Poetischer Laubwurf der herbstlichen Bäume

Beim Blick aus dem morgendlichen Fenster im 1. Stock haben sich die Gartenbäume erstmals fast blattlos gezeigt. Der Ginkgo und der Nashi-Birnenbaum haben ihre Herbstblätter noch am längsten gehalten. Gerade beim Ginkgo verlief das Abwerfen des Herbstlaubs ungewöhnlich langsam, erstreckte sich über bestimmt 3 Wochen. In früheren Jahren war das in wenigen Tagen abgeschlossen, wobei der letzte Rest meist ganz plötzlich von den Ästen hinuntersegelte, durch heftigen Wind nach einer kalten Nacht z. B. begünstigt. Diesen Moment hatte ich schon einmal beobachten dürfen und hatte damals bedauert, es nicht im Video festgehalten zu haben, weil das etwas Dramatisches an sich hat und die natürliche Notwendigkeit in einer sehr poetischen Form verkörpert.

Phantastische Naturform der Pfaffenhütchen

Gestern schon konnten wir dieses irre Licht genießen, wie ich es seit langem nicht erlebt habe. Vor im Sommer nicht, wenn es so viel zur Stimmung hätte beitragen können. Ich musste die Gelegenheit nutzen, um einige herbstliche Baumimpressionen festzuhalten, speziell die Pfaffenhütchen betreffend. Es ist absolut ungewöhnlich, dass die Sträucher um diese Zeit, gegen Ende Oktober, noch ihre bunten Fruchtkapseln tragen. Normalerweise sind die jetzt schon vergraut und sehr unansehnlich. Tatsächlich aber präsentieren sie sich und damit den Strauch in der stolzesten Pracht, die ihnen möglich ist, wie sonst eher zwei Monate früher, im August. Das ist irre, ebenso wie die Formen und Farbkombinationen dieser Fruchtkapseln, die für mich zu dem Unglaublichsten gehören, was die heimische Baumlandschaft an phantastischen Details zu bieten hat. Einfach zu fotografieren sind die auffälligen Früchte nicht. So ich froh, nach Jahren einmal wieder eine Serie von sehr gut gelungenen Nahaufnahmen der Fruchtstände gemacht zu haben. Darunter sind mit Sicherheit die besten Pfaffenhütchenfotografien, die mir bisher überhaupt gelungen sind. Das wäre ohne dieses tolle Licht heute nicht möglich gewesen.

Zweig mit reifen Pfaffenhütchen im Herbst I
Zweig mit reifen Pfaffenhütchen im Herbst II
Zweig mit reifen Pfaffenhütchen im Herbst III
Zweig mit reifen Pfaffenhütchen im Herbst IV
Zweig mit reifen Pfaffenhütchen im Herbst V
Zweig mit reifen Pfaffenhütchen im Herbst VI
Zweig mit reifen Pfaffenhütchen im Herbst VII

Gleichklang mit dem Äußeren

Zurzeit ist es wieder so, dass die Tage nur so vorbeifliegen. Das ist mein Eindruck dieser Hochzeit des Herbstes. So fühlt sich der Tagesablauf ruhelos und überaus geschäftig an, irgendwie pausenlos, was nicht ganz zu dem passt, was uns die jahreszeitliche Natur nahelegt. Aber ich konnte am Nachmittag V. bei seiner externen Gartenarbeit behilflich sein, das hilft dann wiederum, einen Gleichklang mit dem Äußeren zu finden. Jetzt ist wieder alles aufgeräumter, nachdem wir auf dem Grundstück die letzten Vorratsstapel Brennholz abtransportiert hatten. Die vielen morschen Holzreste und die Planen, mit denen die Holzstapel vorher abgedeckt waren, sind jetzt sorgfältig zusammengefaltet verstaut und aus dem Blickfeld. Auch das Rasenmähen wird bei dem freigeräumten Gelände künftig wieder einfacher werden. Am Abend bin ich eher unbeabsichtigt wieder in den faszinierenden Sog der KI generierten Bilder geraten und habe meine jetzt einige Wochen unterbrochene Reihe mit KI generierten weihnachtlichen Motiven fortgesetzt. Dabei habe ich mich zu neuen, wiederum ganz anderen Bildideen extern inspirieren lassen. Und schon war ich wieder ganz in der weihnachtlichen Symbolwelt und ihrer Ästhetik drin, mit all den vegetabilen, farbbetonten, glitzernden und lichtdurchfluteten Elementen, die unvergleichliche Synthesen bilden können.

Herbstblätter und die Ästhetik des Vergänglichen

M. hat heute im Garten ein sehr dekoratives Herbstblatt gefunden. Es war in sich schon im Übergang zum Verrotten und stammte nicht von einem Baum, eher von einer unserer Zierpflanzen mit den ledrigen Blättern. Aber diese Übergangszustände des Verfalls können, genauso wie beim Holz, bei dem man den Zustand als „gestockt“ bezeichnet, ästhetisch sehr reizvoll sein. Ohne diesen Verfallsprozess wäre die herbstliche Farbigkeit und das Verfärbungsmuster nicht so lebendig, vielleicht wäre das Blatt einfach nur insgesamt getrocknet und blasser geworden. Aber so sieht man, dass undefinierbare chemische Kräfte eine Art Umwandlung durchgeführt haben, die das Blatt zu etwas ganz Neuem macht. Die Ästhetik der Vergänglichkeit könnte man darin sehen. Und ein Symbol für die Schönheiten, die gerade im Vergehenden zum Vorschein kommen können, die irgendwie den Neuanfang, die Wiederauferstehung schon in sich tragen.

Oktoberenttäuschung

Nach den Wettervorhersagen hatte ich in diese Wochenmitte große Hoffnungen gesetzt. Ich dachte tatsächlich, der legendäre goldene Oktober würde sich in aller Deutlichkeit zeigen. Aber von Baumherbst und herbstlicher Farbenpracht war in Ermangelung von ausreichend Sonne nicht viel zu sehen. Vereinzelte Bäume zeigen zwar ein überwiegend herbstliches Blätterkleid, aber das Strahlende und Dominante dieses Eindrucks ist eben nicht aufgetaucht. Das ist sehr schade und enttäuschend, weil ich den Blätterherbst eigentlich nach Jahren einmal wieder fotografisch festhalten wollte. Ob das in der zweiten Hälfte des Oktobermonats noch einmal nachgeholt wird, ich bin eher skeptisch. Leider spinnt sich die Kontinuität des Untypischen und Unpassenden im jahreszeitlichen Verlauf und Erleben weiter fort.

Ausflüge in die Welt ungewohnter Technik

Ein arbeitsreicher Tag bei nicht optimaler Verfassung liegt hinter mir. Aber durch den Besuch eines Verwandten am späten Nachmittag, den wir erst in letzter Zeit wieder öfters sehen, hatte der Tag am Ende doch etwas Abwechslungsreiches und bot Gelegenheit für eine Art Auszeit. Es ist schön, wenn man solche Auszeiten, Abweichungen von der Arbeitsroutine regelmäßig einflechten kann. Denn das vermeidet Scheuklappensicht und gibt der Kreativität einen Vorschub, wenn es dann später mit der Projektarbeit weitergeht. Bäume und Natur, was in diesem Baumtagebuch ja sonst Hauptgegenstand ist, waren an diesem doch noch kühlen Herbsttag absolut kein Thema. Aber Ausflüge in die Welt ungewohnter Technik können auch etwas Erholsames und Unterhaltsames mit sich bringen.

Traditionsorte, biografische Erinnerungen und goldene Oktobertage

Das ganze bisherige Jahr waren die Gelegenheiten für Ausflüge, Ausstellungs- und Marktbesuche sehr rar gewesen. Einigem, was traditionell möglich war, standen ungünstige Bedingungen entgegen, anderes fand gar nicht mehr statt. Aber zuletzt haben wir dann doch einige z. T. unverhoffte Gelegenheiten wahrnehmen können. Unter anderem den Besuch des Traditionsmarktes, der nach 4 Jahren Pause erstmals wieder zum Leben erweckt worden war. Und auch auf dem heutigen Markt, der auf Plakaten mit dem Stichwort „Goldener Oktober“ beworben wurde, was bei dem lichten Wetter und der davon schon stärker herbstlich geprägten Baumlandschaft heute durchaus passend erschien, waren wir schon einige Male, aber zuletzt eben auch vor einigen Jahren. Es ist schön, trotz der Lücken und langen Pausen immer wieder vertraute Gesichter und Stände zu erblicken. Und auch Bekannten sind wir begegnet, in einer kleinen Stadt, die wir nur selten besuchen, mit denen uns aber ein herzliches Wohlwollen verbindet. Obwohl schon im benachbarten Bundesland liegend, steht uns dieser Ort näher als manches Ausflugs- und Einkaufsziel im eigenen Land. Die Fahrt hin und zurück gehört für uns immer zu dem Eindrücklichsten an den Ausflügen nach S. Denn am Flussufer entlang ist das einfach ein toller landschaftlicher Eindruck, der viele Erinnerungen aus der eigenen Biographie weckt und den reinen Landschaftseindruck damit symbolisch verstärkt. Vor allem erinnert S. an Ms Geburtsort und an wichtige Stationen der früheren Kindheit. Den Friedhof, auf dem Ms Mutter einmal beerdigt war, konnten wir auf dem Rückweg aber doch nicht mehr besuchen. Dafür wollen wir bei anderer Gelegenheit, mit mehr Zeit, noch einmal gesondert aufbrechen.

Neue Chancen auf goldene Oktobertage

Es war ein schon traditionell gewordener Ausflug heute, der zwar einem profanen Einkaufszweck diente, in der Familiengeschichte aber einen besonderen Stellenwert eingenommen hat. Insofern war ich froh, zusammen mit M. wieder dorthin zu fahren und notwendige Dinge zu erledigen. Allein die Hin- und Rückfahrt hat etwas, was mit innerfamiliärer Kommunikation zu tun hat. Aber auch die weitere Region kann durch diese Fahrten wieder in Erinnerung gerufen werden. Es ist eben nicht nur die romantische Fahrt über Land und durch Waldlandschaften, die reizvoll wirken können. Manchmal ist es einfach die Anknüpfung an langjährige Erfahrungen und Gewohnheiten, die anregend wirken können. Nebenbei habe ich heute erstmals bemerkt, dass der Baumherbst tatsächlich angekommen ist. Denn verbreitet waren herbstlich gefärbte Baumkronen zu sehen, in einer Dominanz, die deutlich für den Herbst spricht. Irgendwann ist das Laubgrün eben quantitativ und dann auch in der Wahrnehmung unterlegen und wird von den Braun-Rot-Gelb-Tönen des Baumherbstes überlagert. Wäre schon, wenn nächste Woche tatsächlich noch einmal eine Wärmeperiode beginnt. Dann könnte doch noch etwas aus dem goldenen Oktober werden, der nur mit trockenen Abschnitten eine Chance hat.

Bunte Jahreszeitenwundertüte

Kein Wetter fürs Fotografieren. So erfüllt sich mein Wunsch nach einem goldenen Oktober wohl doch nicht, obwohl es einige Tag Anfang des Monats danach aussah. Schade, denn damit werden auch die avisierten Herbstlaub-Fotografien wohl nichts werden. Wenn es nämlich so viel regnet und dann über Nacht frostige Temperaturen eintreten, fallen die Blätter häufig gleich von den Bäumen, ohne zuvor zu trocknen und das Grün zu verlieren. Verrottete Baumblätter sind so in den Vorjahren häufig im Oktober zu sehen gewesen, seltener die typischen ausgetrockneten und vom Chlorophyll befreiten Herbstblätter mit den braun-gelb-roten Farbtönen. Aber noch stehen zwei Drittel des Monats bevor. Vielleicht erleben wir noch eine positive Jahreszeitenwundertüte.

Herbstfarbenhoffnung

Schade, ich hatte mit einer Fortsetzung des hellen Herbstwetters, mit Sonne und einer Laubfärbung der Bäume gerechnet. Das hätte schön in die Entwicklung der Jahreszeit in den letzten Tagen gepasst. Aber jetzt sieht es eben doch nach Dauernässe aus, ohne Aussicht, dass sich das im Wochenverlauf wesentlich ändert. Hoffen wir auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts und auf unverhoffte Überraschungen im positiven Sinne, wie wir sie in diesem Jahr so häufig schon erleben durften, neben all den Abweichungen vom Typischen und Gewohnten. Es wäre schade um die späten Früchte und natürlich um die Farbästhetik der Jahreszeit.

Herbstliche Gartenarbeiten vor dem Winter

Immerhin in der Hinsicht ist es diesmal wie gewohnt abgelaufen. Die Sitzmöbel unter der Überdachung im Garten haben wir heute bereits abgebaut und reingeholt. Das Rattan-Sofa lassen wir allerdings draußen stehen, nur mit einer Plastikplane gut abgedeckt und vor Feuchtigkeit geschützt. Ein bisschen Arbeit ist das immer, auch weil rundherum einiges sauberzumachen ist. Vor allem das langsam sich lösende und trocknende Herbstlaub der Gartenbäume sammeln sich überall zu Haufen, die wir wohl auch noch in den kommenden Wochen immer wieder zusammenkehren müssen. So ganz ist die Gartenarbeit also noch nicht abgeschlossen. Aber die Aktion ging ganz gut von der Hand und konnte auch weitgehend beendet werden. Immerhin sind wir dann auch noch dazu gekommen, das traditionelle Herbstfest unserer Heimatstadt zu besuchen. Kurz wie immer, eigentlich nur, um eine gute Portion „Gromper Meisjer“ zu bestellen und eingepackt mit nach Hause zu nehmen. Das machen wir immer so, und bei der Gelegenheit haben wir auch noch einmal die ganz spezielle Atmosphäre bei diesem Fest mitgenommen, die auch nach so vielen Jahren noch etwas hat, natürlich auch wegen der Menschen, die man sonst nie sieht.

Hoffnungen auf den goldenen Oktober

Den Wetterbericht hatte ich zuletzt ganz anders interpretiert. Aber in unserer Region scheint es das Wetter ausnahmsweise in diesem Jahr einmal besser zu meinen als erwartet. Jedenfalls hatten wir erstaunlich viel Sonne, noch etwas mehr als gestern schon. Das ist natürlich gut für meine späten Gemüsepflanzen, v. a. die Chilis, die zwar schon eine Reihe von Schoten haben reifen lassen. Aber gerade die Pflanzen mit den meisten Schoten sind noch nicht so weit, tragen zwar viele Früchte, die aber nicht richtig wachsen und erst recht nicht ausreifen wollen. So viel Sonnenlicht ist da natürlich förderlich und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass daraus noch etwas wird. Für die Bäume hat das schöne Oktoberwetter zwar keine aufbauenden Funktionen mehr. Aber wir könnten dank der Sonne noch zu einem goldenen Oktober kommen und echte herbstliche Laubfärbung erleben. Dann könnte ich nach Jahren auch wieder dazu kommen, mein fotografisches Portfolio im Bereich der Baumherbstfotografien zu erweitern. Um in dem Motivbereich wirklich neue und gute Ergebnisse erzielen zu können, bedarf es schon einer stabilen herbstlichen Wetterlage. Wir dürfen gespannt bleiben.

Unterscheidbare Jahreszeiten

Es war heute schön, die Sonne zu spüren und angenehm, wenn man sich draußen aufgehalten hat. Zumindest phasenweise war das wieder ein schöner Herbsttag, der Hoffnung auf einen goldenen Oktober machen könnte. Ich hoffe nur, dieser Eindruck wird sich in den Folgetagen bestätigen und wir erleben tatsächlich einen sonnenreichen Oktobermonat, der von einem deutlichen, an früher erinnernden Baumherbst und bunter Blattfärbung geprägt ist. Wenn das ausfällt, wie so oft in den letzten Jahren, fehlt etwas in Bezug auf unsere eingeprägten jahreszeitlichen Erwartungen. Auf Dauer ist dieses Ausfallen oder Überspringen der erkennbaren Jahreszeit etwas Lähmendes, das ich als Verlust wahrnehme. Wenn schon alles so unendlich kompliziert und schwierig geworden ist auf dieser Welt, warum sind uns dann nicht einmal wohltuende, aufbauende und motivierende Konstanten wie die unterscheidbaren Jahreszeiten unserer Kindheit vergönnt?

Ein selten gewordenes Markterlebnis ist ein wenig aus dem Tritt geraten

Nachdem wir etwa vier Jahre den Traditionströdelmarkt nicht besuchen konnten, war diese erste Gelegenheit nach der Wiederaufnahme durch den Veranstalter eine große Freude für uns. M. fand es auch wieder anregend, und sogar V. meinte im Vorfeld, den Markt wirklich zu vermissen, weil sich mit ihm interessante Erinnerungen verknüpfen. Leider muss man sagen, dass es so kühl und lichtreduziert an diesem Tag eigentlich noch nie war. Meist hatten wir an diesem letzten Sonntag im September immer super Spätsommerwetter. Heute war es das Glück der Besucher, dass einmal der Regen ausblieb, nachdem es Tage lang durchgeregnet hatte und morgen auch schon wieder damit weitergehen soll. Trocken ist es an diesem Veranstaltungsinseltag also geblieben. Aber so richtig Marktatmosphäre kommt eigentlich nur dann auf, wenn man sich in einigermaßen wohlig temperierter Luft bewegen kann. So bewegte sich die bestimmt nicht geringere Anzahl an Besuchern, im Vergleich zu früheren Jahren, doch in einer eher gedämpften Stimmung durch die Straßen. Nachholbedarf hatte erkennbar aber alle, einfach weil dieser spezielle Markt so lange nicht stattgefunden hatte, aber auch sonst vergleichbare Ereignisse seit den Corona-Jahren selten geworden sind. Ich interpretiere es so, dass man einfach noch einmal einen Neuanlauf benötigte, um ab dem Folgejahr wieder in den Traditionsmodus zurückzukehren. Das Markterlebnis selbst, aber auch die Fahrt hin und zurück, durch eine international geprägte Baumlandschaft, haben wir heute sehr genossen.

Lichtblicke im Dschungel der Abweichungen

Immerhin bin ich heute mit meiner aufwändigen Kodierungsarbeit gut vorangekommen. Und neben den vielen Routineerledigungen, die heute ebenfalls noch anstanden, hat die zwischendurch immer wieder sich Bahn brechende Sonne die Stimmung nicht nur bei uns etwas aufgehellt. Das Schönst aber ist die Aussicht auf einen Hochdruck-Sonntag mit wieder mehr Sonnenschein, bevor es dann nächste Woche wieder regnerisch weitergeht. Das sind gute Bedingungen für den geplanten Ausflug, für den M. hoffentlich bereit ist. Denn der Markt findet nach Jahren Pause erstmals wieder statt und hat in der Vergangenheit zu meinen Favoriten gezählt. Das ist wegen der Fahrt dorthin und zurück auch sonst ein Erlebnis, das in diesem Jahr nur extrem selten möglich war. Wie so vieles nicht mehr wie gewohnt und erwartet uns entgegentritt.

Herbstliche Kompensationen

Während dieser extrem ungemütlichen Tage fast ohne Licht und mit wenig Wärme bin ich stimmungsmäßig der Weihnachtszeit schon näher als dem Sommer. Dabei liegen die sehr sonnenreichen und auch warmen Spätsommertag gerade erst hinter uns. Mein Bedürfnis nach symbolischer Kompensation des fehlenden jahreszeitlichen Naturerlebnisses wächst jedenfalls. Und abgesehen von dem möglichen Trödelmarktbesuch am Wochenende fällt mir auch nicht mehr sehr vieles ein, was mich nach draußen zieht. Ein schöner Baumherbst mit typischem Herbstlaub im Rahmen eines goldenen Oktobers könnte so eine Attraktion sein. Ich hoffe, dass wir zumindest Ansätze davon noch erleben. Aber wenn nicht, kann die Zeit der Baumsymbole und Symbolbäume gerne auch schon etwas früher präsent sein. Etwa in Form einer vorgezogenen gefühlten Weihnachtszeit.

Schon wieder hat der Buchsbaumzünsler zugeschlagen

Was für ein Regen, da könnte man die Lust an allem verlieren, weil zu dem Menschenfrust noch die Ungemütlichkeit des Wetters kommt, und die Unmöglichkeit, sich draußen aufzuhalten. Zu allem Überfluss hat V. entdeckt, dass unser gerade erst von den Toten auferstandenen kleiner Buchsbaum, der gerade wieder kurze Triebe mit frischen Blättern ausgebildet hatte, tatsächlich komplett vom Buchsbaumzünsler zerfressen wurde. Ich hatte ihn mir bewusst immer wieder in den letzten Monaten angesehen und war sehr froh, dass er sich so gut erholt hatte und Hoffnung bestand, dass er im nächsten Jahr wieder zu einer einigermaßen ansehnlichen Gestalt heranwächst. Und jetzt, eine Woche nach meiner letzten Inspektion, ist er vollständig zerfressen und mit Gespinsten umgeben. Kein einziges grünes Blättchen ist mehr zu sehen. Und die dünnen grün-gelben Raupen winden sich zudem auch noch genüsslich auf den vertrockneten Rest des ehemals grünen Blattlaubs. Ich bin entsetzt, vor allem, weil das unter normalen Umständen nicht sein kann. Die Raupen müssten längst zu Schmetterlingen geworden sein. Und um diese Jahreszeit haben wir nie neue Zünsler beobachtet, das ist ja eigentlich ein Problem des Frühsommers. Jetzt also zum zweiten Mal im Frühherbst. Da könnte man die Lust verlieren. Aber natürlich werden wir erneut alles zurückschneiden und können nur hoffen, im neuen Jahr mit engmaschiger Kontrolle und wiederholten Spritzen mit dem biologischen Gegenmittel doch noch wieder zu einem grünen kleinen Buchsbaum zu kommen.

Eine Gefahr für den Blätterherbst

Was für ein krasser Wetterwechsel. Das heute hat sich schon wie November angefühlt. Wie schnell das geht, von wirklich angenehmem Indian Summer zu so unwirtlicher Witterung, bei der ich mich sogar um die eigentlich widerstandfähigen Chilipflanzen sorgen muss. Immerhin wird das die Herbstlaubbildung bei den Bäumen befördern. Ich hoffe nur, sie fallen dann nicht gleich ab, so dass der Blätterherbst komplett ausfällt. Es müssen dann eben auch die trockenen Phasen folgen, damit sich der jahreszeitliche Zauber entfalten kann.

Herbstliches Intro

Heute hat sich die landschaftliche Atmosphäre schon herbstlicher angefühlt. Ein Vorgeschmack der kalten Jahreszeit, und auch mit deutlich weniger Sonnenlicht. Bei diesen kühleren Temperaturen und zumindest noch phasenweisem Sonnenschein sehe ich meine Chilipflanzen allerdings noch nicht gefährdet. Wenn es so länger stabil bleibt und vielleicht Anfang Oktober auch noch sonnenreicher ausfällt, können es noch sehr viele reife Chilis werden. Bei der aufwändigen Aufzucht wäre das doch ein Erfolg und würde vor allem Lust machen, im nächsten Frühjahr eine Fortsetzung zu wagen. Natürlich bin ich vor allem auf die wenigen wirklich erkennbaren Bhut Jolokia gespannt. Die genarbt aussehenden Schotenoberflächen sind bei der Einordnung der Sorte relativ eindeutig. Aber bei den viel zahlreicheren glatten und langen Schoten der Pflanzen, die nach meinen Informationen auch Geister-Chilis sein sollten, bin ich mir eben nicht sicher. Möglicherweise gibt das noch Unterarten, die sich auch im Aussehen der Schoten unterscheiden. Ich werden mich noch weitere mit diesen Sortendifferenzen beschäftigen. Was mich freut, und in dieser Saison ziemlich früh, sind die ersten und sich vermehrenden Downloads meiner Weihnachtsmotive bei den Microstock-Agenturen. Interessanterweise sind es die Erfolgsmotive der letzten Jahre, die auch diesmal wieder als erste Abnehmer finden. Die erst kürzlich ins Portfolio aufgenommenen KI-Weihnachtsbilder haben dagegen noch keine Resonanz gefunden. Es kann sein, dass die noch gar nicht in den Bereich der Sichtbarkeit vorgedrungen sind. Anscheinend braucht dieser Vorgang des an die Oberfläche gespült Werdens einige Zeit. Vielleicht wird das sogar erst im nächsten Jahr Wirkung zeigen. Ich werden mich aber auf dem Gebiet nicht entmutigen lassen und das KI-Portfolio mit atmosphärischen Weihnachtsbilder mit und auch ohne Weihnachtsbaum noch weiter ausbauen.

Jahreszeitliche Kompensationen, die guttun

Schon in den Vorjahren war dieses zu beobachten, dass gerade in dieser Zeit des jahreszeitlichen Übergangs vom Sommer in den Herbst die Arbeitsintensität und -dichte größer wird. Quasi als Vorbereitung auf die ohnehin geschäftige und immer zu knapp bemessene Vorweihnachtszeit. Das ist eigentümlich, irgendwie unerklärlich, aber auch förderlich. Denn die Tendenz, dass man sich in dieser Jahreszeit eher wieder nach drinnen zurückzieht, sich nur noch eingeschränkt draußen aufhält und sich damit auch die Art der Aktivitäten verlagert, hat den Vorteil besserer Konzentration und Fokussierung. Deshalb finde ich diese Kombination ziemlich anregend, sie fördert gerade kreative Vorhaben, aber auch technisch anspruchsvolle Projekte, weil immer weniger von außen Kommendes ablenkt und eine echte Vertiefung damit wahrscheinlicher und leichter wird. Ich hoffe, dass vor allem diese Qualitäten den Herbst bestimmen werden, nicht so sehr seine melancholischen Seiten, die zwar Innerlichkeit in ähnlicher Form befördern, aber auch Wirkungen anderer, nicht unbedingt positiver Art mit sich bringen kann. Wenn wir in diesem Jahr einen Baumherbst mit warmen Farben, und auch möglichst langanhaltend und als solcher erkennbar, erleben dürfen, dann bin ich mit dem vegetabilen und naturästhetischen Verlauf des Jahres insgesamt versöhnt. Dieser immerhin ca. zwei Wochen anhaltende Altweibersommer, den wir von seiner schönen Seite erleben durften, hat schon ein Stück weit für das Wetter- und Klimadesaster des bisherigen Jahres entschädigt. Ein goldener Oktober könnte diese Kompensation deutlicher ausfallen lassen.

Dieser Einundzwanzigste wurde durch das Bilderbuchwetter geadelt

Spektakulär wie früher war auch dieser Einundzwanzigste nicht. Auch wenn er diesmal die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche markierte. Aber wettermäßig fiel er wie die Tage zuvor erstklassig und wie aus dem Bilderbuch aus. Konstantes Sonnenlicht den ganzen Tag über. Und auch noch eine angenehme milde Wärme. Am eindrücklichsten allerdings ist in dieser Zeit des Jahres das warme Licht der späten Nachmittage, wenn die Sonne tief steht und die letzten Aktivitäten des Tages mit ihren Strahlen erhellt. Schade, dass ich an diesem Nachmittag nicht an einem Lebensbaum-Armband beschäftigt war. Das hätte super gepasst. Aber auch für die heute anstehende Samstagarbeit war es das richtige Setting und hat uns allen gutgetan. Wäre schön, wenn uns diese Stimmung noch in die neue Woche begleiten würde und wir dann in einen ebenso angenehmen, wenn dann auch schon kühleren und lichtärmeren Oktober einbiegen dürften.

Ein versöhnlicher Verlauf der Jahreszeiten

Diese Tage sind für mich von dicht gedrängten Aufgaben ausgefüllt. Aber bei dem anhaltend angenehmen und sonnenreichen Altweibersommerwetter fällt mir das erstaunlich leicht. Dieser nachgeholte Sommer tut uns allen einfach gut. So können wir nur hoffe, dass er uns länger erhalten bleibt und den gebeutelten Biorhythmus wieder ins Gleichgewicht zurückbringt. Die körperlichen Befindlichkeiten innerhalb der Familie entsprechen dem noch nicht so ganz. Aber nach einem völlig missratenen Jahreszeitenjahr ist das wohl auch nicht so schnell zu erwarten. Ein goldener Oktober mit echten Baumherbstfarben wäre eine Perspektive, vor allem wenn er sich an einen ausgedehnten Altweibersommer anschließt. Wäre schön, wenn so dieses Jahr einen versöhnlichen Verlauf nähme.

Ende der Gartensaison und symbolische Kompensationen

Nun ist V. auch mit den letzten Weintrauben vom Grundstück außerhalb durch. Dann sollte nur noch einiges im Zusammenhang mit der Überwinterung der Bienenvölker anstehen. Aber der Großteil der Aktivitäten rund um den Garten, das Anpflanzen, das Ernten und die Brennholzarbeit ist dann für dieses Jahr schon abgeschlossen. In Sachen Anstrengung ist das V. sicher ganz recht. Aber natürlich fehlt über die dunklen, nassen und kühlen Wintermonate auch diese Arbeit im Freien, mit der Erde und den Bäumen. Mir wird das auch fehlen, auch wenn ich mit der Symbolarbeit rund um die Bäume eine Art Ausgleich für den schwindenden direkten Kontakt mit der lebenden und sich ausbreitenden Natur in dieser Jahreszeit finde.

Gartenhighlights im jahreszeitlichen Übergang

Bäumische Attraktionen kommen in diesem eigentümlichen jahreszeitlichen Übergang fast gar nicht vor. Aber der Garten bietet uns noch jeden Tag punktuelle Highlights. Mal sind es die Physalis, die M. schon gestern teilweise und die ich heute Abend fast vollständig geschnitten habe, weil die Lampions inzwischen schön rot geworden sind und ein weiteres Reifen nicht mehr zu erwarten ist. Es sind zwar nicht viele und auch keine sehr langen Stängel mit nur wenigen Lampions pro Stängel. Aber wenn sie später getrocknet sind und die Blätter abgestreift wurden, werden wir doch ein paar sehr ansehnliche Herbstgestecke damit gestalten können. Leider verblassen die von Vorjahren aufgehobenen irgendwann und sind dann nicht mehr so schön anzusehen. Wir haben die drei zusammengebundenen Sträuße erstmals ins Fenster zum Trocknen gehängt. Vielleicht ist das ein wenig skurril, aber so wird das mit dem Trocknen auch schnell passieren, wenn sie hinter der Scheibe dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Neben den Physalis machen mir jetzt die Chilipflanzen Freude, weil allmählich immer mehr Schoten reifen und sich orange bis rot färben. Ich schneide sie schon etwas früher ab, um die Kraft der Pflanzen in die weiteren Früchte fließen zu lassen. Meist reifen sie dann auf der warmen Fensterbank innen noch weiter. Und die Schärfe ist auch schon in den leicht angefärbten Exemplaren vorhanden. Ich vermute sogar schon in den noch grünen. Aber die zu Trocknen ergibt am Ende ein wenig erfreuliches Produkt, denn grün-graues Chilipulver sieht nicht wie solches aus und wäre insofern kaum akzeptabel. So hoffe ich, dass die dieses Jahr größere Zahl an Pflanzen und Schoten auch noch rechtzeitig auswachsen und ausreifen, bevor die richtigen Nachtfröste kommen.

Novemberlicht, Allerheiligen und der natürliche Niedergang

Den Friedhof haben wir am späten Nachmittag noch im Hellen aufgesucht, was wir im Vorjahr auslassen mussten. Aber eine Allerheiligenstimmung wollte sich heute nicht einstellen. Weder das Wetter noch die Atmosphäre hat mich an das erinnert, was ich traditionell mit Allerheiligen in Verbindung bringe. Merkwürdig, aber ähnliche Veränderungen stelle ich auch bei anderen Fest- und Feiertagen fest. Es ist, als wenn sich die atmosphärische Dichte des Feiertagserlebens kontinuierlich verringerte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das eine individuell mit dem Altern zusammenhängende Erscheinung ist, oder doch eine tatsächliche Wandlung in der Rezeption und Pflege von Traditionen. Vorher hatte ich die inzwischen schon seltene Gelegenheit genutzt, mich in der aktuellen Baumlandschaft umzusehen, die doch so etwas wie Herbst aufblitzen ließ. Vor dem Hintergrund des 1. Novembers hatte der aber schon eine spätherbstliche Anmutung, was v. a. mit dem Licht dieser Tage zu tun hat. Aber auch mit dem Erscheinungsbild der Bäume, die nicht nur herbstliches Laub tragen und abwerfen. Auch die Früchte vieler Bäume und Sträucher lösen sich in diesen Wochen sukzessive auf, verfärben sich dunkel, werden von Wind und Regen ausgelaugt und zersetzen sich zum Teil schon am Zweig, bevor sie endgültig abfallen und in den Kreislauf übergehen. So stehe sich in der Anmutung der Baumlandschaft gerade morbider Niedergang und die Lebendigkeit vortäuschende Farbigkeit des Herbstlaubs gegenüber.

Baumnovember - Vergehende Hagebutten I
Baumnovember - Vergehende Hagebutten II
Baumnovember - Vergehende Weißdornfrüchte I
Baumnovember - Vergehende Weißdornfrüchte II
Baumnovember - Vergehende Schlehdornfrüchte
Baumnovember - Spitzahornzweig mit Herbstlaub I
Baumnovember - Spitzahornzweig mit Herbstlaub II

Wenn der Blätterherbst ins Wasser fällt

In Annäherung an Allerheiligen präsentiert sich das Wetter dauerhaft passend. Nur haben wir so unangenehm nass-kalte Witterung sonst eben rund um Allerheiligen erlebt. Jetzt aber hält es schon eine Woche mindestens an und soll wohl noch mindestens eine weitere Woche so bleiben. Der Blätterherbst fällt damit für unsere Wahrnehmung fast komplett flach. Zum einen, weil man kaum noch vor die Tür kann und so auch keine jahreszeitlichen Eindrücke des Baumherbstes sammeln kann. Aber natürlich auch, weil das Licht fehlt, das den in Richtung der Rot-Braun-Töne gehenden Blättern ihre Farbigkeit verleiht. Bei so viel Regen gehen bei vielen Bäumen die Blätter auch gleich in ein Tiefbraun-Schwarz über und verrotten sehr schnell. Manchmal verlieren Bäume innerhalb weniger Tage ihr gesamtes Laub. Da ist dann nichts mit Indian Summer und herbstlich warmen Farbeindrücken. Den Menschen entgeht damit ein wichtiger jahreszeitlicher Eindruck, von der verpassten Gelegenheit der späten Früchte einmal abgesehen, doch noch zur Reife zu gelangen. Diese Gelegenheit fällt dann häufig ins Wasser. Ich hoffe, dass meine so schön ausgewachsenen Glockenchilis wenigstens noch zum Teil reif werden, damit die Pflanz- und Aufzuchtarbeit für das Gemüse während des Sommers nicht ganz umsonst gewesen ist.

Ausgewogener Herbstarbeitstag

Der Samstag war ebenso arbeitsintensiv wie ausgewogen. Das fing bei der Witterung an, die im Tagesverlauf eine gute Mischung aus kühlem Start und wärmendem und lichtreichem Nachmittag bot und hatte auch eine Entsprechung in der abwechslungsreichen Arbeit, die sich zum Teil im Garten bei Kunsthandwerk und Gartenarbeit, teils drinnen bei Projekt- und Kommunikationsarbeit abspielte. Eigentlich eine ausgewogene Mischung, die ganz nach meinem Geschmack ist und super in diese Herbstzeit, insbesondere am Wochenende passt. Morgen steht dann die biografische Arbeit und die Kommunikation wieder mehr im Vordergrund. Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen für mich aber die Anzeichen des Herbstes, wie sie sich im herbstlichen Erscheinungsbild der Bäume, ihrer Blätter und Früchte, manifestieren, auch Thema sein können. Vielleicht in Form fotografischer Reihen, vielleicht aber auch wieder beim Ernten der letzten Baum- und Gemüsefrüchte.

Herbstwahrnehmungen im goldenen Oktober

Die ungewöhnlichen Reize dieses Oktobers wirken sich auf die Naturwahrnehmung der Menschen aus. Ich merke, dass ganz anders als im Vorjahr der Herbst bewusster wahrgenommen und geschätzt wird. Natürlich hängt das mit dem Licht und der überdurchschnittlichen Wärme zusammen. Dann nimmt man die Pflanzen, das Grün wie ebenso die sich färbenden Blätter eher wahr, sieht sie im hellen Licht und erkennt die ästhetischen Reize dieser Zeichen des natürlichen Abbaus und eigentlich des Rückzugs. Interessanterweise erfüllt uns das aber mit einer Art innerer Wärme, die von außen, von diesen vergehenden Blättern und den sich nackt machenden Bäume kommt. Es scheint, dass uns innerlich in dem Maße wärmer wird, wie sich die Bäume entblättern. Eine Wirkung dieser Umstände ist ein spürbar größeres Interesse an den Produktionen der Wunschbaum-Manufaktur. Die Menschen erkennen jetzt wieder stärker die symbolischen Seiten des Vegetabilen, und dass man sich diese Lebenssymbolik in Form der Baum-Holzes konservieren kann, für das ganze Jahr, nicht nur für die Wintermonate mit ihren immer unsichtbarer werdenden Baumerscheinungen. Es wird spannend sein, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt und wie es in den eigentlich Auflösungsmonat November übergehen wird.

Noch weitere warme und lichte Tage erwünscht

Recht kühl ist es jetzt tagsüber, und doch überwiegt die Sonne, die sich mit Anfang der kommenden Woche auch wieder mit Wärme durchsetzen soll. Eine echte Übergangsjahreszeit. Von mir aus könnte es noch mehr Licht und Wärme in den nächsten Tagen geben, da es jetzt für die späten Früchte, darunter Baumfrüchte wie unsere Feigen oder Gemüsefrüchte wie die Chilischoten, wichtig ist, sowohl Wärme als auch Licht zu erhalten, um endgültig auszureifen. Meist geht das bei den Chilis recht schnell, wenn sie einmal angefangen haben, sich ins Gelbe zu verfärben, die Orange- und später Rotfärbung lässt dann nicht lange auf sich warten. Manchmal ist es auch möglich, sie vorzeitig zu ernten und auf der Fensterbank im Warmen Raum weiterreifen zu lassen. Dann werden sie letztlich auch noch orange oder rot, je nach Sorte. Es wäre schön, wenn nach all der Mühe, die ich mir mit den Chilis dieses Jahr gegeben habe, wenigstens die erfolgreichen Pflanzen noch zur vollen Reife gelangen würden. Schon um des Gelingens willen, noch nicht einmal wegen des Chilipulvers, das ich daraus herstelle.

Feiertag, Kontemplation, kreatives Arbeiten

Auch wenn man ihn kurz nach dem Wochenbeginn nicht erwartet, war der Feiertag heute doch willkommen. Es ging uns allen so, dass wir die Erholungswirkung des Tages gerne in Anspruch genommen haben. Wie wenn die Witterungsumschwünge und die Dynamik und Wechselhaftigkeit der Aktivität und Aufgabendichte sich in dieser Lücke perfekt ineinanderfügen würden. Diese geschenkte Zeit habe ich v. a. dazu genutzt, das terminierte biografische Illustrationsprojekt voranzubringen, bei dem noch viel zu tun ist. Deshalb war es gut, einmal längere Zeit am Stück daran arbeiten zu können. Und die vielen Reminiszenzen, die bei dieser Arbeit sich entwickeln und verselbständigen passten natürlich auch wunderbar zu einem Feiertag. Nicht immer ist es so einfach, sich darauf mit einer gewissen Muße einzulassen. Jetzt im Herbst wünsche ich mir mehr solche Kontemplationsphasen, weil kreatives Arbeiten insbesondere an der eigenen Biografie und den eigenen Schwerpunktthemen in solchen Phasen fruchtbarer ist. Eine Linie innerhalb dessen sind die Fotografien rund um den Baum- und Blätterherbst, in dem sich für mich die Jahreszeit erst eigentlich manifestiert. Ich hoffe, er wird sich in möglichst erkennbarer und typischer Form auch zeigen, und dass ich es schaffe, ihn in seiner diesjährigen Erscheinung anhand von Fotografien einzufangen und daraus etwas übergeordnet symbolisch Bedeutsames zu machen.

Ein Gartensommertag Anfang Oktober

Es ist verrückt, dass wir in dieser Gartensaison uns kaum zum Essen im Garten aufhalten konnten. Meist lag das an der Hitze oder dem grellen Licht, oder an der extremen Wechselhaftigkeit des Wetters, das kaum jemals dazu verleitete, sich draußen hinzusetzen, obwohl es ja überdacht ist und man zumindest nicht nass werden kann. Warum mir das heute einfällt: Heute, Anfang Oktober, hatten wir tatsächlich Gelegenheit und Lust, den Nachmittagskaffee an unserem Gartenessplatz zu genießen. Eine von wenigen Ereignissen in dieser Saison, was heute natürlich am fast hochsommerlichen Wetter lag. Das macht dann Spaß, v. a. weil die Wärme im Herbst eine anderen, angenehmere ist. Gut, dass wir die Sitzgarnitur noch nicht eingepackt und winterfest gemacht haben. Heutzutage muss man eben mit allem Möglichen rechnen, so dass eine Abkehr vom Gewohnten von Vorteil sein kann. Tatsächlich ist an so einem Tag wie heute sowohl das Sitzen draußen mit Blick auf die noch überwiegend grüne Szene mit Wiese, Blumen, Stauden und Gartenbäumen, als auch das Arbeiten mit der wärmenden Sonne im Rücken, eine Wohltat. Wäre schon, wenn wir das im Oktober nochmal wiederholen könnten und ich insbesondere für die handwerkliche Arbeit nicht jetzt schon ins Kelleratelier umziehen muss.