansteigt, wie man das zuletzt befürchten musste. Ich freue mich, bei diesem gemäßigten Hochsommerklima parallel immer weiter an meinen Manufakturprojekten arbeiten zu können und während dieser Stunden die ruhige Atmosphäre des Gartensommers einatmen zu können. Das ist bei konzentrierter Arbeit mit verschiedenen Holzarten und im Kontext der Baumsymbolik eine erdende Erholung.

Hochsommerliche Abkühlung

Erst am späten Nachmittag kam die schon für früher vorhergesagte Abkühlung. Endlich wieder einmal Regen, der unsere Regenwasservorräte etwas aufgefüllt hat und uns wenigstens heute einmal das Gießen erspart hat. Ganz gut ist, um die Luft auszutauschen, die zuletzt an schwüler Unbeweglichkeit gelitten hat, und wir mit ihr. So habe ich nichts gegen etwas moderatere Abwechslung inmitten des Hochsommers, solange sie nicht ins andere Extrem ausartet. Die Bäume, Stauden und Blumen im Garten haben diese natürliche Feuchtigkeitszufuhr sehr wohlwollend aufgenommen und ihr Höhen- und Breitenwachstum kräftig verstärkt.

Wiederherstellung eines Unverwüstlichen

Bei der schwülen Trockenheit kann die kahlgeschnittene Efeuhecke natürlich noch nicht neu ergrünen. Das muss für die Pflanze eine Art Schock sein. Und doch weiß ich, dass sie es vertragen kann und bei nächster anhaltender Gelegenheit ihren Wiederherstellungsmechanismus aktivieren wird. Den Auftakt könnte der nächste Wochenanfang bieten, wenn zu der etwas gemäßigteren Wärme noch Regen hinzukommt. Dann oder vielleicht bei einer der nachfolgenden Wiederholungen werden sich wahrscheinlich über Nacht wieder neue Triebe im verholzten Grund zeigen und die „Wunde“ allmählich wieder schließen. Und dann wird die an der Mauer sich festsaugende Hecke so regelmäßig wie lange nicht aussehen und uns zeigen, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

Arbeitsroutine an Hitzetagen

Das Kunsthandwerk habe ich derzeit auf die späten Nachmittagsstunden verlegt. Dann steht die Sonne schon tiefer und der Aufenthalt draußen ist recht angenehm trotz der Hitze. Auch mag ich das Licht, welches von der tiefstehenden Sonne abgestrahlt wird. Das ist gesättigter, wärmer als das in den Morgenstunden. Nach so viel technischer Arbeit, Kodieren und Designen tagsüber ist mir die Holzarbeit im Anschluss eine echte Abwechslung, die den Kopf wieder freier macht. Schön, dass sich dieses Hochsommerwetter fortsetzt und es am Wochenende doch auch wieder eine Abkühlung mit Regen gibt. Auch damit unser schon mager gewordener Regenwasservorrat sich wieder auffüllt.

Herausfordernde Routinearbeit mit der Ulme

Es hat schon etwas, an einem richtig heißen Hochsommertag wie heute sich der Holzarbeit zu widmen. Heute war wieder einmal, wie schon so oft in den letzten Monaten, die Ulme das Thema. Das hieß wiederum, die quer zur Wachstumsrichtung des Holzes aus dem Block gebohrten Kerne in möglichst gleichmäßig 7 mm dicke Stäbchen zu drehen. Das ist jedes Mal, auch nach zwanzig Jahren Routine, eine Herausforderung. Diesmal ist es mit viel Sorgfalt aber auch sehr gut gelungen, mit nur sehr geringfügigen Abweichungen vom Idealmaß. Die übrigen Arbeitsschritte sind dann eine Erholung und machen Spaß, weil die Art eine so lebendige Struktur aufweist und die Ergebnisse immer eindrucksvoll und wie kristallin leuchtend wirken.

Ein Traum vom wohltemperierten Hochsommer

In diesen Tagen hat die Sonne enorme Strahlungskraft. Wenn man sich länger ungeschützt im Freien bewegt, zieht man sich nicht nur einen gewaltigen Sonnenbrand zu, wie ich am Wochenende während des langwierigen Zurückschneidens der Efeuhecke. Die Sonne blendet auch und die knallige Hitze verlangsamt wie von selbst alle Bewegung. Es erinnert mich immer an meine Zeit in D., wenn ich im Hochsommer mittags meine Runde gedreht habe und den Rückweg nur antreten konnte, wenn ich auf halber Strecke eine Rast im kühlenden Schatten der Parkbäume eingelegt hatte. So haben wir vorsorglich auf den Hochsommermodus mit von früh an heruntergelassenen Jalousien umgeschaltet und dosieren die Freiluftaufenthalte auf ein gesundes Maß. Wenn wir zwischendurch nächtliche Abkühlung und tagsüber ab und zu einen Regenschauer erleben, ist mir die Hochsommerwitterung auch in dieser Form eigentlich sehr recht. Etwas, mit dem man sich ganz gut arrangieren kann. Nur dauerhafte Hitze ohne Ausgleich ist nie gut für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen.

Hochsommerlicher Erholungssonntag

Nach der übermäßig schlauchenden Gartenarbeit gestern war der Auftakt zu der ersten richtig heißen Sommerwetterphase des Jahres erst einmal für Erholung reserviert. M. und V. ging es ähnlich, so dass wir gemeinsam den Tag als echten Sonntag ausgefüllt haben. Der Blick auf die oben blattlose Efeuhecke, mein gestriges Werk erfüllt mich mit gemischter Emotion: Froh, das erledigt zu haben, aber auch etwas erschrocken darüber, dass es länger dauern dürfte, bis aus dem dicken alten Gehölz wieder grüne Triebe erscheinen. Der gerupfte Zustand wird uns demnächst mindestens den gesamten Hochsommer noch begleiten. Aber es gibt beim Efeu eben immer noch einen zweiten Wachstumsschub. Und der dürfte auch die durch den radikalen Rückschnitt kahlen Stellen erfassen.

Sommerabschied auf Raten

So ungemütlich, dass ich zum ersten Mal in dieser Sommersaison einen Pulli überziehen musste. Dabei soll morgen zumindest für einen Tag der Hochsommer in unserer Region zurückkehren. Für unsere Pflanzen wäre jetzt mehr Wärme schon wichtig. Auch für das Gemüt, das aus anderen Richtungen ohnehin flächendeckend stark belastet ist. Bei moderater Wärme hoffe ich, am Wochenende restliche Gartenarbeit erledigen zu können. Unter anderem benötigen die Efeuhecken wieder einen Rückschnitt. Aber auch die teils schon eingetrockneten Wurzeln der Sonnenblumen müssen aus der Erde. Das sind dann schon die ersten Arbeiten, mit denen der Garten auf die nächste Saison vorbereitet wird. Irgendwie traurig, wenn man sich so auf einmal des Sommerendes bewusst wird.

Gehemmte Erntezeit

Eine erholsame Abkühlung, einmal ein Abend, an dem kein Gießen im Garten notwendig ist, und tagsüber habe ich einige Projekte gut voranbringen können. Das ist eine Jahreszeit, in der vieles zusammenläuft und sich in gewisser Weise positiv verstärkt. Das Ende des Hochsommers und erste Zeichen von Frühherbst. Wenn wir nicht diese Krise erlebten, die alles und jeden lähmt, könnten wir in vielen Bereichen durchstarten, mit neuem Mut neue Projekte angehen und liegen gebliebene wieder aufgreifen. Aber so ist alles ein wenig anders, undefinierbar, da es keine vergleichbaren Vorerfahrungen gibt. Das satte Grün da draußen, das Reife der Früchte, die Aussicht auf zum Teil reiche Ernte sind aufbauende Elemente in unserem Umfeld, die Kommunikation und Gesellschaft umgehen und denen das Krisenhafte deshalb nicht anhaftet. Ohne diese Basis wäre es derzeit noch schwieriger.

Regensegen und üppiger Efeuwuchs

In der letzten Nacht gab es nun endlich auch bei uns ergiebigen Regen, von dem ich fast nichts mitbekommen habe. Am morgen aber war unser Springbrunnenbecken vollgelaufen, und auch aus dem großen Regenwassertank kann ich jetzt wieder Gießwasser abzweigen. Nach so langer Durststrecke und der Notwendigkeit, Leitungswasser zu verwenden, ist das ein Segen. Auch die Abkühlung gegenüber der großen Hitze vorher ist wohltuend, vor allem für die Grünpflanzen. Wie immer, wenn es einen Wechsel von viel Sonnenlicht und Regen gibt, schießt der Efeu wieder neue Triebe hervor, die an unserem Mauerbewuchs hervorstechen. Noch eine Weile mit diesem Wetter und ich kann den nächsten Rückschnitt vornehmen. Das ist immer mit Arbeit verbunden, lässt uns einiges an Staub einatmen, weil die Efeuhecken gute Staubfänger sind. Aber die Gesamtanmutung der mit Efeu bewachsenen Flächen, überhaupt die Ausstrahlung der Pflanze, ist uns wichtig und prägt den Charakter des hausnahen Gartens doch wesentlich. Wichtig ist auch, dass die tief gehenden Wurzeln des Efeus wieder mehr Feuchtigkeit speichern können. Denn bei anhaltender Trockenheit beginnt auch diese Art irgendwann schlapp zu werden.

Belastender Hitzesommer

Dieser Hochsommer ist wirklich ungewöhnlich. Hitzephasen, auch mit diesen Temperaturen und teilweise kombiniert mit feuchter Luft, haben wir auch schon in den Vorjahren erlebt. So langanhaltend auf diesem Hitzeniveau und dann, zumindest in unserer Region, fast ohne Niederschlag oder zwischenzeitliche Abkühlung, das ist aber dann doch ein Novum. Und belastend für alle Lebewesen, angefangen von uns über die Tiere bis zu den Grünpflanzen, gestaltet es sich auch. Zuletzt dachte ich, der Luft ist der Sauerstoff ausgegangen, so sehr zirkulierte die Luft in kleinem Radius, vielleicht steht sie auch schon seit Tagen still. Wir benötigen dringend eine Phase der Abkühlung mit Regen, um die Energiereserven wieder nutzbar zu machen. Sogar die Bäume schwächeln in dieser Situation, weswegen ich denen im Garten jetzt neben den Blumen ebenfalls etwas Gießwasser mitgebe. Wir wollen doch nicht, dass sie ihr Blattkleid einbüßen, bevor der Herbst kommt, und auch nicht, dass sie langfristige Hitzeschäden davontragen.

Ein Feiertag, vegetabile Traditionen und Symbolik

Ein schöner Feiertag zu Mariä Himmelfahrt ist uns heute vergönnt gewesen. Durchaus ein Privileg, ist der Feiertag als solche doch neben unserem Bundesland nur noch in Bayern existent. Wir besuchen traditionell den immer sehr feierlichen Gottesdienst, dieses Jahr unter den bekannt reglementierten Bedingungen, die der Festlichkeit aber nicht geschadet haben. Bei tollem Hochsommerwetter konnte sich die Tradition so mit Leben füllen und hat erkennen lassen, dass sie doch noch Anhänger hinter sich weiß. Unter den für den Segen mitgebrachen Kräutersträußen waren unsere drei sicher die schönsten. Aber man hatte sich auch viel Mühe gegeben, für alle Besucher kleine Sträuße, die auch Blumen und teils Gemüse enthielten, vorzubereiten und im Anschluss zur Verfügung zu stellen. So konnte jeder in dieser symbolischen Form und in Form eines Straußes, der das ganze Jahr über die Küche oder Wohnstube ziert, an die Tradition anknüpfen. Unser neuer Strauß hängt jetzt in der Küche. Nachträglich sind uns noch einige Gewächse eingefallen, die wir hätten einbinden können, z. B. Zweige unseres neuen, in diesem Sommer besonders schön herausgewachsenen Rosmarinstrauchs. Aber er ist auch so sehr gelungen und ähnelt bei durchaus abweichender Zusammenstellung doch insgesamt dem des Vorjahrs.

Ungewöhnliches Kräutersortiment im Hitzesommer

Heute war der richtige Zeitpunkt, um die Kräuter für die diesjährige Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt zu sammeln. Ich hatte das M. vorgeschlagen, weil der Tag etwas bedeckter und nicht ganz so knackig heiß begonnen hatte. Vor Ort hat sich dann aber das Erwartete bestätigt. Die offen liegenden Grasflächen sind komplett vertrocknet, an den Wegrändern und am Waldrand ist die Auswahl an noch blühenden und grünen Kräutern viel geringer als in Durchschnittjahren. Erstaunlicherweise habe wir viel Rainfarn gefunden, den wir sehr mögen, wegen seiner sonnengelben Blüten, und weil er sich gut trocknen lässt. Sonst aber ließ sich an unseren Lieblingssammelorten nicht sehr viel finden. Am Ende sind es vier Stationen in ganz unterschiedlichen Ecken geworden, an denen wir fündig geworden sind. Der letzte Gang zum Flussufer war wichtig und ertragreich, da ich in Wassernähe dann doch noch einige farbenfrohe Blüten und formschöne Gräser und Stauden gefunden habe. Insgesamt eine ganz andere Zusammenstellung an sonst, aber auch ganz schön. Wie sich das in den Sträußen arrangiert, werden wir morgen sehen, wenn wir alles sortiert und zusammengestellt haben. Ein paar Zweige von leuchtend rote Früchte tragenden Sträuchern haben wir nebenbei auch noch geschnitten. Die sind aber nicht für die Kräutersträuße gedacht, sondern werden in kleinen Väschen gewässert sicher noch einige Tage halten und einen Hauch von Frühherbst versprühen.

Untypischer Sommersamstag

Ein Rekord ist eigentlich nicht mehr auszumachen, weil es schon so viele ähnlich heiße und sonnenreiche Tage in diesem Hochsommer gab. Trotzdem gehört dieser Samstag sicher zu denen, die einen am anstrengendsten anmuten, für den Fall, dass man körperlich arbeiten muss. Die kunsthandwerkliche Arbeit am Vormittag an zwei Stäben aus Pappel und Apfelbaum und das bisschen Gartenarbeit um die Mittagszeit – ich habe die ersten, schon längst verblühten Sonnenblumen entfernt – haben dann auch schon ausgereicht. Am späteren Tag wäre es nicht mehr gesund gewesen, draußen zu arbeiten. So wurde es für unsere Verhältnisse ein eher beschaulicher Samstag, ist dieser Wochentag doch sonst mit Haus- und Gartenaktivitäten gewöhnlich nur so angefüllt. Am Höhepunkt des Hochsommers, meine ich, kann das aber auch mal sein, zumal die Wetterlage bis Mitte der Woche mindestens anhalten soll. Wir machen das Beste daraus.

Hochsommerliche Baum- und Holzthemen

Es ist noch nie vorgekommen, dass ich so lange Gießwasser für den Garten aus dem Wasserhahn zapfen musste. Das war bisher immer nur auf wenige Tage im Hochsommer beschränkt. Jetzt bleibt bei uns der Regen aber auch an bedeckteren Tagen fast vollständig aus, so dass die nicht geringen Regenwasservorräte schon länger aufgebraucht sind. So anhaltende Hitze auf hohem Niveau macht allen Pflanzen sehr zu schaffen. Mir scheint, dass selbst die mediterranen und sonst sehr wärmeliebenden Arten, wie der Feigenbaum, bei solcher Dauerbestrahlung die großen Blätter einrollt und schlapp werden lässt. Deshalb gebe ich auch den Gartenbäumen bei besonders anhaltender Hitze auch ein wenig Gießwasser an die Wurzeln. Vielleicht kann sie das etwas unterstützen, wenn sie aus immer tieferen Bodenschichten ihren Flüssigkeitsbedarf hervorholen müssen. In lebendiger, wenn auch symbolischer Form, bin ich auch in diesen Tagen eng mit den Bäumen verbunden. Heute mit dem Abschluss der Arbeit an einem Baumkreis-Armband, und in den nächsten Tagen mit einem Partner-Armband-Projekt, bei dem ich wieder zwei Arten kombiniere, was in dem speziellen Fall durch den alternierenden Wechsel auch einen optisch augenfälligen Hell-Dunkel-Kontrast ergeben wird.

Mirabellenkuchenreihe

Der bisher heißeste Tag des Jahres hat uns eine Reminiszenz an frühere Jahre beschert. Denn wir haben eine ältere Tradition fortgesetzt und in einem Rutsch eine ganze Reihe von Mirabellenkuchen gebacken. Heute sind es neu geworden, von dem 14-Kuchen-Rekord an einem Tag zwar noch entfernt, aber das wird ausgeglichen dadurch, dass wir die Reihe morgen fortsetzen. Mindestens drei weitere werden dann noch hinzukommen. Die Mirabellen, die V. vor einigen Tagen gepflückt und heute Vormittag entkernt hatte, stammen von dem alten Mirabellenbaum, der auf öffentlichem Grund steht und der schon vor vielen Jahren der Geheimtipp für besonders typisch schmeckende Früchte war. Außerdem hat V. noch einige kleinere Bäume am Rand der eigenen Streuobstwiese gepflanzt, die inzwischen ebenfalls guten Ertrag bringen, jedenfalls, wenn es ein gutes Baumobstjahr wird, wie in 2020.

Hochsommerhöhepunkt

Wir nähern uns den heißesten Tagen des Jahres, und die Pflanzen haben unendlichen Durst. Ich hoffe, nach diesem Höhepunkt kommt wieder Regen. Damit wir und die Pflanzen nicht leiden und wir wieder mehr vom Sommer haben, der auch vom satten Grün der Bäume und Sträucher lebt, das ohne Feuchtigkeitsnachschub allzu schnell vergangen ist.

Wachstumswetter und Schwankungen

Der Verlauf des Sommerwetters ist wie in den Vorjahren extremen Umschwüngen ausgesetzt. Leider ist fast alles dabei und geht in einem Auf- und Ab ineinander über. Nur Regen, der unseren Bäumen, Sträuchern und Stauden guttäte, ist in unserer Region leider nicht dabei. Nicht mehr als ein Tröpfeln ist es heute gewesen, nachdem heftige Gewitter und Starkregen als Option vorhergesagt wurden. Und dann sollen auch noch die ganz heißen Tage folgen. Auf unsere Pflanzen müssen dann ganz besonders achten, nachdem sie sich bisher so prächtig entwickelt haben. Manche Arten, wie unsere Weinreben, werden diesen Wechsel mögen, gut möglich, dass sich das auch auf die Qualität des späteren Weins günstig auswirkt, jedenfalls wenn bis Ende August viel Sonne und am Ende kühle Nächte und etwas Regen hinzukommen sollten. Und auch meine Chilis sind sehr angetan von der Wärme der Sonne und den zwischenzeitlichen Erholungsphasen. Die diesjährige Chiliernte dürfte noch üppiger ausfallen als im Vorjahr.

Regenwasser wird knapp

Vom Boden des Springbrunnenbeckens die Gießkanne zu füllen, ist ein akrobatische Angelegenheit. Aber zurzeit ist das die letzte Möglichkeit, an Gießwasser zu kommen, nachdem unsere Vorratstanks alle leer sind. Ich hoffe jetzt auf starken Regen in der Nacht und am Vormittag, der die Tanks möglichst weit auffüllt. Ansonsten wäre ich gezwungen, wie in den Vorjahren schon einige Male, wenn auch nicht allzu oft, tatsächlich Gießwasser aus dem Hahn zu zapfen. Und die Pflanze wirken nach Tage knalligen Sonneneinstrahlung und kaum Feuchtigkeit alle sehr angestaubt und unter der Trockenheit leidend. Das beobachte ich bei den Stauden und Blumen, draußen in der Landschaft aber auch an den Sträuchern und Bäumen, die teils wie dehydriert erscheinen. Den Gartenbäumen ist das noch erspart geblieben, dank ihrer geschützten Lage und dadurch, dass sie sich gegenseitig Schatten geben.

Regendurst

Wir hoffen jetzt auf Regen, da die Regenwasservorräte ausgehen. Es wäre schade, den Wasserhahn anzapfen zu müssen. Immerhin ist bisher fast immer noch rechtzeitig Nachschub gekommen. Und bei anhaltender Trockenheit leiden gerade die Kübelpflanzen und Blumen, aber auch die Bäume im Garten, die immer tiefer nach Wasser suchen müssen und hoffentlich ein ausgedehntes Wurzelsystem zur Verfügung haben. Diese Hochsommertage sind auch für uns Menschen austrocknend. So freue ich mich auf die nächsten Schauern und etwas erholsame Abkühlung.

Aktivitätsmuster im Hochsommer

Stickiger Hochsommer begleitet uns den Tag über, und die technische Arbeit, das Kodieren steht für mich neben Wartungsarbeiten auf dem Programm. Fast ein Widerspruch und auf den ersten Blick unpassend erscheinend, ist das doch ein Muster für mich, und eines, das gewissermaßen Sinn macht. Denn diese Art der Arbeit ist mit Energiegaben von außen irgendwie leichter und verliert seine Strenge ein Stück weit. Ein Blick durchs Fenster zwischendurch, ein Gang zum Flussufer oder durchs Dorf, einige Blicke auf die aktuelle Baumlandschaft und ihren Umgang mit der Hitze und Trockenheit genügen, um anschließend mit der eher nach innen gerichteten Konzentration fortzufahren.