Wetterfühlende Eigenschaften

Wetterfühlige haben es in diesen Spätwintertagen nicht gerade leicht. Vor allem, weil es, anders als der Ausdruck vermuten lässt, beim „Fühlen“ allein nicht bleibt. Die heftige Reaktion auf Witterungsbedingungen und v a. -schwankungen ist etwas ganz konkret Greifbares, was sich körperlich, meist schmerzhaft oder bewegungseinschränkend auswirkt. So ist es in unserer Familie derzeit bei allen, denn diese wetterfühlenden Eigenschaften teilen wir. Umso mehr sehnen wir den Frühling herbei, der nicht nur wieder Farbe und Helligkeit ins Gemüt wehen lässt. Er wirkt über die Biologie auch stark symbolisch und steht für Aufbruch und Lebensfreude. Eben für das, was uns nach langen Wintermonaten abhanden zu kommen droht, was nochmal reaktiviert werden will. Am einfachsten mit Unterstützung von außen. So hoffe ich auf das erste Grün bei den Bäumen und anderen Gehölzen. Auf die ersten Blüten jenseits von Hasel, Birke und Erle und auf die ersten wirklichen Farbakzente in der Baumlandschaft, die etwas später zu erwarten sind, die dann aber das Angekommen-Sein des Frühlings anzeigen.

Symbole frühlingshaften Aufbruchs

Gerade noch rechtzeitig habe ich heute weitere Kerzen fertiggestellt, die wir auch an Werktagen im Wohnzimmer abbrennen. Das ist im Winter einfach eine schöne Ergänzung, und passend zur wohligen Wärme des Holzbrandofens. Es ist auch gleichzeitig das, was uns die Weihnachtszeit etwas länger ins Jahr hinein reichen lässt. Nicht mehr ganze so viele und opulente Beleuchtungen, aber doch die einzelnen Teelichter und Kerzen schaffen mehr Wärme, ganz allein über ihre Ausstrahlung und das Symbolische des Kerzenscheins. Mit der Intensität der Weihnachtszeit kann das nicht mithalten, aber die Jahreszeit ist eben auch eine andere, wir stehen kurz vor dem neuerlichen Durchbruch des Lichts und den ersten konstanten Sonnentagen. So hat sich unsere Wohnungsdekoration auch verändert, indem vegetabile Anklänge an das zur Geltung kommt, was draußen tatsächlich schon Frühling oder seiner Vorstufe zeugt: Künstliche Nachahmungen von Haselzweigen mit ihren langen männlichen Blütenständen, und andere künstliche Zweige, die ziemlich detailgenau die winterliche Anmutung von Erlenzweigen mit ihren verholzten kleinen Erlenzapfen zeigen. Das Ganze in der Imitation mit etwas transparentem Stoff überzogen, der für Schnee und Eis, in jedem Fall für die Kälte der Zeit steht. Aber das Funkeln und Glitzern dieser Zweige, das insbesondere bei direktem Einfall der Sonnenstrahlen von außen aufblitzt, deutet eben auch schon auf den Frühling und den wirklichen Durchbruch des Lichts und des Auflebens der vegetabilen Welt.

Triste Baumlandschaft in Erwartung der Frühjahrsblüte

Eine gute Atmosphäre herrschte beim heutigen Porträtshooting. Das ist einer der Lichtblicke, die sich mir inmitten des ansonsten eher depressiv daherkommenden Winters bieten. Nicht nur wegen der zufriedenstellenden Ergebnisse, auch weil die Kommunikation unter dem Zeichen des guten Willens und der Offenheit gut funktioniert hat und das wiederum auf die Qualität der Ergebnisse durchschlägt. Solche personenbezogenen Fotoarbeiten sind eigentlich ganz passend für diese Zeit des Jahres, in der man weniger auf die Idee kommt, sich in die Landschaft aufzumachen. In einem Wintermonat, der weder Grün noch Farbakzente an den Bäumen zu bieten hat und in dem sich die Bäume ohnehin weitgehend noch unsichtbar zeigen, wohlwissend, dass ihre Zeit der Neuaufbruchs erst noch kommt, derzeit noch in weitere Ferne gerückt, wenn man sich die Witterung betrachtet. Natürlich sind die Baumblüten schon zu sehen, die teils schon im Spätherbst des Vorjahres an den Bäumen entstehen, v. a. vom Haselstrauch und den Erlen. Eben jenen Arten, die auch am frühesten zum aktiven Blühen kommen. Aber diese aktive Phase hat eben noch nicht begonnen. Ich gehe davon aus, dass die Bäume sehr feine Sensoren dafür haben, wann sie es wagen können, ihre Blüte dem Luftraum preiszugeben. Zurzeit sind da alle Arten noch nicht sicher genug.

Unerwartete Aufbruchtendenzen im Vorfrühling

Wenn ich von gewissen Regungen ausgehe, die ich in diesen Tagen vermehrt in der Kommunikation feststelle, vor allem solchen, mit denen ich zuletzt nicht mehr rechnen konnte, könnte ich die Vorboten des Frühlings vermuten. Es ist diese Ahnung von Aufbruch und Neuanfang in der Vegetation, die normalerweise die Vögel als erste wagen, auch bestimmte Pflanzen oder die Blüten bestimmter früher Baumarten wie dem Haselstrauch, die tatsächlich aktuell von Menschen auszugehen scheint. Dieses Vorausschauende, das noch nicht von einem tatsächlichen Beobachteten ausgehen kann, sondern Traditionen und traditionelle Erwartungen, z. T. auch Selbstmotivationen nach langer Krisenkommunikation bemüht, kommt in dieser Form für mich überraschend. Aber gerade diese Überraschung wirkt auch aufbauend und macht Hoffnung, dass sich eine globale Stimmungsaufhellung breit machen könnte.

Eine Verwechslung beim Hasel

Diese Tage sind mir am liebsten. Ruhig etwas kühler, aber dafür viel Sonne und Licht. Das tut einem einfach gut, auch wenn man nicht in der Landschaft unterwegs ist. Da dringt das Lichte der Bäume auch bis zu den Innenräumen vor, auch wenn sie ihren eigenen neuen Zyklus noch nicht gestartet haben. Zumindest gilt das für die meisten Arten. M. hat heute vom Blumenladen einige Haselzweige mitgebracht. Das war natürlich unnötig, denn davon gibt’s bei uns jede Menge. Es hatte aber mit einer Verwechslung zu tun. Die schon kurz vor der Öffnung stehenden Knospen dieser Zweige sind Blattknospen, während M. von Blütenknospen ausgegangen war. Die aber sind schon im Vorjahr an den Sträuchern zu sehen, bzw. schon die fertigen Blütenkätzchen. Und sie um diese Jahreszeit rein zu holen, ist ohnehin zwecklos, da sie dann in kurzer Zeit schon zerfallen und nur jede Menge feinen Blütenstaub hinterlassen. Da sind die Blätter schon eher der Jahreszeit und der Pionierrolle der Art im Frühling entsprechend.

Reizarme Baumlandschaft

Der Spaziergang am Nachmittag war wegen des sonnigen Wetters und der klaren Luft einfach notwendig. Tatsächlich waren an diesem einmal nicht so dunklen Wintertag auch viele unterwegs. Die Baumlandschaft präsentiert sich in diesen Tagen allerdings wenig attraktiv. Tatsächlich habe fast keine attraktiven Fotomotive ausfindig machen können. Lediglich die frühen Haselsträucher lassen daran denken, dass Blühen auch schon in dieser Jahreszeit möglich ist. Die langen Kätzchen, punktuell auch schon einige weibliche Blüten, gehören zu den wenigen farblichen Akzenten in der ansonsten noch leblos wirkenden Baumwelt.

Haselblüte im Januar

Vor der Rückkehr des Lichts

Es sieht fast so aus, als ob die Dinge zum ersten Mal in diesem Jahr ins Laufen geraten. Und wie so oft korrespondiert die Veränderung mit dem Wechsel im Außen, der für kommende Tage fast frühlingshafte Temperatur voraussagt. Mehr Licht haben wir zwar dadurch immer noch nicht, aber die natürliche Wärme ist allein auch schon ein Motivator, der die Menschen wieder wacher macht und aufrüttelt. So blicke ich mit einer gewissen Zuversicht auf eine Reihe kommender Projekte, und auf den Abschluss bereits fortgeschrittener Vorhaben. Ein nachgeholter Aufbruch und Abschluss zugleich, der zuletzt in der Vorweihnachtszeit ins Stocken geraten war. Meine Gedanken richten sich gleichzeitig schon stärker in Richtung des Frühlings und seiner Dokumentation in Fotografien, die ich in den letzten Jahren sehr vernachlässigt habe. Es ist wieder Zeit, die Baumblüten in den Blick zu nehmen und mit den neuen technischen Erfahrungen auch einmal andere Darstellungsformen zu versuchen. Die ersten Anlässe werden schon bald die länger werdenden Kätzchen der Haselsträucher und Erlen bieten. Und die ersten echten Farbakzente werden die hellgrün-gelben Blütenstände des Spitzahorns bieten. Auf diese Tage, in denen der Frühling erwacht freue ich mich sehr, da dann endgültig das Licht zurückkehren wird.

Schöne Haselzweige

Die Haselruten mit den schon langen Kätzchen, die ich gestern mit M. am Flussdamm gesucht habe, zaubern bei diesem tristen Wetter gleich eine frühlingshafte Stimmung ins Haus. Der Hasel ist in seiner Blüte schon weit fortgeschritten und wird damit bald auch zum Abschluss kommen, besonders nach dem länger anhaltenden Regen. Mit den immer länger werdenden männlichen Blütenständen gehören sie zu den attraktivsten jetzt schon aufgewachten Bäumen, auch und gerade in der Landschaft. Für die übrigen mit grauen und schwefelgelben Flechten besetzten Zweige des Weißdorns und des Heckenrosen haben wir noch keine konkrete Verwendung gefunden. Vielleicht ist es jetzt auch nicht der richtige Zeitpunkt. Besser vorstellen kann ich mir, sie zum kommenden Winter in der Wohnungsdekoration zu verwenden, gerade für die Zeit zwischen dem Ende der Weihnachtszeit und dem Frühlingsbeginn. Jetzt aber steht dieser Beginn schon zu knapp bevor. Das jedenfalls hoffen wir sehr.

Karge Farbakzente in der Baumlandschaft

Einer Erle bin ich auf dem heutigen Weg nicht begegnet. Aber die Haselsträucher stehen eindeutig in Blüte. Wenn die männlichen Blütenkätzchen länger werden und sich öffnen, sind gleichzeitig auch die winzigen roten weiblichen Blütenbüschel zu beobachten. Die übersieht man leicht, da sie so unscheinbar sind. Aber die vielen hängen Kätzchen leuchten an so strahlenden Tagen wie diesen in Beige-Gelb und bestimmen damit das ansonsten karge Aussehen der grauen Baumlandschaft. Daneben nimmt man als farbliche Akzente nur noch die alten verschrumpelten Hagebutten des Vorjahres wahr und, die aber besonders deutlich, die Schwefelflechten auf den Zweigen der Heckenrosen und des Weißdorns. Diese Flechten kombinieren ein leuchtendes Gelb mit einem Grund aus silbrig grauen Tönen. Besonders schön finde ich es, wenn sie an den Zweigansätzen solchen Zweige sitzen, die an den Enden mit zarter rötlicher Rinde neu austreiben. Dann haben wir sogar einen farblichen Dreiklang, der beim Vorbeigehen ins Auge sticht.

Wintersträucher

Gemessen an den Sonnenstunden der Monatshalbzeit dürfte das ein eher lichtarmer Januar werden. Der heutige Tag war einmal Ausnahme, was ich mir für die kommenden Wochen wünsche. So spät müsste ich eigentlich keinen Schnee mehr haben. Von mir aus kann es gerne ein frühes Frühjahr werden, passend zu den in diesem Jahr frühen Fastnachtstagen. In der eher reizarmen Winterlandschaft ist mir heute vor allem die spröde Ästhetik winterlicher Sträucher entgegen getreten. Nur die Hagebutten zeigen an manchen Sträuchern noch ihr leuchtendes Rot, an anderen sind sie schon schwarz geworden, so wie die meisten Bäume und Sträucher, die sich oft in Grautöne hüllen. Am dominantesten erscheinen da noch die schon lange blühenden Haselsträucher mit ihren größtenteils bereits lang gewordenen gelb-braun-grünen Blütenkätzchen.

Hagenbutten im Januar
Verrottete Hagebutten im Januar
Haarige Frucht der Waldrebe im Januar
Haselblüte im Januar
Winterliche Flachwasserzone vor Baumlandschaft im Januar