Herbstdekorationen und herbstlich geprägte Baumlandschaft

Ganz ist das große Themenfeld herbstlich vegetativer Dekoration für dieses Jahr noch nicht abgeschlossen. M. hat sich einige Zweige vom Pfaffenhütchen mit seinen jetzt noch farbenfrohen reifen Fruchtständen gewünscht, die V. mitgebracht hat. Außerdem noch einige weitere Heckenrosenzweige, weil die Hagebutten gerade im Herbst so schöne rote Farbakzente in der Wohnung setzen. Andere Herbstdekorationen haben wir aus den Schränken geholt, darunter verschiedene Strohblumensträuße, die ich den vergangenen Jahren nach Farbbereichen sortiert gesammelt getrocknet und auf Drähte aufgesteckt hatte. Die kleinen Sträußchen behalten seitdem ihre Form sehr genau, auch weil sie den größten Teil des Jahres licht- und staubgeschützt stehen und so gut wie nichts von ihrer intensiven Farbigkeit eingebüßt haben. Gerade die in Rot-Gelb-Braun-Tönen changierenden Sträuße der beiden letzten Jahre vermitteln in meinen Augen eine sehr authentischer Herbststimmung und haben damit dieselbe Wirkung auf uns wie das Herbstlaub der Bäume. Nur lässt sich das nicht gut aufbewahren und wiederverwenden, sondern ist etwas Flüchtiges, dessen Reiz von seiner situativen Rezeption im Umfeld der Baumlandschaft abhängt. Und damit davon, dass wir die Jahreszeit bewusst wahrnehmen und möglichst zu unterschiedlichen Tageszeiten in der herbstlich geprägten Landschaft bewegen.

Spätsommerliche Dekorationsidee mit Waldrebe, Physalis und Kürbis

Die Waldrebe gehört in dieser Jahreszeit zu den interessantesten Gewächsen, die für uns immer eine Rolle beim spätsommerlichen bzw. herbstlichen Dekorieren spielen. M. hatte ich gestern bereits einige lange Triebe aus einer Hecke im nahe gelegenen Park mitgebracht. Wenn die wuscheligen Fruchtstände noch nicht ganz so wollig geworden sind, d. h. noch nicht zu lange der intensiven Sonnenstrahlung ausgesetzt waren, finde ich sie am schönsten. Einige solcher Triebe hatten wir schon vor Wochen einfach als kombinierten Strang an die Wand gehängt. Da sie keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt waren, haben die sich bis heute ganz gut gehalten, ohne vollständig in Wollbüschel aufgegangen zu sein. Eine Kombination der Waldrebe mit den leuchtend roten Lampions der Physalis ist auch nicht unattraktiv. M. hat das diesmal zusätzlich mit einem Zierkürbis kombiniert, der in der Mitte einer Schale sitzt. Drumherum dann die Lampions und außen als Kranz die Waldrebe. Alles gehört in dieselbe Jahreszeit und wirkt deshalb auch in optischer Kombination irgendwie schlüssig. Auch wenn diese Pflanzen im richtigen Leben nicht so viel miteinander zu tun haben und nicht in unmittelbarer Nähe zueinander wachsen.

Herbstbild mit Physalis

Herbstlicher Kranz mit Physalis-Lampions

Nun konnte ich doch noch mehr Kreatives in diesen Sonntag legen, als ich gestern noch vorhergesagt hätte. Vor allem war es mir wichtig, den zweiten Physalis-Kranz fotografisch festzuhalten, auch weil er in diesem Jahr ausschließlich aus Lampions zusammengesteckt ist. Im Vorjahr, beim ersten Versuch, hatte ich sie noch mit Waldrebefrucht kombiniert, da die Lampions allein nicht in ausreichender Menge zur Verfügung standen. Da wir jetzt aber ein üppiges Angebot hatten, lag es nahe, den schönen roten Lampions allein Geltung zu verschaffen. Diesen hier habe ich für das Foto ausgewählt, da der zuerst hergestellte noch üppiger ausgefallen war und am Ende für diesen Zweck vielleicht zu „wild“ wirkt. Dieser ist da fotogener und bringt vielleicht das Typische der Lampionform noch besser zum Ausdruck. Die Platzierung vor diesem Grunge-Background, dem Ausschnitt eines ursprünglich weiß lackierten, aber schon abblätternden und verwitterten alten Scheunentors, scheint mir stimmig und lässt die strahlende Schönheit von Formen und Rot-Gelb-Farbnuancen deutlich hervortreten. Ein Bild, das für den Herbst in seiner farbenfrohen Variante steht, ausnahmsweise einmal ohne Baumsymbolik, aber doch nicht minder eindrucksvoll.

Herbstfarben ohne Bäume

Die Strohblumendekorationen habe ich jetzt in so vielfältiger Form umgesetzt, dass wir für die nächsten Jahre keinen Nachholbedarf mehr haben sollten. Vielleicht versuche ich in den nächsten Wochen auch einmal verschiedene Stillleben-Arrangements aus, bei denen sie zum Einsatz kommen. Ansonsten freue ich mich einfach, nach Monate anhaltender Arbeit, die vom Säen, Gießen, Schneiden, Trocknen, Sortieren, Verdrahten zum dekorativen Arrangieren reichte, ein für mich anregendes Projekt vorläufig abgeschlossen zu haben. Neue Blüten kommen zwar noch nach, aber die werde ich vorerst nur noch trocknen, um sie vielleicht in der kommenden Saison wieder zu verwerten. Ich freue mich, dass ich am Nachmittag doch Zeit gefunden habe, den Physalisteppich zu ordnen und verschiedene Bildideen zu entwickeln. Zwei ausgewählte Motive der Serie zeige ich diesem Beitrag. Die Reihe ist aber noch nicht abgeschlossen. Sehr gut kann ich mir weitere Variationen vorstellen. Und eine Serie mit den vollständig durchbrochenen Lampions steht ohnehin noch aus. Vorerst habe ich mich auf die farbenreichen Exemplare konzentriert.

Ansammlung von Physalis-Lampions im Herbst
Detail von Physalis-Lampions im Herbst

Pflanzentag am Einundzwanzigsten

Es war ein mit Pflanzenaktivitäten vollständig ausgefüllter Einundzwanzigster, bei dem trotz des dauertrüben Wetters die Kreativität nicht zu kurz kam. Vor der Kranzsteck- und Strohblumenarbeit stand am Vormittag aber der Einkauf von Winterblühern für unsere Pflanztröge auf dem Programm. Es war durchaus höchste Zeit dafür, da die Auswahl schon nicht mehr berauschend war. Dazu kommt, dass die Pflänzchen generell nicht so frisch und gesund wie sonst schienen. Das scheint ja kein wirklich gutes Jahr für das Wachstum dieser Blumen gewesen zu sein. Nun hoffe ich, dass sie sich in den Trögen gut entwickeln und wir von der Heide und den Stiefmütterchen über den Winter unsere Freude haben. Bei all der Arbeit, die mich bis in den Abend beschäftigt hat, war leider keine Zeit mehr für den Test der neuen Akku-Kettensäge. Ich bin wirklich gespannt, wie leistungsstark das Gerät ist und welche Brennholzabschnitte damit vernünftig zu bearbeiten sind. Ob sie wohl stark genug ist, um dicke Buchenscheite zu sägen, und abgelagertes Äste vom Apfelbaum. Bei einer Motorleistung, die noch unter der des ebenfalls akkubetriebenen Rasenmähers liegt, habe ich schon Zweifel. Eine Einschränkung bringt auf jeden Fall auch das kurze Schwert. Aber ich will vor dem Testen kein zu frühes Urteil abgeben. Sicher ist längerfristig auch den Akkugeräten eine ernstzunehmende Zukunft zuzutrauen.

Ein opulenter Physalis-Kranz

Es war mir wichtig, den Physalis-Kranz heute zu realisieren, nachdem ich gestern so lange mit dem Schneiden und Vorsortieren beschäftigt war. Das Projekt hat dann auch mehrere Stunden in Anspruch genommen. Das Ergebnis ist ein Kranz der sehr opulent mit den Lampions bedeckt ist, und ausschließlich mit ihnen, die ich so dicht wie möglich nebeneinandergesetzt bzw. festgesteckt habe. Dabei ist auch der größere Teil meiner Heftstecknadeln verbraucht worden. Hier und da noch aufblitzende Lücken habe ich mit einzelnen Lampions ausgefüllt, was besonders schwierig ist. Möglicherweise werde ich später noch weitere Lücken ausgleichen müssen, wenn die frisch geschnittenen Zweige angetrocknet sind. Der Kranz schrumpft dann erfahrungsgemäß noch etwas zusammen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er einen gewaltigen Eindruck machen wird, vor allem, weil ich die Lampions auch bis an die Innen- und Außenkanten des Kranzes verteilt habe. Etwas, das nur möglich ist, wenn wir so viel Material wie in diesem Jahr haben. Das musste ich einfach einmal testen. Nachdem ich die gestern nicht mehr geschafften übrigen Zweige nach dem Kranzbinden ebenfalls noch von Blättern befreit und aussortiert habe, könnte der Rest durchaus noch für einen weiteren, etwas kleineren Kranz ausreichen. Ich hoffe, in den nächsten Tagen die Zeit dafür zu finden. Und dann sind noch einige sehr schöne, lange Zweige, mit Lampions, die von Grün an der Spitze bis tiefrot an der Wurzel in einem Spektrum gefärbt sind. Besonders spannend finde ich aber die schon in verschiedenen Stadien bzw. Graden verwitterten Lampions, die ich ebenfalls einzeln aussortiert habe. Ich denke, daraus in unterschiedlichen Kombinationen Konzeptfotografien entwickeln zu können. Ähnlich wie die Vanitas-Fotos, die ich im Vorjahr umgesetzt habe, aber diesmal mit mehr Farbe. Wieder ein Tag, zudem ein Sonntag, der fast vollständig mit dem Physalis-Thema ausgefüllt war. Aber ich bin froh, das gemacht zu haben, auch wenn anderes, Strohblumen bis Lärchenzapfen, dabei erst einmal noch liegengeblieben ist. Fotos vom Kranz hoffe ich in einigen Tagen zeigen zu können.

Strohblumenkränze und Herbstkreationen

Mit meinen Strohblumenkreationen bin ich sehr zufrieden. Ganze drei unterschiedlich große Sträuße habe ich arrangiert und zusammengebunden. Und für alle drei ließ sich auch die passende Vase finden. Das Projekt ist für dieses Jahr aber noch nicht abgeschlossen, da noch vorbereitete getrocknete Blüten übrig sind und eine ganze Reihe neuer noch nachkommen. Wenn ich das langwierige Trocknen und Aussortieren hinzurechne, kann das Ganze durchaus noch bis Ende Oktober gehen. Spätestens dann werden auch die Physalis ausgereift sein, so dass dann auch dieser Kranz realisiert werden kann. Es ist wie in den Vorjahren: Leider sind die herbstlichen Kreationen erst zum Auslaufen des Herbstes wirklich fertiggestellt, so dass wir sie erst in der nächstjährigen Saison wirklich länger betrachten können. Ich finde es aber schön, auf diesem Wege aus der Jahreszeit das sonst so oft verloren gegangene Typische zu konservieren und auch in den übrigen Zeiten präsent zu halten. Vielleicht ist es das, was mich an diesem Prozess des Säens, Erntens, Aufarbeitens und Dekorierens so interessiert. Eine Möglichkeit, die ich kürzlich auf dem Markt gesehen habe ich durchaus reizvoll zu nennen ist, habe ich bisher noch nicht versucht, nämlich Baumblätter und herbstliche Baumfrüchte mit den Strohblumen zu kombinieren. Aber die Konzentration nur auf die Blüten, ihre verschiedenen Farben, Größen und Formen, hat natürlich auch seinen besonderen Wert, den ich in dieser Saison betonnen wollte.